• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Auswirkung adjuvanter Chemotherapie beim Mammakarzinom auf die Lokalisation der ersten Rezidive" (29.08.1994)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Auswirkung adjuvanter Chemotherapie beim Mammakarzinom auf die Lokalisation der ersten Rezidive" (29.08.1994)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

MEDIZIN

Mißhandlung. Ausgeschlossen wer- den müssen jedoch Kupferstoffwech- selstörungen, abnorme Knochenbrü- chigkeit sowie Vitamin-C- und -D- Mangel.

Erschreckend sind die Zahlen über sexuellen Mißbrauch und Miß- handlung. So weist die Kriminalstati- stik der Bundesrepublik Deutschland allein für das Jahr 1992 16 442 gemel- dete Verdachtsfälle auf, die zu Er- mittlungsverfahren führten. H. Rem- schmidt (Marburg) machte deutlich,

daß dies offenbar nur „die Spitze ei- nes Eisberges" ist, nachdem auf- grund von Fragebogenaktionen bei Studenten 25 Prozent der weiblichen und acht Prozent der männlichen Be- fragten angaben, als Kinder sexuell mißbraucht worden zu sein. Die Dia- gnostik stützt sich neben körperli- chen auf psychische Symptome, bei denen ein altersunangemessenes Se- xualverhalten („sexualisiert") beson- ders auffällig ist. Gravierend sind die mittel- und langfristigen Folgen sexu- ellen Mißbrauchs oder Mißhandlung:

Drogen- und Alkoholmißbrauch, Borderline-Persönlichkeitsstörung, neben multiplen Persönlichkeitsstö- rungen bis hin zur Somatisierung (chronische Schmerzen), größeres Ri- siko, vergewaltigt oder erneut mißhan- delt oder selbst Sexualtäter zu werden.

Bei erkannter sexueller Mißhandlung konzentrieren sich die Interventionen auf individuelle Behandlung von Op- fer und Täter sowie auf familienthera- peutische Maßnahmen.

In der Diskussion wurde die ärztliche Strategie bei festgestellter Kindesmißhandlung von J. Uekötter (Münster) unter allgemeiner Zustim- mung wie folgt umrissen: „Das ärztli- che Vorgehen ist bestimmt vom Prin- zip Hilfe statt Strafe." Bei Fällen schwerer körperlicher und auch sexu- eller Mißhandlung ist dieses Prinzip aber oft nicht umsetzbar. Hier ist die Gewissensentscheidung des Arztes auf dem Boden des ihm von der höchstrichterlichen Rechtsprechung zugebilligten Offenbarungsrechtes gefordert. In solchen Fällen, in de- nen kein Zugang zum Täter sichtbar wird, sollten zum Schutz des Kindes von dem mit der Untersuchung be- trauten Arzt die staatlichen Jugend- schutzmaßnahmen genutzt und gege- benenfalls auch Polizei und Staatsan-

KONGRESSBERICHT / FÜR SIE REFERIERT

waltschaft eingeschaltet werden, um die Leidenszeit des betroffenen Kin- des nicht unnötig zu verlängern. Zu diesem Vorgehen riet aus der Sicht der Allgemeinmedizin auch A. Wiese- mann (Ostringen, Heidelberg), und H. J. Wagner (Homburg-Saar) fügte als Moderator hinzu, daß die Angst vor wirtschaftlichen Schäden der eigenen Praxis bei Wahrung des der Arzte- schaft gegenüber den Behörden zuge- standenen Offenbarungsrechtes nur eine untergeordnete Rolle spielen sollte, nachdem es sich bei diesen uns anvertrauten Patienten um schutz- und wehrlose Opfer handelt.

Adjuvante Chemotherapie nach der Operation eines Mammakarzi- noms mit Lymphknotenbefall redu- ziert die Zahl der Weichteilrezidive, zeigt jedoch nur spät einsetzende oder geringe Auswirkungen auf die Überlebenszeit der Patientinnen.

Das Auftreten von Fernmetastasen in Knochen, Leber oder Lunge wird kaum verringert. Dies sind Ergebnis- se einer randomisierten klinischen Studie der Internationalen Brust- krebsstudiengruppe, die Krankenak- ten von 2 830 Frauen auswertete, die im Zeitraum von 1978 bis 1985 wegen eines Mammakarzinoms operiert wurden. 2 108 Patientinnen wurden nach Operation mit sechs oder mehr Zyklen einer adjuvanten Polychemo- therapie behandelt. 772 bekamen keine Chemotherapie oder nur einen einzelnen perioperativen Zyklus.

