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Archiv "SCHMERZ: Roter Tupfer" (19.04.1990)

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ASYLANTEN

Zu den Leserbriefen „Auf eige- ne Kosten behandeln" von Viktor Derewjanski und „Umsatzsteige- rung im Auge?" von Dr. Scheibe in Heft 8/1990, die sich auf den Leser- brief „Schlechterbehandlung ist Unrecht" von Dr. Eberlein in Heft 3/1990 bezogen:

Bekräftigung

Die Kollegen Derewjanski und Scheibe schreiben auf meine Ankündigung, daß ich das Gesetz mißachten wer- de, das Schlechterbehandlung von Asylbewerbern fordert.

Sie meinen, ich solle das auf eigene Kosten tun; die Soli- dargemeinschaft dürfe nicht durch Gleichbehandlung der Flüchtlinge geschädigt wer- den.

Liebe Kollegen, es geht um Gerechtigkeit und Men- schenwürde, nicht um Hono- rar! Bei gedeckeltem Hono- rartopf wäre das Argument ohnehin auch dann falsch, wenn die Krankenversorgung der Asylbewerber nicht vom Steuerzahler getragen würde.

Es bleibt menschenunwürdig, wenn das Recht der Men- schen auf körperliche Unver- sehrtheit und Gleichbehand- lung von der persönlichen Großzügigkeit einzelner Ärz- te abhängig gemacht wird.

(Selbst das noch wird unmög- lich gemacht, wenn einzelne Sozialämter die physikalische Therapie grundsätzlich aus- schließen. Ich möchte wissen, wie man da noch eine Lum- balgie lege artis behandeln soll?). Dieses Recht ist ein Menschenrecht, und die Bun- desrepublik hat sich ver- pflichtet, hier die Menschen- rechte zu garantieren — für

„Jeden". Also müssen unsere Gesetze dieses Menschen- recht der Asylbewerber ga- rantieren und nicht es der Gnade einzelner Ärzte aus- liefern.

Und wenn Sie, liebe Kolle- gen, meinen, Ansprüche an die Solidargemeinschaft an die Zahlung von Beiträgen knüpfen zu können: In den Ohren eines Menschen, der unter dem behördlichen Ar- beitsverbot auf fünf Jahre lei- det, ist das ein bitterer Hohn.

Arbeitseinkommen und da- mit Beitragszahlungen verbie- ten, und das dann vorwerfen

— das geht nicht. Im übrigen erwirbt man Menschenrechte nicht durch Leistungen, son- dern durch Geburt als Mensch! Bei den deutschen Kindern, die auch keine Bei- träge zahlen, ist uns das selbstverständlich.

Ich möchte weiterhin alle Kollegen auffordern, dieses Gesetz als nichtig zu betrach- ten und offen zu mißachten.

Dr. med. Helmreich Eber- lein, Zur Bleiche 14, 2390 Flensburg

AIP

Zu dem „seite eins"-Beitrag

„Positive Erfahrungen" in Heft 7/1990:

Purer Zynismus

. . . Zuallererst muß der Begriff „Praktikum", auch Praktikumsplätze, richtigge- stellt werden. Ich kenne unter allen meinen AiP-Kollegen keinen einzigen, der ein Prak- tikum ableistet. Vielmehr ar- beiten alle in einer Art und Weise wie frühere Assisten- ten und Berufsanfänger auch.

Praktikumswürdig ist allen- falls die erbärmliche Entloh-

SCHMERZ

Zu dem Auszug „Wahrheit ist schmerzlich" von Dieter Lattmann in Heft 10/1990 aus dem Buch

„Hans Jürgen Schultz (Hrsg.):

Schmerz":

Anpassung an den Zeitgeist?

Was — um Himmels willen

— hat der Vorabdruck aus dem Buch „Schmerz" eigent- lich im Deutschen Ärzteblatt zu suchen? Dieser Vorab- druck zeigt doch eindeutig die linkslastige Tendenz die- ses Buches, angefangen beim Verschweigen der Greuelta- ten des integralen Kommu- nismus über die Diffamierung von Tapferkeitsauszeichnun- gen, soweit sie deutsche sind, über negative Kritik am nicht links beherrschten Deutsch-

nung von netto circa 1200 DM. Es ist immer wieder ein besonders nachhaltiges Er- lebnis, morgens bei Betreten des Arbeitsplatzes der über den Flur wischenden Reini- gungskraft zu begegnen, die 150 Prozent des eigenen Ein- kommens nach Hause trägt.

