Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 106|
Heft 41|
9. Oktober 2009 A 2019Thomas Willnow
Foto: privat
Die Universität Aarhus in Dänemark hat dem Zellbiologen Prof. Dr. Tho- mas Willnow vom Max-Delbrück- Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Berlin, die Ehrendoktorwürde verliehen. Die dänische Hochschule würdigt den 47-Jährigen für seine Verdienste um die biomedizinische Forschung und ihre Umsetzung in die Praxis an der Universität Aarhus.
Willnow leitet am MDC ein molekulares Labor auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung. In der langjährigen Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern aus Dä- nemark hatte er entdeckt, warum bei Rückenmarkverletzungen oder Schlaganfällen auch gesunde Ner- venzellen zerstört werden. Kürzlich wurde unter Willnows Federfüh- rung in einem europäischen Projekt ein dreidimensionaler, digitaler Nie- renatlas erstellt, der Forschern und Ärzten bei der Behandlung von Krankheiten helfen soll.
THOMAS WILLNOW
Ehrendoktorwürde aus Skandinavien
Der gebürtige Heidelberger stu- dierte Biologie in München und promovierte 1992 in Biochemie.
Anschließend ging er an das South- western Medical Center
der Universität von Te- xas in Dallas, USA. 1996 erhielt er eine Nach- wuchsforschungsgruppe am MDC und wurde dort 2001 Forschungs- gruppenleiter. Im selben Jahr wurde er zum Pro- fessor an der Freien Universität Berlin beru- fen. Willnow erhielt zahl- reiche Auszeichnungen, darunter den Forschungs-
preis der Alzheimer-Forschungsini- tiative, den Butenandt-Preis der Ernst Schering Research Founda - tion und den Heinrich-Wieland- Preis. Er war Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemein- schaft. Nora Schmitt-Sausen Alma Zernecke
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Forschung ist vielerorts noch im- mer eine Männerdomäne. Vor al- lem in höheren Positionen wird die Luft für Wissenschaftlerinnen oft dünn. Dass es auch anders geht, zeigt das Ru- dolf-Virchow-Zentrum, Forschungszentrum für experimentelle Biomedi- zin der Deutschen For- schungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Würzburg: 51 Prozent der Pro movenden dort sind weiblich, 57 Prozent der Postdocstellen mit Frauen besetzt. Mit Priv.- Doz. Dr. med. Alma Zer- necke ist nun eine weibliche Grup- penleiterin hinzugekommen.
Die gebürtige Münchenerin ist Heisenberg-Stipendiatin der DFG und mit 32 Jahren derzeit die jüngs te Nachwuchsgruppenleiterin am Rudolf-Virchow-Zentrum. Zer- necke studierte von 1996 bis 2003 ALMA ZERNECKE
Frauenpower am Virchow-Zentrum
Medizin an der Ludwig-Maximili- ans-Universität München. Im Jahr 2002 absolvierte sie ein Auslands - se mes ter an der Harvard Medical School in Boston, USA. Im Anschluss an das Stu dium begann Zernecke ihre wis senschaftliche Karrie re an der Rheinisch-Westfälischen Tech- nischen Hochschule in Aachen.
Zerneckes Würzburger For- schungsgruppe untersucht verschie- dene Zellen des Abwehrsystems, um zu klären, welchen Einfluss die Zellen auf die Entstehung der Arte- riosklerose haben. Bekannt ist, dass ein fehlgeleitetes Abwehrsystem zu Entzündungen der Blutgefäßwand führt, die dann eine Arteriosklerose auslösen. Welche Zellen dabei wie beteiligt sind, ist noch offen. „Die Position ist für mich Herausforde- rung und große Chance zugleich“, sagt Zernecke. Sie freue sich, dass sie die Möglichkeit bekommen ha- be, eine eigene Arbeitsgruppe auf- zubauen. Nora Schmitt-Sausen
NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Günther Flatten, Fach- arzt für Innere Medizin, ehemaliger Ge- schäftsführer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, ist am 13.
September 70 Jahre alt geworden.
Dipl.-Kfm. Renate Hess, langjährige Lei- terin des Gebührenordnungsdezernats der Bundesärztekammer, Trägerin des Ehren- zeichens der deutschen Ärzteschaft, ist am 9. Oktober 65 Jahre alt geworden.
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Michael N. Berliner (55), Chefarzt im Helios-Klinikum Berlin-Buch, wurde zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation gewählt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Karl-Lud- wig Resch (53), Bad Elster, an.
Priv.-Doz. Dr. med. Volker R. Jacobs (44), bisher Oberarzt für Forschung und Klinikmanagement an der Frauenklinik der Technischen Universität München, übernimmt die neu geschaffene Position des Leitenden Ärztlichen Klinikmanagers zur Optimierung von Wirtschaftlichkeit und Versorgungsqualität an der Frauen- klinik des Kölner Universitätsklinikums.
Prof. Dr. rer. nat. Thoralf Niendorf (45), Physiker und Spezialist für bildgebende Verfahren an der Rheinisch-Westfäli- schen Technischen Hochschule Aachen, hat den Ruf auf den Lehrstuhl für Experi- mentelle Ultrahochfeld-Magnetresonanz- tomografie an das Experimental and Clinical Research Center des Max-Del- brück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch und der Charité – Universi- tätsmedizin Berlin angenommen.
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Veihelmann (43), Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Orthopädie der Fachklinik Falkenburg und Ärztlicher Leiter der Sektion Wirbelsäule der Sportklinik Stuttgart, wurde von der Ludwig-Maximilians-Universität München zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Weimar (40), Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie, wurde die akademische Bezeichnung außerplanmäßiger Profes-
sor verliehen. EB