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Archiv "Der „Generationswechsel“ bei den Fortbildungskongressen" (04.06.1982)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

85. DEUTSCHER ÄRZTETAG

Der „Generationswechsel"

bei den Fortbildungskongressen

Das Plenum billigte die Finanzplanung der Bundesärztekammer Allgemeinmedizin

Von erheblicher Bedeutung ist es, der trotz aller unserer Bemühun- gen nach wie vor zu geringen Nei- gung der jungen Ärztegeneration, Allgemeinarzt zu werden, nachzu- gehen. Es liegt ein Antrag vor, den Ärztetag 1983 nicht zuletzt aus diesen Gründen schwerpunktmä- ßig dem Thema zu widmen: „Die Situation der jungen Ärzte in der zweiten Hälfte der 80er Jahre".

Mit großem Nachdruck fordern wir erneut die baldige Einführung der Eignungszeit als Voraussetzung für die Zulassung zum Kassenarzt, und zwar für eine Übergangszeit bis zur Verwirklichung der Trierer Beschlüsse. Wir sollten uns dabei nicht beeinflussen lassen von Dro- hungen der EG-Kommission mit rechtlichen Schritten gegen die Bundesrepublik Deutschland, Uns kommt es allein darauf an, den Patienten eine Behandlung durch wenigstens einigermaßen ausge- bildete und erfahrene Ärzte zu ge- währleisten.

Unsere Unterstützung sollte ande- rerseits im Grundsatz der Entwurf einer EG-Allgemeinarztrichtlinie finden. Der Ansatz dieses Ent- wurfs zur Lösung des Problems ist nach Meinung der Deutschen Aka- demie für Allgemeinmedizin zu- treffend. Warten wir ab, was der überarbeitete Entwurf vorsieht.

Seit dem Ärztetag in Trier haben wir nur punktuell Erfolgsmeldun- gen in Sachen Allgemeinmedizin zu berichten. Eine seit Jahren fal- sche Tendenz hin zum Speziali- sten und weg vom Allgemeinarzt kann in zwölf Monaten nicht um 180 Grad gedreht werden. Wir müssen deshalb, wie ein Bergstei- ger in einer Steilwand, alle gebote- nen Kanten und Vorsprünge aus- nützen, um den steilen und be- schwerlichen Weg sicher fortzu- setzen.

Die jährliche Berichtspflicht über die Fortschritte, die die Ärzte- schaft dabei erzielt, stellt sicher, daß die kräftige Farbe der Ent- schließungen von Trier nicht durch Gedankenblässe angekrän-

kelt wird.

Es mag merkwürdig klingen: Aus- gerechnet unter den Tagesord- nungspunkten Finanzbericht, Be- richt des Finanzausschusses, Ent- lastung des Vorstandes und Vor- anschlag für 1983 diskutierte der Ärztetag über die ärztliche Fortbil- dung. Der Grund liegt darin, daß der neue Vorsitzende des Finanz- ausschusses und der Ständigen Konferenz für Finanzfragen, Dr.

Horst Buck-Gramcko, Hamburg — der beim diesjährigen Ärztetag zum ersten Mal fungierte —, von den „großen Sorgen" der Finanz- gremien über die wirtschaftliche Seite der Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer zu be- richten hatte. Dazu muß man wis- sen: Die Bundesärztekammer trägt die gesamten Kosten der Kongresse aus ihrem Haushalt;

die von den Teilnehmern erhobe- nen Gebühren werden nämlich in voller Höhe an die Landesärzte- kammern zurückgeführt, aufge- schlüsselt nach der Zahl der bei- tragspflichtigen Ärzte.