Eine weitere „positive Erfah- rung" ist die Tatsache, daß man trotz engagierter Arbeit kaum seinen Lebensbedarf decken kann.

Letzten Endes ist auch die drohende Arbeitslosigkeit nur ein verschobenes Pro- blem; viele meiner AiP-Kolle- gen, die demnächst ihr „Prak- tikum" beenden, stehen vor dem Nichts beziehungsweise vor einem Arbeitslosengeld, bemessen an ihrem AiP-Ver- dienst. Durch die zunehmende Umwandlung von Assistenten- stellen in „Praktikumsplätze"

wird die Aussicht immer tri- ster. Angesichts dieser Fakten wird die Argumentation von der Verbesserung der Ausbil- dung endgültig als verlogen entlarvt.

Von positiven Erfahrun- gen zu sprechen ist Zynismus und spricht für die nicht vor- handene Solidarität gegen- über den jungen Kollegen.

Matthias Bloechle, Gui- neastraße 10, 1000 Berlin 65

landfunk, über die Glorifizie- rung von Ossietzky und Tu- cholsky sowie der anarcho- kommunistisch-bolschewisti- schen Gegner Francos bis hin zum sozialistischen Dauer- brenner „Tempolimit" und

„Umweltverschmutzung"

durch den privaten Pkw.

Ich kann mich nicht erin- nern, daß das DÄ jemals den Vorabdruck eines „konserva- tiven Buches (zum Beispiel Armin Mohler: „Der Nasen- ring") gebracht hätte; ich hät- te das auch nicht für richtig gehalten: unsere Standesblät- ter sind kein Autoren-Podi- um!

Ist also der linke Marsch durch die .Institutionen jetzt bei der DA-Redaktion ange- langt? Oder betreibt man beim DÄ die erneute Wieder- auflage der traditionellen

Rückversicherung und An- passung an den jeweils aktu- ellen „Zeitgeist"?

Die dafür sehr anfälligen Intellektuellen reichsdeut- scher Provenienz sind ja weit- hin für ihr Anbiedern an ver- öffentlichte Meinungen be- kannt!

Dr. med. Franz Neuen- dorff, Eichenstraße 1, 4230 Wesel 1

Roter Tupfer

Fünf Seiten Dieter Latt- mann, Mitglied des PEN, langjähriger Vorsitzender des Schriftstellerverbandes, spä- ter VS in der IG Medien, also Mitglied in einem Verband, der kämpferisch ein Mitbe- stimmungsrecht in Kultur und Bildungspolitik anstrebt.

Zu seinen Ausführungen:

Einige Passagen sind gut durchdacht, denen ich zu- stimme, andere fordern mei- nen energischen Widerspruch heraus. Aber deshalb schrei- be ich nicht diesen Leser- brief.

Zur Ergänzung zu „Über den Verfasser" möchte ich auf einige Stellungnahmen, die mir schriftlich vorliegen, hinweisen, die Herr Latt- mann anscheinend auch für Wahrheiten hält:

Dieter Lattmann stellte für die DFJ (Deutsche Frie- densunion), die von der DKP- SED unterstützt wurde, 15 Thesen gegen Antikommu- nismus auf, es heißt da:

„Die Menschenrechtsin- itiativen der KSZE-Folgetref- fen haben den einzigen Zweck, die Abrüstungs- und Friedensbewegungen zu tor- pedieren. Was viele nicht für möglich hielten, ist die kalte Berechnung, das sind die de- magogische Absicht und Durchtriebenheit, mit der das Verlangen nach Menschen- rechten vom ideologischen System des Antikommunis- mus und seinen Agitatoren in Anspruch genommen wird."

Jeder Leser kann . . . seine Schlüsse ziehen.. .

Dr. med. H. Münnich, Wanheimer Straße 578, 4100 Duisburg

A-1232 (12) Dt. Ärztebl. 87, Heft 16, 19. April 1990

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