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Archiv "lmmunsuppressive Behandlung der multiplen Sklerose" (19.03.1981)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Dauer der stationären Beobachtung bei Verdacht auf Myokardinfarkt

Poukkula und Mitarbeiter entließen von 368 aufgenommenen Patienten mit Verdacht auf Myokardinfarkt 267 innerhalb der ersten 24 Stunden. Da- bei stützten sie sich auf das klini- sche Bild, das EKG und die kon- ventionellen Laboruntersuchungen.

Des weiteren wurden die Patienten von den Autoren, die zur Beurtei- lung auch alle Klinikunterlagen und Elektrokardiogramme heranzogen, selbst befragt. Während der folgen- den 28 Tage wurden 17 Patienten erneut eingeliefert, 2 davon sogar zweimal und einer zum dritten Mal.

2 wiesen einen akuten Myokardin- farkt auf und 2 verstarben. Bei einem Patienten war die Todesursache, wie die Autopsie ergab, ein etwa 2 Wo- chen zurückliegender Myokardin- farkt. Der andere Patient, eine 68jäh- rige Frau, verstarb an einem Lun- genödem. Die Obduktion wies eine schwere Koronarerkrankung sowie zahlreiche andere Krankheitsbilder aus, gab jedoch keinen Hinweis auf einen Herzinfarkt.

Die Autoren sind der Ansicht, daß es mit konventionellen Mitteln durch- aus möglich ist, zu entscheiden, wel- che Patienten mit Myokardinfarkt- Verdacht stationär beobachtet wer- den müssen und welche entlassen werden können. Es ist zwar nicht auszuschließen, daß der eine oder andere Patient einen leichten Myo- kardinfarkt hatte, der nicht diagno- stiziert wurde. Hat der Patient aber keine Symptome oder Beschwerden mehr, so ist die kurzfristige Progno- se im allgemeinen günstig, gleich- gültig, ob eine definitive Diagnose gestellt wurde oder nicht.

Ferner meinten HM und Mitarbeiter 1978 aufgrund einer randomisierten Studie, daß der Verlauf eines un- komplizierten Myokardinfarkts nicht davon beeinflußt wird, ob der Pa- tient in die Klinik eingewiesen oder zu Hause betreut wird. Die Autoren vertreten den Standpunkt, daß es trotz ständiger Einführung von neu- en, empfindlicheren und spezifi-

scheren Methoden zur Diagnose von akuten Myokardinfarkten, wie zum Beispiel der Szintigraphie und der Messung der Myoglobinkonzentra- tion, oft lange dauert, bis der tat- sächliche Wert einer Methode gesi- chert ist. Auch sind viele dieser Tests aufwendig und kostspielig. Nre

Poukkula, A.; Huhti, E.: How long should pa- tients with suspected myocardial infarction be under observation in hospital?, British Medical Journal 281 (1980) 1170-1172, Departement of Medicine, University Central Hospital, SF- 90220 Oulu, Finnland

Asbestexposition im Haushalt

Das Problem Asbest, in bezug auf Berufserkrankungen, ist bekannt.

Neuerdings wird auch auf entspre- chende Erkrankungen hingewiesen, die außerhalb einer beruflichen Tä- tigkeit erworben werden können, unter anderem im Haushalt. Asbest verursacht die Asbestose, eine chro- nische interstitielle Pneumonie, die mit der Sekundärkomplikation eines Karzinoms behaftet sein kann. Im Bereich der Pleura kommt es zur Bildung von Plaques, Verkalkungen, diffuser Verdickung, Erguß und malignem Mesotheliom. Die Autoren berichten von vier Patienten, die im Haushalt indirekten Kontakt mit As- best hatten. Zwei Patientinnen, Ehe- frauen von Asbestarbeitern, säuber- ten die Arbeitskleidung ihrer Ehe- männer. Eine bekam eine Mesothe- liom, die andere pleurale Plaques, Verkalkungen und einen Pleuraer- guß. Zwei Männer erlitten eine As- bestexposition, als sie im Kindesal- ter in einem Kellerraum der Auspuff- werkstatt ihres Vaters spielten. Im Alter von 27 beziehungsweise 33 Jahren hatten sie pleurale und dia- phragmale Verkalkungen. Die Fälle illustrieren die nahezu kriminalisti- sche Anamneseerhebung, die manchmal unentbehrlich ist, um entsprechende Zusammenhänge

aufzudecken. Sie

Epler, G. R.; Fitz Gerald, M. X.; Gaensler, E. A.;

Carrington, C. B.: Asbestos-Related Disease from Houshold Exposure, Respiration 39 (1980) 229-240, Edward A. Gaensler, MD, B. U.

Medical Res. Building 80 East Concord Street, Boston, MA 02113 (USA)

lmmunsuppressive Behandlung der multiplen Sklerose

Mertin und Mitarbeiter behandelten 30 Multiple-Sklerose-Patienten wäh- rend 15 Monaten in einer doppel- blinden Kontrollstudie mit Antilym- phozytenglobulin, Prednisolon und Azathioprin oder Plazebo.

Es wurden zwei Patientengruppen gebildet. Die erste Gruppe erhielt Plazebo-Präparate. Die zweite Grup- pe bekam zu Beginn Prednisolon, zunächst 150 mg/Tag, dann in aus- schleichender Dosierung bis auf 20 mg/Tag; nach vier Wochen wurde das Präparat abgesetzt. Gleichzeitig wurden 3 mg/kg Körpergewicht Aza- thioprin verabreicht. Anschließend erfolgte die Anwendung von 500 bis 750 mg/Tag Pferde-Antilymphozy- tenglobulin. In der Regel wurden 15 Infusionen pro Patient vorge- nommen.

In der Verum-Gruppe wurde insbe- sondere bei den Frauen ein positiver Einfluß auf den Krankheitsverlauf und auf die Rückfallhäufigkeit beob- achtet.

Die wenn auch geringe Fallzahl zeigt, daß die Lymphozytenreaktion auf Phytohämoglutinin bei den Pa- tienten, die mit Antilymphozytenglo- bulin, Prednisolon und Azathioprin behandelt wurden, gehemmt wer- den konnte. Die klinische Progres- sion der multiple Sklerose wurde je- doch kaum verzögert.

Die Tatsache, daß die weiblichen Pa- tienten auf die immunsuppressive Behandlung angesprochen haben und die männlichen Patienten nicht, ist interessant, aber aufgrund der kleinen Patientenzahl und der im Verhältnis zur Erkrankung kurzen Therapiedauer mit Vorsicht zu inter- pretieren. Nre

Mertin, J.; Knight, S. C.; Rudge, P.; Thompson, E. J.; Healy, M. J. R.: Double-blind, Controlled Trial of Immunosuppression in Treatment of Multiple Sclerosis, The Lancet II (1980) 949-951, Clinical Research Centre, Harrow, Middlesex, GB, National Hospital for Nervous Disease, London, GB, London School of Hy- giene and Tropical Medicine, London, GB

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 12 vom 19. März 1981 561

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