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Medien, Moden, Medizin

ARS MEDICI 18 2011

709

So manche Generikafirma versucht, auf die Konkurrenz eine Nasenlänge Vorsprung zu gewinnen, indem sie selbstdispensierenden Kolleginnen und Kollegen ihre Medikamente bis zu 25 Prozent unter dem Ex-Factory-Preis anbietet. Selbstverständlich mit dem Hinweis, die Prozente seien weiterzu- geben an die Krankenkassen. Was soll der Unsinn? Wir Ärzte haben nichts davon, ausser Stress: Wenn wir den Ra- batt nicht sofort an die Krankenkassen weiter geben, machen wir uns strafbar.

Eindeutig und unzweifelhaft strafbar gemäss Heilmittelgesetz. Warum also derartige Angebote? Natürlich in der Erwartung, die Kolleginnen und Kol - legen liessen sich dazu verführen, die Differenz heimlich und illegal doch für sich zu behalten. Die Verführer sichern sich ab, und wir sind die verführten Dummen. Keine gute Idee. Abgesehen davon, dass solch unmoralische Ange- bote auch noch Eigentore sind, weil sie dem BAG und den Politikern zeigen, dass bei den Generikapreisen noch viel, sehr viel Luft drin ist – die nächste Preissenkung ist schon begründet.

Guter Rat an alle Beteiligten: auf die Angebote verzichten!

❖ ❖ ❖

Es gibt noch andere Schlaumeiereien, vor denen gewarnt werden muss. Ab- nahmevereinbarungen mit einzelnen Herstellern anfangs des Jahres, mit ent- sprechend guten Einkaufskonditionen.

Gut, kann man machen. Was aber, wenn die vereinbarte Summe Ende des Jahres nicht erreicht wird? Ob die hektischen Nachbestellungen gegen Ende des Jah- res dann als Anreiz zur vermehrten, sprich nicht immer ganz gerechtfertig- ten Abgabe von Medikamenten ver- standen werden kann? Mit Sicherheit, wenn die Krankenversicherer auch nur

ein bisschen bös wollen. Also Vorsicht mit solchen Deals.

❖ ❖ ❖

Die direkte Medikamentenabgabe ist heute nicht stärker unter Beschuss als sie es in den vergangenen Jahrzehnten war. Wir mussten schon immer um sie kämpfen, mussten schon immer nach- weisen, dass sie günstiger ist als die Rezeptur, mussten schon immer zur Kenntnis nehmen, dass, wer das nicht glauben will, es nicht glaubt, auch wenn man ihm/ihr die nun wirklich un- verdächtigen Statistiken der Kranken- versicherer unter die Nase hält, muss- ten schon immer Rückschläge in Kauf nehmen und haben schon früher immer wieder Unterstützung erfahren von - seiten der wichtigsten Partner: der Patienten.

❖ ❖ ❖

Es gibt keinen Grund, nur wegen der fixen, inzwischen glücklicherweise wie- der schubladisierten Verbotsidee von Pascal Couchepin die Flinte ins Korn und die Marge gleich hinterher zu wer- fen. Auch der Preisüberwacher kriegt nicht jeden Unsinn durch – es sei denn, man gebe den permanenten Kampf auf.

Im Kanton Schaffhausen beispielsweise setzt sich der Regierungsrat ein für die Wiedereinführung des ärztlichen Rechts auf die Medikamentenabgabe, weil die Städte Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall die einzigen exotischen Enklaven sind, die in der Niedrigtarif- region Ostschweiz keine Selbstdispen- sation kennen. Endlich haben die Poli- tiker (fast aller Parteien) verstanden, dass der Erhalt der kostengünstigen Hausarztmedizin gefährdet ist, wenn die hiesigen Hausärzte wegen der wirt- schaftlichen Nachteile keine Nachfol- ger finden. Man hat erkannt, dass es

sich lohnt, die Hausärzte pfleglich zu behandeln. Nutzen wir die Gunst der Stunde und setzen wir uns ein für die SD – mit Marge!

❖ ❖ ❖

Das eine oder andere, was einem so auf Facebook von Freunden angeboten wird: I’m re-tired ... – I was tired yes- terday & I’m tired again today.

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Kennen Sie die See-Food-Diät? I eat all the food I see.

❖ ❖ ❖

Urs Bichler, ehemaliges Mitglied der Nationalbank, auf die Frage, wann die Schweiz die Währungskrise ausgestan- den habe: Er sei besorgt, weil «die eu- ropäischen Politiker fast alle Fehler ge- macht haben, die man machen kann.

Die Schweiz scheint fast als einzig Nor- maler im Irrenhaus». Schön gesagt.

❖ ❖ ❖

Obama wörtlich: Er glaube mit jeder Faser seines Körpers, dass es kein Land auf der Welt gebe, das nicht mit den USA tauschen würde. Wenn sich der mächtigste Mann der Welt schon bei derart simplen Beurteilungen so massiv (selber) täuscht, dann ist von ennet dem grossen Teich wirklich nicht mehr viel Gescheites zu erwarten.

❖ ❖ ❖

Und das meint Walti: Nichts ist schöner als Politiker auf Wahlplakaten:

tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.

Richard Altorfer

Rosenbergstrasse 115

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