Prof. Dr. Benjamin Klopsch Sommersemester 2019
Algebra Blatt 12
Abgabe der Lösungen bis zum 24.06.2019, 10:30 Uhr in den dafür vorgesehenen Kästen Bitte geben Sie Lösungen zu den ersten beiden Aufgaben ab. Durch die Abgabe von Lösungen zu den weiteren Aufgaben können Sie wie angezeigt Bonuspunkte erwerben.
Aufgabe 12.1 (6 Punkte)
(a) Sei K ein Körper der Charakteristik p > 0 . Zeigen Sie: Die Abbildung F ∶ K → K, α ↦ α
pist ein Körperendomorphismus.
1Ist K endlich, so ist F ein Automorphismus von K .
2Bemerkung: F heiÿt Frobenius-Endomorphismus bzw. -Automorphismus von K .
(b) Sei K ein Körper und E ∶ K → K ein beliebiger Körperendomorphismus. Zeigen Sie:
Die Fixpunktmenge Fix
K( E ) = { α ∈ K ∣ α
E= α } bildet einen Teilkörper von K .
(c) Sei p ∈ P und n ∈ N. Nach Aufgabe 9.2 existiert ein Erweiterungskörper L von F
p, so daÿ X
pn− X in L [ X ] in Linearfaktoren zerfällt. Sei E = F
ndie n -te Potenz des Frobenius-Automorphismus von L . Zeigen Sie: K = Fix
L( E ) ist ein Teilkörper von L mit der Mächtigkeit ∣ K ∣ = p
n.
(Hinweis: Oenbar ist K = { α ∈ L ∣ α
pn− α = 0 }. Verwenden Sie Aufgabe 10.4, um festzustellen, daÿ das Polynom X
pn− X nur einfache Nullstellen in L besitzt.)
Aufgabe 12.2 (10 Punkte)
(a) Sei K ein Körper und G eine endliche Untergruppe der multiplikativen Gruppe K
∗. Ziel dieser Teilaufgabe ist es, zu zeigen, daÿ G zyklisch ist.
Für d ∈ N bezeichne ψ
G( d ) die Anzahl der Elemente der Ordnung d in G und N
d( K ) die Nullstellenmenge des Polynoms X
d− 1 in K . Weiter sei m = ∣ G ∣.
Zeigen Sie für d ∈ N mit ψ
G( d ) ≠ 0 : (i) d ∣ m und { g ∈ G ∣ ord ( g ) = d } ⊆ N
d( K ); (ii) N
d( K ) bildet eine zyklische Untergruppe der Ordnung d von G ; (iii) ψ
G( d ) = ϕ ( d ), wobei ϕ die Eulersche Phi-Funktion bezeichnet.
Folgern Sie weiter: (iv) ∑
d∣mψ
G( d ) = m = ∑
d∣mϕ ( d ); (v) ψ
G( m ) ≠ 0 , also ist G zyklisch.
(Hinweis: Erinnern Sie sich an Aufgabe 10.2.)
(b) Folgern Sie: Die multiplikative Gruppe K
∗eines endlichen Körpers K ist zyklisch.
Jede Erweiterung L ∣ K von endlichen Körpern ist einfach.
(c) Zeigen Sie: Sind K
1, K
2endliche Körper mit ∣ K
1∣ = ∣ K
2∣, so gilt K
1≅ K
2.
(Hinweis: Sei ∣ K
1∣ = ∣ K
2∣ = p
nmit p ∈ P und n ∈ N. Die Primkörper von K
1und K
2sind isomorph zu F
p; ohne Einschränkung dürfen sie sogar gleich F
pangenommen werden. Die Körper K
1und K
2bestehen jeweils aus den p
nverschiedenen Nullstellen des Polynoms X
pn− X in K
1bzw. K
2. Ist α
1ein Erzeuger der multiplikativen Gruppe K
1∗und f = Minpol
Fp( α
1), so folgt K
1≅ F
p[ X ]/ f F
p[ X ]. Zeigen Sie nun F
p[ X ]/ f F
p[ X ] ≅ K
2.)
Bitte wenden!
1
d. h. ein Ringhomomorphismus von dem Körper K in sich, der nicht der Nullhomomorphismus ist.
2