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Archiv ",Der neue Patient“" (28.11.1984)

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Academic year: 2022

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Eine Stud ie (, ,Der neue Patient" ) der Hamburger Werbeagentur Lintas , die in erster Lin ie intern den Wissensdurst der Werber stillen sollte , hat auch öffentlich einiges Aufsehen erregt (dazu das Editorial in Heft 35/1984:

, ,Akquis itionsmethode " ).

Untersucht wurden die fo lgen- den Fragestellungen:

l> Einstellungen und Verhal- tensweisen der Verbraucher

D

as Institut für Verbrauchs- und Einkaufsforschung in Harnburg befragte im Auftrag der Lintas im Februar/März dieses Jahres repräsentativ für die 34,6 Millionen Bundesbürger im Alter von 18 bis 64 Jahren 800 Personen in mündlichen vollstrukturierten Interviews. Die Personenauswahl erfolgte nach Random.

Es sollte zunächst einmal jeden Arzt, überhaupt jeden, der einen Heilberuf ausübt, mit Befriedi- gung erfüllen, daß wir hohe Zu- stimmung zu folgenden Aussagen fanden:

Prozent

"Ich achte auf gesunde Ernäh-

rung" 77

"Ich rauche heute weniger als frü-

her" 66

"Im Urlaub will ich vor allem körperlich fit werden und etwas für meine Gesundheit tun" 57

"Ich trinke heute weniger Alkohol

als früher" 53

"Für die Gesundheit und Gesund-

erhaltung gebe ich gern mehr

Geld aus" 52

Auch die Tatsache, daß 37 Prozent der Bevölkerung mit dem Ge- sundheitszustand "rundherum"

und 44 Prozent .. im großen und ganzen" zufrieden sind (und ge- genüber 1978 keine statistisch re-

in den Indikation sbereichen Schmerzmittel , Magen- und Ab- führmittel , Erkältungs- und Schnupfenmittel

!> Einstellungen der Verbrau-

cher zu Ärzten und Apothekern

!> Verwendung von und Ein-

stellung zu den wichtigsten Arz- neimittel-Ma rken

!> Anforderungen an Arzneimit-

telpackungen

Vertrauensverhältnis Patient-Arzt

Feine Risse im Fundament

Jürgen Stolte

Ievante Veränderung stattgefun- den hat) ist sicherlich nicht als Kri- tik an der Arbeit aller in Heilberu- fen Tätigen zu verstehen.

An drei Beispielen wird allerdings deutlich, daß für das Gesundheits- bewußtsein der Bevölkerung noch manches zu tun bleibt:

~ 33 Prozent der 50- bis 64jähri- gen geben an, noch nie zu einer Krebsvorsorgeuntersuchung ge- gangen zu sein

~ 36 Prozent der Befragten ha- ben keine Schluckimpfung gegen Ki nderläh mu ng mitgemacht (14 Prozent der 18- bis 34jährigen, 37

!> Verbraucher- , Gesundheits-

typologie

ln der nachfo lgend veröffentlich- ten Arbeit stellt der Autor- er ist D irektor Marketing und Bus iness Development der Werbeagentur

~intas

- einige wesentliche , d ie Arzte besonders berührende Er- gebnisse vor. Sein Überbl ick geht über das , was aus der all- geme inen und der Fachpresse b isher über die Studie bekannt wurde , erheblich h inaus. N J

Prozent der 35- bis 49jährigen und 62 Prozent der heute 50- bis 64jährigen).

~ 49 Prozent der Befragten (33 Prozent der 50- bis 64jährigen) ha- ben noch keinen Zuckertest durchgeführt.

Wenn man bedenkt, mit welchem Aufwand an Öffentlichkeitsarbeit -über deren Grad an Professiona- lität man teilweise allerdings ge- teilter Meinung sein kann- diese Vorsorgemaßnahmen propagiert wurden, ist das ein Ergebnis, das nicht befriedigt. Natürlich ist die Nutzung dieser Maßnahmen nicht nur eine Wissensfrage, wie die Gegenüberstellung auf Seite 3569

zeigt (Tabelle 1).

