• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Nebenwirkungen bei älteren Menschen nicht häufiger" (27.07.2001)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Nebenwirkungen bei älteren Menschen nicht häufiger" (27.07.2001)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

räumlichen Ökonomisierung entgegen.

Weitere Innovationen, wie die dreidi- mensionale TEE oder automatisierte Verfahren zur Volumenbestimmung oder Wandbewegungsanalyse, sind be- reits heute wegweisend für ein kontinu- ierliches Herz-Kreislauf-Monitoring, das die perioperative Überwachung bei kardialen Hochrisikopatienten und operativen Eingriffen mit hoher Kreis- laufbelastung bereichern wird.

Die 1960 erstmals vorgestellte in- trakardiale Ultraschalluntersuchung ist in den letzten Jahren von Kardiolo- gen wiederentdeckt worden (64). Par- allel zur rasant verlaufenden Geräte- entwicklung sind hierfür klinische Einsatzgebiete definiert worden, die bislang in der verbesserten Visualisie- rung kardiologischer Interventionen (zum Beispiel bei Angioplastie oder Elektroablation) und der Erkennung hierbei auftretender Komplikationen (etwa einer Koronararteriendissekti- on) liegen. Nach ersten Versuchen mit Kathetern, die mit 20 MHz operierten, eine zu geringe Eindringtiefe für den intrakardialen Einsatz aufwiesen und deshalb zunächst nur intravaskulär einsetzbar waren, sind inzwischen 10- MHz-Katheter verfügbar, mit denen vom rechten Herz aus alle Herzregio- nen, abgesehen von apikalen Ab- schnitten des linken Ventrikels, darge- stellt werden können (54).

Damit rückt ein kontinuierliches bildgebendes intrakardiales Monito- ringverfahren in greifbare Nähe. Al- lerdings handelt es sich hier um ein hochinvasives und teures Verfahren, dessen Risiken und Kosten-Nutzen- Relation einer sorgfältigen Analyse unterzogen werden muss, bevor ein Einsatz in der Anästhesiologie erwo- gen werden sollte.

Ausbildung und Qualitätsmanagement

Der zunehmende Einsatz von Ultra- schallverfahren in der Anästhesie und operativen Intensivmedizin und die zu- nehmende Zahl von Anästhesisten, die sich dieser Methoden bedienen, lassen Fragen nach einer qualifizierten Aus- und Weiterbildung, einer entsprechen- den Qualitätskontrolle und Untersu-

chung der gerade in Zeiten reduzierter Budgets immer wichtiger werdenden Anschaffungs- und Unterhaltungsko- sten aufkommen. Im Zeitalter der evi- denzbasierten Medizin sind Verlaufs- studien und Kosten-Nutzen-Analysen zwingend.

Dies gilt besonders für komplexe Ul- traschallverfahren wie die TEE und TCD, die prinzipiell eine lange Ausbil- dung erfordern (33), potenziell jedoch schon nach minimalem Training die dia- gnostischen und therapeutischen Mög- lichkeiten des Anwenders bereichern können (6). Beispielhaft sind die Richt- linien der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin für ein originär kardiologisches Ultra- schallverfahren wie die TEE zu nennen (42), die auf der Basis der 1996 publi- zierten nordamerikanischen Richtlini- en (1) eine den deutschen Verhältnissen angepasste Position absteckten. Hier ist einerseits die Abgrenzung gegenüber dem Einsatz der TEE in der Kardiolo- gie, zum Beispiel im Hinblick auf die Indikationstellung, andererseits aber auch die konsiliarische Zusammenar- beit bei bestimmten Fragestellungen als ein schwieriger Balanceakt evident ge- worden.

Der Einsatz von Ultraschallverfah- ren hat in der Vergangenheit bereits viel zur Beantwortung anästhesierele- vanter Fragestellungen beigetragen.

