DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT CHBESPRECHUNGEN
Die
Fehldiagnose in der Praxis
Herausgegeben von
H.-H. SCHRÖMBGENS, Freiburg
1991. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage, 316 Seiten, 12 Abbildungen, 6 Tabellen, 15,5 x 23 cm, geb. DM 84,—. ISBN 3-7773-0973-7
Die Ursachen für Fehldiagnosen sind häufig situa- tionsbedingt. Auch spielt das persönlichkeitstypische Verhalten des Arztes eine Rolle. An 176 Beispielen werden in der 2. Auflage Entstehung, Verlauf und Konsequenzen diagnostischer Fehlschlüsse beschrie- ben. Kliniker, Pathologen und Gerichtsmediziner berichten über Fehldiagnosen. Die Beschränkung des diagnostischen Vorgehens durch die Sozialgesetz- gebung und die sich daraus ergebenden Risiken für Fehldiagnosen werden praxisbezogen von rechtskom- petenter Seite behandelt, die möglichen forensischen Konsequenzen von Fehldiagnosen diskutiert. Die Darstellungen dienen vor allem der Ursachenkenntnis.
Der »rote Faden« sind die Hinweise und Leitsätze zur Vermeidung von Fehldiagnosen.
W. Bayer/K. Schmidt
Vitamine in Prävention und Therapie
1991, ca. 340 Seiten, ca. 36 Abb., ca. 75 Tab., 15,5 x 23 cm, kart. ca. DM 84,—. ISBN 3-7773-0990-0
Neuere Erkenntnisse der Grundlagen- und klin Forschung haben gezeigt, daß Vitamine nicht nur eine nutritive Bedeutung haben, sondern in höherer Dosierung vielfäl- tige präventive und therapeut. Wirkungen zeigen. Zum präventiven und therapeut. Einsatz fehlte ein Standard- werk — hier ist es.
H. E. Heni, unter Mitarbeit von H. Moser Echokardiographische Methoden in der Praxis 1991, ca. 112 Seiten, ca. 194 z. T. farb. Abb., 13 Tab., 17 x 24 cm, kart. ca. DM 84,—. ISBN 3-7773-0977-X Das Buch ist eine Einführung in die diagnost. Möglich- keiten und Hilfen bei der Verlaufskontrolle chronisch Herzkranker, die auf dem Gebiet der Echokardiographie dem Niedergelassenen offenstehen.
Hippokrates Verlag Stuttgart
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Hella Krahmann: Bewe- gungstherapie im Sitzen, Gu- stav Fischer Verlag, Stuttgart, 1991, VI, 89 Seiten, 69 Abbil- dungen, 29,80 DM
Das vorliegende Buch stellt die inhaltliche Fortset- zung der in neun Auflagen erfolgreichen sogenannten Hockergymnastik dar, die vor etwa 60 Jahren von W. Kohl- rausch und H. Teirich-Leube entwickelt wurde. Es ist eine unverändert gültige Erfah- rung, daß für viele Patienten und ältere Menschen das Üben im Sitzen nicht selten die einzige Möglichkeit dar- stellt, den Bewegungsapparat zu trainieren. Ansprechende Aphorismen von Gerhard Uhlenbruck begleiten die ein- zelnen Kapitel und wollen zum weiteren regelmäßigen Üben motivieren. cht
Klaus Hartmann: Aus psychiatrischer Sicht, Aufsät- ze und Berichte, Verlag Rom- bach, Freiburg/Brsg., 1990, 206 Seiten, 48 DM
Unter diesem Titel bietet der Autor fachspezifische Es- says überwiegend aus der Ju- gendpsychiatrie in drei The- menbereichen: Zum einen geht es um Probleme der Verwahrlosung/Soziopathie mit Schwerpunkten auf den therapeutischen Möglichkei- ten und Grenzen, auf epocha- len Modifikationen des Ver- wahrlosungskonzeptes und auf der Gegenüberstellung des Verwahrlosungs- und Verwöhnungs-Syndroms. Im zweiten Hauptteil folgt eine kritische Würdigung der Sozi- altherapie in den Sozialthera- peutischen Anstalten für Strafgefangene, bei der unter dem Grund-Paradoxon „Er- ziehung zur Freiheit durch Entzug der Freiheit" vielerlei Schwierigkeiten aufgetreten sind wie Stabsprobleme, In- terventionstabu, das „Okla- homa-Syndrom", Verlegungs- und Supervisionsprobleme und andere. Der letzte Ab- schnitt spannt einen weiten Bogen von der „Haschisch- welle" über psychoanalytische Theorien des Spiels und des impulsiven Verhaltens bis hin zur Antipsychiatrie und Pro-
A-1936 (122) Dt. Ärztebl. 88,
blemen der AIDS-Aufklä- rung. Fazit: Ein Buch, das sei- nen fachinteressierten Leser- kreis finden wird.
Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt
Dirk Wendt: Allgemeine Psychologie, Eine Einfüh- rung, W. Kohlhammer Ver- lag, Stuttgart, 277 Seiten, 40 Abbildungen, 54,80 DM
Schon in der Einleitung bekennt sich der Autor zur Überzeugung, „daß irgend- wann einmal alle geistig-seeli- schen Erscheinungen auf neurophysiologische Prozesse zurückführbar sein werden"
(Seite 17). Entsprechend ist das Buch sehr an den neu- ronalen und physiologischen Grundlagen allgemeinpsy- chologischer Phänomene ori- entiert. Zunächst wird eine Übersicht zur Anatomie und zur Physiologie des zentralen Nervensystems vorgelegt, ei- nige Gedächtnistheorien wer- den auf diesem Hintergrund diskutiert. Die nachfolgenden vier Kapitel beschäftigen sich mit klassischen Themen der Allgemeinen Psychologie.
In Kapitel 3 („Motivation und Emotion") werden ein- zelne Triebe — vom Durst bis zur Machtmotivation — disku- tiert, psychologische Emoti- onstheorien werden kritisch reflektiert. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Psy- chophysik und der Wahrneh- mungspsychologie; auch hier betont der Autor bei der Dis- kussion der einzelnen Sinne (visuelle Wahrnehmung, Ge- hör, Gleichgewicht, Tastsinn, Geruch und Geschmack) die physiologischen Grundlagen.
Verschiedene Lernarten und Lerntheorien werden im nachfolgenden Kapitel be- sprochen. Der abschließende Teil beschäftigt sich mit der Denkpsychologie. Literatur- verzeichnis, ein Glossar wich- tiger Begriffe und Abkürzun- gen sowie Personen- und Stichwortregister runden das Buch ab. Das Werk dürfte für alle, die sich für psychologi- sche Grundlagenwissenschaft interessieren, von Interesse sein.
Gernot Lauer, Heidelberg
Heft 21, 23. Mai 1991