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Archiv "Bürokratieabbau: Arbeitsgruppe tagt erstmals" (28.04.2006)

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A K T U E L L

A

A1108 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 17⏐⏐28. April 2006

Off-Label Use

Klare Regelung

Bundesausschuss beschließt Positiv- und Negativliste.

N

ach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesaus- schusses (G-BA) ist die Ver- ordnungsfähigkeit von Arznei- mitteln in nicht zugelassenen Anwendungsgebieten (Off- Label Use) erstmals verbind- lich geregelt. In der Anlage 9 A der Arzneimittel-Richtlinie werden künftig positiv be- wertete Präparate gelistet.

Diese dürfen Ärzte zulasten der gesetzlichen Krankenkas- sen verordnen. In der Anlage 9 B werden weiterhin nicht verordnungsfähige Arznei- mittel aufgeführt. In einer er- sten Entscheidung zum Off- Label Use in der Onkologie hat der G-BA jetzt einen Wirkstoff der Anlage A (5- Fluorouracil bei Brustkrebs) und zwei Wirkstoffe der An- lage B (Irinotecan zur Thera- pie des kleinzelligen Bronchi- alkarzinoms und inhalatives

Interleukin-2 zur Behandlung des Nierenkarzinoms) zuge- ordnet.

Derzeit bestehen drei Ex- pertengruppen zum Off-Label Use für die Fachbereiche On- kologie, Infektiologie mit Schwerpunkt HIV/Aids sowie für Neurologie/Psychiatrie, die beim Bundesinstitut für Arz- neimittel und Medizinproduk- te angesiedelt sind. Ihre Emp- fehlungen leiten die Fachleute an den Bundesausschuss wei- ter, der auf dieser Basis über eine Leistungspflicht der Kas-

sen entscheidet (siehe auch DÄ, Heft 14/2006).

Voraussetzung für den Off- Label Use ist nach Angaben des G-BA neben der Aufnahme des Arzneimittels in Anlage A der Arzneimittel-Richtlinie ei- ne positive Empfehlung der Expertengruppe zur Anwen- dung eines Arzneimittels in ei- nem nicht zugelassenen An- wendungsgebiet sowie die An- erkennung des Off-Label Use

als bestimmungsgemäßer Ge- brauch durch den Hersteller.

Für die in den Richtlinien nicht geregelten Fälle gilt wei- terhin die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts vom 19. März 2002, wonach ein Off- Label Use nur bei schwerwie- genden Erkrankungen zuläs- sig ist, wenn es keine Behand- lungsalternative gibt und nach dem Stand der wissenschaftli- chen Erkenntnisse die begrün- dete Aussicht besteht, dass die Behandlung zu einem Erfolg

führt. SR

Bürokratieabbau

Arbeitsgruppe tagt erstmals

Politik und Selbst- verwaltung durchforsten Formularwust.

D

ie Zahl der von Ärzten auszufüllenden Formulare soll reduziert werden. Darauf verständigten sich die Mit- glieder der 20-köpfigen Ar- beitsgruppe zum Bürokra- tieabbau im Gesundheitswe- sen bei ihrer ersten Sitzung am 19. April in Berlin. Durch Änderungen von Gesetzen, Verordnungen und Regelun- gen innerhalb der Selbst- verwaltung könne die über- bordende Bürokratie einge- dämmt werden, zeigte sich die Parlamentarische Staatssekre- tärin im Bundesgesundheits- ministerium, Marion Caspers- Merk, optimistisch.

Der Gruppe gehören un- ter anderem Vertreter aus Bundesärztekammer, Kassen- ärztlicher Bundesvereinigung, Krankenkassen und Mar- burger Bund an. Caspers- Merk sagte, häufig würden bei Ärzten und Kassen Da- ten archiviert, die nicht ge- braucht werden. Viele Daten würden zudem mehrfach er- fasst, was ebenfalls überflüs- sig sei.

Bis Ende Mai will die Grup- pe Ergebnisse vorlegen. „Was der Gesetzgeber tun kann, wird in die Beratungen zur Gesundheitsreform einflie- ßen“, kündigte Caspers-Merk an. Gefordert sei aber auch die Selbstverwaltung. Vor al- lem müssten Formulare und Aufbewahrungsfristen verein- heitlicht werden.

Der Gesetzgeber könne auf eine Vereinfachung der Chro- nikerprogramme hinwirken.

Wechsele ein Patient die Kas- se, verliere er seine Akkre- ditierung für das bisherige Programm und müsse sich neu anmelden. Auf dem Ver- ordnungsweg könne die Bun- desregierung hier nachbes-

sern. SR/afp

Foto:Barbara Krobath

Z

um Beginn des Sommerse- mesters 2006 ist die zweite Ausgabe von Studieren.de er- schienen, der Studentenzeit- schrift des Deutschen Ärzte- blattes. Zusammen mit dem Internetportal aerzteblatt-stu dieren.de informiert die Zeit- schrift Medizinstudierende über Studium, Berufseinstieg, Zukunftsperspektiven und Ge- sundheitspolitik.

Modellstudiengänge in der Praxis, der Arbeitsalltag eines Pathologen und ein Hilfspro-

jekt südafrikanischer Medizin- studierender in einer Town- ship in Kapstadt, an dem sich auch ausländische Studenten beteiligen können, sind einige der Themen der aktuellen Ausgabe. Die Medizin kommt mit einem wissenschaftlichen Beitrag über den Knöchel- Arm-Index und einer Kasui- stik ebenfalls nicht zu kurz.

In einer eigenen Rubrik berichten Medizinstudieren- de über die Arbeit und die In- itiativen des Bundesverban- des der Medizinstudierenden in Deutschland (www.bvmd.

de) und der medizinischen Fachschaften. Das Deutsche Ärzteblatt Studieren.de ist in einer Auflage von 25 000 Stück bei der medizinischen Fachbuchhandlung Lehmanns und bei den Medizin-Fach- schaften kostenfrei erhältlich.

Die Zeitschrift erscheint ein- mal im Semester.

Flankiert wird das ge- druckte Magazin von der In- ternet-Ausgabe www.aerzte blatt-studieren.de, die mit ak- tuellen Nachrichten und wei- terführenden Artikeln aus den Themengebieten Studium und Karriere sowie Medizin und Ausland auch E-Learning- Kurse anbietet. mis

DÄ-Studieren.de

Zweite Ausgabe erschienen

Zeitschrift informiert über Studium, Berufseinstieg, Karriere und Medizin.

Mit dem Off-Label Use in der Onkologie beschäftigt sich eine eigene Experten- gruppe.

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