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Archiv "Erfahrungen mit Lamotrigin Antiepileptikum mit neuem Wirkprinzip" (12.11.1993)

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AUS DER INDUSTRIE

Anläßlich der Einführung eines neuen Antiepileptikums mit dem Wirkstoff Lamotri- gin in Frankfurt berichteten vier führende Epileptologen über grundsätzliche Proble- me sowie über biochemische Aspekte in der Epilepsiethe- rapie und über Erfahrungen mit der neuen Substanz, die unter dem Produktnamen La- mictal® von der Wellcome GmbH und der Desitin Arz- neimittel GmbH angeboten wird.

Professor D. Schmidt, Berlin, erläuterte den aktuel- len Stand der Epilepsiethe- rapie. Mit den derzeit verfüg- baren Antiepileptika kann, so Professor Schmidt, bei rund zwei Dritteln (64 Prozent) der Patienten das Ziel einer medikamentösen Epilepsie- therapie — eine vollständige Anfallsfreiheit ohne Neben- wirkungen — bisher nicht er- reicht werden. Etwa die Hälf- te der Patienten klagt über Beschwerden unter der The- rapie. Zu den häufigsten un- erwünschten Wirkungen der Medikamente gehören ZNS- bedingte Störungen (z. B. Se- dierung), Hautveränderun- gen, Blutbildveränderungen und gastrointestinale Manife- stationen. Folgen sind eine teilweise erheblich herabge- setzte Lebensqualität und Therapieunzufriedenheit.

Auch der zweite Schritt ei- ner erfolgreichen Therapie, die Medikamente nach mehr- jähriger Anfallsfreiheit abset- zen zu können, gelingt häufig nicht. Bei bis zu zwei Dritteln aller mehrjährig anfallsfreien Patienten kommt es, so Pro- fessor Schmidt, nach Abset- zen der Antiepileptika zu Re- zidiven.

Die Wirkung der meisten bisher eingesetzten Medika- mente beruht auf einer Hem- mung der GABA, also eines inhibitorischen Neurotrans-

mitters. Hingegen scheint La- motrigin über präsynapti- schen Einfluß auf die Gluta- matfreisetzung, also den exzi- tatorischen Neurotransmit- ter, antikonvulsiv zu wirken und ist somit nicht mit den GABAergen unerwünschten Wirkungen assoziiert. Die Aminosäure Glutamat ist der bedeutendste exzitatorische Transmitter im menschlichen Gehirn.

Toleranzentwick- lung bleibt aus Über Erfahrungen mit La- motrigin berichtete Dr. S.

Stodieck, München. Er wies darauf hin, daß die Komedi- kation mit Valproat die Halb- wertszeit von Lamictal® ver- doppelt, die Komedikation mit enzyminduzierenden An- tiepileptika diese halbiert. Er konnte die in Studien bereits belegte antiepileptische Wirksamkeit bei fokalen wie auch primär generalisierten Anfällen — auch in Mono- therapie — sowie das Fehlen einer relevanten Toleranzent- wicklung bestätigen.

In der Epilepsie-Ambu- lanz in München Großhadern hat Dr. Stodieck mehr als hundert bisher therapieresi- stente Epilepsiepatienten mit Lamotrigin behandelt und bei guter Verträglichkeit eine si- gnifikant bessere Anfallskon- trolle bei etwa 30 Prozent und damit eine deutlich bessere Lebensqualität erreicht.

Mehrere Patienten, bei de- nen in der Vorgeschichte mit Standardmedikamenten kein Therapieerfolg zu verbuchen war, wurden unter Lamotri- gin anfallsfrei. Dieser Status konnte auch unter einer Mo- notherapie aufrechterhalten werden.

Abschließend erläuterte Professor F. Hanefeld, Göt-

Erfahrungen mit Lamotrigin

Antiepileptikum mit neuem Wirkprinzip

A1-3020 (74) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 45, 12. November 1993

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VARIA AUS DER INDUSTRIE

tingen, die besonderen Schwierigkeiten in der Thera- pie kindlicher Epilepsien und berichtete über erste Studien- ergebnisse mit Lamotrigin.

Epilepsien im frühen Kindes- alter, so Hanefeld, wie BNS- Krämpfe, myoklonisch-astati- sehe Anfälle und die myoklo- nischen Enzephalopathie- Syndrome sind besonders problematisch. „Geht man davon aus, daß etwa 25 Pro- zent aller kindlichen Epilep- sien therapieresistent sind, so gehören etwa 80 Prozent den genannten Anfallsformen an.

Die Substanz Lamotrigin ver- spricht hier nach den vorlie- genden Erfahrungen, eine wesentliche Lücke zu schlie- ßen", sagte Hanefeld.

