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Duwal al-Isläm a§-SarIfa al-Bahiyya&#34

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QUDSi'S WERK „DUWAL AL-ISLAM AS-SARIFA AL-BAHIYYA WA DIKR MA

ZAHARA Li MIN HIKAM-ALLAH AL-HAFIYYA FI ÖALB TA' IFAT

AL-ATRAK ILA AD-DIYAR AL-MISRIYYA"

von S. Labib, Kiel

Der schafiCitische Rechtsgelehrte öamäl ad-DTn Muhammad ibn Muhammad

Nür ad-DTn b. ^Mi Abü Hämid ibn ZahTra (Zuhaira) al-QudsTv/utde 1417 als Ara¬

ber in Jerusalem geboren und lebte seit 843/1439-40 bis zu seinem Tode im Jahre

1483 in Kairo.

Außer seinem Werk ,, Duwal al-Isläm a§-SarIfa al-Bahiyya" schrieb er al-Fadä'il al-Bähira, über die Vorzüge Ägyptens und Kairos, von dem es einige Handschriften gibt. In seinem Duwal al-Isläm macht uns al-QudsT auf ein anderes von ihm verfa߬

tes Geschichtswerk unter dem Titel „ad-Durra al-MudI'a fl Habar ad-Daula al-Aära- fiyya" aufmerksam. Dieses Buch ist eine Biographie des Mamlukensultans Al-ASraf Qaitbäi.

QudsTs Werk „Duwal al-Isläm a5-§arifa al-Bahiyya wa Dikr mä Zahara II mm

Hikam - Alläh al-Hafiyya fi öalb Tä'ifat al-Aträk ilä ad-Diyär al-Misriyya" ist ein

einmaliges Dokument über die Araber-Türken-Kontroverse. Nach einem Überblick

über die islamische Geschichte Ägyptens bis zum Jahre 880/1476 geht al-QudsI zu

seinem Hauptthema über, nämlich zu den Wohltaten, Ni^am und Hikam, die mit der

Einfuhr der Türken nach Ägypten zutage treten. Gott hat die Türken von dem Un¬

glauben (al-Kufr) und Irrtum (ad-Dalal) gerettet und sie auf den Weg des Glaubens

und des Islams verwiesen. Er hat sie außerdem von Armut und Not zu Reichtum ge¬

führt. Darüber hinaus habe er sie von den Konsequenzen der Gottlosigkeit, nämlich

von der Sklaverei und Gefangenschaft, befreit und sie zu Statthaltern, Emiren und

Sultanen der Muslime emporgehoben. Gott habe ümen auch die Schätze der Erde

geöffnet und die Länder zur Beute vermacht.

Im ersten Abschnitt zählt er die Wohltaten Gottes gegenüber den Türken auf. Im

zweiten Abschnitt gibt er die Gründe für seine Meinung, daß Gott eine Wohltat voll¬

brachte, als er die Türken nach Ägypten kommen ließ.

Die Türken ehrten sich durch die Annahme des Islam, so heißt es im ersten Ab¬

schnitt. Sie wurden gereinigt durch Beschneidung, dann lernten sie Teüe des Qur'äns

und der prophetischen Traditionen kennen. Sie wurden durch ausgewählte Fuqahä'

über die Gesetze und die Ethik des Islam sowie über politisches Verhalten unterrich¬

tet. Mit dieser soliden Grundlage wurden sie bis zu den höchsten Stellen im Reich befördert, wobei sie ihr Leben und ihre Kraft in den Dienst des Islams und seiner Untertanen stellten. Al-QudsT verherrlicht die Eigenschaften der Türken. Meistens hätten sie ein reines Herz, seien neidlos und gutmütig. Dies alles stehe im Gegensatz zu der Gmppe der Fuqahä' arabischen Blutes. Die Araber seiner Zeit, so behauptet al-QudsT, neigten zu Korruption, besonders wenn sie ihr eigenes Land regierten. Das

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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QudsTs Werk „Duwal al-lslam as-SarTfa al-Bahiyya" 231

landläufige Sprichwort lautete damals: lieber die Tyrannei der Türken als die Ge¬

rechtigkeit der Araber. Zu den Eigenschaften der Türken gehört der Mut, den sie

im Krieg gegenüber den Feinden, besonders den Franken und Mongolen, zeigten.

