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Archiv "Vereinigte Staaten: Landdienst für Ärzte und Anwälte" (19.02.1976)

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Bericht und Meinung AUS ALLER WELT

WHO

Neue Attacke auf die Malaria

Der Verwaltungsrat der Weltge- sundheitsorganisation hat be- schlossen, das Programm zur Be- kämpfung der Malaria in aller Weit neu in Angriff zu nehmen. Dies be- deutet eine grundsätzliche Ände- rung der in den letzten Jahren von der Weltgesundheitsorganisation eingenommenen Haltung. Man war nach anfänglichen Mißerfolgen zu der Überzeugung gekommen, daß ein zentrales Malariabekämpfungs- programm gar nicht durchführbar sei. Die Bemühungen darum waren eingestellt worden, nachdem we- gen offensichtlicher Mißerfolge Glaubwürdigkeit und Ansehen der Weltgesundheitsorganisation ge- fährdet zu sein schienen.

Der Generaldirektor der WHO, Dr.

Halfdan Mahler, erklärte vor dem Verwaltungsrat die neue Politik der WHO damit, daß inzwischen ausrei- chende Erfahrungen mit der Be- kämpfung der Pocken vorlägen, die nunmehr auch auf den Kampf gegen die Malaria angewandt wer- den können. Bei der Malaria kommt es Jedoch darauf an, daß in allererster Linie nationale Pro- gramme in den von der Malaria be- troffenen Ländern geplant würden, auf Grund derer dann die Weltge- sundheitsorganisation koordinie- rend und auch mit finanziellen und personellen Mitteln helfend eingrei- fen könne. Gerade bei der Be- kämpfung der Malaria sei ganz be- sonders die Initiative auf der Ebene der Gemeinden wichtig.

Pocken: Impfstoffproduktion wird reduziert

Die Generaldirektion berichtete dem Verwaltungsrat, daß das einzi- ge Land, in dem noch Pocken auf- treten, Äthiopien sei - dort waren im Dezember 1975 noch 202 Fälle bekannt. Sie fanden sich in 60 Dör- fern in abgelegenen Gegenden.

Eine Anzahl von Impfstoffherstel- lern hat inzwischen die Produktion

von Pockenimpfstoff eingestellt, und man ist in diesen Firmen zur Zeit dabei, auch die Vorräte an Pockenvirus zu vernichten. Die Weltgesundheitsorganisation be- müht sich zur Zeit darum, eine Li- ste derjenigen Laboratorien aufzu- stellen, in denen noch Impfstoff und Virus vorrätig gehalten wird;

diese Liste wird vermutlich nicht mehr als 15 bis 20 Namen enthal- ten.

Trotzdem hält die Verwaltung der Weltgesundheitsorganisation offen- bar die Abschaffung der Routine- Pockenimpfung für voreilig. ln ei- ner ausführlichen Diskussion im Verwaltungsrat ließ. Generaldirek- tor Dr. Mahler erkennen, daß eine Entscheidung darüber - insbeson- dere aber auch eine Entscheidung über die Abschaffung von Pocken- impfpflichten für Reisende - nicht vor 1978 getroffen werden sollte.

Ein voreiliger Beschluß?

Es gibt bestimmte Regeln, nach denen ein Land oder eine größere geographische Region für pocken- frei angesehen werden kann; dies erfolgt jedoch regelmäßig erst dann, wenn eine internationale Kommission der Weltgesundheits- organisation das in Frage kommen- de Gebiet mehrere Jahre nach der Meldung des letzten Pockenfalles bereist hat. Im Jahr 1976 ist ge- plant, 15 Länder in Westafrika zu bereisen, in denen die letzten Fälle im Juni 1970 aufgetreten sind, fer- ner Pakistan (der letzte Fall: Okto- ber 1974) und Afghanistan (Juli 1973). Bereisungen von Zentral- und Südafrika sowie Indien und Bangla Desh sind für 1977 geplant, im Jahre 1978 hofft man nach Äthiopien und Ostafrika gehen zu können, und wenn diese Bereisun- gen die Ausrottung der Pocken in den betreffenden Gebieten bestäti- gen, kann erst davon gesprochen werden, daß der Erdball pockenfrei ist.

..,.. ln jedem Fall empfiehlt die Ver- waltung der Weltgesundheitsorga- nisation dringend, die Routineimp- fung dann weiterzuführen, wenn

482 Heft 8 vom 19. Februar 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

man sich nicht sicher ist, daß die Überwachung des Reiseverkehrs vollständig ist. Die Entscheidung der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, die Pflicht zur Erst- impfung aufzuheben, scheint an- gesichts des umfangreichen Ein- reiseverkehrs in unser Land des- halb verfrüht zu sein. bt

VEREINIGTE STAATEN

Landdienst

für Ärzte und Anwälte

Nicht allein bei Ärzten besteht die Schwierigkeit der gleichmäßigen Verteilung über ein Gebiet. ln Ari- zona hat der demokratische Sena- tor Frank Felix einen Gesetzent- wurf eingebracht, der gleiches Recht für Ärzte und Anwälte schaf- fen soll. Angehörige dieser beiden Berufsgruppen sollen zu einem ein- jährigen Pflichtdienst im öffentli- chen Gesundheitswesen oder in der Rechtspflege herangezogen werden, sobald sie ihre Abschluß- prüfung abgelegt haben. Erst dann sollen sie die allgemeine Zulas- sung zur Berufsausübung erhalten, schlägt der Senator vor. Arizona ist einer der am dünnsten besiedelten

Staaten der USA. bt

Abtreibungsverbot gefordert

Zwei republikanische Senatoren, Jesse Helms (North Carolina) und James Buckley (New York), haben einen Antrag eingebracht, der eine Abänderung der amerikanischen Verfassung vorsieht: Der in der Verfassung vorgesehene Rechts- und Lebensschutz soll ausgedehnt werden auch auf ungeborene Kin-

der "in jedem Stadium ihrer biolo-

gischen Entwicklung". Nach An- sicht der beiden Senatoren ist nur auf diese Weise das Höchstge- richtsurteil von 1973, das die Ab- treibung praktisch freigegeben hat, weil es die bisher geltenden Abtrei- bungsgesetze der Bundesstaaten für verfassungswidrig erklärte, wie-

der umzustoßen. ama

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