Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Pflegesätze:
200 DM pro Tag
Rund 200 DM betrug 1980 der Durchschnitts-Tagespflegesatz im Krankenhaus. Die Durchschnitts- sätze stiegen 1980 gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent auf 199,09 DM. Ihre Spanne liegt zwischen 307,84 DM für Universitätskliniken und 112, 72 DM (ohne Arztkosten) für Belegkrankenhäuser. Die Stei- gerungsrate 1980 betrug bei den Sachkosten 10,6 und bei den Per- sonalaufwendungen 7,9 Prozent.
Dies geht aus den ausgewerteten
"Selbstkostenblättern '80" hervor, die die Deutsche Krankenhausge- sellschaft, der Bundesverband der Krankenhausträger in der Bundes- republik, Ende 1981 veröffent- lichte.
Am höchsten waren die Kranken- hauskosten je Berechnungstag mit 254,95 DM in Hamburg, 230,81 DM in Baden-Württemberg, 218,76 DM in Bremen und 207,32 DM in Niedersachsen. Nordrhein-Westfa- len erreichte einen Mittelwert in Höhe von 194,57 DM, Berlin (West) lag dagegen mit 179,04 DM am
"preisgünstigsten". Krankenhaus- betten waren 1980 durchschnitt- lich zu 85 Prozent belegt, um 0,7 Prozentpunkte mehr als ein Jahr davor. Insgesamt nahm die Ver- weildauer um durchschnittlich 0,3 auf 16,8 Tage je Patient weiter ab.
Die geringste Auslastung melde- ten mit 58,5 Prozent und einer Ver- weildauer von 20 Tagen die Abtei-
Iungen für Infektionskrankheiten, gefolgt vori Intensiv- und Säug- lingsstationen mit je 68,1 Prozent bei einem Durchschnittsaufenttialt von 3,9 bzw. 11 ,8 Tagen. Am stärk- sten belegt waren die Abteilungen für Neurologie mit 90,7 Prozent
und 22,4 Tagen. HC
Fehlerquelle häufig im operativen Bereich
Angaben über ärztliche Behand- lungsfehler enthält eine gemeinsa- me Statistik der Gutachter- und Schlichtungsstellen einzelner Bundesländer (siehe Tabelle); für Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Württemberg stehen die Wer- te noch aus. Für den Bereich der Ärztekammer Nordrhein ergab sich 1980 folgendes Bild: Von ins- gesamt 603 Anträgen zur Begut- achtung ärztlicher Behandlungs- fehler wurden 357 Anträge zur Sachentscheidung angenommen {die übrigen wurden bereits im Vorfeld abgeklärt, beispielsweise auf dem Beratungswege). Bei 69 Anträgen, also rund einem Fünftel der Fälle, wurde ein ärztlicher Be- handlungsfehler bejaht.
Am häufigsten traten die Fehler im Rahmen operativer Therapie (34) auf, gefolgt von 17 Fällen fehler- hafter Auswertung medizinischer Ergebnisse. Aufsichts- oder Orga- nisationsfehler des Arztes, Fehler im Bereich der medizinischen Ge- räte oder der Anästhesie traten da-
gegen zurück. ck
Tätigkeit der Gutachter- und Schlichtungsstellen im Jahr 1980
Nord- Nord- Saar- Westfalen-
rhein deutsch land land Lippe Erledigte Anträge
zur Entscheidung über 603 553 30 146
Behandlungsfehler
davon entschiedene Fälle: 357 262 2 2
..,.. mit bejahendem Bescheid 69 85 3 4
..,.. mit verneinendem Bescheid 288 177 10 15
Kreuzbund fordert
Verbot der Alkoholwerbung
Zum Handeln gegen die alarmie- rende Entwicklung der Alkohol- sucht ruft der Kreuzbund, ein Fachverband des Deutschen Cari- tasverbandes, auf. ln einer Resolu- tion fordert die Delegiertenver- sammlung des Verbandes
~ Einschränkung oder Verbot der Alkoholwerbung;
~ Veränderung des Preisverhält- nisses zugunsten alkoholfreier Getränke;
~ kein Ausschank von Alkohol an Jugendliche in Freizeiteinrich- tungen;
~ keine Werbung für Alkohol und kein Verkauf bei öffentlichen Sportveranstaltungen und Enga- gement eines jeden gegen gesell- schaftliche Trinkzwänge. EB
ln einem Satz
Haus-Unfälle-Die Zahl der tödli- chen Unfälle im Haus und beim Freizeitsport ist nach Angaben der Aktion "Das sichere Haus" (Mün- chen) in den letzten fünf Jahren um mehr als 3300 auf rund 7700 (1979) zurückgegangen.
Schwerbehinderte - Allein in Nordrhein-Westfalen gelten 9,7 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 1,7 Millionen Mitbürger als
"schwerbehindert", das heißt, es wurde ihnen nach den gesetzli- chen Bestimmungen eine "Minde- rung der Erwerbsfähigkeit" zuer- kannt.
Meßtechnik- Ein "Forschungsin- stitut für medizinische Meßtech- nik" ist in Kassel gegründet wor- den, in dem Kliniker und Ingenieu- re Geräte und Verfahren entwik- keln sollen, um dem Arzt die Un- tersuchung und Behandlung von Patienten zu erleichtern. EB 26 Heft 4 vom 29. Januar 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe NB