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Archiv "Zentralinstitut arbeitet mit der DKD zusammen" (17.04.1975)

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Academic year: 2022

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Verbesserung des Impfschutzes durch Aufklärung

Auf die Bedeutung des Impfschut- zes und die noch bestehenden Mängel und Lücken machte Pro- fessor Dr. Dr. med. h. c. Richard Haas, Direktor des Hygieneinstituts der Universität Freiburg (Breisgau), anläßlich der Feierstunde zum Weltgesundheitstag 1975 in Bonn- Bad Godesberg aufmerksam. Bei konsequenter Anwendung der ein- schlägigen Impfungen seien die meisten der ohne Impfung drohen- den Krankheiten ausrottbar, sofern die Impfungen durch einige flankie- rende Maßnahmen ergänzt würden, sagte Haas. Leider sei die Bundes- republik Deutschland — auch hun- dert Jahre nach Erlaß des Pocken- impfgesetzes im Jahre 1874 — weit von dem Ziel entfernt, der gesam- ten Bevölkerung den möglichen Impfschutz in seiner ganzen Breite zu vermitteln. Nach Ansicht des Wissenschaftlers würde viel zu we- nig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Kinder rechtzeitig zu imp- fen. So hätten beispielsweise in Baden-Württemberg im Jahr 1973 nur 54 Prozent von der Pocken- schutzimpfung (Erstimpfung) Ge- brauch gemacht. Noch ungünstiger seien die Zahlen für Diphtherie und Tetanus. Am schlechtesten sei die Situation bei Masern und Röteln.

Leider sei die Gefährlichkeit dieser Krankheiten der Bevölkerung, viel- leicht auch manchem Arzt, nicht genügend bewußt.

Professor Haas sprach sich für eine stärkere Integration der Impf- aktionen in den Rahmen der kas- senärztlichen Versorgung aus. Alle Impfungen sollten allerdings auf freiwilliger Basis erfolgen.

Dr. med. Gerhard Jungmann, Vor- sitzender der Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung e. V. und Vizepräsident der Bundesärzte- kammer, erinnerte daran, daß das Thema „Impfschutz" Anlaß sei zu einer Rückbesinnung auf die er- folgreiche Bekämpfung der Pocken

in der ganzen Welt. Er appellierte an alle Verantwortlichen, den Impf- schutz als Maßnahme der Präven- tivmedizin weiter zu aktivieren;

der Erfolg solcher Maßnahmen hänge weitgehend von der inneren Einstellung der Bevölkerung und nicht allein vom Angebot des Impf- schutzes ab. Erfolg und Mißerfolg der Präventivmedizin hänge ent- scheidend davon ab, inwieweit es gelinge, gesundheitliche Aufklä- rung, Information und Erziehung der Bevölkerung mit allen geeigne- ten Mitteln zu intensivieren. HC (Auf die Veranstaltung der Bundes- vereinigung für Gesundheitserzie- hung e. V. wird das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT noch in einer seiner nächsten Ausgaben zurückkom- men.)

Zentralinstitut

arbeitet mit der DKD zusammen

Das Zentralinstitut für die kassen- ärztliche Versorgung in der Bun- desrepublik Deutschland, Köln, und die Stiftung Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH, Wiesbaden, ha- ben ihre bereits seit etwa zwei Jah- ren bestehende Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Einsatzes der EDV in der Medizin in einem kürzlich abgeschlossenen Koope- rationsvertrag gefestigt.

Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet insbesondere das im Auftra- ge des Bundesministers für For- schung und Technologie von dem Zentralinstitut durchgeführte For- schungsvorhaben „Dokumentation und Informationsverbesserung in der Praxis des niedergelassenen Arztes mittels EDV-Service (DIPAS)

— DVM 014 —". Zur Durchführung dieses Vorhabens hat das Zentral- institut an der Deutschen Klinik für Diagnostik eine Außenstelle errich- tet. Der Vertrag sieht einen Koordi- nationsausschuß vor, in dem ge- meinsame Fragen hinsichtlich der Entwicklung und Durchführung von Programmen sowie der Nutzung der Datenverarbeitungs-Anlagen

geregelt werden. ZI

WSI-Forum

über „Integrierte medizinische Versorgung"

