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Änderung der GOÄ zur ärztlichen Leichenschau

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Academic year: 2022

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Ärzteblatt Sachsen 12|2019

Am 1 . Januar 2020 tritt die Fünfte Ver- ordnung zur Änderung der Gebühren- ordnung für Ärzte (GOÄ) in Kraft . Diese Regelung beinhaltet im Wesentlichen die Novellierung zu Kapitel B VII . „To - desfeststellung“ der GOÄ (veröffent- licht im Bundesgesetzblatt (BGBl .) Teil I Nr . 37, vom 31 . Oktober 2019, S . 1470f .) Der Gesetzgeber verfolgte damit das Ziel, im Gebührenverzeichnis der GOÄ enthaltene Gebührenpositionen und das damit festgelegte Honorar für die Todesfeststellung differenzierter aus- zugestalten und den für eine sorgfäl- tige Durchführung der Leistung erfor- derlichen ärztlichen (Zeit)Aufwand ent- sprechend zu vergüten .

Bedeutsame Punkte der Novellierung sind die Schaffung einer eigenständi- gen Abrechnungsziffer für die vorläu- fige Leichenschau sowie die Anhebung des Honorars für die vorläufige und eingehende Leichenschau bei Begren- zung auf den einfachen Gebührensatz . So können ab 1 . Januar 2020 für eine eingehende Leichenschau 165,77 Euro (2 .844 Punkte) berechnet werden, eine vorläufige Leichenschau wird mit 110,51 Euro vergütet .

Orientiert an durchschnittlich für eine sorgfältige, leitliniengerechte Erbrin- gung der vorläufigen und eingehenden Leichenschau fachlich erforderlichen Zeiten wird in der jeweiligen Leistungs- beschreibung nunmehr auch eine Min- destdauer benannt . Diese beträgt für die vorläufige Leichenschau mindes- tens 20 Minuten, für die eingehende Leichenschau mindestens 40 Minuten . Unterschreitet die Leistung diese Zeit- vorgabe, sind Abschläge vom Honorar vorgesehen . Dauert die vorläufige Lei-

chenschau weniger als 20 Minuten mindestens aber zehn Minuten sind 60 Prozent der Gebühr zu berechnen . Dau- ert wiederum die eingehende Leichen- schau weniger als 40 Minuten mindes- tens aber 20 Minuten sind ebenfalls 60 Prozent der Gebühr zu berechnen . Sicherlich ist allgemein bekannt, dass zu den bisherigen Abrechnungsbestim- mungen Streit darüber bestand, inwie- weit neben der Abrechnung der bishe- rigen GOÄ-Nr . 100 auch die Hausbe- suchsziffer nach GOÄ-Nr . 50 liquidati- onsfähig ist . Mit der Novellierung wird klargestellt, dass die GOÄ-Nummern 48 bis 52 (einschließlich GOÄ-Nr . 50) nicht berechnungsfähig sind . Zukünftig sind neben eingehender oder vorläufi- ger Leichenschau die Zuschläge F bis H (sogenannte „Unzeitenzuschläge“) be - rechnungsfähig .

Bei den aufgezählten Gesichtspunkten handelt es sich um die prägnantesten

Änderungen . Ergänzende Informatio- nen hat die Bundesärztekammer im Deutschen Ärzteblatt, Heft 46 vom 15 . November 2019, S . A2126f . veröffent- licht .

Abschließend sei darüber informiert, dass sich sowohl Landesärztekammern, Bundesärztekammer, als auch eine Vielzahl ärztlicher Berufsverbände und medizinisch-wissenschaftlicher Fach- gesellschaften explizit gegen die Fest- legung von Mindestzeiten gewandt haben, ohne dass dies im Gesetzge- bungsprozess Berücksichtigung gefun- den hat .

Ass . jur . Michael Kratz Rechtsreferent

recht und medizin

Änderung der GOÄ

zur ärztlichen Leichenschau

© Ralf Roletschek/www .fahrradmonteur .de

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