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Archiv "ÄRZTINNEN: Organisatorische Schwierigkeiten" (04.09.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Fludilat retard

BRIEFE AN DIE REDAKTION

ÄRZTINNEN

Zu dem Artikel von Dr. rer. pol.

Harald Clade: „Ein Sofort-Pro- gramm zur Integration der im ,Abseits' Stehenden", in Heft 25/261985, Seite 1922 ff.:

Organisatorische Schwierigkeiten

Nicht so sehr die finanziel- len Folgen der Mutter- schutzgesetzgebung sind Hinderungsgrund für die Einstellung von Kollegin- nen. Es handelt sich viel- mehr um organisatorische Schwierigkeiten, die durch die veränderte Arbeits- marktsituation bei jungen Ärzten auch nicht gebes- sert werden konnten.

Bei Mutterschaft fällt eine Kollegin, rechnet man Ur- laub, vermehrte Krank- schreibung während der Schwangerschaft, Mutter- schutzurlaub und „Baby- Jahr" zusammen, für etwa ein Jahr aus. Die große Masse der für die Weiter- bildung zur Verfügung ste- henden Fachabteilungen haben relativ wenige, also 5 bis 7 Assistentenstellen.

Außerhalb der Großstädte ist es nahezu unmöglich, einen Kollegen oder eine Kollegin für ein Jahr zu be- kommen. Dies um so mehr, als die kleineren Krankenhäuser nur eine beschränkte Weiterbil- dungsermächtigung ha- ben. Wer geht schon für ein Jahr nach Aurich, Gra- fenwöhr oder Daun in der

Eifel?

Wenn dies schon für Assi- stenten gilt, um wieviel mehr wirkt sich dann der Ausfall einer Oberärztin aus? Der an sich gut ge- meinte, expandierte Mut- terschutz verhindert hier systematisch die Einstel- lung und insbesondere das Aufsteigen von Kollegin- nen. Besonders Oberärz- tinnen sind für ein Jahr praktisch nicht ersetzbar.

Aus diesen Gründen sah ich mich selbst und auch

viele meiner Chefarztkolle- gen gezwungen, im Zwei- felsfall männliche Kolle- gen einzustellen, die zu- dem möglichst ihre Bun- deswehrzeit hinter sich ha- ben und (wegen des dau- ernden Streites um die Ar- beitsgenehmigung mit den

Regierungspräsidenten bei Ausländern) Deutsche sind.

Was übrigbleibt, sind männliche „gediente"

Deutsche.

Vielleicht sollten sich die Gesetzgeber einmal über- legen, daß hier auf dem Umweg über Organisa- tionsfragen eine Diskrimi- nierung weiblicher Ärzte erreicht wurde.

Prof. Dr. med.

Matthias Gottschaldt Arzt für Neurologie Direktor der Obernbergklinik für Neurologie und Psychosomatik Parkstraße 25 4902 Bad Salzuflen 1

DRITTE WELT

Zu der Leserdiskussion in Heft 15/1985, Seite 1042 ff., die sich auf den „seite-eins-Kommen- tar" in Heft 11: „Bischöfe auf Irrwegen" bezog, eine Leser- zuschrift, die lange unterwegs war:

Nullwachstum

Die ganze Polemik um die ärztliche Versorgung in der dritten Welt wird sich in absehbarer Zeit erübri- gen und auf das Kernpro- blem weltweiter Hungers- not verlagern, gegen die es keine Arzneien gibt; das Menetekel steht bereits an der Wand. Wenn in weiten Teilen Afrikas jetzt der Hunger wütet, dann nicht, weil Dürren eingetreten sind — die hat es dort im- mer schon gegeben —, son- dern weil inzwischen dort zu viele Menschen leben, die durch ihre Tätigkeit (Entwaldung, Erosion etc.)

Zusammensetzung: Ein Dragee enthält: 200 mg Bencyclanhydrogenfumarat. Anwendungsgebie- te: Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen und des Gehirns, Krankheitszustände, die mit einer ver- minderten Hirndurchblutung einhergehen: Cere- brale Gefäßsklerose mit Schwindel, Kopfschmer- zen, Ohrensausen, Schlafstörungen, Nachlassen der psychischen Leistungsfähigkeit, Konzentra- tionsschwäche, Vergeßlichkeit,Affektlabilität; post- apoplektische Zustände; Durchblutungsstörun- gen des Auges, diabetische Retinopathie; Migräne.

