• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ambulantes Operieren: Die Kostenerstattung als Rettungsanker" (15.05.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ambulantes Operieren: Die Kostenerstattung als Rettungsanker" (15.05.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Nachteile im RSA auf sich nehmen, wenn die anderen sich Zeit lassen?

Anne Eckardt, stellvertretende Abteilungsleiterin Wirtschaft/Statistik beim Bundesverband der Betriebs- krankenkassen, nimmt die Kranken- kassen in Schutz. Die Statistiken der Einzelkassen über mitversicherte Fa- milienmitglieder seien früher nur ein- mal im Jahr den Spitzenverbänden ge- meldet worden. Sie seien nicht in dem Maße von Interesse gewesen wie heu- te. Auch das BVA habe sich bei Prü- fungen auf damals wichtigere Fragen konzentriert. Schließlich sei der Risi- kostrukturausgleich „ein sehr kom- pliziertes Verfahren“. Gerade kleine Kassen seien anfangs damit überfor- dert gewesen, alles richtig zu machen.

Das soll inzwischen anders sein.

Rund 30 Millionen Versicherungsver- hältnisse mußten überprüft werden

und sind es nun zum Großteil. Peter Schmidt glaubt, daß die Hauptfehler- quelle damit beseitigt ist. Auch Anne Eckardt meint, daß sich die Pflege der Bestände verbessert hat. Seit einem Jahr würden die Mitversichertenstati- stiken beispielsweise monatlich und nicht mehr jährlich gemeldet. Aller- dings ist auch klar, daß Statistiken nur so gut sein können wie die Daten, die ihnen zugrunde liegen.

Wieviel die Prüfungen gekostet haben und noch kosten werden, weiß keiner genau. „Sehr viel Geld“, ver- mutet Peter Schmidt. Beim AOK- Bundesverband sieht man das weni- ger dramatisch: Für die Bereinigung der Statistik seien sicher vorhandene Mitarbeiter anders eingesetzt wor- den. Wie dem auch sei: Gezahlt ha- ben es die Versicherten über ihre Beiträge. Sabine Rieser A-1214

P O L I T I K LEITARTIKEL/AKTUELL

(18) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 20, 15. Mai 1998

on den rund 1 350 Ärzten, die ambulante OP-Zentren be- treiben, nähert sich ein Drittel dem Konkurs. 40 Prozent der betrof- fenen Anästhesisten stehen unter Bankkuratel, jeder dritte Chirurg klagt über existentielle wirtschaftliche Schwierigkeiten. Diese Zahlen legte die Gemeinschaft Fachärztlicher Be- rufsverbände (GFB) bei einem Akti- onstag der ambulanten Operateure Ende April in Berlin vor.

Unter den Budgetbedingungen der vergangenen Jahre hat jede zu- sätzlich erbrachte Leistung den Punkt- wert nach unten gedrückt. Daß die ambulanten Operateure für ihre Lei- stungen teilweise noch Geld mitbrin- gen müßten, bestreite niemand, sagte Dr. med. Jörg-Andreas Rüggeberg, Präsidiumsmitglied im Berufsverband Deutscher Chirurgen. Aber das wol- len die ambulanten Operateure nicht länger hinnehmen.

Den Leistungsverlagerungen aus dem stationären Sektor, lautet die Hauptforderung an die Krankenkas- sen, muß endlich das zugehörige Geld folgen. Von 1994 auf 1995 habe sich die Zahl der stationären Operationen um 500 000 vermindert, sagte Rügge- berg, „ohne daß auch nur eine müde Mark gefolgt wäre“. Aus seiner Sicht sind die ambulanten Operateure nicht verpflichtet, Leistungen in den roten Zahlen zu erbringen. Bestätigt sieht er sich durch die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts, wonach jeder Arzt entscheiden könne, welche Lei- stungen er anbieten wolle.

Mehr wirtschaftliche Entschei- dungsfreiheit verspricht sich Rügge- berg vom „Prinzip Kostenerstattung“.

Nach dem 2. NOG kann jeder Versi- cherte anstelle der Sachleistung Ko- stenerstattung wählen. Der Patient

„hat einen gesetzlichen Anspruch auf die Erstattung der Kosten durch seine Krankenkasse“, betonte er. Darüber müsse man die Patienten informieren.

