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Archiv "Fexofenadin: Antihistaminikum ohne kardiale Effekte" (06.03.1998)

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ominierender Mediator allergischer Sofortreak- tionen ist Histamin.

Zahlreiche Stimuli sind in der Lage, Histamin aus Mastzel- len freizusetzen und damit die klinische Symptomatik der allergischen Sofortreakti- on zu provozieren. Der phar- makodynamische Effekt des Histamins an den verschiede- nen Organsystemen prägt das klinische Bild der Allergosen, die einer Therapie mit Anti- histaminika zugänglich sind.

Diese Effekte würden über die H1-Rezeptoren ver- mittelt. Ihr klinisches Äqui- valent hätten sie in Konjunk- tivitis, Rhinitis, Asthma und Urtikaria, bis hin zum ana- phylaktischen Schock, erläu- terte Prof. Hans Merk (Aachen) auf der Veranstal- tung von Hoechst Marion Roussel in Frankfurt.

Blockierung der Histamin-

Freisetzung

Die heute verfügbaren Antihistaminika sind in der Lage, die Histamin-Freiset- zung zu blockieren. Nicht be- einflußt werden durch diese Medikamente die sekreti- onsfördernde Wirkung des Histamins auf die Parietal- zellen der Magen-Mukosa und die meisten Histamin- Wirkungen am Herzen, also diejenigen Effekte, die über H2-Rezeptoren vermittelt werden.

Um eine umfassende anti- allergische Wirkung zu ent- falten, müssen Antihistamini- ka nicht nur den H1-Rezeptor blockieren, sondern auch die Degranulation von Mastzel- len verhindern, um die Frei- setzung von Prostaglandin E2, Leukotrienen, Inter- leukin eins bis sechs sowie acht und die Migration von eosinophilen Granulozyten in das Gewebe zu unterbin- den. Ein Antihistaminikum, das über den antihistaminer- gen Effekt hinaus antient- zündliche Eigenschaften be- sitzt und sehr gut verträglich ist, ist Fexofenadin (Tel- fast®). Die Substanz wird des- halb auch als Antiallergikum

bezeichnet. Als Indikationen für seinen Einsatz nannte Dr.

Thomas Höhler (Frankfurt):

Rhinitis allergica, allergische Konjunktivitis, alle Formen der Urticaria, atopische Der- matitis, Prurigo, Pruritus sine meteriea und Insektenstich- Reaktionen.

In den vergangenen Jah- ren wurde immer wieder über Fälle von Herzarrhythmien nach Einnahme von Antihi-

staminika berichtet. Nicht se- dierende Substanzen wurden vor allem als Auslöser von le- bensbedrohenden Torsades de points verantwortlich ge- macht – eine Sonderform ventrikulärer Tachyarrhyth- mien mit verlängerter QT- Zeit, Einkerbung der T-Welle und Auftreten neuer U-Wel- len im EKG.

Merk erklärte den Patho- mechanismus der induzierten

Herzarrhythmien am Bei- spiel des Antihistaminikums Terfenadin. Dieses Medika- ment wird durch Enzyme der Familie 3 A 4 des Cytochrom- P450-Systems metabolisiert.

Die entstehende Karbon- säure vermag aber nicht Torsades de points auszulö- sen. Nur intaktes Terfenadin zeigt diesen Effekt, da es mit Kalium-Kanälen intera- giert, sie blockiert und damit die QT-Zeit der Herzaktion verlängert. Wenn die Meta- bolisierung von Terfenadin blockiert wird, steigt der Blutspiegel an, und die erhöhten Konzentrationen können Arrhythmien indu- zieren.

Solche Interaktionen tre- ten vor allem dann auf, wenn zum Beispiel gleichzeitig zur Therapie mit Terfenadin oder Astemizol andere Medika- mente gegeben werden, etwa das Antimykotikum Ketoco- nazol oder Makrolid-Anti- biotika wie Erythromycin.

Wenig

Nebeneffekte Fexofenadin zeigt diesen negativen Effekt nicht, da es sich bei dieser Substanz eben um den Karbonsäure-Meta- boliten des Terfenadins han- delt, der unabhängig vom Cytochrom-P450-Metabolis- mus unverändert renal aus- geschieden wird und daher eine hohe therapeutische Si- cherheit aufweist, so Dr.

Ludger Klimek (Mainz).

Fexofenadin erlaubt bei- spielsweise die gleichzeitige Gabe von Makroliden oder Triazolen. Die Rate der un- erwünschten Nebeneffekte von Fexofenadin liegt im Plazebobereich.

In der Regel ist auch die sedierende Nebenwirkung der älteren Antihistaminika uner- wünscht, da sie die Patienten sehr beeinträchtigt. Ein Fort- schritt ist daher die Entwick- lung von Substanzen, welche die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können und da- her auch keinen sedierenden Effekt entfalten. Zu diesen H1-Antagonisten gehört auch Fexofenadin. Siegfried Hoc A-550 (58) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 10, 6. März 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Fexofenadin

Antihistaminikum

ohne kardiale Effekte

Wenn im Februar Erle und Haselnuß anfangen zu blühen, beginnt für viele Men- schen eine oft monatelange Qual. Mit der Luft gelangen Blütenpollen in die Atemwege. Niesen, Schnupfen und gerötete, tränende Augen sind die unerfreu- lichen Folgen für Allergiker. Unter Heuschnupfen leiden etwa zwölf Millionen Bundesbürger. Der beste Schutz für die Geplagten besteht darin, sich möglichst

wenig frischer, ungefilterter Luft auszusetzen. N

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