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Archiv "Ursache und Abwehr der Lungenfibrose: II." (08.04.1976)

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Herzfunktions-Analyse

aufgeteilt. Danach wird das Volu- men eines jeden Abschnitts be- rechnet. Die Summe ergibt schließ- lich das Gesamtvolumen des linken Ventrikels.

~ Zwei-Ebenen-Querschnittslänge Hier geht man davon aus, daß sich die linke Ventrikelhöhe als Rota- tionsellipsoid darstellen läßt. Man berechnet die kleine und die große Achse der AP-Projektion und be- stimmt ebenfalls die kleine Achse des Lateralquerschnitts. Das Volu- men läßt sich dann mit Hilfe einer einfachen Gleichung berechnen.

~ Einzelebenen-Querschnittslänge Wegen der schwierigen Zwei- Ebenen-Berechnungen und der hohen Kosten einer Zwei-Ebenen- Röntgenkamera wurde die Mög- lichkeit der Volumenbestimmung über ein Einzelebenen-Ventrikulo- gramm entwickelt.

Das Grundprinzip ist das glei- che wie bei der zuvor beschriebe- nen Methode. Zusätzlich benutzt man die Erfahrung, daß die nicht sichtbare Achse (der zweiten Ebene) annähernd der Länge der gemessenen kleinen Achse in der Einebanen-Projektion entspricht.

Alle Formeln und Berechnungen sind programmiert.

Zusätzlich zur Bestimmung des Ventrikelvolumens und der abgelei- teten, volumenbezogenen Parame- ter können auch Parameter zur Be- urteilung der Ventrikelfunktion, der sogenannten Herzmuskelfunktion, berechnet werden, zum Beispiel: Geschwindigkeit der Umfangsfaser- Verkürzung

Geschwindigkeit des seriellen, ela- stischen Elements

Geschwindigkeit oder maximale Ge- schwindigkeit des kontraktilen Ele-

ments. A. Habermehl

(Nach einer Informationsschrift der Firma Hewlett-Packard, Berner Straße 117, 6000 Frankfurt/Main 56.)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin AUSSPRACHE

Ursache und Abwehr der Lungenfibrose

Zu einem Beitrag von Professor Dr. med. habil. Karl Wilhelm Glauberg in Heft 40/1975, Seite 2763

I.

ln der letzten Zeit haben sich im deutschen Sprachraum eine ganze Reihe von Kongressen und Publi- kationen mit diesem Thema be- schäftigt. Ich erinnere an die Ta- gung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin 1975, bei der die Lungenfibrose ein Hauptthema war. Ich erinnere an die Tagung der Bad Reichenhaller Forschungs- anstalt für Erkrankungen der At- mungsorgane 1975, ich erinnere auch an die Tagung der Nordwest- deutschen Gesellschaft für Tuber- kulose und Lungenkrankheiten. Au- ßerdem ist in mehreren Aufsätzen in angesehenen Publikationsorga- nen in den letzten Jahren, nicht zu- letzt auch durch den Unterzeichner und seine Arbeitsgruppe, über die- ses Thema berichtet worden. Das Resultat aller dieser Bemühungen war, daß sich jetzt eine relativ ein- heitliche Meinung über die Patho- genese und auch über die mögli- che Therapie der Lungenfibrose herauszubilden scheint, die mit de- nen im Ausland, insbesondere auch im angelsächsischen und skandinavischen Sprachgebiet üb- lichen Auffassungen kompatibel ist.

ln dem genannten, als Über- sichtsaufsalz gekennzeichneten Ar- tikel wird nun eine Sicht der Patho- genese der Lungenfibrose vorge- tragen, die in keiner Weise auf den bisher bekannten Vorstellungen beruht beziehungsweise solche Vorstellungen berücksichtigt. Die von dem genannten Autor vorge- tragenen Vorstellungen über die Pathogenese können allenfalls als hypothetisch angesehen werden, sie sind bisher weder experimen- tell noch durch klinische Untersu- chungen belegt, sie werden zudem kritisch überhaupt nic;:ht reflektiert.