Falsch sei zudem die Behauptung der Kassen, die Vergütung für die Kosten- erstattung müsse vom Gesamtbudget abgezogen werden.

Positiv bewertet Rüggeberg das Honorarkonzept der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung (KBV), das

„endlich die von uns geforderten ablaufbezogenen Leistungskomplexe realisiert hat“. Vorgesehen war, die neue Vergütungsstruktur für das am- bulante Operieren im Vorgriff auf die EBM-Reform als Modellversuch auf den Weg zu bringen. Die Verhandlun- gen mit den Kassen sind jedoch ge- scheitert. „Ganze 0,75 Prozent zusätz- lich zur Gesamtvergütung hätten genügt, um das Reformkonzept zu fi- nanzieren“, sagte Rüggeberg. „Gebo- ten wurden 0,25 Prozent.“ Um die ak- tuellen Honorarforderungen durch- zusetzen und Regelleistungsvolumina mit festen Punktwerten einzuführen, bleibt für den Vorsitzenden der KBV, Dr. med. Winfried Schorre, nur noch der Weg zum Schiedsamt. Denn: „Seit vielen Monaten verweigern die Kran- kenkassen alles, was denkbar ist.“

Die Kassen haben das ambulante Operieren nach Ansicht von Sören Schmidt-Bodenstein vom Verband der Angestellten-Krankenkassen bisher nicht effektiv genug gefördert. Verbes- sern wollen sie dies mit Hilfe von Strukturverträgen als „pipeline zwi- schen ambulanter und stationärer Ver- sorgung“. Dies dürfe jedoch nicht da- zu führen, daß „sich Krankenhausärz- te und Kassenärzte gegenseitig zerflei- schen“, mahnte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. med. Kar- sten Vilmar. Dr. Sabine Glöser

Ambulantes Operieren

Die Kostenerstattung als Rettungsanker

Die ambulanten Operateure fürchten um ihre Existenz.

Sie wollen nicht länger draufzahlen.

V

Risikostrukturausgleich

Fünf Faktoren bestimmen die Hö- he der Transferleistungen:

– das Einkommen der Mitglieder (Grundlohn)

– das Alter der Versicherten – das Geschlecht der Versicherten – die Anzahl der mitversicherten

Familienangehörigen – die Zahl der Erwerbs- und

Berufsunfähigkeitsrentner.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es wäre fatal für meine Pati- enten, wenn ich diesem Satz folgen würde; denn ich liebe mich oft überhaupt nicht, be- sonders nicht für meine Ar- beit, die ich nicht so entfalten..

In allen Fällen handelt es sich um Organverletzun- gen, wobei es sich bei sechs Eingrif- fen um eine Perforation des Uterus bei der Abrasio, in einem Fall um ei- ne

Bei der Einrichtung eines gebrochenen Nasenbeins sind die Verhältnisse noch erstaunlicher: Diese Lei- stung wird mit 18,90 DM vergütet, eine Abrechnung nach 100 ist nicht

Sie enthält in der In- dexdarstellung (1/81 = 100) die Entwicklung der drei Zuschlags- positionen getrennt nach E-GO und BMÄ'78. Durch die Indexie- rung mit der Basis 1/81, dem

Der Terminus „Kostenver- ursacher" ist eine Diffa- mierungsvokabel, solange nicht — wie angeblich im al- ten Ägypten — die Ärzte von vornherein dafür be- zahlt werden,

Die ambulant tätigen Operateure sind mit ihrer existen- tiellen und beruflichen Situation unzufrieden: sie kla- gen darüber, daß bis zu 80 Prozent der Kosten eines am-

Für den Auf- und Ausbau der Palliativen Thera- pie hat die Deutsche Krebshil- fe nach eigenen Angaben bis- lang rund 83 Millionen DM zur Verfügung gestellt.. Sie in- itiierte 1983

Unabdingbar für einen funktio- nierenden Apotheker- und Pharma- Markt ist, daß der Begriff der Ver- schreibungspflicht ab 1993 in der EG einheitlich benutzt und der Begriff