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Der einzige Autor, von dem ein Buch über die Geschichte der Stadt überkommen ist, und zwar bis zum 5.H/11

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ZUR BEDEUTUNG DES AHMAD B. ^ABDALLAH AR-RAZI

(t 460H./1068) FÜR DIE GESCHICHTE DES JEMEN*

von R. G. Khoury, Heidelberg

San^ä', das bis zur Invasion durch die Abessinier Azäl hieß, ist nicht nur als

Hauptstadt eines großen jemenitischen Reiches wichtig. Auch in islamischer Zeit

fehlte es nicht an Ereignissen und Persönlichkeiten, die mit dem Jemen zu tun hat¬

ten und eng mit der islamischen Geschichte bzw. Kulturgeschichte verknüpft waren.

Der einzige Autor, von dem ein Buch über die Geschichte der Stadt überkommen

ist, und zwar bis zum 5.H/11. Jh., ist Ahmad b. ^Abdallah b. Muhammad ar-Räzi.

Über ihn weiß man sehr wenig. Seine Familie gehörte zu den Persern, die aus Raiy

in den Jemen gezogen waren. Ihm wird ein Tärlh madlnat San^ä' zugeschrieben,

das um so wichtiger ist, als es die ganzen Ereignisse bis in die Zeit seines Verfassers umfaßt: eine einzigartige Quelle also, die den allgemeinen Stadt- oder Länderchro¬

niken an die Seite zu stellen ist.

Das Werk, das im Jahre 1974 in Damaskus von Husain ^Abdallah al-^Amri und

^Abdalgabbär Zakkär herausgegeben wurde, enthält zwei Hauptaspekte. Der erste,

historische, geht über den Rahmen der reinen Geschichte hinaus. Im ganzen gesehen beinhaltet das Buch die Beschreibung der Stadt seit ihrer Gründung, wobei interes¬

sante Details über Klima, Umgebung, Schlösser, Moscheen und einige prophetische

und politische Gestalten erscheinen. Übertreibungen in den Berichten gehen auf

Rechnung eines gemeinsamen Zieles der jemenitischen Gelehrten, ihr Land eng mit

der Geschichte der Gesandten und Propheten Gottes zu verbinden: so z.B. die Be¬

richte über Jesus in San^ä' und über die erste Kirche in dieser Stadt.

Der zweite, bio-bibliographische Aspekt war in den ersten Jahren des Islam nicht

von der eigentlichen Geschichte abzutrennen. Dieser Teil beginnt mit der Erwäh¬

nung der Gefährten des Propheten, die nach San^-ä' kamen und gelegentlich dort

als Statthalter regierten. Eine systematische Bearbeitung der Bio-Bibliographien setzt jedoch erst mit der Erwähnung der ersten Klasse von jemenitischen Gelehrten

und Asketen ein, die in San^ä' wohrihaft waren. Die Angaben über die Autoren und

Gelehrten sind wertvoll, insbesondere, da viele von ihnen kaum oder gar nicht be¬

kannt sind. Im allgemeinen erhalten wir Auskunft über die Herkunft des Betreffen¬

den, über seine Beziehung zum Jemen; darauf folgen Traditionen, die ihm zuge¬

schrieben oder im Zusammenhang mit ihm überliefert werden.

Vergleicht man dieses Buch mit der literarischen Produktion der damaligen Zeit, so bleibt sein Ertrag positiv. Für Geschichte, Geographie und Archäologie sind die

Angaben in mancher Hinsicht wertvoll. Auf kulturellem Gebiet ist das Werk eine

der wichtigsten Quellen, aus der wir annähernd erfahren, wie die anderen ausgese-

* Ungekürzte Fassung erscheint in „Welt des Islam".

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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Zur Bedeutung des Ahmad B. '^AbdaUäh Ar-RäzT 229

hen haben und in welchem Geist sie verfaßt worden sind. So betrachtet ist dieses

Werk mindestens zum Teil jemenitische Historiographie, und dabei spielen viele

Namen eine Rolle, deren Bücher uns nicht überkommen sind. Die Pohtik spielt eine

untergeordnete Rolle, da ar-Räzi sich mehr für Wissenschaft und die Gelehrten

engagierte, die zum Ansehen seines Heimatlandes beigetragen haben.