Auf diesen unbewiesenen Annah- men aufbauend, wird eine Therapie empfohlen, die ihrerseits nicht als

geprüft oder anerkannt gelten kann (wobei sich diese Feststellung nicht auf die von der Herstellerfir- ma angegebenen Indikationen des Präparates IRS 19 bezieht).

Mit diesem Statement wende ich mich deswegen gegen die Hypothe- sen des Autors, weil diese bisher nicht ausreichend geprüft sind, mehr noch, weil alle unsere heuti- gen Kenntnisse gegen diese An- nahmen sprechen. Ebenso wie in dem Bundesarzneimittelgesetz der Nachweis der Wirksamkeit eines Medikamentes gefordert wird, soll- te auch der Nachweis von Wirk- samkeit von Behandlungsverfahren dieser Art gefordert werden. Aus langjährigen trüben Erfahrungen weiß man, daß man außerordent- lich vorsichtig zu sein hat, wenn man bei chronischen Leiden unge- wisse und unbewiesene therapeuti- sche Regime empfiehlt.

Professor Dr. med. Peter v. Wiehert 1. Medizinische Universitätsklinik Martinistraße 52

2000 Harnburg 20

II.

ln dem oben angeführten Artikel behauptet der Autor, daß die Lun- genfibrose wohl ausschließlich als Folge einer antibiotischen Behand- lung bei bronchitisehern Syndrom aufzutreten pflegt. Bei der dogmati- schen Vorstellung seiner Hypothe- sen entzieht sich der Autor einer Diskussion mit der bisher gelten- den Lehrmeinung. Diese beinhaltet ja, daß zur Lungenfibrose sehr vie- le verschiedene Ursachen führen können. Während die Kollegen, die durch ihre besondere Beschäfti- gung mit der Pneumonologie oder Immunologie sehr wohl wissen, daß der Endzustand der chroni- schen Bronchitis nicht die Fibrose ist, sondern das Lungenemphysem

DEUTSCHES ARZTEBLA'IT Heft 15 vom 8.April1976 1031

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Lungenfibrose

mit Bronchialobstruktion, was ja funktionsanalytisch leicht von der Fibrose geschieden werden kann und daß andererseits den Lungen- fibrosen durchaus nicht eine anti- biotische Therapie vorauszugehen braucht, werden mit diesen Proble- men weniger vertraute Kollegen durch diese unbewiesenen Be- hauptungen verunsichert. Die Be- hauptungen des Autors müssen als unbewiesen zurückgewiesen wer- den, zumal Herr Professor Clau- berg seine Thesen weder durch die Angabe eigener noch fremder wis- senschaftlicher Arbeiten in einem Literaturverzeichnis belegt.

Ob das vom Autor empfohlene Mit- tel IR. S. 19. bei der Behandlung der chronischen Bronchitis einge- setzt werden kann, ist nicht Gegen- stand meiner Diskussionsbemer- kung. Es muß jedoch erwähnt wer- den, daß im Beipackzettel des Me- dikamentes die Firma selber nicht darauf verweist, ihr Medikament könnte vorbeugend gegen die Ent- stehung von Lungenfibrosen einge- setzt werden.

Dr. med. Günter Overrath Facharzt für Innere Krankheiten Werastraße 33

7990 Friedrichshafen

Schlußwort

Zu den vorstehenden Eingaben der Herren Kollegen von Wichert und Overrath möchte ich mich wie folgt äußern:

Mein in betont rigoristischer Aske- se der Ausdrucksmittel verfaßter Artikel „Ursache und Abwehr der Lungenfibrose als immunbiologi- sches Problem des bronchitischen Syndroms" betrifft das Rubrum

„Aktuelle Medizin", ist also nicht als Übersichtsreferat im üblichen Sinne zu werten. Wie aus seinem Titel hervorgeht, bezieht er sich ausschließlich auf die Endphase des zeitweise fast schon epidemie- artig grassierenden bronchitischen Syndroms. Damit stehen die man- nigfachen berufsbedingten Fibro- sen (Silikosen, Asbestosen usw.) ebensowenig zur Debatte wie

die pulmonalen Begleiterscheinun- gen der sogenannten Alveolitiden und Systemerkrankungen (Poly- myositis, Sklerodermie usw.).

