Spendenbitten
Die Jürgen Wahn Stiftung e.V. hat sich entschlossen, für das Gebiet um Kavaja in Albanien eine neue Kinder- klinik zu stiften. Dafür bittet sie um Spenden. Informa- tionen: Jürgen Wahn Stiftung e.V., Aldegreverwall 31, W-4770 Soest. Bankverbindung: Sparkasse Soest, Konto 22 202, BLZ 414 500 75.
Der Verein Mo(arribique-Hilfe bittet unter anderem um Instrumente, Einrichtungsgegenstände und medizi- nische Geräte sowie finanzielle Unterstützung für Mo- ambique. Die Sachspenden nimmt Marcos Milato, Fritz-Gontermann-Straße 16a, W-6272 Niedernhausen, entgegen. Bankverbindung: Volksbank Hofheim, Konto 500 4306, BLZ 500 923 00.
In Angola kommen auf zehn Millionen Einwohner rund 100 000 Behinderte. Auch nach Beendigung des Bürgerkrieges sind durch die „Anti-Personen-Minen"
täglich Opfer zu beklagen. Für die Herstellung von Pro- thesen benötigt die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V Unter- stützung. Kontaktadresse: Johanniter Unfall Hilfe e.V., Bundesgeschäftsführung, Lothar Paul, Sträßchensweg 14, W-5300 Bonn 1, Tel: 0228/9170-440. Bankverbin- dung: Konto 43 43 43 43 bei allen Banken und Sparkas- sen, Stichwort: Angola-Hilfe. EB
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verantwortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Informationen der genannten Orga- nisationen beruhen.
Aus Bund und Ländern
Verhaltenstherapie:
Stationäre Betten unverzichtbar
BAD PYRMONT. Für die ambulante und stationäre Psychotherapie wurde im ver- gangenen Jahr weniger als ein Prozent der gesamten Ausga- ben der Gesundheitssiche- rung in der Bundesrepublik ausgegeben. Von insgesamt 8 500 Betten für Psychothera- pie sind 1 800 Behandlungs- plätze für die stationäre Ver- haltenstherapie vorbehalten.
Von den insgesamt 700 000 Krankenhausbetten in den rund 3 080 Krankenhäusern in den alten Bundesländern entfielen im vergangenen Jahr rund 100 000 Betten auf die psychiatrische/psychothe- rapeutische Versorgung. Im Hinblick auf die Behand- lungsbedürftigkeit und die wachsende Nachfrage in die- sem Bereich könne nicht von einem abbaufähigen „Betten- berg" gesprochen werden, so die Meinung von Priv.-Doz.
Dr. med. Rolf Meermann, Lei- tender Arzt der Psychosomati- schen Fachklinik Bad Pyr- mont. Zur Zeit gibt es in Deutschland neun ausschließ- lich verhaltenstherapeutisch/
verhaltensmedizinisch arbei- tende Fachkliniken für Psy- chosomatik/Psychotherapeu- tische Medizin, die ein hoch- spezialisiertes Leistungsspek- trum in ärztlicher Gesamtver- antwortung vorhalten.
Aus einem Fünf-Jahres- Bericht der Fachklinik Bad
Mediziner studieren zielstrebig
KÖLN. Jeder vierte Stu- dent und fast jede dritte Stu- dentin verlassen die Universi- tät oder die Fachhochschule ohne Abschluß. Am häufig- sten kapitulieren Studenten der Geistes- und Wirtschafts- wissenschaften vorzeitig — nur ganz selten dagegen Medizin- studenten.
