• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ösophagusgeschwüre infolge nicht sachgemäßer Medikamenten-Einnahme" (25.02.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ösophagusgeschwüre infolge nicht sachgemäßer Medikamenten-Einnahme" (25.02.1983)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

• ,-

BEKANNTMACHUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT INFORMIERT:

Ösophagusgeschwüre infolge nicht sachgemäßer Medikamenten-Einnahme

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Gicht und Hyperurikämie

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft macht aus gegebenem Anlaß erneut*) darauf aufmerksam, daß feste orale Arzneimittel (z. B. Tabletten, Kapseln, Pul- ver), wenn irgend möglich, nicht liegend und in keinem Falle mit wenig oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden sollten.

Nach jeder Einnahme sollte mindestens ein großes Glas Wasser (100 ml) getrunken werden, um die Arzneiform si- cher in den Magen zu spülen.

In zahlreichen Fällen, die uns berichtet wurden, traten nach Kapsel- oder Tabletten-Ein- nahme Schmerzen hinter dem Brustbein, gelegentlich auch Blutungen und Fieber auf.

Als Ursache konnten in den meisten Fällen Läsionen der Ösophagusschleimhaut fest- gestellt werden.

In einigen Fällen gelang endo- skopisch der Nachweis, daß die Arzneiform an der Öso- phagusschleimhaut hängen- geblieben war (z. B. durch Farbstoffreste), die die örtli- che Ulzeration deutlich mar- kierten.

Insbesondere scheinen Kap- selzubereitungen zu solchen Ulzerationen zu führen, weil sie aufgrund ihrer Zusammen- setzung und Galenik über ei- ne beträchtliche Adhäsion verfügen.

Die Hersteller solcher Arznei- formen sind aufgerufen, die Rezeptur ihrer Kapselzuberei- tungen so zu ändern, daß die Gefahr eines Haftens an Schleimhäuten vermindert wird.

Da viele Kapselzubereitungen gut wasserlöslich sind, kön- nen schon nach 5 bis 10 Minu- ten Öffnungen in den Kapseln entstehen, durch die der Wirk- stoff in hoher Konzentration auf eine sehr kleine, begrenz- te Fläche der Ösophagus- schleimhaut freigesetzt wird.

Die Ursachen der dann fol- genden Schleimhautschädi- gung können sehr unter- schiedlich sein, z. B. direkte toxische Wirkung auf die Zel- len, starke Veränderungen der osmotischen Verhältnisse, Herabsetzung der Oberflä- chenspannung.

Die Folge ist aber in jedem Falle eine Schädigung der Schleimhaut (Nekrose).

Aus diesem Grunde sollten al- le Patienten bei Verordnung solcher Darreichungsformen, insbesondere wenn der Her- steller keine entsprechenden Hinweise in der Gebrauchsin- formation gibt, auf ausrei- chende Flüssigkeitszufuhr bei Medikamenten-Einnahme, die tunlichst nicht im Liegen er- folgen soll, hingewiesen werden.

*) vgl. AVP 1/81

lementememee die frühzeitige Arteriosklerose

scheint eine Überwachung gene- tisch belasteter Familienangehöri- ger besonders wichtig. Die vorge- legten Risikozahlen erweisen sich bei der genetischen Beratung von Familien mit Harnsäurestoffwech- selstörungen als nützlich.

Literatur

(1) Babucke, G., und Mertz, D. P.: Wandlungen in Epidemiologie und klinischem Bild der pri- mären Gicht zwischen 1948 und 1970, Dtsch.

Med. Wschr. 98 (1973) 183-188 -(2) Becker, M.

A., und Seegmiller, J. E.: Genetic Aspects of Gout, Ann. Rev. Med. 25 (1974) 15-28 - (3) Böcking, B.: Familienuntersuchungen bei Pa- tienten mit Gicht und Hyperurikämie, Inaug.

Diss. Mainz (1980) - (4) Bräuer, R.; Clemenoon, G., und Otto, C.: Serumharnsäurewerte im Pa- tientengut der Allgemeinpraxis, Praxis 65 (1976) 1094-1098 - (5) Catel, W., und Schmidt, J.: Über familiäre gichtige Diathese in Verbin- dung mit zerebralen und renalen Symptomen bei einem Kleinkind, Dtsch. Med. Wschr. 48 (1959) 2145-2147- (6) Carter, C. 0.: The inheri- tance of common congenital malformations, Prog. Med. Genet. Vol. IV, Ed. Steinberg, A. G., and Bearn, A. G., London (1965) - (7) Hall, A.

