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Archiv "Hausärzte: Schlimmer kann es nicht werden" (23.04.1999)

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A-1025 Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 16, 23. April 1999 (9)

medizin sollten wir Ärzte ver- suchen, menschlich kompe- tent mit den Patienten umzu- gehen.

Frank Daudert, Frühlings- straße 30, 83043 Bad Aibling

Hausärzte

Zu dem Beitrag „Hausärzte suchen ihr Heil im Alleingang“ von Josef Maus in Heft 4/1999:

Schisma vollzogen

. . . Die Krankenhäuser müssen für die ambulante Medizin fachärztlich geöffnet werden. Die Hausärzte wer- den eine eigene KV betrei- ben, ohne den hybriden Ver- waltungsüberbau der Büro- kraten. Mit den Kassen wer- den vorzugsweise direkt Ein- kaufsmodelle von den Allge- meinärzten ausgehandelt und on-line abgewickelt. Mögen die Herren Kollegen Fachärz- te andererseits sich einigen, denn das Schisma Facharzt/

Hausarzt hat sich längst voll- zogen . . .

Dr. med. Dieter J. Dreier, Zossener Straße 36, 10961 Berlin

Ich bin zuversichtlich für die Zukunft

Endlich merken es auch unsere Politiker. Lange hat es ja gebraucht, bis es am Ende des Jahrhunderts schließlich auch in Deutschland den im Ausland bereits bewährten Hausarzt geben soll. Dem mittlerweile höchst unüber- sichtlichen Gesundheitssy- stem hätte es schon lange gut- getan, einen Lotsen zu besit- zen, der den Patienten sicher durch die Untiefen führt, um ihm Schiffbruch und seiner Versicherung Kosten zu er- sparen. Nachdem diese viel- leicht wichtigste und schwie- rigste Aufgabe bisher unerle- digt blieb und endlich ange- messen vergütet werden soll, anstatt daß das Geld bei über- flüssigen Facharztbesuchen verschwendet wird, sehe ich sehr zuversichtlich in die Zu- kunft und teile die Sorgen der

Kollegen nicht. Allein die Kinderärzte und Internisten sind nicht zu beneiden, da es unter ihnen fast nur noch Lot- sen und keine Untiefen mehr gibt – oder anders ausge- drückt, lauter Häuptlinge und keine Indianer.

Zu welchem Facharzt soll der Lotse eigentlich ein kran- kes Kind oder einen Diabetes mellitus schicken? Es bleibt zu hoffen, daß es nicht ver- boten wird, daß sich die Hausärzte die Fälle auch un- tereinander weiterhin zuwei- sen können. Sonst würde das Know-how ganzer Fachgebie- te den Versicherten der GKV nur noch in den Klinikambu- lanzen zur Verfügung stehen.

Was mich letztlich zuversicht- lich macht? Ich bin sicher, daß es der Mehrheit der Ärzte ge- lingen wird, den für einen speziellen Patienten richtigen Kollegen aus der verbleiben- den Minderheit auszuwählen.

Dr. med. Rudolf Höing, Max- platz 5, 83278 Traunstein

Schlimmer kann es nicht werden

Es ist sicherlich nicht falschgesandt, ärztliche Soli- darität einzufordern, jedoch müßte insbesondere für die hausärztlichen Ärzte erkenn- bar dargestellt werden, wel- che konkreten Verbesserun- gen des Hausarztdaseins in Zukunft geplant werden. Da dies nirgendwo zu erkennen ist und auch der politische Wille der Verantwortlichen KBV-Spitze sich wohl nicht in diese Richtung bewegt, bin ich nicht sicher, ob eine Soli- darität auch mit den Hausärz- ten vorliegt.

Aus persönlicher Sicht würde mich die Beantwor- tung der Frage interessieren, ob auch in anderen Facharzt- gruppen die gleichen Erfah- rungen wie im hausärztlichen Bereich existieren, so bei- spielsweise in meinem Fall ei- ne Umsatzreduktion um 15 Prozent bei einer gestiegenen Patientenzahl von 10 Pro- zent? Nun soll dies alles auch

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(2)

A-1026 (10) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 16, 23. April 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

noch festgeklopft werden in der neuen EBM-Darstellung.