Die meisten von ihnen fanden den Tod im Kampf um die Sache Gottes und fielen

als Märtyrer. Al-Qudsi sucht noch weitere Vorzüge der Türken, die er auch findet -

nämlich die physische Schönheit ihrer Frauen und Männer, ihre schönen Wohnun¬

gen und Häuser.

Damit beendet al-QudsI den zweiten Teil seines Werkes. Im dritten Teil vertei¬

digt er seine These, daß es eine Gnade Gottes war, die Türken in Ägypten weUen

zu lassen. Sieben Gründe führt er dazu an:

Erstens: Die Erfüllung des öihäd des Heiligen Krieges. Al-Qudsl behauptet, daß

die Ägypter kein kriegerisches Volk seien. Weder die Fuqahä' noch die Gebildeten oder das gemeine Volk trügen Waffen oder dächten daran, sich solche anzuschaffen.

Da sie von Gott mit dem öihäd beauftragt waren, so waren die Türken berechtigt,

von der Schatzkammer der Muslime große Iqtä^s/Lehensgebiete und großzügige

Gehälter (arzäq) zu empfangen.

Zweitens: Der Schutz der Muslime gegen üble Untertanen wie z.B. Straßenräu¬

ber, Beduinen, Wegelagerer und arabische (bzw. beduinische) Stammhäuptlinge.

Dank der Wachsamkeit der Türken sind die Muslime gegen Morde, Anarchie und

Unordnung geschützt.

Drittens: Dank dem türkischen Schutz lebten die Muslime sorglos in üu^en Städ¬

ten. Das ägyptische Volk sei den Türken deswegen zu Dank verpflichtet.

Viertens: Das Ansehen der Türken beim Volk, Ra^iyya, vor allem bei Beduinen

und Fellachen, die sie fürchteten, sei groß. So waren die Untertanen vor deren Kor¬

mption geschützt.

Fünftens: Alle Untertanen, ob hoch oder niedrig, suchten diese tapferen Türken,

um Himä = Schutz zu finden. Der niedrigste Türke gewährte den Untertanen mehr

Schutz als die Fuqahä' und Qädis. Im Volksmund wurde gesagt: Der Türke ist das

Salz Ägyptens.

Sechstens: Der Wüle Gottes geschieht durch ihre Hand. Obwohl manche frisch

eingetroffenen Mamluken üue Untertanen schlugen, ausraubten, gleichgültig ob sie

Arme, Reiche oder Fuqahä' Gelehrte waren, verteidigte al-QudsT ihr Verhalten da¬

mit, daß diese Türken nur Verworfene, Niedrige und Verachtenswerte bestraft hät¬

ten, die schlimme Korruption und Unterdrückung verursachen würden. Diese hätten

üire Strafe im Diesseits verbüßt, um - wie von Gott vorgesehen - im Jenseits

belohnt zu werden.

Siebtens: Hier unterstreicht al-Qudsi nochmals die Rolle der Türken als Beschüt¬

zer. Fast jeder Faqih, jeder gewöhnliche Mensch und jeder Falläh, sogar die Zu^r

(Raufbolde) waren stolz darauf, einen Türken zu kennen. Einer der Zu^-r, der die

Tapferkeit und den Mut eines ganzen Stammes verkörperte, ging demütig und

schutzsuchend neben einem einfachen Mamluken eirüier. Der Mamluk soUte Gott

dafür danken, daß er üim diesen Platz in der hochkultivierten Gesellschaft eiruäum- te. Gott befreite üm von der Sklaverei und machte üin zum Herrn über die Ra^iyya.

Der Mamlük sollte deshalb die Ra^iyya gemäß den Vorschriften des Heüigen Bu¬

ches, des kanonischen Rechts und den guten Sitten behandeln.