P.; Barry, P. E.; Dawber, T. R., und McNamara, P. M.: Epidemiology of Gout and Hyperurice- mia, A Long-Term Population Study, Amer. J.

Med. 42 (1967) 27-37-(8) Harkness, R. A., und Nicol, A. D.: Plasma Uric Acid Levels in Child- ren, Arch. Dis. Childh. 44 (1969) 773-778 - (9) Hauge, M., und Harvald, B.: Heredity in Gout and Hyperuricemia, Acta med. scand. 152 (1955) 247-257 - (10) Lesch, M., und Nyhan, W.

L.: A Familia! Disorder of Uric Acid Metabolism and Central Nervous System Function, Amer.

J. Med. 36 (1964) 561-570 - (11) Mathies, H.:

Epidemiologie der Gicht, Therapiewoche 22 (1972) 85-91 -(12) Mertz, D. P.: Gichtniere und Nierengicht, Dtsch. med. J. 19 (1968) 413-421 - (13) Mertz, D. P.: Gicht. Grundlagen, Klinik und Therapie, Thieme Verlag Stuttgart, 2.

Aufl., Stuttgart (1973) - (14) Smyth, C. J.: Disor- ders Associated with Hyperuricemia, Arthr.

and Rheum. 18 (1975) 713-719 - (15) Smyth, C.

J.; Cotterman, C. W., und Freyberg, R. H.: The Genetics of Gout and Hyperuricemia-an Ana- lysis of Nineteen Families, J. Clin. lnvest. 27 (1948) 749-759 - (16) Stecher, R. M., und Hersh, A. H.: The Inheritance of Human Gout or the Incidence of Familial Hyperuricemia, Genetics 30 (1945) 24-25 - (17) Talbott, J. H.:

Die Gicht, Stuttgart (1967) - (18) Talbott, J. H., und Coombs, F. 5.: The Concentration of Se- rum Uric Acid in Non-Affected Members of Gouty Families, J. Clin. lnvest. 17 (1938) 508 - (19) Thannhauser, S. J.: The Pathogenesis of Gout, Metabolism 5 (1956) 582-593 - (20) Thei- le, U.: Die Gicht, Krankengymnastik 25 (1973) 233-240 - (21) Theile, U.: Epidemiologie der Gicht, in: Handbuch der Sozialmedizin, Bd. II, Hrsg. M. Blohmke, Ch. v. Ferber, K. P. Kisker, H. Schaefer, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart (1977)

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med. Ursel Theile Genetische Beratungsstelle des Landes Rheinland-Pfalz

Hafenstraße 6

6500 Mainz teeZ,neeette liheeeiieteloe efeet1e,'4***K.4 .

Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 8 vom 25. Februar 1983 49

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der Datenbank wurden 1 020 Patienten identifiziert, die nach Diagnose eines Diabetes mellitus Typ II oder Erstverschreibung eines OAD oder von Insulin eine Fraktur aufgrund

Die Anonymität in dem für sie un- bekannten und undurchschauba- ren Krankenhaus sowie Mängel in der Krankenpflege, die möglicher- weise auf einer Krise in den Kran-

Der vor Jahren ge- äußerte Verdacht, daß die langfri- stige Medikation von SH negative Auswirkungen auf das kardiovas- kuläre System haben könne (UGDP-Studie), hat sich bislang

Schreiben vorgelegten Entwürfe für die Packungsbeilagen von Butazo- lidin und Tanderil und unter Berücksichtigung der hier vor- liegenden Daten sind wir der Auffassung, daß

Fritz Scheler, der Vorsitzende der Arznei- mittelkommission der deutschen Ärzteschaft, das Arzneiangebot — und damit auch die Informationsauf- gabe, der sich die Kommission

troffenen pharmazeutischen Unterneh- mer darauf hin, daß sie aufgrund der Bestimmungen des Arzneimittelgeset- zes verpflichtet sind, unabhängig von Entscheidungen der

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und das Bun- desgesundheitsamt bitten die Fachkrei- se um Mitteilung gut dokumentierter Beobachtungen, bei denen es im Rah-

„Hinweise zur sicheren Anwendung von Sildenafil (Viagra ® )“ (1) und „Aus der UAW-Datenbank der AkdÄ Exitus leta- lis nach Einnahme von Viagra ® “ (2) un- ter anderem