Ubungen zur Theoretischen Physik V¨ Quantenmechanik II
WS 2004/2005 Prof. H. B¨uttner
Blatt 3 Abgabe: Donnerstag, den 04.11.2004, bis 14 Uhr vor Zi. 01.504
Aufgabe 6: Baker-Hausdorff-Formel
Es seien A, B Operatoren auf einem Hilbertraum.
(a) Zeigen Sie, dass
eABe−A=
∞
X
k=0
[A, B]k k!
wobei die iterierten Kommutatoren [A, B]k rekursiv durch die Gleichungen [A, B]0 =B und [A, B]k= [A,[A, B]k−1], k ∈N , definiert sind.
(Hinweis: Zeigen Sie zun¨achst, dass ∀ k∈N0 :Pk
n=0 k n
AnB(−A)k−n= [A, B]k) (b) Zeigen Sie: Gilt [A,[A, B]] = [B,[A, B]] = 0, so ist
(i) eAB = (B+ [A, B]) eA, (ii) e(A+B)= eAeBe−12[A,B]und (iii) eAeB = eBeAe[A,B].
Aufgabe 7: Vorbereitung f¨ur Aufgabe 8
Seien A, B Operatoren mit [A,[A, B]] = [B,[A, B]] = 0 und a(t), b(t) zwei stetig differenzierbare Funktionen mit den Ableitungen a′(t) undb′(t) sowiea(0) =b(0) = 0.
Zeigen Sie, dass die L¨osung der Differentialgleichung
dt|Ψi= (a′(t)A+b′(t)B)|Ψi durch
|Ψ(t)i= exp [b(t)B] exp [a(t)A] exp Z t
0
dτ b(τ)a′(τ)[A, B]
|Ψ(0)i
gegeben ist. Dabei wird eb(t)Bea(t)AeR0tdτ b(τ)a′(τ)[A,B] =: ˜T(t,0) als Zeitentwicklungsoperator be- zeichnet. (Anmerkung: F¨ur den Beweis hilfreich sind die Ergebnisse aus Aufgabe 6.)
Aufgabe 8: Zeitabh¨angige St¨orungsrechung
Ein harmonischer Oszillator H0 = 2mp2 +12mω2x2 =~ω a†a+12
wird einer ¨außeren Kraft ausge- setzt, die durch das Potential
V(t) = (
~f(t) a†+a
0≤t≤T
0 sonst mitf(t) =−(2~mω)−1/2Dcos(Ωt) beschrieben wird.
(a) Geben Sie die Bewegungsgleichungen eines Zustandes |Ψi und der Operatoren a, a† sowie H =H0+V im Schr¨odinger-, Heisenberg- und Wechselwirkungsbild (V St¨orung zu H0) an.
(b) Berechnen Sie die Zeitentwicklung eines Zustandes |Ψi im Wechselwirkungsbild, und geben Sie den Zeitentwicklungsoperator ˜T(t,0) an.
(Ergebnis: ˜T(t,0) = e−F∗(t)a†eF(t)ae−R0tdτ F∗(τ)F′(τ), wobei F(t) = −iRt
0dτ f(τ)e−iωτ und F′(t) =dtF(t))
(c) Wenn der Oszillator zur Zeit t= 0 im Grundzustand|0i ist, mit welcher Wahrscheinlichkeit befindet er sich zur Zeit t > T im n-ten angeregten Oszillatorzustand|ni?
(Gesucht ist also Pn=|hn|T˜(t,0)|0i|2 f¨urt > T.)
(d) Berechnen Sie die in c) gesuchte Wahrscheinlichkeit jetzt in erster Ordnung St¨orungsrechnung, und vergleichen Sie mit dem Resultat in c).