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E I T U N G 17. APRIL 2009

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Bestes Dürrfutter: Darauf kommt es an

Futterbau / Die Kunst mit tiefen Kosten hohe Qualität zu produzieren: Erkenntnisse dazu aus der Schweizer Dürrfuttermeisterschaft 2008.

POSIEUX/LINDAU Im ver- gangenen Jahr massen sich 130 Landwirte an der Schweizer Dürrfuttermeisterschaft im

«sportlichen» Wettbewerb. Ihr Dürrfutter wurde auf Qualität und Wirtschaftlichkeit geprüft und die Besten mit wertvollen Preisen belohnt.

Rund um den Wettbewerb, im Rahmen verschiedener Weiter- bildungsveranstaltungen führ- ten die Veranstalter interessierte Landwirte und Berater in die Kunst der guten Dürrfutterpro- duktion ein und veröffentlichten in diversen Fachartikeln die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Wettbewerb. Was machen die Besten anders? Warum muss gutes Dürrfutter nicht teuer sein? Wie schätze ich mein Dürr- futter zuverlässig ein? Diese und weitere Fragen, die für den Be- triebserfolg unserer Milchpro- duktionsbetriebe massgebend sind, beantwortete die Aktion Schweizer Dürrfuttermeister- schaft 2008.

Die Erfolgsfaktoren der Finalisten

Die Betriebe, welche die Final- runde der Dürrfuttermeister- schaft 2008 erreichten, sind mehrheitlich mit einer Heu- belüftung und teilweise sogar mit Luftentfeuchter eingerichtet.

Dies trifft auf Nichtsilo- wie auch auf Silobetriebe zu. Wiesen mit einer guten botanischen Zusam- mensetzung sowie das Mähen im optimalen Erntestadium sind Voraussetzung zur Herstellung von gutem Dürrfutter.

Eine schnelle Abtrocknung auf dem Feld durch den Einsatz von Mähaufbereitern und mög- lichst geringe Bröckelverluste durch eine schonende Bearbei- tung des fast trockenen Futters sind weitere Erfolgsfaktoren.

Diese Erkenntnisse sind nicht neu, doch nur deren konsequen- te Umsetzung und das nötige Wetterglück führen zum Erfolg.

Was Qualitätsdürrfutter auszeichnet

Die durchschnittlichen Nähr- werte der einzelnen Kategorien (Berg-/Tal-, Nichtsilo-/Silo-Be- triebe) waren praktisch gleich.

Hingegen waren zwischen den einzelnen Betrieben recht grosse Unterschiede festzustellen. So variierten die Rohfasergehalte von 214 bis 287 g und die Roh- aschegehalte zwischen 91 und 192 g pro kg TS. Dementspre- chend schwankten auch die NEL-Gehalte zwischen 4,9 und 5,8 MJ. Tiefe Rohfaser- und Roh- aschegehalte sowie hohe Pro-

tein- und NEL-Gehalte sind wichtige Merkmale für hochwer- tiges Dürrfutter.

Der Ernterapport – ein praktisches Hilfsmittel

Ein wichtiges Element des Wettbewerbs war das korrekte Ausfüllen und die Auswertung des Agridea-Ernterapports. Im Gespräch mit den Landwirten zeigte sich, dass sie sich dank diesem Instrument intensiv mit ihren Wiesen befasst haben. Die- se Kenntnisse wurden von den Landwirten sehr geschätzt.

Die Ergebnisse der Dürrfut- termeisterschaft zeigten, dass mit Hilfe des Ernterapports die Nährwerte im Durchschnitt ge- nauso exakt eingeschätzt wer- den konnten wie anhand von Analyseergebnissen. Da mit dem Ernterapport die einzelnen Schnitte und Parzellen separat eingeschätzt werden, kann der Landwirt die unterschiedlichen Schichten in seinem Dürrfutter-

stock, respektive die verschiede- nen Ballen gesondert beurteilen.

Dies ist bei der Laboranalyse ei- ner Durchschnittsprobe nicht der Fall. Diese Ergebnisse aus dem Ernterapport können für die Planung der Fütterung sehr nützlich sein.

Die intensive Beobachtung der Wiesen bringt auch noch weitere Vorteile: Der Landwirt wird seine Wiesen und deren bo- tanische Zusammensetzung besser kennen und Veränderun- gen schneller wahrnehmen. Da- durch kann er notwendige Kor- rekturmassnahmen bei der Düngung und Bewirtschaftung frühzeitig ergreifen. Der Ernte- rapport kann bei Agridea bestellt werden (www.agridea.ch, Tel.

052 354 97 00).

Wie sich die Kosten zusammensetzen

Die Quadratur des Kreises ist zwar nicht möglich, dennoch müssen die Kosten zur Produk-

tion von gutem Dürrfutter nicht notwendigerweise hoch sein.

Bei den 35 Finalisten der Dürr- futtermeisterschaft wurden die Kosten der Dürrfutterbereitung in den vier Betriebskategorien Talgebiet und Berggebiet, jeweils mit bzw. ohne Silage, berechnet.

Dabei wurden die Arbeits-, Ma- schinen- und Lagerkosten über alle Arbeitsschritte, also das Mähen, die Aufbereitung, die Ernte, Lagerung und Entnahme sowie die Futtervorlage, berück- sichtigt.