Keine der Patientinnen erhielt zu- sätzliche Strahlentherapie.

In den nächsten zehn Jahren tra- ten bei 18 Prozent der Patientinnen, die adjuvante Chemotherapie erhal- ten hatten, lokale oder regionale Re- zidive oder vom Sitz des Primärtu- mor entfernte Weichteilmetastasen auf. Bei den Frauen ohne Chemothe- rapie geschah dies bei 36 Prozent.

Die Rate der Knochenmetastasen lag für beide Gruppen bei 18 Prozent.

Die Referate und alle Diskussi- onsbeiträge zu diesem Thema sind inzwischen im Band 18 (1994/95)

„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin", herausgegeben von der Bundesärztekammer im Deutschen Ärzteverlag in Köln, erschienen.

Anschrift des Verfassers:

Em. Prof. Dr. med.

Hans-Joachim Wagner

ehemals Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes

Gebäude 42

66424 Homburg/Saar

Lungen-, Leber- oder Pleurabefall konnte bei 17 Prozent der Frauen festgestellt werden. Die Ergebnisse konnten nicht im Hinblick auf Östro- gen/Progesteron-Rezeptoren der Tu- moren oder menopausalen Status der Patientin unterschieden werden.

Die Wissenschaftler schließen aus diesen Zahlen, daß die adjuvante systemische Therapie den Verlauf der Krankheit hauptsächlich durch eine Verminderung und Verzöge- rung von Lokalrezidiven und Weich- teilmetastasen beeinflußt. Die Le- bensqualität der betroffenen Frauen wird durch diese Therapie verbes- sert. Behandlungsstrategien, die le- bensbedrohliche Metastasen in Kno- chen, Lunge oder Leber verringern, wären nach Ansicht der Ärzte eine wichtige Verbesserung der Standard- therapie. Unter diesem Aspekt wer- den intensivere Schemata von Che- motherapie und Hormontherapie un- tersucht. silk

Goldhirsch, A.; R. D. Gelber et al.: Ef- fects of systemic adjuvant treatment an first sites of breast cancer relapse. Lancet 343 (1994) 377-381

Dr. Richard D. Gelber, International Breast Cancer Study Group Statistical Center, Division of Biostatics, Dana-Far- ber Cancer Institute, 44 Binney Street, Boston, MA 02115, USA

Auswirkung adjuvanter Chemotherapie beim Mammakarzinom auf

die Lokalisation der ersten Rezidive

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 34/35, 29. August 1994 (55) A-2253

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nach der bisherigen Datenlage kann noch keine generelle Empfehlung für den Einsatz einer primär systemischen Therapie bei allen Patientinnen mit operablem Mammakarzinom, die für

Erwähnt werden in diesem Zusammenhang jedoch nicht andere Studien (zum Beispiel aus Tübingen, Heidelberg, Freiburg und so weiter), die ebenfalls (wenige) Patientinnen rekrutieren

Erwähnt werden in diesem Zusammenhang jedoch nicht andere Studien (zum Beispiel aus Tübingen, Heidelberg, Freiburg und so weiter), die ebenfalls (wenige) Patientinnen rekrutieren

Erwähnt werden in diesem Zusammenhang jedoch nicht andere Studien (zum Beispiel aus Tübingen, Heidelberg, Freiburg und so weiter), die ebenfalls (wenige) Patientinnen rekrutieren

Auch die von Peters (13) bereits publizierte Studie zum Einsatz einer Hochdosis-Chemotherapie beim me- tastasierten Mammakarzinom, ent- weder direkt folgend auf eine kom-

ein oder zwei Zyklen vorausgehender Chemo- therapie sollen den Herd (T + , N? M?) so ver- kleinern, die besonders an der Tumoroberfläche proliferierenden Zellen so schädigen, daß die

sis (Fehlen indikations- und dia- gnosebezogener Verordnungsdaten) und der Komplexität definitorischer Probleme (Homöopathika als Psy- chopharmaka!) allenfalls in grober

keine signifikanten Unterschiede bezüglich demografischen und klinischen Daten Ja Teilweise Nein Unklar  keine signifikanten demographischen oder klinischen Unterschiede