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Archiv "Arteriovenöse Fisteln zur Hämodialyse" (15.05.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Stilische Krankheit

Die von Herrn Küster kritisierte Tabelle auf Seite 173 stellt eine Vereinfachung dar, die sich aus prognostischen und therapeuti- schen Überlegungen in den letz- ten 30 Jahren recht gut bewährt hat. Die Begründung dieser Ein- teilung ist durch den Text erklärt.

Offenbar hat Dr. Küster ein ande- res Patientengut als wir in der Uni- versitätskinderklinik in Basel so- wie auch in der sonstigen Welt.

Die Psoriasis-Arthritis ist in unse- rem Krankengut seltener als in der Erfahrung von Dr. Küster. Ob es korrekt ist, Hautmanifestatio- nen bei Morbus Crohn und Der- matomyositis etc. als Psoriasis zu interpretieren, sei dahingestellt.

Die Acetylsalicylsäure ist das älte- ste nichtsteroidale Antiphlogisti- kum mit einer Erfahrung von 100 Jahren. Bei sachgemäßem Ge-

brauch, und dies ist die Voraus- setzung, ist sie ein Medikament, das wohl während der Behand- lung Nebenwirkungen haben kann, das aber, was besonders für die Kinder wichtig ist, auch bei jahrzehntelangem Gebrauch kei- ne späteren Schäden verursachen kann. Diese Tatsache ist von den neueren Antiphlogistika noch nicht bekannt. Die Salicylate ha- ben den weiteren Vorteil, daß die Dosierung genau anhand der Se- rumsalicylsäure kontrolliert wer- den kann. Um die nötige Plasma- konzentration von 20 bis 30 mg%

zu erhalten, sind gelegentlich so- gar höhere Dosen als 90 bis 110 mg/kg/Tag notwendig. Es handelt sich nicht um ein Dosierungs-

schema aus den USA, sondern ei- ne Dosierungsangabe, die in je- dem deutschen Pädiatriebuch zu finden ist wie zum Beispiel Keller- Wiskott und auch bei Simon, die beide eine Durchschnittsdosis von 100 mg/kg/Tag angeben.

Durch die korrekt dosierte Acetyl- salicylsäure können oft potentiell gefährliche Medikamente, insbe- sondere Kortikosteroide, vermie- den werden. Es ist allerdings Vor- aussetzung, daß Ärzte, die Kinder behandeln, das Risiko der Salicy- latüberdosierung mit den entspre- chenden Symptomen kennen:

Nausea, Erbrechen, Hyperpnoe und Ketoazidose. In diesem Sinne ist es gut, daß Herr Küster auf das Problem hingewiesen hat. Es ist bekannt, daß Kinder über 25 kg wie auch Erwachsene besonders subjektiv nur geringere Dosen er- tragen.

Wir sind uns also der möglichen Nebenwirkungen der Salicylate durchaus bewußt. Wir wissen auch, daß im deutschen Raume sehr häufig Kortikosteroide und sehr rasch Chloroquin, Gold, Pe- nicillamin und Zytostatika ge- braucht werden. Wir sind aber ebenso sehr der Überzeugung, daß die Nebenwirkungen dieser Medikamente häufiger und schlimmer sind als diejenigen der Salicylate und definitive, bleiben- de Schäden verursachen können.

Herr Küster bewertet die Kombi- nation von Indometacin plus Sali- cylate als ausgesprochen ulzero-

gen. In unserer Erfahrung können wir diese Aussage nicht bestäti- gen. Ulcera duodeni bei Kindern sind glücklicherweise eine äu- ßerst seltene Komplikation. Trotz- dem ist bei der angegebenen Höchstdosis von 2,5 mg/kg, maxi- mal 50 mg als zusätzliche abendli- che Medikation zu Salicylaten, auf Oberbauchbeschwerden zu ach- ten und die Dosis eventuell auf 1 bis 1,5 mg/kg zu reduzieren. Als alleinige Indometacin-Medikation ist die Dosis von 2,5 bis 3 mg/kg/

Tag auf 3 Tagesdosen, maximal 3 x 50 mg, zu verteilen.

Abschließend ist zu bestätigen, daß die wichtige Arbeit von Frau Prof. E. Stoeber und ihren Mitar- beitern in Garmisch-Partenkir- chen in diesem Referat zu wenig berücksichtigt ist.

Dr. Steiger weist darauf hin, daß neben dem Handbuchartikel von Stoeber/Koelle (Nr. 15 in seinem Literaturverzeichnis) in der angel- sächsischen Literatur mehrere hervorragende Monographien über das außerordentlich wichtige Problem der rheumatologischen Affektionen im Kindesalter beste-

hen (zum Beispiel 3, 6 im Litera- turverzeichnis), leider ohne Über- setzung ins Deutsche. (Der Hin- weis auf die Arbeit von Stoeber/

Koelle wurde bei der Drucklegung weggelassen. Anmerkung der Re- daktion.)

Dr. med. Ulrich Steiger Rütimeyerplatz 8

CH-4054 Basel, Schweiz

NOTIZ

Arteriovenöse Fisteln zur Hämodialyse

Zu dem Beitrag von Jost, Rühland, Müller und Schönleben in Heft 49 vom 5. Dezember 1984, Seite 3655, schickt uns Herr Kollege Martin Weber, Mainz, einen histo- rischen Hinweis, aus dem wir den wichtigsten Ausschnitt bringen.

Rudolf Gross

Die erste Dialyse beim Menschen wurde nicht erst im Jahr 1943 (durch den Holländer W. F. Kolff) vorgenommen, sondern erstmals im Jahr 1924 von dem Gießener a. o. Professor und Direktor der Medizinischen Poliklinik, Georg Haas, fünfzehn Minuten lang bei einem niereninsuffizienten Pa- tienten angewandt. Weitere Blut- waschungen führte Haas in den Jahren 1925 bis 1928 durch. Nähe-

re Einzelheiten in Jost Benedum:

Georg Haas (1886 bis 1971) Pio- nier der Hämodialyse. In: Medizin- historisches Journal 14 (1979) 196-217. Er enthält auch Fotogra- fien der von Haas verwandten Ap- paraturen sowie Aufnahmen von zwei Hämodialyseversuchen am Menschen (1925 und 1926).

Martin Weber, Arzt

Weintorstraße 27, 6500 Mainz 1530 (84) Heft 20 vom 15. Mai 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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