Stellungnahme der CDU-Fraktion zur Weiterentwicklung der städtischen Kindertageseinrichtungen
Dem Gemeinderat wird heute ein ganzes Bündel von kommunalen Maßnahmen zur frühkindlichen Förderung in unserer Stadt vorgeschlagen. Maßnahmen, die sehr kostspielig sind! Aber inzwischen hat wohl jeder am Bildungsgeschehens Beteiligte, gerade in Neckarsulm mit seinem hohen Anteil an Migranten, erkannt wie wichtig eine frühkindlichen Förderung für (die Schule und später) das berufliche Leben ist.
Jemand der die deutsche Sprache nicht beherrscht hat es schwer in unserem Land.
Wir wissen heute, dass eine Sprachförderung in der Grundschule oft schon zu spät ist, dass das Sprachfenster ab dem 5. Lebensjahr schließt.
Und wir wissen auch, dass eine musische, motorische und rhythmische Förderung in den ersten Lebensjahren eng mit dem verbunden ist, was man als das Lernen bezeichnet.
Wir begrüßen deshalb die vielfältigen vorgeschlagenen Maßnahmen der Verwaltung, auch wenn die Kosten von annähernd 1 Million Euro für manchen doch sehr hoch sind.
Aber Bildung ist nun einmal unsere einzige Ressource.
Die Umsetzung der Maßnahmen:
Erweiterung der Kompetenzen der Erzieherinnen Zusätzliche bauliche Maßnahmen an Kitas
Bildungsferne Eltern vom Wert der Bildung für ihre Kinder überzeugen Zusätzliche Personalstellen
all dies sind präventive Maßnahmen deren Auswirkungen wohl erst Jahre später wirksam und sichtbar werden.
Wir sind überzeugt, dass dies sicher gut angelegtes Geld mit einer hohen Rendite sein wird.
Nichts – oder wenig zu tun kann gravierende und verheerende Folgen haben. Die geschilderten Vorgänge mit Jugendlichen in der Amorbacher Bürgerversammlung müssen uns nachdenklich machen und uns zum Handeln zwingen.
Perspektivlose Jugendliche, die in der doppelten Halbsprachigkeit kommunizieren und als Berufswunsch oft resignierend „ich später Hartz 4“ angeben, sind wohl kaum mehr auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen, der händeringend qualifizierte Arbeitskräfte sucht. Angesichts sinkender Geburtenzahlen und einer immer älter werdenden Gesellschaft können wir uns diese Zustände auf Dauer nicht mehr leisten. Wir müssen in Bildung investieren. Denn je früher die extrem hohe Abhängigkeit gerade auch in Neckarsulm von sozialer Herkunft und dem Bildungserfolg behoben wird, um so weniger fallen diese Kinder später in einer anspruchsvollen Berufswelt dem Sozialstaat als Hartz IV Empfänger zur Last.
Herr OB Scholz – seit Ihrem Amtsantritt setzen Sie neue inhaltliche Schwerpunkte die den Personalhaushalt zwar erhöhen, aber keineswegs aufblähen, weil sie
notwendig sind und langfristig sich auszahlen werden. Dieser Quantensprung in der frühkindlichen Bildung hat die volle Unterstützung der CDU-Fraktion. Wir bedanken uns bei Ihnen für diese Initiative. Unser Dank gilt aber auch allen MitarbeiterInnen die diesen Weg mit großem persönlichem Engagement mitgehen und in der Umsetzung verantwortlich tragen werden.
Seit einiger Zeit reden Sie immer wieder von einer Neckarsulmer Bürgerstiftung, ähnlich wie in Heilbronn. Wir machen Ihnen folgenden Vorschlag. Die Stadt engagiert sich mit hohem finanziellem freiwilligem Einsatz für die genannten Bereiche (Sprachförderung, Elternbildung). Wäre es nicht folgerichtig, die Neckarsulmer Industrie, Dienstleister, Handel und Wirtschaft, die davon profitieren, als Sponsoren für diese Stiftung zu gewinnen.
Stellungnahme der CDU-Fraktion Hans Kriegs