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Archiv "VEREINIGTE STAATEN: Erschwerungen für ausländische Ärzte" (11.08.1977)

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Bericht und Meinung AUS ALLER WELT

VEREINIGTE STAATEN

Erschwerungen

für ausländische Ärzte

Nur wenige Monate nach dem In- krafttreten hat das amerikanische Gesundheitsministerium ein Gesetz, das den Zugang von ausländischen Ärzten zur Weiterbildung in den USA scharf beschränkt, bereits teilweise suspendieren müssen. Das Gesetz, das noch von Präsident Ford unter- zeichnet worden war und Anfang dieses Jahres wirksam wurde, führte verschiedene zusätzliche Prüfungen ein, beseitigte die Bevorzugung be- stimmter Länder und bestimmt ins- besondere, daß die Aufenthaltsdau- er für einen jungen Arzt, der sich in den USA weiterbilden will, auf zwei Jahre beschränkt wird. Eine Verlän- gerung um ein weiteres Jahr ist aus- nahmsweise nur dann möglich, wenn die Regierung des Heimatlan- des dieses Arztes es beantragt. Eine vollständige Weiterbildung in den USA ist für Ausländer somit unmög- lich gemacht worden.

Die Zeitbegrenzung auf zwei bezie- hungsweise drei Jahre wird auch beibehalten bleiben. Allerdings mußte die erste Ausnahme sehr bald zugesagt werden: Kanadier wurden weitgehend aus dem Gesetz ausge- nommen. Im übrigen beklagten sich zahlreiche Krankenhäuser in den USA, daß die ärztliche Versorgung in ihrem Bereich beeinträchtigt wer- den würde, wenn schlagartig die Zahl der ausländischen „residents"

zurückgeht. Deshalb ist für ein Jahr die Notwendigkeit zusätzlicher Prü- fungen aufgehoben worden unter der Voraussetzung, daß der Bewer- ber, der eine Stelle in den USA ange- boten bekommen hat, auch nach- weist, daß an diesem Krankenhaus die Zahl der ausländischen Jungärz- te nicht höher wird als am 10. Januar

1977 (dem Tag nach dem Inkraft- treten des Gesetzes). Nicht betroffen sind von dem Gesetz Ärzte, die in der Forschung arbeiten, ohne dabei gleichzeitig in der Krankenversor- gung tätig zu sein, sowie die Teil- nehmer an internationalen Aus- tauschprogrammen.

Die American Medical Association hat sich während des ganzen Ge- setzgebungsverfahrens gegen den Erlaß dieser Bestimmungen ge- wandt. Die Regierung meint demge- genüber, daß durch das Fernhalten ausländischer Ärzte von einer mehr oder weniger dauernden Tätigkeit in den USA mehr Anreiz für amerikani- sche Ärzte besteht, sich vor allem der Allgemeinmedizin zuzuwen- den. bt

Kosten-Rekord nicht bei den Ärzten

Auch in Amerika verursacht die Ko- stenentwicklung im Gesundheitswe- sen große Aufregung und ist ein be- liebtes Werkzeug für politische Ak- tionen. Der Index für die Kosten der ärztlichen Behandlung ist im Rah- men des gesamten Lebenshaltungs- kostenindex für das Jahr 1976 mit 184,7 angegeben worden, wobei als Basis 100 das Jahr 1967 gilt.

Die Pressestelle der American Medi- cal Association hat sich allerdings mit dieser Feststellung nicht zufrie- dengegeben — sie hat sich einmal den ganzen Index angeschaut und in einer ebenso aufschlußreichen wie amüsanten Zusammenstellung aufgeführt, welche Waren oder Dienstleistungen in der gleichen Zeit stärker gestiegen sind als die Kosten für die ärztliche Behandlung. Dies insbesondere deswegen, weil in der politischen Diskussion des öfteren behauptet wird, die Gesundheitsko- sten seien der am schnellsten an- steigende Kostenfaktor im täglichen amerikanischen Leben. Hier nun ei- nige der Indexzahlen, die höher sind als die für die ärztliche Behandlung:

Immer verglichen zu den 184,7 für ärztliche Behandlung, sieht man, daß die Anwälte noch mehr genom- men haben: Ihr Index lag bei 199,9.

Gebühren bei Banken und Versiche- rungen waren auf 196,6 gestiegen, die Postgebühren sogar auf 222,3.

Dies letztere liegt ungefähr in der Mitte der anderen üblichen Dienst- leistungen: Der Neuanstrich eines

Wohnzimmers findet sich im Index mit 225,6, das neue Hausdach mit 233,4, der Ersatz eines Waschbek- kens etwas bescheidener mit 210,2, die Reparatur des Schornsteines mit 207,1, die Reparatur der Waschma- schine mit 200,4, und die Reparatur des Autos kommt etwa auf die Grö- ßenordnung der ärztlichen Behand- lung mit 189,7. Ein Babysitter-Abend schlägt schon wieder mit 214,6 In- dexpunkten zu Buche. Die Windeln, die dieser Babysitter eventuell anle- gen muß, stiegen nur auf 190,2, un- gefähr ebensoviel wie dessen Blue Jeans — 190,0.

Teurer als die ärztliche Behandlung wurde auch die Frühstückspause:

Der Kaffee steht mit 243,6 Punkten im Index, der Zucker nur mit 201,3, die Kaffeesahne mit 204,8, die Bröt- chen mit 195,9. Eine Cola war nur auf 194,2 gestiegen, die Tafel Scho- kolade allerdings auf 233,5. Beim Dinner gibt es auch höhere Preise:

Die Kartoffeln stehen mit 200,1 in der Liste, der Schinken mit 199,6, Fisch sogar mit 227,3 und der Früh- stücksspeck mit 210,4. Hoch gingen auch die Preise für Wurst (226,6), während der amerikanische Käse nur bei 198,6 lag — so gut ist er ja auch nicht. Und für das Heizöl sorg- ten Araber und Venezolaner: Es ging auf 250,8 hoch. In der Nähe der Ärzte hielten sich auch die Friseure auf:

Ein Damenhaarschnitt war bei 186,6 angelangt — die Kleenextücher aller- dings, die Amerikanerinnen in jeder denkbaren Lebenslage benutzen, tauchen auf dem Verbraucherpreis- index mit beachtlichen 234,4 auf.

All diese Preissteigerungen sind aber harmlos im Vergleich zu den Abgaben, die die Amerikaner für die soziale Sicherheit zahlen müssen.

Der Höchstbetrag, den ein Arbeitge- ber für einen Mitarbeiter abführen muß, erscheint im Index mit 308,2.

Übrigens — auch die Einkommen sind in dieser Zeit gestiegen: Das Durchschnittseinkommen der Ame- rikaner nach Steuerabzug liegt bei 202,0 — es hat sich in der Zeit, in der die Arztkosten um 80 Prozent stie- gen, um 100 Prozent erhöht, also verdoppelt. amns/bt

Heft 32 vom 11. August 1977 1983 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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