Arteriosklerotisch bedingte Durchblutungsstörun- gen der Gliedmaßen mit einseitigem Kältegefühl in den Beinen, nächtlichen Wadenkrämpfen, Parä- sthesien, Claudicatio intermittens, Ruheschmer- zen und trophischen Störungen. Diabetische An- giopathien; Ulcus cruris, funktionelle Durchblu- tungsstörungen wie Morbus Raynaud und Akro- zyanose; Thromboseprophylaxe. Gegenanzeigen:

Schwere Leber- und Niereninsuffizienz, dekom- pensierte Herzinsuffizienz, frischer Herzinfarkt, AV- Block und frische Apoplexie. Nebenwirkungen:

Obwohl Fludilat im allgemeinen gut vertragen wird, können in Einzelfällen folgende Nebenwirkungen auftreten: Störungen im Bereich des Magen-Darm- trakteswie Magenschmerzen,Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen. Bei Überdosierung oder bei emp- findlichen Patienten werden vereinzelt Unruhe, Schlafstörungen, Schwindelgefühl, Händezittern (Tremor), Halluzinationen und Krampfanfälle beob- achtet. Bei stark untergewichtigen Patienten kön- nen Nebenwirkungen häufiger auftreten. Die Be- schwerden klingen nach Verminderung der Dosie- rung meist spontan ab.

Hinweise:Ausgrundsätzlichen Erwägungen sollen Arzneimittel von Schwangeren - besonders in den ersten 3 Monaten - nur auf ausdrückliche Anwei- sung des Arzteseingenommen werden. Dosierung:

Erwachsene nehmen 2mal täglich 1 Dragee (unzer- kaut). Handelsformen und Preise: OP 20 Stck. (N 1) DM 23,64, OP 50 Stck. (N2) DM 52,35, OP100 Stck.

(N3) DM 91,01.

Zusammensetzung: 1 Durchstechflasche zu 10 ml enthält: 250 mg Bencyclanhydrogenfumarat. An- wendungsgebiete: Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen und des Gehirns. Durchblutungsstö- rungen der Gliedmaßen mit einseitigem Kältegefühl in den Beinen, nächtlichen Wadenkrämpfen, Parä- sthesien, Claudicatio intermittens, Ruheschmerz und trophischen Störungen. Ulcus cruris. Diabeti- sche Angiopathien, einschließlich Retinopathia diabetica. Funktionelle Durchblutungsstörungen wie Morbus Raynaud und Akrozyanose. Durchblu- tungsstörunben des Gehirns (Cerebralsklerose) mit Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schlafstörungen, Nachlassen der geistigen Lei- stungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche, Ver- geßlichkeit, Appoplexie und Subarachnoidalblu- tung (jeweils ab dem 4. Tag), postapoplektische Zu- stände wie Hemiplegie, Hemiparese, Hemianopsie, Aphasie, Hörsturz. Gegenanzeigen: Schwere Le- ber-und Niereninsuffiezienz, dekompensierte Herz- insuffizienz, frischer Herzinfarkt, AV-Block, frische Apoplexie und frische Subarachnoidalblutung (je- weils bis zum 3.Tag), schwere hypotone Zustände mit Kollapsneigung; gleichzeitige Medikation von Betarezeptorenblockern. Nebenwirkungen: Bei überempfindlichen Patienten werden vereinzelt Unruhe, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Hände- zittern (Tremor) und Schlafstörungen beobachtet.

Die Beschwerden klingen nach Verminderung der Dosis meist spontan ab.

Hinweise:Ausgrundsätzlichen Erwägungen sollen Arzneimittel von Schwangeren - besonders in den ersten 3 Monaten - nur auf ausdrückliche Anwei- sung des Arztes eingenommen werden. Dosierung und Anwendungsweise: Fludilat-DTI kann intrave- nös oder interarteriell infundiert werden. Zur intra- venösen Infusion wird der Inhalt einer Durchstech- flasche in 250 - 500 ml der Infusionslösung gelöst und innerhalb 30-120 Minuten infundiert. Zur intra- arteriellen Infusion löst man den Inhalt einer Durch- stechflasche in 50 ml Infusionslösung und infun- diert innerhalb etwa 30 Minuten.

Handelsformen und Preise: OP mit 10 Durchstechflaschen DM 93,10.

Stand: April 1985

Thiemann Arzneimittel GmbH,

T

AIErv nelietN

4355 Waltropp

Arzneimittel

2520 (12) Heft 36 vom 4. September 1985 82. Jahrgang

(2)

Ct-Arzneimittel

...die neue Generation von Tempelhof

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Bausparkasse für den öffentlichen Dienst

Zusammensetzung:1 Kapsel enthält: Indomemin 25 mg bzw. 50 mg. 1 Ret.-Kaps. enthält: Indo- metacin 75 mg. Dosierung: Kaps. ä 25 mg: Initialdosis (während der 1. Woche): 2 x tägl. 1-2 Kaps.