Nun war im vergangenen Jahr die Tagespauschalvergütung für die Referenten angehoben worden, und dies sorgte für die auffälligste Etatüberschreitung aller Haus- haltstitel im vergangenen Finanz- jahr. Als jedoch in der Diskussion die Frage nach der möglichen Ein- stellung kleinerer Kongresse auf- geworfen wurde, wiesen Dr. Erwin Odenbach, Leiter der Abteilung Fortbildung und Wissenschaft der Bundesärztekammer, und andere Redner darauf hin, daß die Refe- renten mit ihrer Pauschalvergü- tung von immer noch nur 200 DM pro Tag die Bundesärztekammer- Kongresse sozusagen mitsubven- tionieren. Starker Beifall an dieser

Stelle war nicht nur als Dank des Ärztetages an die Referenten zu werten, sondern auch als Aus- druck der Bereitschaft, die im Auf- trag der Landesärztekammern ver- anstalteten Kongresse mit ihrer

„produktneutralen" Fortbildung in der bisherigen Weise fortzu- führen.

Was die Teilnehmerzahlen angeht, so ist der Rückgang nach dem be- rüchtigten Urteil des Bundesfi- nanzhofes zur steuerlichen Ab- setzbarkeit der Aufwendungen für die Kongreßteilnehmer im wesent- lichen gestoppt worden. Dafür ist, gleichzeitig mit der zunehmenden Einführung von praktischen Kur- sen und Seminaren, eine begrü- ßenswerte Verjüngung der Teil- nehmer zu beobachten. Man sollte noch mehr als bisher auch in den Bereichen der Landesärztekam- mern für die Kongresse werben, wurde vorgeschlagen, und dabei auch herausstellen, daß sich in der Programmgestaltung der Kon- gresse die Schwerpunkte ganz deutlich vom Referat im großen Saal zur Arbeit im Seminar und zu Diskussionen in kleinen Gruppen verschieben. „Gerade hier erleben wir den Generationswechsel", sagte ein Redner.

Die für 1983 beschlossene Erhö- hung der Teilnehmergebühr er- möglicht es der Bundesärztekam- mer, daraus eine Sonderumlage einzubehalten, welche gerade ei- ne Haushaltslücke decken wird.

So kann es für diesmal noch bei dem bisherigen von den Landes- ärztekammern zu zahlenden Bun- desärztekammerbeitrag von 43,85 DM pro beitragspflichtiges Mit- glied bleiben.

64 Heft 22 vom 4. Juni 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Finanzbericht

Dr. Buck-Gramcko wies allerdings vorsorglich darauf hin, daß in den kommenden Jahren Beitragsstei- gerungen unvermeidbar sein wer- den. Denn zum einen sind weitere Kosteneinsparungen bei gleich- bleibenden Aufgaben kaum noch möglich (zumal zum ersten Male seit langer Zeit der Personalstel- lenplan der Bundesärztekammer jetzt voll besetzt ist); zum zweiten halten es die Finanzgremien zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für möglich, wieder eine mittelfristige Finanzplanung einzuführen. Und zum dritten soll, wie Hauptge- schäftsführer Professor Volrad Deneke unterstrich, an dem Grundsatz festgehalten werden, daß zukünftige Ärztegenerationen durch in die Zukunft reichende Verpflichtungen nicht unverhält- nismäßig belastet werden. Dies bedeutet, daß zusätzliche Projekte zum Teil aus der Auflösung von Rücklagen finanziert werden sol- len. Dadurch wird sich auf der Ein- nahmenseite das bisherige Ver- hältnis von 75 Prozent Beitrags- einnahmen und 25 Prozent sonsti- gen Erträgen verschieben — in Zu- kunft wird ein höherer Anteil der Aufwendungen aus Beitragsmit- teln finanziert werden müssen.

Unter den Beratungsvorlagen der Delegierten für die Finanzfragen — die übrigens wiederum in öffentli- cher Sitzung behandelt wurden — befanden sich Informationen über ein solches Projekt, den in der Köl- ner Haedenkampstraße geplanten Neubau, der die nebeneinanderlie- genden Gebäude der Bundesärz- tekammer und der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung mitein- ander verbinden wird. Er wird ge- meinsam finanziert und teilweise auch gemeinsam genutzt werden.

