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Archiv "Psychiatrie: Situation noch schlimmer" (09.07.1999)

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Logopädie

Zu der Varia-Meldung „Erstmals Di- plom-Logopädie“ über die Europa Fachhochschule Fresenius in Heft 23/1999:

Nicht ganz korrekt

Die Meldung ist leider so nicht ganz korrekt, da es an der RWTH Aachen seit 1992 einen Studiengang „Lehr- und Forschungslogopädie“

gibt, der für Absolventen der Ausbildung zum Logopäden eingerichtet worden ist, die im Rahmen eines Vollzeitstu- dienganges einen Abschluß als „Diplom-Logopäden“ er- werben. Das Angebot in Idstein ist in keiner Weise vergleichbar und entspricht nach geltendem „Gesetz über den Beruf des Logopäden“

(1980) dem Berufsfachschul- abschluß Logopädie, da der niederländische Abschluß for- mal (im Rahmen der EU- Richtlinien) dem deutschen Be- rufsfachschulabschluß gleich- gesetzt wird, für die Absol- venten besteht dadurch leider kein Vorteil gegenüber der deutschen Ausbildung.

Dietlinde Schrey-Dern, Deut- scher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinus- straße 11a, 50226 Frechen

Psychiatrie

Zu dem Beitrag „Unsolidarisch mit psychiatrisch Kranken“ von Priv.-Doz.

Dr. med. Renate Schepker und Prof.

Dr. med. Christian Eggers in Heft 20/1999:

Situation noch schlimmer

Aus Sicht der „Deutschen Gesellschaft für Geronto- psychiatrie und -psychothera- pie“ muß der in dem Beitrag geäußerten Kritik voll und ganz zugestimmt werden.

In der Gerontopsychiatrie stellt sich die Situation noch schlimmer dar als in dem Ar- tikel dargestellt: So wurde in vielen Kliniken die Psych-PV nicht vollständig umgesetzt zugunsten der Allgemein-

psychiatrie, der Sucht und der Kinder- und Jugendpsychia- trie, die in einer „Mischkalku- lation“ zusammengerechnet wurden.

Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen für die Versorgung zwischen 1990 und 1995 erheblich ver- ändert: Reduzierung der Ver- weildauer um 33 Prozent, An- rechnung von Pflegehilfsper- sonal als voll ausgebildetes Pflegepersonal sowie in letz- ter Zeit erhebliche Zunahme des Verwaltungsaufwandes zum Beispiel für Kostenver- längerungsanträge und Be- handlungsbegründungen bei zeitlicher Behandlungslimi- tierung durch die Kranken- kassen. (Verschiedene Kas- sen scheinen sich mit ihren Drangsalierungen in einem rechtsfreien Raum zu glau- ben!) – Schließlich führt das Arbeitszeitgesetz, oft ohne Personalausgleich, zu einer weiteren Ausdünnung der Versorgungsleistungen. Dies trifft besonders auf die Be- handlung psychisch kranker alter Menschen zu, im „Inter- nationalen Jahr der Senio- ren“ eine besonders schmerz- liche Feststellung!

Nach einer bundesweiten Erhebung zur Evaluation der Psych-PV (Band 99, Schrif- tenreihe des BMG, 1998) war 1995 die Anzahl der Mitar- beiter aus verschiedenen Be- rufsgruppen annähernd der (reduzierten) Bettenzahl an- gepaßt. Eine Erhebung der DGGPP bei gerontopsychia- trischen Abteilungen zeigte allerdings, daß dies in der Al- terspsychiatrie noch nicht der Fall war.

Einfache Schlußfolgerung:

Bei einem bundesweiten Bet- tenabbau um 20 Prozent und damit einer Verweildauerver- kürzung um 33 Prozent führt bei Anpassung an das Per- sonalsoll der Psych-PV die erhebliche Aufgabenauswei- tung und -verlagerung in den Bereich der reinen Akutver- sorgung zu erheblicher Mehr- belastung aller Mitarbeiter beziehungsweise zu einer deutlich geringeren Präsenz für den einzelnen Patienten.

Die längerfristigen Auswir- A-1802 (6) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 27, 9. Juli 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Die neue Folge der Sendereihe „Plusminus – Das ARD- Wirtschaftsmagazin“ im Ersten Fernsehprogramm (ARD) am 13. Juli, ab 21.30 Uhr,befaßt sich mit zwei Themenschwer- punkten: „Urlauberstau am Himmel“ und „Alternative Medi- zin auf Krankenschein?“.

