• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "„Drogen gegen Störenfriede“" (16.07.1982)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "„Drogen gegen Störenfriede“" (16.07.1982)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Dr. Karsten Vilmar, Präsident der Bundesärztekammer, während des Fernseh- disputs „Schlag auf Schlag" mit Frau Ministerin Anke Fuchs Foto: WDR

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Vilmar bot

Frau Fuchs Paroli

Der öffentliche „Schlagabtausch"

der neuen Bundesgesundheitsmi- nisterin, Frau Anke Fuchs, mit dem Präsidenten der Bundesärz- tekammer, Dr. Karsten Vilmar, während der Live-Fernsehsen- dung „Schlag auf Schlag" (am 24.

Juni, ARD) verlief schiedlich-red- lich. Vilmar blieb Frau Fuchs keine Antwort schuldig. Und aufs Glatt- eis ließ sich der Ärztepräsident von der provozierend fragenden Ministerin nicht führen. Da ope- rierte Frau Fuchs mit Klischeevor- stellungen, wie etwa: die Patien-

Pharmaberater halten zu

„korrektem Arbeiten" an

Die Pharmaberater wollen ihre Be- ziehungen zu den Ärzteorganisa- tionen verbessern. Dafür hat sich die Europa-Vereinigung der Phar- maberater in Genf ausgespro- chen, die nach Angaben des deut- schen Mitgliedverbandes, des Be- rufsverbandes der Pharmaberater e. V., knapp 50 000 Mitglieder re- präsentiert. Auch der deutsche Verband, der nach eigenen Anga- ben rund 1000 Mitglieder zählt, strebt Gespräche mit der Ärzte- schaft an, „um für Verständnis und um Mitarbeit für die Ziele des Verbandes zu bitten". Der Vor-

ten würden im Medizinbetrieb wie am Fließband behandelt, und in der „Stunde der Not" hätten sie überhaupt keinen persönlichen Kontakt. Vilmar konterte: Die Ärz- teschaft hat bereits seit vielen Jahren konkrete Vorschläge ent- wickelt, wie die personellen Struk- turen an den Krankenhäusern auf- gelockert werden sollten und der Streß am Bett abgebaut wer- den könne. Es habe sich vieles im Krankenhaus verändert, doch ideal wäre es natürlich, jedem Pa- tienten einen persönlichen Arzt zu geben. Statt den Rotstift noch energischer anzusetzen, müßten mehr Ärzte eine Dauerposition am Krankenhaus erhalten. HC

stand des Verbandes überlegt, von seinen Mitgliedern einen Revers unterzeichnen zu lassen, mit dem sie sich zu „korrektem Arbeiten an der Front" verpflichten. Der Ver- band beklagt, daß unkorrekte Ar- beit und Besuchsmethoden einrei- ßen. Es gäbe zum Beispiel eine wachsende Zahl von Firmen, die ihre Pharmareferenten „in immer kürzeren Zeitabständen zu den Ärzten schicken, geleitet von der Hoffnung, durch häufige Verord- nungsappelle ihren Marktanteil schneller und intensiver erhöhen zu können". Der Merband befürch- tet, ein solches Verhalten könnte die Ärzte dazu herausfordern, Pharmaberater nur noch ein- bis zweimal im Jahr zu empfangen. NJ

„Drogen

gegen Störenfriede"

Die Publikumswerbung für Dra- gees, Pillen, Säfte, die dem geplag- ten Sghüler helfen sollen, Konzen- tratiorisfähigkeit, Ausdauer und Gedächtnis zu verbessern, ist im -Vormarsch. Um die medizinischen und psychologischen Probleme, die damit verbunden sind, ging es bei der Informationstagung der Ka- tholischen Sozialethischen Ar- beitsstelle e. V. „Drogen gegen Stö- renfriede" Ende Mai in Frankfurt.

Zwar handelt essich meist um phar- makologisch wirkungslose Pro- dukte, die rezeptfrei erhältlich sind, doch waren sich die 130 Teilneh- mer aus Medizin, Pädagogik und Psychologie darin einig, daß die psychologische Komponente die- ser „Lernhilfen" nicht zu unter- schätzen sei, mit anderen Worten die Gefahr, daß Kinder, denen zur Konfliktlösung Medikamente gege- ben werden, im Erwachsenenalter das nun erlernte Verhalten „Kon- flikt-Medikament" weiter prakti- zieren.

Der Pädagoge Dr. Reinhard Voß von der Universität Dortmund zi- tierte eine Untersuchung von den beiden Soziologen U. Asam und W. Karraß , wonach 35 Prozent der Allgemeinmediziner, 38 Prozent der Kinderärzte und 30 Prozent der Nervenärzte Kindern bei Schulschwierigkeiten und Kon- zentrationsstörungen Psycho- pharmaka verschreiben. Auch dies wurde auf der Tagung sehr kri- tisch aufgenommen. Dr. Hans von Lüpke, praktizierender Kinderarzt aus Frankfurt am Main, erklärte, daß nach seinen Erfahrungen die Langzeittherapie selbst des hyper- kinetischen Syndroms bei Kindern keine Erfolge gezeigt habe. Die kurzfristige Anwendung von Psy- chopharmaka sei zwar in extre- men Krisensituationen vertretbar, doch müßten nicht nur generell alternative Therapiekonzepte erar- beitet werden, sondern es müßte auch verstärkt an den Ursachen des hyperaktiven Verhaltens ange- setzt werden. ck

28 Heft 28 vom 16. Juli 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn man krank wurde, ging man in einen Tempel des Heilgot- tes Asklepios – sein Schlangenstab ist heute noch Symbol für die Medizin – und ließ sich von seinen

Auf Initiative sächsischer Kranken- häuser hat die Krankenhausgesell- schaft Sachsen (KGS), gemeinsam mit den Landesverbänden der sächsi- schen Krankenkassen (LVSK) und

Karsten Vilmar bei der konsequenten Vertretung solcher Prinzipien, sachbezogen und kenntnisreich bis ins Detail, in ungezählten Verhandlungen, Gesprächen, Veranstaltungen,

April Mai Juni Juli. Hohes

Jetzt muß „nur noch" eine Mitar- beiterin in etwa zwei Arbeitsstunden die Verpackungen entfernen. Da sage noch einer, er wüßte nicht, wohin mit seinen

Stefan Raab ist die Situation gewohnt, der Kandidat dagegen nicht. Zudem hat Stefan Raab als an der Showkonzeption Beteiligter Einblicke, die der Kandidat nicht hat. Au- ßerdem

~ Überwindung der kostentrei- benden starren Trennung von ambulanter und stationärer Ver- sorgung durch die Möglichkeit teilstationärer Klinikbehand- lung, durch

Das heißt: ein Patient kann sich jede Woche drei bis vier Brillen