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Archiv "Chemoprophylaxe schließt Malaria niemals aus" (10.09.1987)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Chemoprophylaxe schließt Malaria niemals aus

Im Anschluß an die in Heft 7/1987 veröffentlichten Diskussions- beiträge zu der Problematik der Ma- laria-Prophylaxe haben uns Profes- sor Dr. Eichenlaub und Professor Dr. Pohle, Verfasser des Beitrags

„Chemoprophylaxe schließt Malaria niemals aus", Heft 36/1986, noch ei- nige Hinweise nachgereicht, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:

„Die Zuschrift von Herrn Dr.

Schlie (Heft 7 vom 11. 2. 1987) hat eine Diskussion zum Malariapro- blem in Gang gebracht, die wir wie- der aufnehmen wollen, um mit eini- gen Zahlen auf die weiter zuneh- mende Bedeutung der Malaria bei Reisenden hinzuweisen.

Aus dem Bundesgesundheits- amt erhielten wir die folgenden vor- läufigen Angaben (Dr. H. Ph. Pöhn, Frau R. Grossmann, persönliche Mitteilung, März 1987): Die gemel- dete Fallzahl der prinzipiell lebens- bedrohlichen Malaria tropica ist von 166 im Jahr 1980 allmählich auf 280 im Jahr 1985 angestiegen, dann aber im Jahr 1986 sprunghaft auf 548.

Für das Jahr 1986 sind dem Bun- desgesundheitsamt bisher 15 Todes- fälle an Malaria tropica bekanntge- worden. Alle Patienten hatten sich in Afrika infiziert. Drei Reisende hatten gar keine medikamentöse Malariaprophylaxe betrieben, bei weiteren vier war sie unzureichend.

Immerhin hatten acht Patienten ihre Malariamitte] regelmäßig genom- men — so zumindest die Angaben.

Von den 15 Gestorbenen hatten sich fünf in Westfarika (Kamerun, Nige- ria) infiziert, für drei von ihnen wird eine regelrechte, für zwei eine unzu- reichende medikamentöse Prophyla- xe angegeben. Herrn Dr. Schlie wa- ren diese Zahlen noch nicht be- kannt. Seine Annahme, daß „der größte Teil der Malariaerkrankun- gen . . . durch schlampige oder nicht eingenommene Prophylaxe verur- sacht" wird, dürfte — gemessen an den Angaben zu den tödlich verlau-

fenen Erkrankungen — nicht richtig sein. Dies mag vor fünf Jahren noch gegolten haben; heute ist um so grö- ßere Vorsicht geboten: keine Art der medikamentösen Malariapro- phylaxe ist absolut zuverlässig.

Bedenklich ist die Aussage: ,Die in Westafrika festgestellten Resisten- zen sind (noch) RI-Resistenzen und somit für die Prophylaxe ohne Bedeu- tung. Dagegen steht zum Beispiel Brandicourt, 0. et al.: High level of chloroquine resistance in seven Plas- modium falciparum malaria cases from the Congo and Gabon. Trans.

R. Soc. Trop. Med. Hyg. 80 (1986) 906-907 (mit Literatur).

Die Dynamik, mit der sich die Chloroquinresistenz graduell zuneh- mend seit 1979 in Ostafrika und all- mählich auch in anderen afrikani- schen Regionen einschließlich West- afrikas ausgebreitet hat, und die Er- fahrungen mit der darauffolgenden, wenn auch weniger genau dokumen- tierten, Fansidar®-Resistenz lassen dringend geboten erscheinen, in je- der Region mit Malaria tropica auch mit Erkrankungsdurchbrüchen bei jeder Art der Prophylaxe zu rech- nen. Dies gilt auch für Asien und Lateinamerika.

Es untergräbt nicht das Vertrau- en der Reisenden, wenn man ihnen

I. v. unsteril?!

In 50jähriger Tätigkeit als Klini- ker, ab 1945 als freipraktizierender Gynäkologe, beobachtete ich manchmal sowohl bei Ärzten, bei Laborantinnen wie bei Sprechstun- denhilfen vor der intravenösen In- jektion und besonders bei Blutent- nahmen folgende Unsitte: das Nachtasten der bereits desinfizierten Cubitalveneneinstichstelle mit der unsterilen Fingerkuppe, wodurch ja die vorausgegangene Desinfektion illusorisch wird. Ich halte das Nach- palpieren der desinfizierten Venen- einstichstelle mit der unsterilen Fin- gerkuppe direkt vor dem Einstich heute für einen Kunstfehler.

Dr. med. Prosper Lauffs Am Dorbach 4

5100 Aachen

dies, am besten schriftlich, mit auf den Weg gibt. Es sensibilisiert sie vielmehr, bei jeglicher Erkrankung während oder nach der Reise

❑ sofort an Malaria zu denken,

❑ jeden Arzt eindeutig auf die vor- angegangene Reise aufmerksam zu machen,

❑ sich nicht mit der unter Umstän- den fatalen Diagnose ‚Grippe' abzu- finden, sondern

❑ auf einer kompetenten parasito- logischen Blutuntersuchung zu be- stehen.

Wenn diese Verhaltensregeln von Patienten und Ärzten konse- quent beachtet würden, ließe sich die Letalität der Malaria tropica, die nach den Zahlen des Bundesgesund- heitsamtes bei uns noch immer bei drei Prozent liegt, weiter deutlich senken."

Prof. Dr. med. Dieter Eichenlaub Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Universität Leopoldstraße 5

8000 München 40

Prof. Dr. med. Hans D. Pohle II. Medizinische Klinik Rudolf-Virchow-Krankenhaus Augustenburger Platz 1 1000 Berlin 65

Verbesserung des autogenen Trainings

durch Musik

Leserbrief von Frau Dr. med. Felici- tas Overbeck unter der Rubrik

„Diskussion" in Heft 8/1987:

Wegen zahlreicher Nachfragen nach der von Frau Dr. Overbeck er- wähnten Kassette „Entspannung durch Musik", „Musik in der Ent- spannung" nennen wir nachstehend auf Anregung von Frau Dr. Over- beck die Bezugsquelle für diese Kas- sette:

Dr. Stefan Schaub

Seminare für klassische Musik Postfach 12 26, 7604 Appenweier Telefon: 0 78 05/29 06

Preis der Kassette: 18 DM. MWR Dt. Ärztebl. 84, Heft 37, 10. September 1987 (43) A-2383

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