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Medien, Moden, Medizin

ARS MEDICI 7 2011

269

Aus dem Internet geklaut(wie so vie- les) und deshalb fast tel quel übernom- men – schliesslich kann man die Situa- tion kaum besser schildern: «Auch in der Schweiz gilt die Verwaltungsmedi- zyn als eine uralte Kunst, die immer mehr Anteil am gesamten Therapie - wesen gewinnt. In manchen Fachrich- tungen wird bereits von 50 bis 60 Pro- zent Anteil an der Gesamtarbeitszeit gesprochen. Wenn die Prognosen zu- treffen, so therapiert ein Schweizer Assistenzarzt demnächst ausschliess- lich durch Verwaltungsmedizyn. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es wer- den kaum noch Ressourcen ver- braucht, und durch den Einsatz von elektronischer Datenverarbeitung (EDV) und – falls überhaupt noch nötig – selbstverständlich chlorfrei gebleich- tem Papier, fallen kaum noch entsor- gungspflichtige Abfälle an. Zeitrau- bende Patientenkontakte lassen sich so auf ein Minimum beschränken.»

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Und weiter (allfällige Ähnlichkeiten mit der Situation der Spitäler unter dem Regime der Fallkostenpauschalen (DRG) sind selbstverständlich rein zufällig):

«Ähnlich wie die Ausbildung von Ver- waltungsmedizynikern soll auch jene der Qualitätsmanager forciert werden.

Unter einem QM ist nicht etwa ein be- sonders hochqualitativer oder qualifi- zierter Manager zu verstehen, sondern ein Systemoptimierer: Wie wenig Qua- lität können wir uns erlauben, damit der Patient mit seinem Problem nicht abwandert?

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Gaddafi, so ein Diskutant in einer der zahlreichen Diskussionsrunden am Fernsehen, sei «ein als Beduine verklei- deter Al Capone, der sich selber für einen Revolutionär hält». Eine heisse Kombination.

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Fast hätten die Schweden den An- schluss verpasst. Kaum sind die regulä-

ren Waffenschauen vorbei, bietet die libysche Revolution eine praxisnahe Plattform zur Präsentation der besten Kampfflugzeuge. Und da das schwedi- sche Modell «Gripen» (der Greif vogel, Hersteller: Saab) beim Verkauf immer in Konkurrenz zum französischen «Ra- fale» (der Windstoss, Hersteller: Das- sault) steht, können die Schweden – obschon sie nicht in der NATO sind – das muntere Panzerabschiessen in der libyischen Wüste nicht allein den Fran- zosen überlassen. Revolutionen als Er- satz für Verkaufsmessen für die neueste Waffentechnik. Nichts Neues. Der Clou:

Mit den neuen Flugzeugen verschrottet man Gaddafis veraltete Flugis, die man ihm vor Jahren für viele Milliarden ver- kauft hat.

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«Wutbürger» wurde zum Wort des Jahres 2010 gewählt. Gemeint sind die Protestierenden gegen das Projekt Stuttgart 21. Beschrieben werden sie als «wohlhabende konservative Men- schen, nicht mehr jung, früher gelassen und staatstragend, jetzt aber zutiefst empört über die Politiker». Aber viel- leicht sind sie auch weniger Wut- als vielmehr «Angstbürger». Sie wehren sich gegen den Wandel und möchten bewahren, was sie kennen und haben.

Notfalls zu Lasten einer guten, aber eben ungewissen Zukunft.

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Und: Angstbürger fühlen sich in ihrem Misstrauen bestärkt, wenn Technik tut, was sie regelmässig tut: versagen. So auch die Technik in den AKW. Das führt zu Diskussionen über unser Ver- hältnis zur Energiegewinnung und -nutzung. Dazu ein Kollege aus Deutsch- land: Es gibt nur zwei Alternativen:

Askese oder Technik. Askese ist kaum mehrheitsfähig – man frage die Chine- sen, die Brasilianer, die Araber. Was aber tun Angstbürger, die keine Tech- nik wollen, weil alle Technik Risiken birgt? Sie lösen das Dilemma nicht po- litisch rational, sondern «religiös» und glauben – an die «Grünen».

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Wer einen freiheitlichen Anscheinauf- recht erhalten, und dennoch seine ideo- logischen Vorstellungen durchsetzen will, muss gelegentlich kreativ werden.

Resultat solch kreativer Phasen bei Fans von Quotenregelungen (es geht um eine Frauenquote in den führenden Gremien der Industrie) ist dann eine

«Pflicht zur freiwilligen Selbstver- pflichtung». Tönt gut. Heisst aber: Wer nicht freiwillig Quoten einhält, kann zur Freiwilligkeit gezwungen werden.

Demokratie in ihrer sozialistischen Ausprägung …

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Kreativ sind auch die Gesundheits - freaks beim Bund. Irgendwie muss man das Geld ja loswerden, das als Steuern reichlich die Kassen füllt. Und so finanziert der Tabakpräventions- fonds (mit seiner eigens bestellten sechs- köpfigen Expert(inn)enkommis sion) grosszügig die Smoke-Free-Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit. Auf der Homepage können Interessierte ein Smoke-Free-Päckli bestellen. Inhalt:

Nebst unbrauchbarem Info-Material wertvolle Tipps wie: Sagen Sie nicht:

«Ich höre auf zu Rauchen», sagen Sie:

«Ich fange mit Nichtrauchen an.» Irgend jemand hat für diese Idee und den ori- ginellen Text bestimmt ein Honorar kassiert. Womit die Kampagne einmal mehr zeigt: Es gibt noch sehr viel Spar- potenzial beim Bund.

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Thema Schlafstörungen oder: Beim Psychiater: Morgens kann ich nichts essen, weil ich immer an sie denken muss. Mittags kann ich nichts essen, weil ich immer an sie denken muss.

Abends kann ich nichts essen, weil ich immer an sie denken muss. Nachts kann ich nicht schlafen, weil ich Hun- ger habe.

Richard Altorfer

Rosenbergstrasse 115

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