Das Wirtschafts- und Sozialwissen- schaftliche Institut (WSI) des Deut- schen Gewerkschaftsbundes macht einmal wieder von sich reden. Am 25. und 26. April 1975 veranstaltet es in der Düsseldorfer DGB-Zen- trale ein gesundheitspolitisches Forum zum Generalthema „Inte- grierte medizinische Versorgung (Notwendigkeit — Möglichkeiten — Grenzen)." Den Auftakt bilden drei Grundsatzreferate. Professor Dr.

med. Erwin Jahn, Berlin, spricht über „Systemanalyse der heutigen medizinischen Versorgung in der Bundesrepublik"; Wolfgang Mudra, WSI, über „Integration als Mittel zur Verwirklichung optimaler medi- zinischer Versorgung" und Ulrich Geißler, Bundesarbeitsministerium, Bonn, über „Integrationsbestre- bungen im Ausland und die Situa- tion der Bundesrepublik".

„Parameter optimaler medizini- scher Versorgung" ist der Gegen- stand des Referates von Dr. med.

Karlheinz Reese, Hauptgeschäfts- führer des Bundesverbandes der Heilmittelindustrie e. V., Köln. Über fünf spezielle Modelle der inte- grierten medizinischen Versorgung referieren Dr. med. Walter Hem- mer, Hauptgeschäftsführer des NAV, Köln; Dr. med. Ottfried Schaefer, Kassel; Privatdozent Dr.

Siegfried Eichhorn, Deutsches Krankenhausinstitut, Düsseldorf;

Joachim Fehler, Köln; Professor Dr. Erwin Jahn, Berlin, und Walther Schwerdtfeger, Hauptgeschäftsfüh- rer des BPA, Köln. Im Anschluß daran bestreiten unter der Modera- tion von Prof. Dr. Ludwig von Man- ger-König Dr. Bourmer, Dr. Sieg- fried Eichhorn; Prof. Dr. Erwin Jahn, Fritz Kastner, Prof. Hans- Werner Müller, Alfred Schmidt, Dr.

Josef Schmitz-Formes und Fritz Tervooren eine Podiumsdiskussion ebenfalls zum Thema „Integrierte medizinische Versorgung". Dies wird auch der Titel einer neuen WSI-Broschüre des seit eineinhalb

1102 Heft 16 vom 17. April 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung

Jahren arbeitenden Gesprächskrei- ses „Integrierte Systeme medizini- scher Versorgung" und des WSI- Arbeitskreises „Leistungskomplex- honorar" sein, die in Kürze er- scheinen wird. HC

Informationsschriften zur Familienplanung

Über Probleme der Familienpla- nung informieren zwei Populärbro- schüren, die von der Bundeszen- trale für gesundheitliche Aufklä- rung, Köln, konzipiert und vertrie- ben werden. Die Titel: „Jedes Kind hat ein Recht, erwünscht zu sein"

und „Jede werdende Mutter hat ein Recht auf Hilfe".

Weitere Informationsschriften, die sich speziell an die Ärzteschaft richten, werden zur Zeit vorbereitet und sollen ebenfalls über die im Zusammenhang mit der Reform des § 218 StGB auftauchenden Fra- gen aufklären. Die Broschüren greifen vier Problemkreise auf:

Empfängnisregelung; Soziale Hilfe für die Mutter; Darstellung der Möglichkeiten und Risiken einer In- terruptio graviditatis und Probleme aus der Beratungssituation. Die Broschüren sollen nach Mitteilung des Bundesgesundheitsministerium in Kürze den Ärzten der betroffe- nen Fachgebiete ohne besondere Aufforderung von der Kölner Bun- deszentrale übersandt werden. DÄ

Wissenschaftsrat begutachtete

Pläne für Klinikbau

Abschließend beraten hat der Wirt- schaftsrat die zum vierten Rahmen- plan für den Hochschulbau ange- meldeten Bauvorhaben der Medi- zin. In das Planungsverfahren ist der Wissenschaftsrat als Gutachter von Gesetzes wegen eingeschaltet.

Bei der Prüfung der Anmeldungen konnte nach Aussage des Wissen- schaftsrates festgestellt werden, daß die Planungsbereitschaft der

Länder im Bereich der Medizin in den letzten Jahren gestiegen sei.

