Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
zwischen der KV Koblenz und der AOK Neuwied erstreckt sich auf die folgenden Bereiche: Koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, Herzfehler, Hypertonus, periphere Durchblutungsstörungen, Lungen- Bronchial-Erkrankungen, Diabetes und Hypercholesterinämie. Bei ei- nem Verdacht auf Erkrankungen können im Rahmen des Pro- gramms EKG, Röntgenuntersu- chungen der Brustorgane sowie Bestimmungen von Cholesterin und Blutzucker durchgeführt wer- den. Bei den bisher ermittelten Be- funden stellt die „koronare Herzer- krankung" mit rund 27 Prozent den höchsten Anteil. Es folgen der Blut- hochdruck mit 21 Prozent aller Be- funde, Diabetes mit 9 Prozent und Herzinsuffizienz mit 19 Prozent.
Ferner stellte sich heraus, daß fast jeder zweite Untersuchte Überge- wicht hatte. In der Reihenfolge der Wertigkeit stellten dabei bei den Männern die 40- bis 44jährigen und die 50- bis 54jährigen den höchsten Anteil an Übergewichtigen, bei den Frauen die 65- bis 69jährigen, die 45- bis 49jährigen und die 35- bis 39jährigen.
Die KV Koblenz und die AOK Neu- wied wollen versuchen, die Beteili- gung an diesem Modellversuch der erweiterten Früherkennungsunter- suchung zu steigern. Man hat dazu ausgerechnet, daß eine Beteiligung aller Anspruchsberechtigten vom 30. Lebensjahr an für die AOK Neu- wied Mehrkosten in Höhe von 4,2 Millionen DM bedeuten würde.
KV-Ko
SAARLAND
Landesarzt
für Sehbehinderte
Zusätzlich zu den bereits im Amt befindlichen Landesärzten für die Fachbereiche der Hör- und Sprachbehinderten sowie der gei- stig und seelisch behinderten Er- wachsenen und Kinder hat Ge- sundheitsminister Frau Rita Wasch- büsch nunmehr auch einen Lan-
desarzt für Blinde und Sehbehin- derte bestellt. Er hat die Aufgabe, die Gesundheitsämter bei der Be- ratung von Behinderten zu unter- stützen, Gutachten für die zustän- digen Behörden und Soziallei- stungsträger zu erstatten sowie dem Ministerium regelmäßig über die Hilfe für Behinderte zu berichten.
Die Aufgabe des Landesarztes für Blinde und Sehbehinderte wurde dem Chefarzt der Augenklinik der Bundesknappschaft in Sulzbach, Dr. Karlheinz Heckenhahn, übertra- gen. WZ
NIEDERSACHSEN
Krankenhausbedarfsplan wird überarbeitet
Als wichtigstes Instrument für die Fortentwicklung des Krankenhaus- wesens sei die Krankenhausbe- darfsplanung zu betrachten, erklär- te der Staatssekretär im nieder- sächsischen Sozial- und Gesund- heitsministerium, Dr. Helmut Teller- mann. Angesichts der großen Be- sorgnis über den Kostenanstieg im Gesundheitswesen seien die öf- fentliche Hand sowie Krankenhaus- verbände, Sozialleistungsträger, Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen aufgerufen, Vor- schläge zur Eindämmung der „Ko- stenexplosion" zu erarbeiten. An- satzpunkt hierzu sei eine genaue und bis ins einzelne gehende Kran- kenhausbedarfsplanung, aus der dann die Krankenhausbauprogram- me zu entwickeln seien. Der Staatssekretär erinnerte an die in Niedersachsen bis Ende dieses Jahres geplante Überarbeitung des Krankenhausbedarfsplans.
Dr. Tellermann sprach bei der Ein- weihung eines neuen Diakonie- Krankenhauses in Rotenburg an der Wümme. Er nannte den Anstieg der Investitionskosten pro Bett von 70 000 DM im Jahr 1971 auf rund 130 000 DM 1974 „alarmierend".
Das neue Krankenhaus in Roten- burg hat 357 Betten und kostete fast 63 Millionen DM. WZ
NORDRHEIN-WESTFALEN
Anstieg der
Rauschgiftdelikte
Fast explosionsartig zugenommen haben im vergangenen Jahr die Diebstähle von Betäubungsmitteln aus Apotheken (um 52 Prozent), aus Arztpraxen (um 70 Prozent) und die Raubüberfälle zur Erlan- gung von Drogen (um 106 Prozent).
Die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg 1974 um 7,3 Prozent auf 8735 Fälle.
Diese Zahlen veröffentlichte kürz- lich das Landesinnenministerium.
Gleichzeitig wurde bekanntgege- ben, daß 1974 in Nordrhein-Westfa- len 28 Menschen, unter ihnen zwölf
Minderjährige, die nach der Ein- nahme von Betäubungsmitteln star- ben.
Wie die Landesregierung auf eine kleine Anfrage im Landtag erklär- te, kann zwar nicht von einem ge- nerellen Anstieg des Drogenkon- sums gesprochen werden, jedoch
habe sich der „harte Kern" der Drogenkonsumenten zahlenmäßig kaum geändert; in dieser Gruppe hätten vor allem die Heroinfixer zu- genommen, und zwar um 79,2 Pro- zent. DÄ-WL
BAYERN
Ausländische Ärzte
Nach einer vom Innenministerium veröffentlichten Übersicht waren Ende 1974 in Bayern 766 ausländi- sche Ärzte mit einer Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs (§ 10 der Bundes- ärzteordnung) tätig, davon 42 in ei- gener Praxis. Die meisten ausländi- schen Ärzte gab es im Regierungs- bezirk Oberbayern (234); im Regie- rungsbezirk Schwaben waren es 108, in den übrigen Regierungsbe- zirken jeweils unter 100. Nach der Staatsangehörigkeit kam die größ- te Gruppe mit 110 Ärzten aus Jugo- slawien, die zweitgrößte (76 Ärzte) aus der Tschechoslowakei. DÄ
2410 Heft 35 vom 28. August 1975 DEUTSCHES ARZTEBLAT'T