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Archiv "Etwas anrüchige Prophylaxe" (26.02.1987)

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DA-Karikatur: Peter Bensch

„Wie wir hörten, soll der Han- del mit Doktoren- und Professoren- titeln noch lukrativer sein?"

„Über Geld möchte ich nicht reden. Aber es ist schon so. Ich wer- be mit dem P- und I-Effekt. Das ist der Prestige- und Imageeffekt. Je bekannter die ausländische Uni, um so teurer z. B. der Professorenti- tel."

„Eine letzte Frage, ist Ihr Dok- tor-Titel eigentlich echt?"

„Ja, natürlich. Allerdings kom- me ich von der betriebswirtschaft- lichen Fakultät."

„Und über was haben Sie pro- moviert?"

„Über Möglichkeiten und Grenzen der finanziellen Manipula- tion mit Ärzten . . ." UM

weitaus öfter Magenkrebs als bei de- nen, die kräftig würzen — drei Kilo pro Magen und Jahr müssen es schon mindestens sein. Das könnte etwa einer Knoblauchzwiebel pro Tag entsprechen. Und im Labor fand man, daß Knoblauch toxische Bakterien im Magen vermindere, die Magensäureproduktion anrege und die Nitrosamin-Synthese hemme.

So gesehen, wäre unter unseren ungezählten einheimischen Wurst- sorten die Knoblauchwurst wohl die gesündeste. bt DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

Titelmakler

für den P-Effekt

„Doktorarbeit von Arzt vor Niederlassung gesucht." — „Promo- tion von praktizierendem Arzt ge- sucht." — „Ausländische Universität bietet förderungswilligen Persön- lichkeiten mit fachlicher Qualifika- tion die Möglichkeit, durch Habilita- tion Professur zu erlangen." Anzei- gentexte wie diese, die regelmäßig in Teilen der Arztpresse erscheinen, haben Dr. Reinhard Pinkemann ver- anlaßt, ein Maklerbüro für Ärzte- Titel aufzumachen. Dr. Pinkemann, eine Art Konsul Hermann Weyer für Ärzte gewissermaßen, lebt etwas außerhalb der Legalität. So konnten wir nur ein fiktives Interview mit ihm führen:

„Herr Dr. Pinkemann, Sie han- deln mit Doktorarbeiten und Ärzte- Titeln. Lohnt sich das?"

„Sonst würde ich das ja nicht machen!"

„Schreiben Sie selbst Doktorar- beiten oder lassen Sie schreiben?"

„I wo. Im Zeitalter der Compu- ter und Textverarbeitung ist das nicht mehr nötig. Ich nehme beste- hende Arbeiten her, teile sie in feste und variable Textblöcke, mache sie austauschbar und lasse so unter neu- em Titel neue Arbeiten entstehen."

„Und die verkaufen Sie dann meistbietend?"

„Ja, ich habe da so eine ausge- tüftelte eigene' Gebührenordnung für Doktorarbeiten entwickelt — eine GOD gewissermaßen."

Etwas anrüchige Prophylaxe

Knoblauch beugt dem Magen- krebs vor. Das hat — wie das „Chine- se Medical Journal" (Peking) be- richtet — eine Forschungseinrichtung an der Medizinischen Akademie der Provinz Shangdong (wo auch die Schantung-Seide herkommt) in neunjähriger Forschung festgestellt.

Unter den Provinzbewohnern, die wenig Knoblauch benutzen, gebe es

Die Nullen sind los . . . !

Nun stehen uns hier im Rhein- land wieder die 03 tollen Tage bevor

— doch, so heißt das auf Neudeutsch.

Achten Sie mal darauf, was für eine große Rolle die Nullen heute im täg- lichen Leben spielen (die Zahl

„null", nicht die Mitmenschen!).

Lange Zeit gab es nur das be- rühmte „08/15". Aber dann er- schien der Computer. Und nun se- hen Sie sich mal an, was wir uns von dem alles für Unsinn aufzwingen las- sen. Das fängt schon frühmorgens an: der Digitalwecker klingelt nicht mehr um sechs, sondern piept um 06.00 — und prompt steht es schon in den ausgedruckten Radiopro- grammen: die „07.00-Nachrichten".

Beim Datum das gleiche Spiel.

Ich bin am Neujahrstag geboren, aber es gibt kaum noch ein Formu- lar, auf dem nicht für Tag und Mo- nat je zwei Kästchen vorgesehen sind. Man soll also schreiben: gebo- ren am 01. 01. — ich denke gar nicht daran! Übrigens hatte ich die Ge- burtsurkunde Nr. 2, aber auch das wäre heute nicht mehr gut genug — ha, und dabei geht mir gerade ein Licht auf: jener berühmte Geheim- agent Ihrer Majestät muß auch An- fang Januar Geburtstag haben. 007, das ist doch die Nummer von James Bonds Geburtsurkunde!

Zu einem Arzt, auf dessen Pra- xisschild die Sprechstunde um

„08.00 Uhr" beginnt, werde ich je- denfalls nie gehen. Der hat sich ja auch, ohne nachzudenken, dem Computer gebeugt. Womöglich ver- schreibt der mir dann „03 mal 03 Tropfen täglich". Was soll dieser Unsinn? Hat man demnächst viel- leicht 02 Kinder, sofern man über- haupt in der 01-Ehe lebt? Haben wir etwa schon den 03-Sterne-General?

Heißt das Fußballergebnis bei Halb- zeit — pardon, bei 0,5-Zeit — etwa 01:00? Und was machen wir mit der

„Null-Bock-Generation"? Oder der christlichen „Dreieinigkeit"? Nicht auszudenken. . .

Kommen Sie, stürzen wir uns lieber in den Karneval. Ich lad' Sie ein — „Herr Wirt: 02 Bier!" gb Dt. Ärztebl. 84, Heft 9, 26. Februar 1987 (27) A-477

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