Dazu gab es einige mündliche An- fragen, ebenso zur Verwendung der Erträge aus der Beteiligung am Deutschen Ärzte-Verlag und zum Ankauf eines Grundstückes in Köln für die Hans-Neuffer-Stif- tung (das während der Bauarbei- ten in der Haedenkampstraße vor- übergehend als Ausweichquartier benutzt werden kann).

Nach zufriedenstellender Klärung aller Fragen billigte das Plenum jeweils mit großen Mehrheiten den Finanzbericht 1981, den Bericht des Finanzausschusses, erteilte dem Vorstand Entlastung, billigte den Voranschlag für das Ge- schäftsjahr 1983 sowie Vorstands- anträge über die Verwendung der

Der Tagesordnungspunkt III des 85. Deutschen Ärztetages in Mün- ster „Änderung der Satzung der Bundesärztekammer und der Ge- schäftsordnung der Deutschen Ärztetage" war ein Ergebnis leb- hafter Debatten des vorjährigen Ärztetages in Trier. Oder vielmehr:

dieser Punkt erschien auf der Münsterschen Tagesordnung, nachdem man sich in Trier in leb- haften Diskussionen nicht hatte entscheiden können zwischen ei- nem Vorstandsantrag, der eine bessere Übersicht über die Orga- nisationsstruktur sowie Verfah- renskorrekturen für die Ausschuß- arbeit vorsah, und anderen Anträ- gen aus Delegiertenkreisen, die Änderungen der Organisation und

Was man ärztlicher Berufspolitik vielleicht nicht immer unterstellen kann, das besorgen die Delegier- ten des Deutschen Ärztetages stets beim traditionellen letzten Punkt der Tagesordnung: sie blik- ken weit voraus—wenn es nämlich um die „Wahl des Tagungsortes"

geht, der diesmal für das Jahr 1986 gefunden werden mußte.

Als BÄK-Hauptgeschäftsführer Professor Deneke die Liste der Or- te verlesen hatte, die im Auftrag des Präsidiums für 1986 in die en- gere Wahl genommen worden wa- ren, folgten bereits Einladungen und Angebote für noch spätere Jahre, was Dr. Vilmar die Hoffnung äußern ließ, man werde sich doch wohl noch nicht bereits für das

Erträge aus der Beteiligung am Deutschen Ärzte-Verlag und über zweckgebundene Zuwendungen an die Hans-Neuffer-Stiftung.

Schließlich wurde der Finanzaus- schuß in seiner bisherigen Zusam- mensetzung für das nächste Jahr wiedergewählt.

der Wahlverfahren vorsahen. Im Bericht des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES über den Trierer Ärzte- tag war noch „Zündstoff für die kommenden Debatten" in Münster vorauszusagen — es kam ganz an- ders: in dem inzwischen verstri- chenen Jahr hat sich sowohl im Vorstand der Bundesärztekammer wie auch in den damit befaßten Gremien der Landesärztekam- mern herausgestellt, daß keine zwingende Notwendigkeit besteht, die Satzung der Bundesärztekam- mer oder die Geschäftsordnung der Deutschen Ärztetage zu än- dern. So beschloß der 85. Deut- sche Ärztetag in Münster gleich am Beginn, diesen Komplex sine die zu vertagen.

nächste Jahrtausend festlegen wollen. ..

Für den 89. Deutschen Ärztetag 1986 fiel die Wahl jedenfalls auf Hannover. Den einzigen sich der Stimme enthaltenden Delegierten identifizierte der einladende nie- dersächsische Kammerpräsident Dr. Osterwald als den Vorsitzen- den des Ärztlichen Kreisvereins Hannover, aus dessen nobler de- mokratischer Zurückhaltung bei der Abstimmung aber niemand et- wa auf mangelnde Gastfreund- schaft der hannoverschen Ärzte schließen dürfte! Die schon früher beschlossenen Tagungsorte in den kommenden drei Jahren: 1983 Kassel, 1984 Aachen, 1985 Lübeck/

Travemünde. gb

Keine Satzungsänderung

Die nächsten Tagungsorte

Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 22 vom 4. Juni 1982 67

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