Die Vorteile für die anästhesiologi- sche Patientenbetreuung sind wissen- schaftlich belegt; die Ultraschallver- fahren können aber nur dann einen sinnvollen Versorgungsbeitrag in der Anästhesie und perioperativen Inten- sivmedizin leisten, wenn die Ausbil- dung auf diesem Gebiet eine hohe Qualität der Anwendung gewährlei- stet.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 2001; 98: A 1963–1967 [Heft 30]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Priv.-Doz. Dr. med. Clemens-A. Greim

Klinik für Anaesthesiologie des Universitätsklinikums der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Josef-Schneider-Straße 2

97080 Würzburg

E-Mail: greim@anaesthesie.uni-wuerzburg.de M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 30½½½½27. Juli 2001 AA1967

Es ist immer wieder behauptet wor- den, dass unerwünschte Wirkungen bei einer Behandlung mit Medika- menten bei alten Menschen häufiger auftreten würden als bei jüngeren Pa- tienten. Diese Behauptung konnte in Untersuchungen der Erlanger Univer- sitätsklinik zumindest in Bezug auf Erkrankungen des Verdauungstrakts widerlegt werden.

Bei einer Analyse, an der 532 Pa- tienten teilnahmen, von denen 30 Prozent älter als 65 Jahre waren, fand sich kein Unterschied in der Neben- wirkungsrate. Die Untersuchung er- streckte sich über einen Zeitraum von 6 213 Behandlungstagen. 25,9 Prozent beziehungsweise 24,2 Prozent der Pa- tienten boten unerwünschte Wirkun- gen, die nur bei Gallenwegserkran- kungen des alten Menschen signifi- kant häufiger waren als in einem jün- geren Kollektiv.

Die vier beobachteten Todesfälle betrafen allerdings ausschließlich älte- re Patienten. 75,3 Prozent der uner- wünschten Wirkungen erwiesen sich als vorhersehbar, jedoch wurden nur 37,5 Prozent von den behandelnden Ärzten erkannt. Unabhängig vom Le- bensalter waren unerwünschte Arz- neimittelreaktionen besonders bei denjenigen Patienten anzutreffen, die wegen Magengeschwüren, einer aku- ten Pankreatitis, einer Cholangitis oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung behandelt werden

mussten. w

Dormann H, Krebs S, Muth-Selbach U et al.: Adverse drug reactions in patients with gastroenterological dis- eases: does age increase the risk? Aliment Pharmacol Ther 2001; 15: 171–180.

Dr. H. Dormann, Medizinische Klinik I mit Poliklinik, Krankenhausstraße 12, 91054 Erlangen.

Nebenwirkungen bei älteren Menschen nicht häufiger

Referiert

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das führt zurück zur Gruppe von Depressionen bei älteren Men- schen, bei denen eine körperliche Krankheit die Verstimmtheit be- gründet, diese kann entweder im Gehirn gelegen

Selbst in einer spezialisier- ten Sprechstunde der Essener Memory Clinic zeigte sich, dass rund 25 Prozent von 1 000 Patienten, die unter dem Ver- dacht einer Gedächtnisstörung

Diese Ergebnisse weisen darauf hin, daß von den älteren Patienten mit isolierten Erhöhungen des TSH- Spiegels lediglich diejenigen, die ei- nen wesentlich erhöhten TSH-Spie- gel

Strategien zur Verhinderung von Infektionen sollten den älteren Menschen helfen, aktiv zu bleiben, nicht in einem Heim unterge- bracht werden zu müssen und die zur

Stellt ein Patient bei einem be- reits zugelassenen Medikament Ne- benwirkungen an sich fest und teilt diese dem Arzt mit, gibt es verschie- dene Möglichkeiten: Auf den Inter-

Impfun- gen bis zum Jahresende stellen si- cher, dass alle Bevölkerungsgruppen versorgt werden können, für die eine Impfung empfohlen wird..

Die glomeruläre Filtrationsrate nimmt im Alter um etwa 30 bis 40 Prozent ab mit der Konsequenz, daß Arzneimittel, die über die Niere aus- geschieden werden, akkumulieren

„Keine Pillen für den Stö- renfried — Alternativen zur medikamentösen Behand- lung bei Schul- und Erzie- hungsschwierigkeiten" — unter diesem Thema veran- staltet