Insbesondere hätten die Länder Nordrhein-Westfalen und Hamburg umfassende Konzepte für den Aus- bau von Universitätskliniken vorge- legt.

Eine Empfehlung für einige Bau- vorhaben an der TU München wur- de wegen der noch ausstehenden Gesamtplanung zurückgestellt. Au- ßerdem wurde eine Überprüfung der Planung des operativen Be- reichs an der Universität Kiel ge- fordert. Für die Universität Göttin- gen hält der Wissenschaftsrat ein Hinauszögern des zweiten Bauab- schnitts des Zentralklinikums für nicht vertretbar. WR

315 000 BfA-Kuren bewilligt

Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) in Berlin hat im vergangenen Jahr 339 301 An- träge auf Kuren erhalten. Gegen- über 1973 bedeutet dies eine Stei- gerung um 1,4 Prozent. Im Jahr 1974 wurden insgesamt 315 000

„Gesundheitsmaßnahmen wegen allgemeiner Erkrankungen" ge- währt. Das sind rund 2,5 Prozent der etwa 13 Millionen rentenversi- cherten Angestellten. Daran waren Frauen und Männer mit jeweils rund 50 Prozent beteiligt. Die Ku- ren, die in BfA-eigenen und ver- traglich gebundenen Sanatorien durchgeführt werden, dauern durchschnittlich 32 Tage. Der Ko- stenaufwand beträgt gegenwärtig durchschnittlich etwa 3300 DM pro Patient (ohne Lohn- beziehungs- weise Gehaltsfortzahlung).

Die meisten Kurteilnehmer stellen mit 19 und 20 Prozent die 60- bis 65jährigen und die 50- bis 54jähri- gen. Ein Prozent der „Kurpatien- ten" ist unter 20 Jahre alt. Nach ärztlichen Feststellungen kommen 85 Prozent aller Fälle „gebessert"

beziehungsweise „wesentlich ge- bessert" und nur 15 Prozent „un- verändert" von einem Kuraufent-

halt zurück. HC

„Gesundheits-Poster"

Es ist unseres Wissens das erste Mal, daß eine große deutsche Illu- strierte von sich aus eine projekt- bezogene Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer suchte: die Il- lustrierte „Quick" hat der medizi- nisch-wissenschaftlichen Aus- kunftsstelle bei der Pressestelle der deutschen Ärzteschaft die Idee zu einem ersten „Gesundheits-Po- ster"® vorgetragen und schließlich Zeichnung und Texte dieses 91,4 cm hohen und 32,2 cm breiten Po- sters unter wissenschaftlicher Be- ratung von Prof. Dr. med. Wilhelm Theopold, dem Vorsitzenden des Bundesärztekammer-Ausschusses

„Vorbeugende Gesundheitspflege", sowie von Dr. med. M. Funcke (München) erarbeitet.

Das Poster (farbig, wie es heute überall gern an die Wand gehängt wird) zeigt, „medizinisch stilisiert", einen Frauenkörper; Linien weisen auf einzelne Organe oder Körper- regionen; die Texte weisen sach- lich und deutlich auf mögliche Ur- sachen der verschiedensten Er- scheinungen hin, von Schmerzen vor allem, aber auch von Tränen- fluß, Nebel- und Regenbogenfar- ben-Sehen, Heiserkeit, Knotenbil- dungen, unregelmäßigen Blutun- gen usw.

Dies alles unter dem Motto: „Hier sehen Sie, was in Ihrem Körper vorgeht, wenn Sie Schmerzen ha- ben. Schauen Sie sich genau an, welche Ursachen es sein können.

Es gibt immer mehrere Möglichkei- ten; genau kann dies nur Ihr Arzt feststellen. Deshalb — wenn es Ih- nen da oder dort weh tut und nicht aufhören will: Gehen Sie zum Arzt."

Die Pressestelle der deutschen Ärzteschaft beobachtet mit Interes- se diesen Versuch einer neuartigen Zusammenarbeit. Sie ist daran in- teressiert, Reaktionen aus dem Kreis der Ärzteschaft genauso wie aus der Öffentlichkeit zu erfahren.

Bitte schreiben Sie Ihre Meinung an: Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, 5023 Lövenich, Diesel- straße 2. DÄ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 16 vom 17.April 1975 1103

Referenzen

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