Für mich war die Tatsache ent- scheidend, daß die in der vorste- henden Eingabe des Herrn Kolle- gen von Wichert erwähnten Kon- gresse und Publikationen ein- schließlich der Arbeiten zum The- menkreis „Alveolitis und Fibrose"

(im Sonderheft von Internist 15 [1974] 345 22.) an keiner einzigen Stelle auf die seit nunmehr 15 Jah- ren im internationalen medizini- schen Schrifttum unwidersprochen gebliebenen und jederzeit verifi- zierbaren experimentellen For- schungsergebnisse über den nega- tiven Wirkungsmechanismus der Antibiotikatherapie eingehen. Die- sen negativen Mechanismus mit seinen unter Umständen verhäng- nisvollen Folgen sollten meine Aus- führungen am Beispiel der chro- nisch rezidivierenden Bronchitis erneut verdeutlichen.

Es ist meines Erachtens mehr als bedauerlich, daß durch Stellung- nahmen obiger Art der Sache, nämlich der Abwehr des prekären Endstadiums beim bronchitischen Syndrom, nicht gedient wird. Kann doch die bei der Antibiotikathera- pie unter gegebenen Umständen als Begleitmaßnahme benötigte exogene Antigeneinverleibung nur wirksam werden, wenn das betrof- fene Lungengewebe durch den nach antibiotischer Erregervernich- tung und somit fehlendem Immuni- sierungsreiz einsetzenden irregulä- ren Ablauf der Heilungsvorgänge nicht schon irreparabel geschädigt wurde. Damit ist zugleich gesagt, daß es wesentlich darauf ankommt, ganz besonders bei Erstbronchiti- den, das heißt vordringlich bei sol- chen des Kindes- beziehungsweise Jugendalters, die betroffenen Pa- tienten unter diesem Gesichtswin- kel zu behandeln.

Leider ist das von mir erwähnte Mittel I.R.S. 19 (meines Wissens französischen Ursprungs) zur Zeit das einzige einschlägige Vakzine- präparat, das mittels Spray oder In-

halation appliziert werden kann.

Die Notwendigkeit seiner Verbes- serung, auch hinsichtlich der An- wendungsart, habe ich schon in meinem Artikel angedeutet. Durch eine ins Leere zielende Kritik wird die Bereitschaft zu solchen Ver- besserungen nicht gefördert und damit den vom bronchitischen Syn- drom betroffenen Patienten nicht gedient.

Herr von Wichert hat in seinem mit Herrn Hain veröffentlichten „Ver- such einer Synopsis" (hinsichtlich Alveolitiden und Lungenfibrosen) selbst hervorgehoben, daß es „äu- ßerst unbefriedigend und auch un- ter therapeutischen Gesichtspunk- ten unglücklich" ist, „unter Um- ständen behandelbare Krankheits- stadien nicht erkannt oder fehler- haft interpretiert" zu haben.

Professor Dr. med. habil.

Karl Wilhelm Clauberg Spanische Allee 87 1000 Berlin 38

Diagnostik in Kürze

Nuklearmedizinische Verfahren ge- winnen in der Nephrologie ständig an Bedeutung. Lage, Größe und Form des funktionstüchtigen Nie- renparenchyms ergeben sich aus der Szintigraphie. Das Isotopen- Nephrogramm erfaßt Aufnahme und Ausscheidung des Radiodia- gnostikums qualitativ und im Sei- tenvergleich. Es ermöglicht also Aussagen über die globale Nieren- funktion und die Abflußverhältnis- se. Allerdings ergeben methodi- sche Fehler wie falsche Sonden- einstellung, unterschiedlicher Son- den-Nieren-Abstand, variierende Sondenempfindlichkeit, unzurei- chende Kollimierung und nicht de- finierter Hydrierungszustand des Patienten zu oft falsch positive Be- funde. Steht die Diagnose bereits fest, kann das Isotopen-Nephro- gramm leicht und kaum belastend zur Verlaufskontrolle beitragen. he (Heinze, H. G., Pfeifer, K. J., Eigler, J.: Internist 17 [1976] 83-90)

1032 Heft 15 vom 8. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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