Schulbildung wurde hier als Krite- rium für den Grad von lnformiert- heit generell angenommen, eine Annahme, die mit statistisch nicht relevanten Ausnahmen für viele Lebensbereiche zutrifft. Die Tat- sache, daß mit Ausnahme der Schluckimpfung das Kriterium nicht .. arbeitet", läßt die Vermu- tung zu, daß hier innere Wider- stände und Ängste zu überwinden sind, wenn man diese Maßnah- men weiterhin als richtig ansieht und forcieren will. Und spätestens hier stellt sich die Frage nach dem Vertrauensverhältnis der Bevölke- rung zum Arzt, denn wer sonst hätte Kompetenz und Autorität,

(2)

Fehlentwicklungen entgegenzu- steuern. Wir sind daher auch für die Chance dankbar, diese Befun- de hier zur Diskussion stellen zu können — nicht ohne Hoffnung, daß die Verantwortlichen sich Ge- danken über einen situationsad- äquaten Maßnahmenkatalog ma- chen mögen.

Wie bei einer ärztlichen Diagnose nicht nur ein Einzelbefund eine Aussage über ein bestimmtes Krankheitsbild rechtfertigt, so stützt sich die Aussage in einer se- riösen sozialwissenschaftlichen Untersuchung nicht auf die Ant- wort auf eine einzige Frage an ei- nen Bevölkerungsquerschnitt, und sei er auch noch so repräsen- tativ. Trotzdem möchte ich die Kernfrage 25 unserer Untersu- chung hier im vollen Wortlaut ver- öffentlichen — und die Einzeler- gebnisse dazu, weil sie nicht nur Trost und Hoffnung spenden, son- dern weil daran auch deutlich wird, daß wir durchaus nicht einen Fragenkatalog im Hinblick auf ein erwünschtes Ergebnis konzipiert haben.

Statements

gegen ein heiles Welt-Bild

Die Frage lautete:

„Auf diesen Kärtchen stehen ver- schiedene Aussagen über Ärzte und Apotheker, ordnen Sie jedes Kärtchen bitte auf dieser Liste ein, je nachdem, ob diese Aussage ih-

rer persönlichen Ansicht nach voll und ganz zutrifft, im großen und ganzen zutrifft, weniger zutrifft oder nicht zutrifft."

Für jeden der 800 Befragten wur- den die 14 Kärtchen neu ge- mischt, jede Aussage hatte also die statistisch gleiche Chance, an erster oder letzter Stelle zu ste- hen.

Die folgenden Prozentzahlen be- zeichnen die Angaben zu „trifft voll und ganz zu" plus „trifft im großen und ganzen zu".

Statement Zustimmung Ich finde, man muß den Ärzten ein gewisses Grundvertrauen

entgegenbringen 93

Ich befolge immer sehr genau alle Anweisungen des Arztes 81 Ich bin schon oft von Ärzten enttäuscht worden 20 Ich nehme immer alle Arznei- mittel ein, die der Arzt mir verschrieben hat

Ich habe schon häufiger den Arzt gewechselt

Ich glaube einer ärztlichen Diagnose erst dann, wenn ein zweiter Arzt zu demselben

Ergebnis kommt 25

Man kann dem Arzt nicht kritisch genug

auf die Finger sehen 36 Ich glaube einer ärztlichen Diagnose erst, wenn diese Diagnose mit meiner eigenen Einschätzung übereinstimmt. 33 Die überwiegende Mehrzahl der Ärzte übt ihren Beruf

mit großem Einsatz aus 83

Der Apotheker hat heute einen besseren Überblick über das Arzneimittel-

Angebot als der Arzt 45 Der Apotheker hat meist zu wenig Zeit, um eine ein- gehende Empfehlung für ein freiverkäufliches

Medikament abzugeben 31

68

38 Der Apotheker ist durch

seine Ausbildung in der Lage, eine gute

Empfehlung für den Kauf von freiverkäuflichen

Medikamenten abzugeben 86 Jedem, der sich insbesondere im Hinblick auf die hohen Zustim- mungsgrade bei „Grundvertrau- en" und „Einsatz" nun beruhigt in den Sessel zurücklehnen möchte, sei dringend davon abgeraten. Es ist nicht schwierig, zu grundsätz- Tabelle 1: Nutzung von Präventionsmaßnahmen