Bitte verübeln Sie mir nicht meine Äußerung, daß ich denke, noch schlimmer kann es auch nach Aufkündigung der gesamtärztlichen Einheit für die Hausärzte nicht wer- den.

Dr. med. Georg Martz, Au- straße 16, 71299 Wimsheim

Quecksilber

Zur Gesundheitsgefährdung durch Quecksilber:

Ökoskurrilitäten

Ein Verbot von Quecksil- berthermometern zum Fie- bermessen wegen angebli- cher Gesundheitsgefährdung, wie es in Frankreich eingelei- tet und sicher auch in der BRD nicht lange auf sich war- ten lassen wird, gehört mei- nes Erachtens in die Reihe derjenigen Ökoskurrilitäten, die mit Amalgam anfingen und mit Zinnober wohl nicht enden werden. Ebensowenig wie Ökofreaks aus der kos- mischen oder terristischen Radioaktivität „aussteigen“

können, werden sie auch die aus Wasser und Nahrungsmit- teln vorhandene Spurenauf- nahme von Quecksilber (5–10 mg/d nach Holstein/Berlin) nicht verhindern können und müssen. Während meiner Studienzeit in Leipzig wurde uns Kandidaten in der Ge- richtsmedizin von Pfeifer der Fall einer Krankenschwester bekannt gemacht, die sich in suizidaler Absicht 20 ccm Hg i.v. injiziert hatte, röntgenolo- gisch nachweisbar, aber – fol- genlos. Während meiner As- sistentenzeit in Jena sah ich in den 60er Jahren bei Schott (Jenaglas) quadratme- tergroße Quecksilberflächen in den Produktionsräumen für Gleichrichter liegen, de- ren 1 kg Hg-Inhalt bei Implo- sionen der Röhren, wie sie hin und wieder vorkamen, ausgeflossen war – folgenlos für die Arbeiter, wie Untersu- chungen des Arbeitshygiene- Instituts (Erhardt) ergaben.

Und was ist ein Fieberther- mometer gegen einen Gleich- richter?

Obermedizinalrat Dr. med.

Martin Jönsson, Meinhold- straße 11, 17459 Koserow/In- sel Usedom

Laborreform

Zu dem Beitrag „Die Laborreform kommt pünktlich zum 1. Juli“ von Jo- sef Maus in Heft 10/1999:

Hilferuf

Wir sind medizinisch- technische Laboratoriumsas- sistentinnen in der Gemein- schaftspraxis für Laboratori- umsmedizin in Leverkusen.

Seit Veröffentlichung des neuen Laborkapitels bangen wir um unsere Arbeitsplätze.

Mit Empörung haben wir ge- lesen, daß die KBV vorerst in den ersten beiden Quartalen die Mengenreduzierung ge- nau beobachten möchte, ob- wohl schon jetzt feststeht, daß mehr als die Hälfte der Leistungen verschwinden wird, so auch unsere Arbeits- plätze.

Wir haben aktiv bei der Analyse der Auswirkungen

der Laborreform in unserer Gemeinschaftspraxis mitge- wirkt. Bei uns wird ein Rück- gang der KV-Einsendungen von 60 Prozent eintreten. Wir haben registriert, daß eine große Anzahl von Laborun- tersuchungen bei schwer- kranken Patienten nicht in Auftrag gegeben werden könnte, weil die Budgetgren- zen nicht entsprechend dem medizinischen Bedarf festge- legt wurden. 50 Prozent der positiven mikrobiologischen Befunde von HNO-Ärzten werden zu Opfern einer zen- tralen lebensfremden Pla- nung. So werden hausge- machte hochqualifizierte me- dizinisch-technische Assisten- tinnen in die Arbeitslosigkeit geschickt . . .

Unterschrieben von sechs Assistentinnen der Gemein- schaftspraxis für Labora- toriumsmedizin, Manforter Straße 225, 51373 Leverkusen

Referenzen

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