NACHRICHTEN
Einladung zu einer Tagung über Krebsnachsorge
ln der Zeit vom 26. bis zum 28.
September 1980 soll in Bad Neuen- ahr ein Fortbildungskongreß mit dem Generalthema "Krebsnach- sorge" stattfinden. Veranstalter sind die Friedrich-Thieding-Stif- tung des Hartmannbundes und die Deutsche Krebshilfe.
Diese Tagung hat eine Vorge- schichte. Schon allein deshalb verdient sie es, außerhalb des übli- chen Kongreßkalenders angekün- digt zu werden. Ursprünglich soll- te der Krebsnachsorge-Kongreß im November vorigen Jahres statt- finden. Er kam jedoch nicht zu- stande, nachdem sich lediglich 29 Ärzte zur Teilnahme gemeldet hat- ten. Die Präsidentin der Deut- schen Krebshilfe, Frau Dr. med. Mildred Scheel, hatte deswegen in einer "Schelte für Ärzte", veröf- fentlicht in einer medizinischen Zeitschrift, den niedergelassenen Ärzten heftige Vorwürfe gemacht.
Bundesärztekammer-Präsident Dr. med. Karsten Vilmar, hatte die- se zurückgewiesen, auf die man- gelhafte Vorbereitung des Nach- sorgekongresses aufmerksam ge- macht und auf die Vielzahl der Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Krebs hingewiesen. Tat- sächlich war der für das Vorjahr geplante Krebsnachsorge-Kon- greß terminlieh schlecht dis- poniert und organisatorisch mise- rabel vorbereitet. Immerhin hatte die öffentliche Schelte der Krebs- hilfe-Präsidentin zu einiger Unru- he in der Öffentlichkeit und unter Ärzten zu vielerlei Unmutsreaktio- nen geführt (siehe dazu auch DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Hefte 2, 5 und 6/1980).
Die Einladung zu dem neuen Kon- greß vermeidet die im Vorjahr be- sonders monierte Terminüber- schneidung mit der Medica (wenn auch zur gleichen Zeit eine Viel- zahl kleinerer Veranstaltungen und außerdem der Augsburger ZMA der Bundesärztekammer stattfinden; aber derartige Über-
schneidungen sind in der dichtbe- setzten Kongreßzeit im Herbst nicht zu vermeiden), auch kommt die Einladung diesmal zumindest einige Monate vorher. Das Thema ist- daran hatte schon im Vorjahr niemand gezweifelt - bedeutsam genug. Die Bundesärztekammer weist ausdrücklich darauf hin, daß der Krebsnachsorge-Kongreß ge- rade für niedergelassene Ärzte (vor allem für Allgemeinmediziner) deshalb von besonderem Interes- se ist, da sie im wesentlichen die ambulante Nachsorge tragen.
Das Kongreßprogramm sieht- be- handelt durch namhafte Referen- ten- folgende Themenkreise vor:
..".. Konzept einer kooperativen Krebsnachsorge
..".. Nachsorge beim Mammakar- zinom
..".. Karzinom des Uterus
..".. Nachsorge beim Prostatakar- zinom
..".. Nachsorge beim Hodenkar- zinom
..".. Nachsorge beim Bronchialkar- zinom
..".. Nachsorge beim Magen- und Dickdarmkarzinom
..".. Ärztliche Führung des Krebs- kranken
Weitere Auskünfte gibt der Veran- stalter (Godesberger Allee 54,
5300 Bann 2) DÄ
Künstliche Befruchtung auf Kassenkosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen grundsätzlich keine Kosten für eine künstliche Be- fruchtung. Allerdings werden die- se Kosten dann von den Kassen übernommen, wenn die Unfrucht- barkeit bei Mann oder Frau psy- chische Ursachen hat. Dies teilte der Parlamentarische Staatssekre- tär des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Her- mann Buschfort, auf Anfrage des
CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Kari-Heinz Hornhues, Wallen-
horst, mit. EB
1668 Heft 26 vom 26. Juni 1980 DEUTSCHES ARZTEBLATT
Mit den Krankenhäusern zufrieden
Die Patienten sind offenbar mit den krankenhausärztlichen und t pflegerischen Leistungen über-
wiegend zufrieden. Nach einer (noch unveröffentlichten) Reprä- sentativerhebung des Instituts für angewandte Sozialforschung (in- fas) Bann-Bad Godesberg, die En- de vergangenen Jahres im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung durchgeführt worden war, würden 64 Prozent der Befragten erneut das Kranken- haus aufsuchen, in dem sie zuletzt lagen. Dagegen äußerten 23 Pro- zent der Befragten, sie würden nur eventuell das zuletzt aufgesuchte Krankenhaus wieder in Anspruch nehmen, sechs Prozent "mög- lichst nicht" und weitere sechs Prozent "auf keinen Fall wieder aufsuchen''.
Kleinere Hospitäler werden nach der gleichen Befragung von 15 Prozent, mittelgroße {bis zu 600 Betten) von 61 Prozent und "große Krankenhäuser" von 20 Prozent der Bevölkerung bevorzugt.
Diese Angaben machte der Parla- mentarische Staatssekretär des Bundesarbeitsministeriums, Her- mann Buschfort, auf eine Anfrage des CDU-Bun'destagsabgeordne- ten Hermann Kroii-Schlüter, War- stein-Belecke. Der Staatssekretär trat unkorrekten Zeitungsberich- ten entgegen, die sich auf nichtau- torisierte Zwischenergebnisse der Untersuchung stützten. HC
ln einem Satz
Psychiatrie-Reform - Auf Antrag der Bundesregierung hat der Haushaltsausschuß des Deut- schen Bundestages einen Teil der eingeplanten Mittel für das Psych- iatrie-Modellprogramm in Höhe von 10 Millionen DM freigegeben, so daß noch in diesem Jahr ein Minimalprogramm gestartet wer-
den kann. DÄ