Erhaltungsdosis 3 x tägl. 1-2 Kaps. Maximaldosis (nur vorübergehend): 4 x tägl. 2 Kaps. Kaps. ä 50 mg: Initialdosis (während der 1. Wache): 2 x tägl.1 Kaps. Erhaltungsdosis: 3 x tägl.1Kaps. Maxi- maldosis (nur vorübergehend): 4 x tägl. 1 Kaps. Retard-Kapseln 75 mg :1 Retard-Kapsel zum Früh- stück. Indikationen: Entzündliche, rheumatische und degenerative Erkrankungen von Muskeln, Gelenken, Gelenkkapseln, Sehnen, Sehnenscheiden sowie der Wirbelsäule und bei Gicht Kontraindi- kationen: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, auch in der Anamnese. Bekannte Uherempfind- lichkeit gegen Indometacin oder Salicylsäure und deren Derivate. Schwangerschaft und Kindheit bis zum 14. Lebensjahr. Schwere psychische Erkrankungen, Epilepsie, Parkinson. Schwere Leber- und Nierenerkrankungen. Nebenwirkungen : Kopfschmerzen, Schwin-

del, Müdigkeit, psychische Veränderungen, Seh- oder Hörstörun- gen. Magen-Darm-Beschwerden, allergische Hautreaktionen, Asthmaanfälle, Störungen der Blutbildung.

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Chemische Tempelhof GmbH Postf. 40 23 31. 1000 Berlin 42

wiederum die Dürren noch verschlimmern.

Da die Armut ausschließ- lich vom Kinderreichtum kommt, gibt es aus dem Teufelskreis der Überbe- völkerung nur einen einzi- gen Ausweg: Nullwachs- tum, und zwar sofort! Und keine Almosen aus dem Westen! — Das sollte der in- dische Kollege aus Lipp- stadt seinen Landsleuten predigen, anstatt den Indu- strieländern mangelnde Nächstenliebe vorzuwer- fen; wir im Westen können die indischen Familienvä- ter nicht zur Vernunft zwin- gen. Unsere Vorfahren ha- ben in ein bis zwei Genera- tionen die Groß- in die Kleinfamilie umgewandelt und damit die Basis für den heutigen hohen Lebens- standard des Westens ge- schaffen; sollte ein Land, das Atombomben bauen kann, dazu nicht in der La-

APPELL

An die Hersteller von Formula- ren: Denkt an die Sehbehin- derten! Schreibt ein Augen- arzt...

Das leidige Kleingedruckte

Täglich werden wir Augen- ärzte mit einem Problem konfrontiert, das unseren sehbehinderten Patienten ihr ohnehin nicht leichtes Leben erschwert: wichtige Angaben auf Formularen — gleich, welcher Art — sind so klein gedruckt, daß sie von Sehbehinderten nur mühsam und oft nur unter Zuhilfenahme einer Lupe entziffert werden können.

Es handelt sich dabei zum Beispiel um die Angabe der Bankverbindung, die oft fast unleserlich in der Schlußzeile eines Rech- nungsformulares steht. Es handelt sich um Formulare von Banken und Sparkas- sen, um Behördenformula- re und — wie ich leider fest- stellen mußte — manchmal auch um Angaben auf Li-

ge sein? Sollte der Mensch, der sich an- spruchsvoll homo sapiens nennt, nicht im Stande sein, dieses ernsteste Pro- blem, dem er je gegen- überstand, in den Griff zu bekommen, so wird der lie- be Gott es lösen: Massen- sterben! Auf die grüne Re- volution zu hoffen, ist Uto- pie; diese ist längst von der Geburtenlawine überrollt worden.

Eine Verbesserung der derzeitigen ärztlichen Ver- sorgung der dritten Welt jedoch — und daran kann, so hart es klingt, kein Zwei- fel bestehen — wird die Zahl künftiger Hungerto- desopfer nur vergrößern, in Indien oder sonstwo.

Dr. med. E. W. Diehl Facharzt für Chirurgie Klinik „Humanitas"

JIn. Asahan 105

P. Siantar/North Sumatra Indonesien

quidationen von Kollegen oder sogar um Optiker- rechnungen.

Ich bin überzeugt, daß die- ser Mißstand nicht absicht- lich verursacht wird, son- dern seine Quelle in Unbe- dachtsamkeit hat. Man denkt heutzutage an viele Behindertengruppen, und unsere Gesellschaft ist redlich bemüht, diesen Be- hinderten zu helfen. Man baut abgesenkte Fußgän- gersteige, Behindertente- lefone, Schrägauffahrten für Rollstuhlfahrer und vie- le Hilfen für Bewegungs- behinderte. An die Schwie- rigkeiten der Sehbehinder- ten denkt man leider nicht und vergißt diese Gruppe.

Mein Appell an alle Her- steller von Formularen:

Denkt an die Sehbehinder- ten und druckt in Schrift- größen, die auch von Seh- behinderten gelesen wer- den können!

Dr. W. Fassin, Augenarzt Ostwall 209

4150 Krefeld 1

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

2522 (14) Heft 36 vom 4. September 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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