Personen mit Volksschul- höherer

bildung Schulbildung Waren Sie schon einmal

zu einer Krebsvorsorge- untersuchung?

ja einmal 18 15

ja mehrmals 35 32

nein 47 53

Haben Sie die Schluck- impfung gegen Kinderläh- mung mitgemacht?

ja 57 76

nein 42 24

Haben Sie schon einmal einen Zuckertest durch- geführt?

ja 45 49

kenne diesen Test nicht 5 4

nein 49 48

Ich vertraue mich bei freiverkäuflichen Medi- 65 kamenten gern dem Rat

eines Apothekers an 24 Der Apotheker empfiehlt

immer nur die Medikamente, an denen er am meisten verdient

(3)

Tabelle 2: Einstellung zu Art und Gesundheit gegliedert nach Patienten-Typen (alle Zahlenangaben: Prozent)

Der unbe- Arzt- und Der Der medi- kümmert Medizin- Arztgläu- zinische Gesunde Kritiker bige Experte mit eigener Gesundheit

rundherum zufrieden 45 43 33 22

Arztbesuch

häufig, sehr häufig 8 10 19 25

im letzten Monat 23 21 37 27

vor 2-3 Monaten 9 13 17 23

Schon einmal bei einem

Heilpraktiker gewesen 6 10 7 17

Krebsvorsorge- Untersuchung

ja, einmal 15 15 21 17

ja, mehrmals 20 29 37 47

nein 65 57 42 36

Schluckimpfung Kinderlähmung

ja 73 64 59 62

Zuckertest

ja 34 43 50 53

kenne ich nicht 5 3 7 3

nein 60 53 42 44

Ich wende bei gesund- heitlichen Beschwer- den vorwiegend Haus- mittel an

1*) 12 35 28 21

2*) 27 43 35 40

Ich nehme bei gesund- heitlichen Beschwer- den vorwiegend homöo- pathische Mittel bzw.

Mittel auf rein pflanz- licher Basis

1 + 2 13 43 27 43

Ich versuche, eine Beschwerde erst mal ohne Medikamente auszukurieren

1 44 67 51 36

Ich achte sehr auf eine gesunde Lebens- weise

1 12 34 39 23

2 35 56 49 47

Zum Arzt gehe ich nur dann, wenn ich mich richtig krank fühle

1 45 67 53 34

1*) = Eigenschaft trifft voll und ganz zu 2*) = Eigenschaft trifft im großen und ganzen zu

lichen und für den Befragten rela- tiv unverbindlichen Aussagen ei- ne hohe Zustimmung zu errei- chen, und insofern besteht im üb- rigen auch kein Widerspruch zu den kürzlich veröffentlichten Em- nid-Ergebnissen, wonach der Arzt weiterhin den angesehendsten Beruf ausübt.

Die Aussage, daß zwischen 20 Prozent und 33 Prozent der Bevöl- kerung in bezug auf die eigene Person Anlaß zu kritischer bis ne- gativer Betrachtung des Arztes se- hen, ist ernst zu nehmen.

... kaufe mir die Medikamente in der Apotheke

Darüber hinaus muß auch dieses an sich schon recht komplexe Er- gebnis einer skalierten Stellung- nahme zu einer Batterie von 14 Statements im Kontext zu den üb- rigen Ergebnissen unserer Studie, soweit vorhanden auch zu ande- ren Studien, gesehen werden.

Hier zunächst ein Einzelergebnis, das erfreulicherweise mit den Er- gebnissen anderer Studien im Zeitablauf verglichen werden kann:

Der Aussage „Wenn ich es ver- meiden kann, gehe ich gar nicht erst zum Arzt, sondern kaufe mir die Medikamente in der Apothe- ke" stimmten zu:

1978 17 Prozent (Lintas)

1982 32 Prozent (Heinrich Bauer Verlag)

1983 33 Prozent (Verbraucher- analyse der Großverlage)

1984 35 Prozent (Lintas)

(4)

Den typischen Patienten gibt es nicht

Dieses Statement ging zusammen mit 45 weiteren in eine sogenann- te Clusteranalyse ein. Dabei han- delt es sich um ein statistisches Verfahren, mit dem Menschen gleicher Eigenschaften, respekti- ve wie in unserem Falle, Einstel- lungen mit Hilfe eines Computer- programmes zu Typen zusam- mengefaßt werden.