Diese Erfahrungen stam- men primär aus offenen Stu- dien mit mehr als 450 Kin- dern im Alter zwischen zwei und sechzehn Jahren, die in vielen Fällen länger als ein Jahr behandelt wurden. Es zeigten sich ähnlich wie bei den Erwachsenen Anfallsre- duktionen um mindestens fünfzig Prozent bei dreißig bis vierzig Prozent der Patienten.

Dr. Viktoria Toeller

Kurz informiert

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Rund die Hälfte der Dia- betiker entwickelt im Verlauf von zehn Jahren in irgendei- ner Form eine Polyneuropa- thie. Da zu Beginn nur funk- tionelle, später auch morpho- logische Veränderungen der Nerven vorliegen, verschlech- tern sich die Heilungschan- cen mit der Progredienz ekla- tant bis zu einem „point of no return". Bei frühzeitiger The- rapie dagegen sind die Stö- rungen rasch und vollständig reversibel — die richtige Dia- gnose vorausgesetzt. Im prak- tischen Alltag jedoch wird nach den Erfahrungen von Professor Dr. Karlheinz Rei- ners aus Würzburg sehr häu- fig bei einer Polyneuropathie die Verdachtsdiagnose Durch- blutungsstörung gestellt.

Differentialdiagnostisch wegweisend sind die Miß- und Fehlempfindungen, die immer auf Störungen des Nerven hinweisen, führte der Neurologe bei einer Veran- staltung der Wörwag Pharma Ende September in Frankfurt aus. Typisch ist die symmetri- sche Verteilung der sensiblen oder sensomotorischen Stö- rungen, zuerst sind die Füße betroffen. Im Gegensatz zu Durchblutungsstörungen sind die Schmerzen belastungsun- abhängig und werden oft nachts — auch unter einer

noch so dünnen Decke — als quälend empfunden. Anders als bei der alkoholischen Neuropathie, bei der zuerst das Axon geschädigt wird, be- ginnt die diabetische Neuro- pathie mit einer Demyelini- sierung, und erst später wird auch das Axon in Mitleiden- schaft gezogen, was die Pro- gnose deutlich verschlechtert.

Bei den später auftretenden motorischen Störungen gibt laut Reiners speziell die dia- betische Amyotrophie dia- gnostische Probleme auf; sie werde häufig mit einem Bandscheibenvorfall in Ver- bindung gebracht. Kenn- zeichnend für die Betroffe- nen ist, daß sie eine Ischialgie haben, aber keine Lumbo- ischialgie.

Initial wird eine hohe

Dosis empfohlen

Bei der Behandlung legt Reiners neben der guten Stoffwechseleinstellung gro- ßen Wert auf Krankengymna- stik. In der ersten Stufe emp- fiehlt er hochdosiert neuro- trope Vitamine (B1, B6, B12, etwa Milgamma®), die anal- getisch und antineuralgisch wirken. Als zweite Stufe setzt er — allein oder in Kombinati-

an — alpha-Liponsäure (z. B.

Thiogamma®) ein. Um eine Wirkung am Nerv zu erzielen, sollte diese Substanz initial ebenfalls sehr hoch dosiert werden — am besten als Kurz- infusion. Tritt dann eine Schmerzlinderung ein, kann auf eine orale Erhaltungsthe- rapie übergegangen werden, etwa mit Thiogamma® 600.

Ebenso wie bei den neurotro- pen Vitaminen biete sich hier ein Auslaßversuch nach drei bis sechs Monaten an; ver- schlechtert sich dann der Be- fund, sollte dies aus Prüfgrün- den dokumentiert und die Therapie erneut aufgenom- men werden.

Als dritte Stufe der medi- kamentösen Therapie emp- fiehlt Reiners Antineuralgi- ka, Thymoleptika und nieder- potente Neuroleptika. Vergli- chen mit den B-Vitaminen und der alpha-Liponsäure, die meist unterdosiert wer- den, neigten die Ärzte bei diesen Medikamenten eher zur Überdosierung. Speziell bei der Gabe von Carbamaze- pin, so Prof. Reiners, werde oft zu schnell zu hoch dosiert;

er beginnt mit 200 mg abends und steigert dann langsam bis zu einer Enddosis von 600 bis 1200 mg. Auch Amitriptylin reiche in einer Dosis von 100 mg zur Schmerzbekämpfung aus. In jedem Stadium der Neuropathie lohnend sei ein Versuch mit extern applizier- tem Capsicain. Wichtig dabei sei die Selektion der Patien- ten (wühlender, brennender Schmerz in den Füßen) und die konsequente Auftragung der Substanz. Le

Diabetische Polyneuropathien

Empfehlungen für eine Stufentherapie

Bei Reizmagen und Reizkolon

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