Die Kosten verteilten sich zu rund 62%, also zu fast zwei Drit- teln, auf die Maschinenkosten bei der Ernte sowie auf das Ein- führen und Abladen des Dürr- futters. Bei diesen Arbeitsschrit- ten sind auch die grössten Ein- sparungen möglich: Leistungs- fähige Maschinen müssen ers- tens möglichst gut ausgelastet werden, beispielsweise durch ei- nen überbetrieblichen Einsatz, zweitens können unter Umstän-

den einzelne Arbeitsgänge ein- gespart werden (Intensivaufbe- reiter ersetzt Kreiselheuer) und drittens ist bei einem Ersatz von Maschinen immer auch zu prü- fen, ob die Vergabe der Arbeit an einen Lohnunternehmer nicht wirtschaftlicher ist.

Mit über einem Viertel (28%) der Gesamtkosten schlagen die Arbeitskosten zu Buche, die vor- ab bei der Entnahme und der Vorlage des Dürrfutters entste- hen. Die restlichen Kostenantei- le spielen eher eine untergeord- nete Rolle und entfallen zu 7%

auf die Lagerkosten, zu 2% auf Lohnarbeiten und zu 1% auf die Maschinenmiete.

Grosse Unterschiede zwischen den Betrieben

Der Wettbewerb hat aufge- zeigt, dass die Unterschiede der Gesamtkosten zwischen Berg- und Talbetrieben nicht sehr gross ausfallen, auch wenn Bergbetriebe im Durchschnitt

höhere Arbeitskosten aufweisen.

Die Arbeitskosten, die im Tal durch eine höhere Mechanisie- rung eingespart werden können, werden oft durch höhere Ma- schinenkosten oder einen höhe- ren Aufwand für Lohnarbeiten kompensiert.

Vergleicht man aber die ein- zelnen Betriebe miteinander und nicht die Durchschnittswer- te der vier Kategorien, so sind beachtliche Unterschiede fest- zustellen. Mit bis zu 45 Fr. pro Dezitonne Dürrfutter-TS waren – über alle Betriebskategorien – die Kosten der Betriebe, die das teuerste Dürrfutter produzier- ten, fast doppelt so hoch wie die- jenigen der Betriebe, die das günstigste Heu herstellten (Fr.

20.– bis Fr. 25.–/dt Dürrfutter- TS). Die Unterschiede bei den Arbeitskosten (von 20 bis fast 50% der Gesamtkosten) sind hierbei für den Löwenanteil der Schwankungen verantwortlich.

Was die entscheidenden Faktoren sind

Entscheidend für die Produk- tionskosten des Dürrfutters sind demnach weder der Standort des Betriebs noch die Konservie- rungsart. Und nicht immer war das teurer produzierte Heu seine Kosten auch wert: Es gab viele Betriebe in der Meisterschaft, die mit bestem Dürrfutter zu den kostengünstigsten Produzenten gehörten.

Wird nun all den beschriebe- nen Schritten im Futterbau und der Konservierung genügend Aufmerksamkeit geschenkt, so können die Produktionskosten gesenkt und die Qualität des Dürrfutters gesteigert werden – und dieses Engagement wird sich schliesslich auch im Be- triebsergebnis bezahlt machen!

Ueli Wyss, Agroscope Liebe- feld-Posieux (ALP); Martin Lobsiger, Profi-Lait/ALP;

Marc Boessinger, Agridea

Minimale und maximale Dürrfutterproduktionskosten je Betriebskategorie

Beachtliche Unterschiede: Die Arbeits-, Maschinen- und Restkosten in den kostgünstigsten bzw. den

kostenintensivsten Betrieben.

(Grafik zVg)

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

50 Arbeit Maschinen Rest

Nichtsilobetrieb Berggebiet

Silobetrieb Talgebiet

Silobetrieb Berggebiet

Min Min Min

Min Max

Max

Max Max

Nichtsilobetrieb Talgebiet

Die Kosten zur Produktion von gutem Dürrfutter müssen nicht notwendigerweise hoch sein. Dies zeigen die Ergebnisse der Dürrfuttermeisterschaft 2008.

(Bild agrarfoto.com)

Ausgewogene Pflanzenbe- stände mit wertvollen Gräsern und dichter Grasnarbe anstre- ben.

Früh mit der Heuernte be- ginnen, damit auch das zuletzt gemähte Futter nicht zu alt wird.

Das Futter in frühreifem Wachstumsstadium ernten: Be- ginn des Rispenschiebens bei Gräsern, Beginn des Schossens der Blütenknospen bei Legumi- nosen.

Das Gras nicht taunass mähen. Schnitthöhe von 6 bis 8 cm einhalten, um Verschmut- zungen zu vermeiden und die Trocknung zu begünstigen.

Trocknungsverlauf durch den Einsatz eines Mähaufbereiters beschleunigen

Feuchtes Futter häufig und intensiv bearbeiten. Gegen Ende der Trocknung schonend bearbeiten, um Bröckelverluste zu vermeiden.

Mit Hilfe der Heubelüftung lassen sich auch kurze Schön- wetterperioden ausnutzen.

Futter mit TS-Gehalten von 55 bis 65 Prozent auf Heubelüf- tung bringen.

Das Heu gleichmässig im Heustock verteilen und unver- züglich belüften.

Um Kosten zu sparen den überbetrieblichen Einsatz von Maschinen prüfen. Vor einer Neuanschaffung die Angebote von Lohnunternehmern verglei- chen.

uw, ml, mb

Tipps zur Dürrfutterproduktion

Referenzen

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