Obwohl das Buch eine gewisse Nostalgie für die Heimat seiner Vorfahren verrät,

was in der Wärme des Gefühls für Persien und seine Gelehrten seinen Ausdruck fin¬

det, ist kein Hinweis vorhanden, der zugunsten der Schia hätte bewertet werden

können. Das Fehlen auffallender Bekundungen zu ihren Gunsten ist also eine Er¬

härtung der Äußerung al-Ganadls (f 732H./1332), ar-RäzT sei sunnitisch, worauf

sein Buch hinweise. Vielleicht besaß al-Ganadi weitere Beweise dafür, die uns nicht mehr bekannt sind.

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QUDSi'S WERK „DUWAL AL-ISLAM AS-SARIFA AL-BAHIYYA WA DIKR MA

ZAHARA Li MIN HIKAM-ALLAH AL-HAFIYYA FI ÖALB TA' IFAT

AL-ATRAK ILA AD-DIYAR AL-MISRIYYA"

von S. Labib, Kiel

Der schafiCitische Rechtsgelehrte öamäl ad-DTn Muhammad ibn Muhammad

Nür ad-DTn b. ^Mi Abü Hämid ibn ZahTra (Zuhaira) al-QudsTv/utde 1417 als Ara¬

ber in Jerusalem geboren und lebte seit 843/1439-40 bis zu seinem Tode im Jahre

1483 in Kairo.

Außer seinem Werk ,, Duwal al-Isläm a§-SarIfa al-Bahiyya" schrieb er al-Fadä'il al-Bähira, über die Vorzüge Ägyptens und Kairos, von dem es einige Handschriften gibt. In seinem Duwal al-Isläm macht uns al-QudsT auf ein anderes von ihm verfa߬

tes Geschichtswerk unter dem Titel „ad-Durra al-MudI'a fl Habar ad-Daula al-Aära- fiyya" aufmerksam. Dieses Buch ist eine Biographie des Mamlukensultans Al-ASraf Qaitbäi.

QudsTs Werk „Duwal al-Isläm a5-§arifa al-Bahiyya wa Dikr mä Zahara II mm

Hikam - Alläh al-Hafiyya fi öalb Tä'ifat al-Aträk ilä ad-Diyär al-Misriyya" ist ein

einmaliges Dokument über die Araber-Türken-Kontroverse. Nach einem Überblick

über die islamische Geschichte Ägyptens bis zum Jahre 880/1476 geht al-QudsI zu

seinem Hauptthema über, nämlich zu den Wohltaten, Ni^am und Hikam, die mit der

Einfuhr der Türken nach Ägypten zutage treten. Gott hat die Türken von dem Un¬

glauben (al-Kufr) und Irrtum (ad-Dalal) gerettet und sie auf den Weg des Glaubens

und des Islams verwiesen. Er hat sie außerdem von Armut und Not zu Reichtum ge¬

führt. Darüber hinaus habe er sie von den Konsequenzen der Gottlosigkeit, nämlich von der Sklaverei und Gefangenschaft, befreit und sie zu Statthaltern, Emiren und

Sultanen der Muslime emporgehoben. Gott habe ümen auch die Schätze der Erde

geöffnet und die Länder zur Beute vermacht.

Im ersten Abschnitt zählt er die Wohltaten Gottes gegenüber den Türken auf. Im zweiten Abschnitt gibt er die Gründe für seine Meinung, daß Gott eine Wohltat voll¬

brachte, als er die Türken nach Ägypten kommen ließ.

Die Türken ehrten sich durch die Annahme des Islam, so heißt es im ersten Ab¬

schnitt. Sie wurden gereinigt durch Beschneidung, dann lernten sie Teüe des Qur'äns und der prophetischen Traditionen kennen. Sie wurden durch ausgewählte Fuqahä' über die Gesetze und die Ethik des Islam sowie über politisches Verhalten unterrich¬

tet. Mit dieser soliden Grundlage wurden sie bis zu den höchsten Stellen im Reich befördert, wobei sie ihr Leben und ihre Kraft in den Dienst des Islams und seiner Untertanen stellten. Al-QudsT verherrlicht die Eigenschaften der Türken. Meistens hätten sie ein reines Herz, seien neidlos und gutmütig. Dies alles stehe im Gegensatz zu der Gmppe der Fuqahä' arabischen Blutes. Die Araber seiner Zeit, so behauptet al-QudsT, neigten zu Korruption, besonders wenn sie ihr eigenes Land regierten. Das

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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