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Archiv "Ein Hauch von Leben" (14.05.1999)

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A-1242 (14) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 19, 14. Mai 1999 Thomas Moran: Ein Hauch

von Leben. Roman, aus dem Amerikanischen von Gwynneth und Peter Hochsieder, Lichten- berg Verlag, München, 1998, 317 Seiten, gebunden, mit Schutzum- schlag, 39,90 DM

Intensivstationen sind kein Ort des ästhetischen Wohlgefallens. Was hier gelit- ten wird, kommt selten zur Sprache, und wenn, dann in der Sprache der hilflosen Be- trachter oder derjenigen der betrachtenden Helfer. Moran geht den umgekehrten Weg.

Er läßt den schwerkran- ken Komapatienten erzählen, aber nicht primär von der Krankheit, seinen Verzweif- lungen und Hoffnungen, son- dern von dem Leben, das bleibt: aus Träumen gefügt wie das der Gesunden, und auf die Personen bezogen, die sich beobachten und nicht zu- letzt: die sich lieben lassen.

Das führt zu einer Er- zählfiktion, die den Namen verdient, denn schnell stellt sich heraus, daß dieser am Schlauch hängende und um

seine Artikulation gebrachte Patient die Abgeklärtheit und Sprachmächtigkeit längst ein- gebüßt hat, die seine Er- zählung auszeichnet. Hier

„spricht“ einer, wie einer spre- chen würde, dem die Krank- heit Zeit und Kraft ließe, zu ihrem Beobachter zu werden.

Doch erlaubt gerade dieses Arrangement, in die Fänge des Erzählers zu geraten und sich wegtragen zu lassen: in ei- ne Krankenwelt ohne Lamen- to, die Ausflüge gestattet – ins eigene Leben und das der bei- den Krankenschwestern – und bestes erzählerisches Raison- nement. Bis zum Schluß bleibt unklar, ob dieser Patient noch eine Zukunft hat, doch be- weist die innere Spannung und Anspannung beim Lesen, daß es darauf allein nicht an- kommt: Hier hat einer noch eine Perspektive, die Per- spektive radikaler Gegenwart.

„Ich bin noch da“, heißt die Botschaft. Das Lob der Gei- stes-Gegenwart.

Hanns-Marcus Müller, Köln

S P E K T R U M BÜCHER

Medizingrundlagen

Metaphorisch

Christina Schachtner: Ärzt- liche Praxis. Die gestaltende Kraft der Metapher, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, TB Nr. 1398, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main, 1999, 239 Seiten, kartoniert, 19,80 DM

Das Buch ist keine Anlei- tung für die ärztliche Praxis;

dafür ist das Taschenbuch der Marburger Pädagogik-Profes- sorin ein engagierter Beitrag zur Diskussion über die Grundlagen ärztlichen Han- delns. Gestützt auf eine Studie an niedergelassenen Ärztin- nen und Ärzten, stellt sie die Metapher in den Mittelpunkt ihrer Monographie. Als meta- phorisch betrachtet sie den er- sten Eindruck vom Kranken bis hin zu den diagnostischen und therapeutischen Ent- scheidungen. Von dem Begriff

der Metapher ausgehend, werden Modelle der Begeg- nung, der Diagnostik und der Therapie entwickelt, auch mit Fallbeispielen aus ärztlichen Praxen erläutert.

Positiv ist zu vermerken, daß das Konzept der Verfasse- rin gut durchdacht ist und kon- sequent entwickelt wird. Auf der Minusseite ist oft zu erken- nen, daß Christine Schachtner keine Ärztin ist. Auch im Lite- raturverzeichnis findet man neben Gadamer und Heideg- ger Kultur- und Sozialwissen- schaft, aber wenig an medizini- scher Grundlagenliteratur des anglo-amerikanischen und des deutschen Sprachraums.

So ist das Buch zu empfeh- len für den an den Grund- lagen der Medizin in weitem Rahmen Interessierten und für Ärzte, die Metaphern als wesentliche Grundlage der Medizin erachten.

Rudolf Gross, Köln

Roman

Erlebte Krankheit

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