Das Verfahren hat sich als außer- ordentlich sinnvoll erwiesen, wenn es darum geht, vielschichti- ge Ergebnisse etwas überschau- barer zu machen.

Die insgesamt 46 Statements wa- ren dabei die sogenannten akti- ven Variablen, also die Einstel- lungsmeßpunkte, mit denen der Computer seine Klassifizierung vornimmt.

Danach ergaben sich vier Patien- tengruppen:

o Der Arzt- und Medizinkritiker 28 Prozent der Befragten hochgerechnet 9,8 Mio. Perso- nen.

Der medizinische Experte 22 Prozent der Befragten hochgerechnet 7,7 Mio. Perso- nen.

(!) Der Arztgläubige

32 Prozent der Befragten hochgerechnet 11,2 Mio. Per- sonen

O Der unbekümmerte Gesunde 17 Prozent der Befragten hochgerechnet 5,9 Mio. Perso- nen.

Nach weiterer Bemühung des Computers gelang es übrigens als fünften Typ den Anhänger einer gesunden und natürlichen Le- bensweise (15 Prozent der Be- fragten) zusätzlich herauszuarbei- ten, der sowohl vom „Arzt- und Ich interessiere Der unbe- Arzt- und Der Der medi-

mich sehr für kümmert Medizin- Arztgläu- zinische Filme und Reportagen Gesunde Kritiker bige Experte über das Leben und

die Arbeit von Ärzten

1 4 3 9 23

2 11 7 33 40

Wenn ich es vermei- den kann, gehe ich gar nicht erst zum Arzt, sondern kaufe mir die Medikamente in der Apotheke

1 4 10 9 12

2 14 34 20 32

Ich rauche nicht bzw.

ich rauche heute weniger als früher

1 + 2 26 76 80 64

Ich trinke gar keinen Alkohol bzw. ich trinke heute weniger Alkohol als früher

1 + 2 12 46 74 58

Ich achte auf eine gesunde Ernährung

1 + 2 45 86 87 76

Ich finde, man muß den Ärzten ein gewisses Grundver- trauen entgegen- bringen

1 47 36 82 44

2 45 54 18 46

Ich befolge immer sehr genau alle Anwei- sungen des Arztes

1 22 13 51 28

2 47 57 44 35

Ich bin schon oft von Ärzten enttäuscht worden

1 + 2 10 25 4 47

Ich habe schon häufiger den Arzt gewechselt

1 + 2 7 29 8 53

Man kann dem Arzt nicht kritisch genug auf die Finger sehen

1 4 22 0 16

2 14 36 12 39

Die überwiegende Mehr- zahl der Ärzte übt ihren Beruf mit großem Einsatz aus

1 40 21 45 28

2 41 58 49 42

(5)

Botenschelte?

Wenn eine Werbeagentur eine Untersuchung durchführt über die Einstellung der westdeut- schen Bevölkerung zum Kom- plex Gesundheit, Arzt, Apothe- ker, Heilmittel, um nur die wichtigsten Stichworte zu nen- nen, dann tut es das nicht aus philanthropischem Impetus.

Schließlich muß in eine solche Untersuchung eine Menge Geld und Zeit investiert wer- den.

Natürlich ist es das Ziel einer solchen Untersuchung, in ver- stärktem Maße an den Investi- tionen für Werbung und Öffent- lichkeitsarbeit im Heilmittelbe- reich zu partizipieren.

Wir wissen aber auch, daß auf der Seite der potentiellen Kun- den ein beachtliches Maß an Kompetenz vorhanden ist; des- halb wäre die im Editorial des

Hefts 35 des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES angedeutete Methode der Akquisition kurz- sichtig und wohl auch wenig erfolgversprechend.