Im ersten Teil der Sendung geht es um den Urlauberstreß vor und um eine Urlaubsfernreise. Im zweiten Beitrag geht es um Frischzellenbehandlung, Akupunktur, Bachblütenthera- pie und andere zur Zeit in Mode stehende Formen der alter- nativen Medizin. Angeblich stehen 90 Prozent der bundes- deutschen Bevölkerung hinter den alternativen Heilmetho- den und halten diese für eine sinnvolle Ergänzung zur Schul- medizin. Mehr als 50 Prozent meinen sogar, daß sie bei vielen Krankheiten oft der bessere Weg sind. In der Sendung geht es um alternative Behandlungsmethoden und die Voraussetzun- gen, damit die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Auch wird erörtert, inwieweit sich die Gesundheitsreform 2000 für die alternative und Naturheilmedizin erwärmen kann. EB

TV-Tip

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kungen auf Fortbildung, Wei- terbildung, Forschung und Lehre neben einer erhebli- chen Verschlechterung der Behandlungssituation lassen sich erahnen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob unsere Politiker (vor und nach der Wahl) und Krankenhausträger es nicht besser können oder wollen.

Hier wäre eine ehrliche Ant- wort wichtig!

Rainer Kortus, Deutsche Ge- sellschaft für Gerontopsych- iatrie und -psychotherapie e.V., Gerontopsychiatrische Klinik, Sonnenbergstraße, 66119 Saarbrücken

Ergänzung

Den Autoren ist in der Würdigung der zentralen Be- deutung der Psychiatrie-Per- sonalverordnung für die Qua- lität stationärer und teilsta- tionärer psychiatrischer Be- handlung beizupflichten. Ich teile auch die Sorge, daß die Behandlung durch weitere Mitteleinsparungen und Dek- kelung der Finanzierung Scha- den nehmen könnte. Schließ- lich ist der Hinweis auf die ideologisch begründeten Vor- behalte gegen die statio- näre Versorgung im psych- iatrischen und kinder- und ju- gendpsychiatrischen Bereich nicht von der Hand zu weisen.

Dennoch bedarf der Bei- trag einer klarstellenden Er- gänzung: Die von den Auto- ren angemahnten „heftigen Proteste aus der Fachöffent- lichkeit und den betroffenen Verbänden“ sind umfangreich erfolgt: Die Bundesdirekto- renkonferenz psychiatrischer Krankenhäuser hat mehrfach sehr deutlich zu der hier auf- geworfenen Frage Stellung genommen, und ähnliche Stellungnahmen sind mir auch von befreundeten Orga- nisationen bekannt. Mit dem Bundesgesundheitsministeri- um haben in dieser Frage Ge- spräche stattgefunden. Dabei hat sich zu unserer Erleichte- rung herausgestellt, daß die von den Autoren zitierte Stel- lungnahme von Ende 1997 weiterhin volle Gültigkeit hat.

Auch im jetzt vorliegen- den Referentenentwurf des Gesundheitsstrukturreform- gesetzes 2000 findet sich der Hinweis auf die Fortgeltung der Psychiatrie-Personalver- ordnung. Die Aussetzung des Ausnahmetatbestandes be- traf nur Kliniken, die zu die- sem Zeitpunkt die Umset- zung der Psych-PV noch nicht geschafft hatten. Erheblich betroffen davon sind aller- dings die Einrichtungen in den neuen Ländern. In Zu- kunft wird der Ausnahmetat- bestand dann wieder gegeben sein, wenn die derzeit geplan- te Gesetzeslage in dieser Form zustande kommt. Zum Glück ist die Psych-PV also nicht ganz so bedroht wie von den Autoren angenommen.

Dennoch bleibt das Problem der Unterfinanzierung, wie in dem Artikel richtig festge- stellt, da „aus dieser Verord- nung nicht pflegesatzrelevant das Recht hinsichtlich einer höheren Vergütung für beste- hende Stellen abgeleitet wer- den kann“. Bei der zentralen Rolle der Personalkosten im psychiatrischen Krankenhaus sind die Auswirkungen erheb- lich.

