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Hormonersatztherapie erhöht Risiko für Ovarialkarzinome

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Academic year: 2022

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Verschiedene Studien haben Hinweise auf eine Erhöhung des Risikos für Eierstock- krebs durch eine peri- und postmenopau- sale Hor monersatzbehandlung gegeben.

Dabei waren aber die Ergebnisse hinsicht- lich verschiedener Formen dieser Hormon- be hand lungen widersprüchlich. Eine däni- sche Forscher grup pe hat nun unter Ausnützung des dort verfügbaren ausge- zeichneten statistischen Zahlenmaterials eine landesweite prospektive Kohortenstu- die bei allen Frauen zwischen 50 und 79 Jahren für die Jahre 1995 bis 2005 durch- geführt, in der das Auftreten epithelialer Ovarialkarzinome mit den Daten der Hor - mon verschreibung in Beziehung gesetzt wurde. Während eines Follow-ups von durchschnittlich 8,0 Jahren (entsprechend 7,3 Mio. Frauenjahren) traten 3068 Ovarial - kar zinome auf, von denen 2681 epitheliale Tumoren waren. Im Vergleich zu Frauen, die nie Hormone eingenommen hatten, betrug das Inzidenzraten-Verhältnis bei derzeiti-

gen Hormonbenützerinnen 1,38 für Ovarialkarzi nom insgesamt und 1,44 für epi- theliale Ovarial karzinome (95%-Konfidenzintervall 1,26–1,51 bzw. 1,30–1,58).

Dieses Risiko nahm mit der Anzahl der Jahre seit letzter Hormonein nahme immer weiter ab und war schon nach zwei Jahren nicht mehr signifikant erhöht.

Für derzeitige Hor mon benützerin nen erga- ben sich beim Krebs risiko keine signifikan- ten Unterschiede in Abhängigkeit von ver- schiedenen Hor monregime (z.B. Östrogen allein oder in Kombination mit Gesta gen, kontinuierliche oder zyklische Ein nahme, transdermale oder vaginale Applikation) oder von der Dauer der Hor mon behand- lung. Die Autoren rechnen vor, dass die von ihnen eruierte Risiko erhöhung 1 zusätzli- chen Ovarialk ar zi nom auf 8300 hormon -

behandelte Frauen pro Jahr entspricht.

Dies würde etwa 5 Pro zent der Ovarial - karzinome in dieser Studie ausmachen.

«Selbst wenn dieser Anteil tief erscheinen mag, Eierstockkrebs bleibt in hohem Mass tödlich, deshalb verdient dieses Risiko Beachtung», mahnen Lina Steinrud und

Mitautoren. ■

H.B.

Lina Steinrud Morch et al. JAMA 2009; 302 (3): 29–305.

Prospektive Kohortenstudie aus Dänemark:

Hormonersatztherapie erhöht Risiko für Ovarialkarzinome

M E D I E N

M O D E N

M E D I Z I N

Patienten mit einem AV-Block 1. Grades sind in der Praxis recht häufig. Die Gründe für diese Erregungsleitungsstörung sind vielfältig. Sie kann beispielsweise bei isch - ämischer Herzkrankheit, im Gefolge von Klappenvitien und bei Degeneration des Reizleitungssystems auftreten, aber auch durch Entzündungen oder Medikamente hervorgerufen werden. In der Praxis haben viele Patienten mit AV-Block I allerdings keine erkennbare Organerkrankung. Wie aber ist in diesen Fällen ein entsprechender EKG-Befund zu bewerten? Frühere Unter- suchungen haben den Schluss nahegelegt, dass ein AV-Block I bei Gesunden harmlos ist und eine gute Langzeitprognose auf- weist. Allerdings gab es bisher kaum ein- schlägige Studien bei Patienten im mittle- ren oder höheren Alter. Die meisten Daten stammen von jungen gesunden Männern,

bei denen der AV-Block im Militärdienst aufgefallen war. Ob sie repräsentativ sind, stand immer infrage.

Kürzlich sind nun im amerikanischen Ärz- teblatt «JAMA» Langzeitergebnisse aus der berühmten Framingham-Kohorte veröf- fentlicht worden, die aufgrund ihrer Zu- sammensetzung für die Grundversorgung relevantere Aussagen erlauben. Die 7575 Teilnehmer wiesen bei Aufnahme in die Studie ein durchschnittliches Alter von 47 Jahren auf, gut die Hälfte waren Frauen.

30 Prozent wiesen eine Hypertonie auf, nur 2 Prozent eine Herzkrankheit. Bei 124 Teil- nehmern war im EKG schon zu Beginn ein AV-Block I (PR-Intervall > 200 ms) festge- stellt worden, 161 Teilnehmer entwickelten die Störung in den Folgejahren.

Die Auswertung nach 12 Jahren Beobach- tung zeigte nun, dass Teilnehmer mit AV-

Block I ein doppelt so hohes Risiko hatten, ein Vorhofflimmern zu entwickeln, wie Teilnehmer ohne AV-Block I. Das Risiko für eine Schrittmacherimplantation war fast 3-fach erhöht, die Gesamtmortalität leicht erhöht. Insgesamt war bei 481 Patienten ein Vorhofflimmern aufgetreten, 124 Teilneh- mern musste ein Schrittmacher implantiert werden, 1739 verstarben. Die Resultate stellen nach Ansicht der Autoren die An- nahme einer durchweg günstigen Prognose für Patienten mit AV-Block I infrage. Sie for- dern weitere Studien, in denen geklärt wer- den müsse, wie Patienten weiter betreut werden sollen, bei denen im Routine-EKG ein AV-Block I entdeckt wird. ■ U.B.

Cheng S et al.: Long-term outcomes in individuals with prolonged PR interval or first-degree atrioventricular block. JAMA 2009; 301:

2571–77.

Framingham-Studie

AV-Block I doch nicht ganz so harmlos?

604

ARS MEDICI 15 2009

Seröses Zystadenokarzinom des Ovars

Referenzen

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