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Da sich die Wiedergabe von Sä'anän Mi 1,11 beim Araber durch al-'^Iräq aufgmnd einer Textvariante in der Septuaginta "Lewaxip (aus Sei'- vaxu&gt

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ÜBERLIEFERUNGSPROBLEME ALTTESTAMENTLICHER ORTSNAMEN

von Diether Kellermann, Tübingen

Das Referat, dessen Wortlaut leicht abgeändert in Vetus Testamentum 29,1979

erscheinen wud, befaßt sich mit der Beobachtung, daß Ortsnamen, die im hebräi¬

schen Alten Testament vorkommen, in den alten Versionen (Septuaginta, Syrer,

Targum, Vulgata) z.T. in völlig anderer Form erscheinen. Bei genauer Untersuchung

läßt sich an manchen Stellen der Weg aufzeigen, den der Übersetzer in Gedanken

abschritt, bis er zu seiner vom masoretischen Text abweichenden Form des Orts¬

namens kam.

Dieser Weg whd aufgewiesen für die Wiedergabe von Sähar Ez 27,18 durch MUet

in Septuaginta, von Sin'^är Jos 7,21 und Sä'anän Mi 1,11 durch al-<^lräq in der arabi¬

schen Bibelübersetzung. Da sich die Wiedergabe von Sä'anän Mi 1,11 beim Araber

durch al-'^Iräq aufgmnd einer Textvariante in der Septuaginta "Lewaxip (aus Sei'- vaxu>), das mit Sinear Jos 7,21 = al-'^Iräq gleichgesetzt wurde, verständlich machen

läßt, kann diese Wiedergabe des Ortsnamens nicht für die Identifiziemng des mit

Sä"*anän identischen S^nän Jos 15,37 verwendet werden. Der Vorschlag von Pöre

Abel, Sä^anän/S^nän in '^Aräq al-^aräb (Koordinaten des Palestine Grid 1315/

1120) wiederzufinden, hat daher keinerlei Stütze.

Zwei weitere Beispiele beleuchten den Versuch, mit Hilfe von abweichenden

Namensformen in Septuaginta bei der Lokalisiemng von Toponymen weiterzukom¬

men. Im Codex Vaticanus fmdet man Jos 15,40 die hebräische Namensform Kab¬

bon als Xaßpa und den nichtsemitischen Ortsnamen Kitlif als Maaxcoc wiedergege¬

ben, eine Buchstabenfolge, die vom Lautbestand des Namens im masoretischen

Text weit entfernt ist.

Pöre Abel stieß bei seiner guten Landeskenntnis im ungefähren Gebiet des LakiS-

Gaues, der Jos 15,37-41 mit seinen Orten erfaßt wird, auf arabische Toponyme,

die an die beiden im Codex Vaticanus stehenden Formen Xiißpa und Moaxcoc für

Kabbon und KitliS erinnern. Xaßpa fmdet Abel wieder in Hirbat Habrä (Koordina¬

ten 1402/1069) und Maaxco? in Hirbat al-Maqhaz (Koordinaten 1314/1028). Der

Lage nach könnten diese Ortslagen durchaus noch zum Gebiet des LakiS-Gaues

gehören.

Läßt man sich jedoch nicht durch die geographische Situation der beiden

Ruinenstätten innerhalb eines vorstellbaren LakiS-Gaugebietes und von den An¬

klängen an die nur in einem TeU der Septuagintaüberliefemng vorkommenden Na¬

mensformen davon abhalten, genauer zu prüfen, ob die Bedingungen für eine

Identifikation erfüllt sind, so muß Folgendes festgesteUt werden:

1. Ein archäologischer Befund für Hirbat Habrä liegt außer der dürftigen Mit¬

teUung im Survey of Western Palestine "foundations and heaps of stones" nicht vor.

Steinhaufen aber sind ein sehr allgemeines Kennzeichen für jede antike Siedlungs-

XX. Deutscher OrientaMstentag 1977 in Erlangen

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284 Diether Kellermann

Stätte. Von Hirbat al-Maqhaz war durch Keramikfunde eine Besiedlung in der Früh¬

bronzezeit bekannt. Außerdem wußte man von Höhlen in der Nähe mit Überresten

aus byzantinischer Zeit. Eine Rettungsgrabung auf der durch Straßenbau bedrohten

Hirba erbrachte den Nachweis einer Besiedlung in Frühbronze II, wobei starker

ägyptischer Einfluß erkennbar wurde. Dieser Befund enthält keinen Hinweis darauf, daß jemals eine judäische Siedlung der Königszeit auf Hirbat al-Maqhaz bestanden hat, er schließt diese Möglichkeit sogar aus. Siedlungsspuren aus der E Ii-Zeit als archäologische Voraussetzung für eine Identifikation mit einem in der Königszeit

bewohnten Ort sind bisher von beiden Ortslagen nicht bekannt, auf Hirbat al-

Maqhaz nachweislich nicht vorhanden.

2. Die arabische Bezeichnung der beiden Ruinenstätten ist übersetzbar. Habrä ist

die Bezeichnung für den nichtmuslimischen Gelehrten, in Palästina besonders auch

für den jüdischen Arzt. Maqhaz ist vom Verbum qahaza genommen; Maqhaz „Sprin¬

gen" könnte auf eine Landmarke oder auf eine besondere Bodenformation hinwei¬

sen. Die Tatsache, daß es sich um Namen handelt, die gut arabisch aussehen, ist

noch kein sicheres Indiz dafür, daß es sich um echte, ursprünglich arabische Benen¬

nungen handelt; denn einerseits ist damit zu rechnen, daß Ortsnamen übersetzt

wurden und dann selbstverständlich „echt" arabisch aussehen, andererseits ist be¬

kannt, daß Umbildungen unverständich gewordener Ortsnamen einen neuen Sinn

erzielten, und daß diese abgeänderten Toponyme dann ebenfaUs ,,echt" arabisch

aussehen können, ohne daß sofort erkennbar würde, daß es sich um ursprünglich

vorarabische Namen handelt.