Prof. Dr. med. W. Weig, Bundesdirektorenkonferenz Psychiatrischer Krankenhäu- ser, Landeskrankenhaus Os- nabrück, Postfach 20 80, 49010 Osnabrück

Schlicht ein Skandal

Der Berufsverband Deut- scher Nervenärzte beobach- tet in größter Sorge die Ent- wicklung der psychiatrischen Versorgung im ambulanten und stationären Bereich. In der Psychiatrie fand ein über- proportionaler Bettenabbau gegenüber anderen Fachrich- tungen statt. Die Folge sind gestiegene Aufnahmezahlen in den psychiatrischen Klini- ken und kürzere Verweildau- er. Ein Großteil psychiatri- scher Diagnostik und Be- handlung wird mittlerweile ambulant und wohnortnah erbracht. Das Netz niederge- lassener Nervenärzte ist mitt- lerweile dichter geworden; es

besteht in vielen Planungsbe- reichen der KVen bereits eine Bedarfsdeckung. Der Grund- satz „ambulant vor stationär“

ist zwar im Sinne des Patien- ten zu begrüßen, aber nur, wenn die im stationären Sek- tor eingesparten Mittel dem ambulanten Bereich zur Ver- fügung gestellt werden. Struk- turen zur Vernetzung ambu- lanter und (teil-)stationärer Einrichtungen müssen ge- schaffen werden. Die jetzigen Bedingungen bedeuten eine erhebliche Schlechterstellung psychisch Kranker gegenüber körperlich Erkrankten. Dies ist doppelt schlimm, da die- se Erkranktengruppe keine Lobby hat und aufgrund ihrer Erkrankung auch schlecht für die Verbesserung ihrer Be- dingungen selbst kämpfen kann. Fazit: schlicht ein Skan- dal.

Dr. Christa Roth-Sacken- heim, Berufsverband Deut- scher Nervenärzte BVDN, Sektion Psychiatrie, Breite Straße 63, 56626 Andernach

Gesetzestext nicht rezipiert

Die Autoren schreiben, daß das „Gesetz zur Stärkung der Solidarität in der gesetzli- chen Krankenversicherung“, gültig seit 1. Januar 1999,

„von der Öffentlichkeit weit- gehend unbemerkt“ die Psychiatrie-Personal-Verord- nung als Ausnahmetatbe- stand außer Kraft gesetzt hat.

Es hat den Anschein, daß nicht nur die Öffentlichkeit –

das wäre ja noch verständlich –, sondern auch die Fachver- bände, die die Betroffenen vertreten, den Gesetzestext nicht rezipiert haben. Es ist ein Armutszeugnis für die Er- wachsenenpsychiatrie, daß Kinder- und Jugendpsychia- ter den Finger in die Wunde legen müssen, obwohl die Er- wachsenenpsychiatrie quanti- tativ weit mehr betroffen ist!

Freilich gibt es aktuell in dieser Sache auch eine sehr gute Nachricht, die die Auto- ren noch nicht kennen konn- ten. Der rot-grüne Gesetzes- entwurf für die Gesundheits- reform 2000 bestätigt den Fortbestand der Psychiatrie- Personalverordnung expres- sis verbis: „Die Vorgaben der Psychiatrie-Personalverord- nung zur Zahl der Personal- stellen sind anzuwenden.“

(Siehe Artikel 3: Änderung des Krankenhausfinanzie- rungsgesetzes § 17 c [Ein- führung eines Fallpauschalen- Systems] und Artikel 4: Än- derung der Bundespflegesatz- verordnung § 12 [Erlösbud- get].) Offensichtlich ist in der Fachwelt mittlerweile aner- kannt, was D. Richter im No- vember 1998 in der Zeitschrift

„Das Krankenhaus“ ausge- führt hat, nämlich daß Fall- pauschalen respektive DRGs in der Psychiatrie das Lei- stungsgeschehen nicht ange- messen abzubilden vermögen.

Dr. med. Theo Piegler, Ab- teilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Allgemeines Krankenhaus Bergedorf, Go- jenbergsweg 30, 21029 Ham- burg

A-1804 (8) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 27, 9. Juli 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Arzttum

Gedanken zur Situation der Ärzte- schaft:

Statt Ethik Monetik

Ich zähle mich zu der großen Mehrheit der Ärz- te/Ärztinnen, die vor Jahr- zehnten ohne falsches Pathos angetreten sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Le- bensumstände ihrer Mitmen- schen positiv zu gestalten. Ich zähle mich zu der Gruppe in-

nerhalb der Ärzteschaft, die keine materiellen Reich- tümer angehäuft hat, die aber gut und auskömmlich von ih- rer Arbeit leben konnte.