Mit solchen Studien wie der über den „neuen Patienten"

möchten wir vielmehr zunächst Wissen bei unseren Mitarbei- tern akkumulieren. Schon des- halb wäre es fahrlässig, etwas anderes als ein möglichst ge- naues Abbild der Wirklichkeit anzustreben.

Und dann, wer wollte es leug- nen, wollen wir natürlich Kom- petenz nach außen demon- strieren. Sachkompetenz und nicht Kompetenz in der Befä- higung, Markt- und Meinungs- forschungsergebnisse als Mit- tel der Polemik einzusetzen. — So etwas soll es ja geben, lei- der. J. S.

Medizinkritiker" wie vom „Arzt- gläubigen" Anteile wegnahm.

Dieses für den Laien zunächst überraschende Ergebnis ist durchaus nicht geeignet, Verfah- ren dieser Art in Frage zu stellen.

Beschreibt es doch letztlich nur die bekannte Tatsache, daß der Mensch kein eindimensionales Wesen ist und sich daher seine Zuordnung zu einer bestimmten Gruppierung daran ausrichtet, welchen Teil seiner Ansichten man betrachtet oder in die Ge- wichtung mit einbezieht.

Vielfältige

Erosionserscheinungen

Die weitere Betrachtung soll sich jedoch an der „Viererlösung" aus- richten, läßt sich hieran doch sehr deutlich zeigen, welchen Heraus- und Anforderungen sich Ärzte- schaft und Heilberufe stellen müs- sen, wenn sie in einen aktiven und positiven Dialog mit der Bevölke- rung eintreten wollen.

Die Tabelle 2 auf den Seiten 3570 und 3571 zeigt einige typische Er- gebnisse:

Die Aussagen zeigen deutlich, daß auf dem Fundament eines immer noch bei allen Typen vorhande- nen Grundvertrauens (natürlich unterschiedlich ausgeprägt re- spektive empfunden) vielfältige Erosionserscheinungen im Ver- hältnis zum Arzt zu finden sind.

Auch 29 Prozent der „Arztgläubi- gen" kaufen Medikamente gleich in der Apotheke. Dafür können sie in bezug auf gesunde Lebenswei- se und Wahrnehmung von Vor- sorgemaßnahmen (fast) als vor- bildlich gelten.

Es betrübt, daß diese Haltung so relativ wenig zum subjektiv emp- fundenen Gesundheitszustand beitragen kann. Das mag wieder- um damit zusammenhängen, daß die „Arztgläubigen" tendenziell die ältesten Befragten in unserer

Stichprobe stellten, eine Tatsa- che, die zusätzlich zu denken ge- ben sollte.

Fassen wir zusammen: Auf der Basis eines positiven Grundkon- sens zum Beruf und in der Funk- tion des Arztes gibt es eine ganze

Reihe von Erosionserscheinun- gen beim Bundesbürger, insbe- sondere dort, wo sein Eigeninte- resse tangiert wird. Daraus erge- ben sich offensichtlich Verlage- rungen im Funktionszusammen- hang der Heilberufe, die teilweise nicht per se negativ sein müssen.

Zumindest, wenn die anderen Funktionsträger die ihnen entge- gengebrachten Erwartungen er- füllen können und wollen.

Es konnte aber auch gezeigt wer- den am Beispiel von Vorsorge- maßnahmen, daß ein gutes Ver- trauensverhältnis zur Ärzteschaft wünschenswert und notwendig ist, um einen Erfolg dieser Maß- nahmen zu gewährleisten.

Auch der hohe Deich eines positiven Grundkonsens ...

Es wäre auf jeden Fall fahrlässig zu glauben, hinter dem hohen Deich eines positiven Grundkon- sens auch künftig gesichert exi- stieren zu können.

Auch der stolzeste Deich wird dem nächsten Sturm nicht trot- zen, wenn man die vielfältigen Aushöhlungen, Auswaschungen und weichen Stellen an seinem Fundament nicht zur Kenntnis nimmt und keine Maßnahmen er- greift.

Anschrift des Verfassers:

Diplom-Kaufmann Jürgen Stolte

Lintas/Deutschland Burchardstraße 8 2000 Hamburg 1

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