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Archiv "Tierschutz" (16.07.1982)

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WiR HABEN DEN PATIENTEN ERFOLGREICH REANIMIERT - IHR KÖNNT

JETZT WEITER BESTRAHLEN

Die Information:

Bericht und Meinung SATIRE

Das Gegenteil ist auch nicht wahr

Eines Tages im Tiefenbestrahlungsbereich

© DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Karikatur: Dr. med. Werner Schützler

Tierschutz

Das Stöhnen der gequälten Krea- tur hätte eigentlich die Nachbar- schaft alarmieren müssen – jeden- falls stank es im übertragenen Sin- ne zum Himmel: Ohne Rücksicht auf Ruheperioden, Nahrungsauf- nahme oder das Konjugationsge- schäft wurden Hunderte von Ver- suchstieren unbetäubt durchein- andergeschüttelt, grell bestrahlt, in Röhren gepreßt und dann mit beispielsweise lähmenden oder aufputschenden Substanzen be- handelt. Hilflos waren sie dem Ex- perimentator ausgeliefert, der sie schließlich achtlos einem vermut- lich grausamen Ende überließ. Die Versuchstierschützer aber waren auf der Hut und so wurde, Gott sei Dank, den unmenschlichen Ma- chenschaften von Prof. F. durch den zuständigen Kreisveterinärrat Dr. S. mit Schreiben vom 12. 8., Az.

4711, ein Ende bereitet: Auch Pan- toffeltierchen (Paramaecium aure-

Ha) seien schließlich Tiere – fast möchte man sagen Menschen! –

und müßten dementsprechend be- handelt werden, siehe hierzu Lorz, 2. Aufl. § 11.

Die Folgen dieses Entscheids für die Medizin sind unabsehbar:

Wenn schon Versuche an Ziliaten solchen Skrupeln unterworfen werden müssen – wie verhält sich der Arzt zukünftig beim Wurmbe- fall seines Patienten? Kann man heute, in Zeiten progressiven Tier- schutzes, noch verantworten, et- wa elegante Askariden, unschuldi- ge Spulwürmer, diese putzmunte- ren Bewohner unserer Därme, oder gar ideal-gewichtige Band- würmer ohne Betäubung und Ge- nehmigung von Kreisveterinäramt und Tierschützern mit ätzenden, zersetzenden, verletzenden Sub- stanzen zum Zwecke der Abtrei- bung zu behandeln? Oder dürfen nur menschliche Feten ohne Be- täubung aus „sozialer Indikation"

abgetrieben werden? Was ein vier- monatiger Fet bei seiner Abtrei- bung empfindet, wissen wir nicht, bei Pantoffeltierchen, Lamblien,

Würmern und dergleichen wissen es offenbar wenigstens die Tier- schützer! Und erbarmt sich denn keiner endlich des Schicksals je- ner Billionen von Trichomonaden, Amöben, Kokken und Bazillen, die tagtäglich hilflos Chemikalien und Antibiotika ausgesetzt werden, nur um ein Menschenleben zu retten?

Ist das wirklich ethisch zu recht- fertigen? Sollte man sie nicht bes- ser ungehemmt wuchern lassen, damit die Spezies „Mensch" zu guter Letzt von diesem Planeten verschwindet und die Evolution vielleicht doch noch 'zum Homo sapiens fortschreitet? mma

DR. FLEISS' BLÜTENLESE

Familienchronik

Die eine Schwester ergriff den Schleier und die andere den Hosenschlitz.

Georg Christoph Lichtenberg

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 28 vom 16. Juli 1982 27

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