Ich zähle mich zu denen, die versuchen, in diesem kor- rumpierenden Gesundheits- system ehrlich zu bleiben, de- nen Tricks und am Geld ori- entiertes ärztliches Handeln wesensfremd sind.

Aber auch ich muß schmerzhaft erkennen, daß in diesem zunehmend vom Mammon geprägten System

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der „Ehrliche der Dumme“

ist. Der Versuch unserer KVen, durch immer weni- ger nachvollziehbare, immer kompliziertere Regelungen, den Mißbrauch durch „Ge- sundheitsindustriemanager“

zu verhindern, mußte schei- tern. Denn clever, erfolgreich und anerkannt ist in unserer Gesellschaft der, der mit Hil- fe von Beratern in den ein all- gemeines Prinzip formulie- renden Regeln die meisten Lücken findet.

Es macht keine Freude mehr, in einem solchen

„marktwirtschaftlichen Ge- sundheitssystem“ Arzt zu sein, sich mit immer neuen, von un- verhohlenem Neid geprägten ideologischen Konzepten be- schäftigen zu müssen.

Es macht keine Freude mehr, den von der öffentli- chen Meinung, von der Ge- sellschaft in eine nicht mehr nachvollziehbare Anspruchs- haltung gedrängten „Kun- den“ davon überzeugen zu müssen, daß er nicht alles, was sein Wohlbefinden ver- bessert, zu Lasten der All- gemeinheit fordern sollte.

Aber angesichts unseres Er- scheinungsbildes in der Öf- fentlichkeit, angesichts unse- res Lebensstils und unserer Designerpraxen geraten wir zunehmend in einen Recht- fertigungsnotstand. Es ent- steht auch für Wohlmei- nende der Eindruck: sie pre- digen Wasser und trinken Wein.

Es ist ärgerlich, die im Wettbewerb stehenden Kas- sen immer wieder darauf hin- weisen zu müssen, daß sie nicht so tun sollten, als ob sie alles bezahlen würden – ohne ihre Kunden auf den Inhalt der dafür notwendigen ärztli- chen Bescheinigungen hinzu- weisen. Die enge, in Jahr- zehnten gewachsene persön- liche Beziehung zwischen Pa- tient und „Doktor“ kann und darf nicht mit unsinnigen volkswirtschaftlichen, politi- schen Diskussionen belastet werden.

Es ist unwürdig, jetzt mit einer offiziellen „Preisliste“

namens IGEL mit dem Pati- enten über zu einer norma-

len Untersuchung gehörende Leistungen feilschen zu sol- len. Das Untersuchungszim- mer als „Basar“.

Dieses System ist am En- de, weil es uns zwingt, statt an Ethik an Monetik zu denken.

Dieses von uns selbst geschaf- fene System muß letztlich scheitern, weil es den Ärzten an der Basis mit immer unsin- nigeren Reglementierungen die Freude, die Begeisterung, den Elan für ihre tägliche Ar- beit nimmt. Der persönliche Burn-out wird zu einem Flächenbrand werden.

Dr. med. F.-G. Haag, Dr.-Ot- to-Geßler-Krankenhaus Lin- denberg, Kreuzhofstraße 1, 88161 Lindenberg

Forschung

Zu dem Beitrag „Grundlagenfor- schung in der Medizin: Das Konzept ist erweiterungsbedürftig“ von Prof. Dr.

med. Gisela C. Fischer und Christina Niederstadt in Heft 18/1999:

Funktion der Forschung falsch bewertet

. . . Die Hypothese, daß die tradierte Grundlagenfor- schung, die Aufklärung pa- thogenetischer und therapeu- tischer Mechanismen, den Anforderungen der medizini- schen Versorgung der Bevöl- kerung nicht gerecht wird, läßt vermuten, daß die Auto- ren die Funktion der For- schung falsch bewerten bezie- hungsweise diese überfor- dern. Vielleicht wollen sie nur einer größeren Wissenschaft- lichkeit bei der Umsetzung medizinischer Forschungser- gebnisse beim Patienten das Wort reden?