Nach al-Qudsi's Denkweise war die Entstehung der Türkenherrschaft in Ägypten

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232 S. Labib

und Syrien eine gottgewollte Gnade. Anfang des 16. Jh. entstand in Ägypten und

Syrien eine neue triikische Herrschaft, die der Osmanen. Die mamlukische Futuwwa

räumte das Feld für die Futuwwa der Janitscharen — auch diese Form der türki¬

schen Herrschaft war nach Meinung vieler Geschichtsschreiber von Gott zur Ret¬

tung der islamischen Gemeinde und der Einheit der islamischen Ökumene gewollt.

In seiner Einleitung versichert al-Qudsi ausdrücklich, daß seine Auslegung nicht

seinem eigenen bescheidenen Verstand entspringe, sondern eine ihm von Gott, in

Form eines Traumes, offenbarte Wahrheit sei. Dies wurde ümi in der Nacht des 23.

Sawwäl 880/19. Febmar 1476 eingegeben'.

1 Der Verfasser dieses Aufsatzes hat die einzige in Dar al-Kutub vorhandene Handschrift dieses Werkes „Duwal al-Isläm aS-§arTfa al Bahiyya" 1951 gelesen und für seine Doktorarbeit ver¬

wertet. Er beabsichtigt, dieses Werk bald herauszugeben.

(4)

THE SIEGE OF HERAT DURING THE FIRST YEAR OF SHAH ABBAS' REIGN

ACCORDING TO ISKANDAR MUNSHI

von Michel M. Mazzaoui, Utah

The problem of dating the siege of Herat by the Uzbek during the first year of

the accession of Shäh Abbäs according to Iskandar Munshi's Tarikh-i älam-ärä-yi

Abbäsi arises from the confused way the historian records the events of the last

year of Shäh Muhammad Khudäbandah (995 Hijri = It-yil Turk!) and the first julüs

year of Shäh Abbäs (996 Hijri = Tangüz-yTl Turki). The situation in the Safavid

domains at this time appears to have been totally disrupted.

The confusion in Munshi's account appears also to be because of the historian's understandable decision to end "jild-i avval"of his Tärtkh and begin "fild-i duvvum "

with the accession of the new Shäh (p. 377 of the new edition, 1956).

When it comes to dating, Iskandar Munshi is a very good historian. He explains in some detail the dating system he uses in his work (pp. 379-380); i.e., the cor¬

respondence between the Hijri and Turki years with relation to the julüs year and

the occurrence of Nauriiz marking the beginning of the Persian New Year.

The earliest reference to the Uzbek campaign is as follows:

"Dar aväyü-i sil-i Tangüz-yTl sanah-yi sit va tis'Tn va tis'mäyah, bä junüd-i nä-ma'düd, Uzbek bi-Khuräsän ämad." (p. 363).

The corresponding Hijri year is 996 which began on 2 December 1587. Nauriiz

for this year (which Munshi does not give) occurred on or about 10 Rabl' II; and

since campaigns would not normally begin before the spring thaw, it can be as¬

sumed that the Uzbek expedition to conquer Herat began after Rabi' II of the Hijri year 996.

The Safavid governor of Herat, Ali Qull-khän Shämlü, refuses to surrender;

while the governor of Mash'had, Murshid QulT-khän Ustäjlü, "kidnaps" the young

Abbäs and takes him to Qazvin to settle the question of succe^ssion. Meanwhile

Munshi tells us that "Sharh-i in häl va bayän -i Tn maqäl (i.e., the Uzbek conquest of Herat) dar sahifah-yi duvvum, az musä'adat-i bakht-i maymanat-ma'äl, ma'mül ast."

(p. 364). And he ends this jiid of his Tänkh by saying that the "farr-i tal'at-i hu- mäyüni" devolved to the new Shäh Abbäs.

The second jiid of Munshi's Tänkh begins with the first julüs year of the new

Shäh. The historian repeats the dating correspondence (... in säl kah Tangüz-yil mu-

tlbiq-i nuh-sad-o naväd-o-shish hijri-st..., p. 379). Murshid QulT-khän, the new

power behmd the throne, procrastinates in sending help to the besieged Herat

governor, his old enemy; and the rest of the Tangüz-yH is spent in pacifying the

country and crushing opposition to the new reghne.

The historian then deals with the second iulüs year of Shäh Abbäs (Sichqän-yTl

xx. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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