Seit Ende der siebziger Jahre ist die Zahl der Studi-
Pyrmont geht hervor, daß mehr als 80 Prozent der Be- handelten nach dem Klinik- aufenthalt eine Besserung ih- res Leidens feststellten. Dar- über hinaus konnte die Hälfte der arbeitsunfähig aufgenom- menen Patienten (30 Pro- zent) nach Entlassung wieder erwerbstätig sein. Dies ist um so bemerkenswerter, als sich die durchschnittliche „Krank- heitskarriere" über fast sechs Jahre erstreckte, in vielen Fällen (23 Prozent) auf 15 oder mehr Jahre. In dieser Zeit haben vier von 10 Patien- ten bereits eine oder mehrere ambulante Psychotherapien ohne Erfolg durchlaufen. Die Kosten betragen nach Anga- ben von Dr. Meermann im Durchschnitt 45 000 DM je Patient. EB
enabbrecher nach einer Stu- die des Hochschul-Informati- ons-Systems (HIS) weiter ge- stiegen. Von den Studienan- fängern des Studienjahres 1979 sind schätzungsweise bis zu 35 500 Studenten vorzeitig aus dem Studium ausgestie- gen — mithin 22 Prozent des Studienjahrgangs. Von den Studienanfängern des Jahres 1984 haben etwa 54 000 ihr Studium ohne Abschlußexa- men aufgegeben — das sind 27 Prozent der Studienbeginner.
Die Quote der Studienabbre- cher an den Universitäten/
Hochschulen liegt bei 31 Pro- zent — an den Fachhochschu- len aber nur bei 20 Prozent.
An den Universitäten steigt jede dritte Frau ohne Abschlußprüfung aus dem Studium aus — bei den Män- nern aber nur jeder vierte. An den Fachhochschulen sieht es umgekehrt aus: Dort liegen die Männer mit einer Ab- bruchquote von 21 Prozent vor den Frauen (17 Prozent).
Bei den Geistes- und Wirt- schaftswissenschaften liegt die Abbrecher-Quote mit 37 Prozent dreimal so hoch wie an Fachhochschulen. Bei Ma- thematik und anderen Natur- wissenschaften liegt die Ab- brecher-Quote mit 25 Pro- zent an den Universitäten und mit 24 Prozent an den Fachhochschulen fast auf gleichem Niveau.
Das größte Durchhaltever- mögen legen die Humanmedi- zinstudenten an den Tag. Ihre Aufgabe liegt bei nur acht Pro- zent. Die Hauptgründe: stren- ge Vorauswahl durch den Nu- merus clausus, stark struktu- rierte, fast verschulte Lehrplä- ne. Möglicherweise, so das Hochschul-Informations-Sy- stem, motiviert auch die hohe Attraktivität des Arztberufs- bildes zu einem zielstrebige- rem Studium. iw/EB
Ausland
Kuba erwägt die Einführung der Todesstrafe
ACAPULCO. Die kubani- sche Regierung prüft die Möglichkeit, für Delikte im Drogenhandel die Todesstra- fe einzuführen. Das teilte der stellvertretende kubanische Justizminister Amado Buntin Guerra in Acapulco auf einer von der UNO veranstalteten Drogenkonferenz mit. Die Maßnahme sei jedoch noch nicht vom Parlament debat- tiert worden, sagte er. Buntin Guerra unterstrich, daß es in Kuba nicht das Phänomen des „Weißwaschens" von Drogengeldern gebe und auch keine Pflanzen zur Her- stellung von Rauschgift ange- baut würden.
Unterdessen schlug die mexikanische Delegation vor, eine Expertengruppe einzu- richten, die sich mit dem Stand der internationalen Zusammenarbeit bei der Be- kämpfung des Drogenhandels befassen soll. Die Experten sollten Vorschläge ausarbei- ten, wie die Anti-Drogen- Strategien den veränderten Bedingungen auf dem Rauschgiftmarkt angepaßt werden können. Vertreter Deutschlands und Italiens unterstützten den Vorschlag, der demnächst der UN-Voll- versammlung unterbreitet werden soll. afp
558 Russen sind HIV-infiziert
MOSKAU. Fast ein Drit- tel der mit dem AIDS-Virus infizierten Russen sind Kin- der. Nach einem Bericht der russischen Regierung wurde das HIV-Virus bislang bei 558 Russen diagnostiziert.
31,4 Prozent davon seien Kinder. Der russische Ge- sundheitsminister, Andrej Worobyow, teilte mit, bislang seien 81 Menschen in Ruß- land an AIDS erkrankt und 51 an der Immunschwäche gestorben. afp A1-3634 (22) Dt. Ärztebl. 89, Heft 44, 30. Oktober 1992