Diese Deutung wird aller- dings in Frage gestellt durch die genannten Beispiele von Forschungsdefiziten, bezüg- lich Non-compliance bei der Medikamenteneinnahme oder Fehldeutung therapeu- tischer Wünsche von chro- nisch kranken Patienten (mit Rückenschmerzen), um Frührente zu erlangen. Diese und weiter angeführte Pro- bleme sind durch Grundla- genforschung kaum zu lösen, A-1806 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 27, 9. Juli 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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sondern eher durch Verände- rungen und Anstrengungen im sozio-ökonomischen Be- reich, persönlichen Umfeld, der familiären Einbettung und der Zuwendung – also durch zusätzliche Leistungen, die von Versicherungsträgern kaum finanziert werden dürf- ten.

Ein Manko der Arbeitshy- pothese des Artikels ist, daß die von den Autoren erhobe- nen Ansprüche an die Medi- zin zu global sind: „. . . Medi- zin erfährt ihre Erfüllung erst . . . in verbesserten Vor- aussetzungen für Lebensent- faltung.“ Angesichts der be- reits jetzt schon desolaten Si- tuation (Budgetierung) mit weiteren Einbrüchen (Ge- sundheitsreform 2000) er- scheint eine praktische Um- setzung solcher Forderungen mit zusätzlichen Leistungen zur Verbesserung der Le- bensentfaltung irreal. Gleich- wohl ist die Anregung der Autoren, neue Erkenntnisse über eine erfolgreichere An- wendung der Medizin zu ge- winnen – als Grundlage einer medizinischen Handlungs- theorie –, interessant. Deren praktische Implementierung würde jedoch weitere An- sprüche an die Versiche- rungsträger, die Solidarge- meinschaft der Krankenversi- cherten produzieren – ihre Realisierung erscheint somit utopisch . . .

Prof. Dr. med. A. Baeth- mann, Klinikum Großha- dern, Institut für Chirurgi- sche Forschung, Marchioni- nistraße 15, 81366 München

Strukturreform

Zu dem Beitrag „Gesundheitsstruk- turreform 2000: Weichenstellung für die integrierte Versorgung“ von Dr.

Harald Clade in Heft 17/1999:

Das kann doch nicht wahr sein

. . . Das kann doch nicht wahr sein: Honorar für nicht erbrachte ärztliche Leistung, Gewerbesteuer für Laborlei- stungen, Bestrafung für mo- derne diagnostische Medi-

zin, aufwendige LDT-Um- stellungen und neue Soft- ware wegen ein paar betrü- gerischer Laborhanseln aus Augsburg, München und Hamburg, denen mit einfa- chen Budgetierungsmaßnah- men das Handwerk gelegt werden könnte.

Ich hoffe, daß sich die KBV noch eines Besseren be- sinnt . . .

Dr. Bernhard Nübel, Hin- denburgstraße 27, 72762 Reutlingen

Jubiläum

Zum 50jährigen Jubiläum des Deut- schen Ärzteblattes:

Beweihräucherung

Anstatt sich aus Anlaß ei- nes „Jubiläums“ selbst zu be- weihräuchern, sollten Sie mal Ihre Auflagenhöhe schätzen, die ohne Zwangsabonnement vorläge! (Die von LA-med ermittelte „Reichweite“ liegt zwischen 70 und 90 Prozent, die Red.)

Dr. Jürgen Holdorff, Tau- bertstraße 16, 14193 Berlin

Gratulation

Ich möchte die Gelegen- heit nutzen, Ihnen allen an dieser Stelle von der nicht- ärztlichen Seite aus zu Ihrem Jubiläum „50 Jahre Ärzte- blatt“ zu gratulieren. Für mich als klinischen Psycholo- gen mit Schwerpunkt Psycho- somatik bietet das Deutsche Ärzteblatt stets interessante Informationen, die somati- sche Seite betreffend. Die psychologische Seite kenne ich jeweils, würde es aller- dings sehr begrüßen, bei an- geblich rein somatischen Problemen öfters auch An- merkungen zur psychischen Komponente zu finden, denn diese wird nur allzuoft verges- sen, ist jedoch stets mit vor- handen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute!!

J. A. Mörcke, Röntgenstraße 8, 10587 Berlin

A-1807 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 27, 9. Juli 1999 (11)

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Referenzen

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