3. Hinzukommt in den beiden hier behandelten FäUen, die nicht die einzigen

dieser Art sind, daß eine griechisch überlieferte Form mit einem arabischen Laut¬

bestand eines Namens zur Deckung gebracht werden muß. Das ist bei Xaßpa und

Habrä einfach, nicht jedoch bei Moaxco? und Maqhaz.

4. Die entscheidende Feststellung ist jedoch, daß die m griechischen Buchstaben

überlieferte Namensformen des Codex Vaticanus im Buche Josua z.T. heiUos ver¬

derbt vorliegen. So ist es gut denkbar, daß in der Form Moaxw? nicht nur ein ver¬

derbter Buchstabenanteil einer Wiedergabe von KitliS, sondem auch ein Teil des vor¬

her stehenden Lahmäs steckt, und daß Maxe?, die im jetzigen Text sich findende

Entsprechung von Lahmäs, «rst sekundärer Ersatz ist. Der Wunsch, möglichst viele

der im Alten Testament überlieferten Ortsnamen auf einer Landkarte einzutragen,

darf nicht dazu führen, rasch vom masoretischen Text abzuweichen und Hilfe in

den Namensformen der alten Versionen zu suchen. Es ist nicht zu leugnen, daß die

alten Übersetzungen an manchen Stellen dazu beitragen können, eine ursprüngliche

und vielleicht verloren gegangene hebräische Namensform wieder herzustellen. Es

mag auch zutreffen, daß ein Übersetzer den Namen eines Ortes, von dem er wußte,

daß er in der zur Debatte stehenden Gegend zu lokalisieren ist, anstelle eines ihm

unbekannten oder unverständlichen Namen einsetzte. Aber erst nach gründlicher

Prüfung des Sachverhaltes und nach Ausschöpfung der textkritischen Erklärungs¬

möglichkeiten sollten weitere Erwägungen getroffen werden.

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KATALOGVERÖFFENTLICHUNGEN DER TÜBINGER SONDERSAMMELGEBIETE

von Mechthild Kellennann, Tübingen

In einer Denkschrift, die 1975 unter dem Titel „Überregionale Literaturversor¬

gung von Wissenschaft und Forschung in der BundesrepublUc Deutschland" erschie¬

nen ist, zog der Bibliotheksausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Büanz über bisher Geleistetes und stellte Richtlinien für die Zukunft auf. Der

1949 entwickelte Sondersammelgebietsplan, der mit einigen Verändemngen noch

immer gültig ist, hat sich bewährt. Insgesamt werden heute an 20 Bibliotheken in

der Bundesrepublik und in Westberlin 83 Sondersammelgebiete mit Mitteln der

Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. An die Universitätsbibliothek Tübingen fielen vier Sondersammelgebiete: 1 Theologie, 6.22 Keüschriftwissen-

schaft und verwandte Gebiete, 6.23 Semitistik, Islamwissenschaft und verwandte

Gebiete und 6.24 Indologie.

Aufgabe der Sondersammelgebietsbibliotheken ist jedoch nicht allein die Samm¬

lung der für die Wissenschaft wichtigen Literatur, sondern auch eine rasche und

ausreichende Information über die Erwerbungen. Die Forderung der Deutschen

Forschungsgemeinschaft nach rascher Information erfüllen die Neuerwerbungs¬

listen, die die Orientabteilung der Universitätsbibliothek Tübingen seit 1960 heraus¬

gibt und interessierten Wissenschaftlem und Bibliotheken zusendet. Da diese Listen jedoch durch kein Register erschlossen werden, eignen sie sich kaum als Nachschla¬

gewerk zur Verifiziemng älterer Titel.

Aus diesem Grunde bereiten wir verschiedene Kataloge unserer Sondersammel-

gebietsbestände vor. Leider muß zmn gegenwärtigen Zeitpunkt aus arbeitstechni¬

schen Gründen auf die Veröffentlichung der Titel des umfangreichen Altbestandes, der einen wertvollen TeU unserer Orientaliasammlung ausmacht, verzichtet werden,

obwohl wir uns dessen bewußt sind, daß ihre Erfassung und Publizierung von

großem Nutzen wäre.

Der Katalog Theologie, der vermutlich als letzter erscheinen wird, soll die Lite¬

ratur der Erscheinungsjahre 1961-1978 enthalten. Die orientalistischen Kataloge

dagegen werden alle in den Jahren 1961-1976 bzw. 1978 erworbenen Werke auf-

fiihren, d.h. auch Antiquaria, da wir in den vergangenen Jahren immer wieder

wichtige Einzelwerke oder bedeutende Sammlimgen (z.B. die Sammlung Eckmann)

kaufen konnten. Daß die Beschaffung der in den vorderorientalischen Ländern

erscheinenden Literatur große, z.T. unüberwindliche Schwierigkeiten bereitet,

bedarf keiner näheren Erläutemng. Um so wichtiger ist ein Bestandsnachweis der

im LeUiverkehr zur Verfügung stehenden Literatur.

Vordringhch bearbeitet wurde der Katalog „Südasien", Erwerbungen der Jahre 1961-1976, da er Ende 1977 als Arbeitsunterlage für eine EiiUcaufsreise des indo-

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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