Die Information:
Bericht und Meinung
1983
Die Gesundheitspolitik ist in Bewegung geraten 1984
Neue Probleme kommen
auf den Kassenarzt zu 9 Die Sitzung
der KBV-Vertreterversammlung Die Glosse
Wissenschaftliche Mitteilung ... 13
Dr. med. Wolfgang Weise
Nachrichten 14
Ärzte in Ghana bitten dringend um Hilfe — Krankenhausfinanzierung :
„Echtes" Preissystem empfohlen Berlin: DRK übernimmt Blutspende- dienst — Schleswig-Holstein: Ret- tungsdienst nicht Aufgabe der Kas- senärzte — Baden-Württemberg: Stu- denten mit psychischen Problemen — Hessen: Dreißig Jahre Neurochirur- gie in Gießen
Der Kommentar
Wesentliche Veränderungen im
„Einheitlichen Bewertungsmaß-
stab" 17
Beschlüsse des Bewertungsausschusses werden am 1. Januar 1984 wirksam Dr. med. Günter Flatten
Die Reportage Plato, Fichte und die
Herdecker Aufnahme-Kriterien 21
Dr. phil. Ekkhard Häussermann
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Übersichtsaufsätze
Nutzen der Notfallendoskopie bei oberer Gastrointestinalblu-
tung 25
Prof. Dr. med. Wolfram Domschke
Das Komplementsystem:
Physiologische Funktion und
klinische Bedeutung 35
Prof. Dr. med. Dieter Bitter-Suermann
Kongreß-Bericht
Neugeborenensterblichkeit
noch immer zu hoch 32
Dr. med. Reiner Gödtel
Für Sie gelesen 31
Fortsetzung auf Seite 3
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
80. Jahrgang 26. Dezember 198351/52
Sinnvolle Struktur I
m Interesse allgemein-ärztlicher Tätigkeit muß die zweijährige prakti- sche Ausbildung, die der Regierungsentwurf eines
„4. Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung"
nach abgeschlossener Uni- versitätsausbildung vor- sieht, sinnvoll strukturiert werden. Die Bundesärzte- kammer, die ansonsten den Entwurf im Grundsatz ge- billigt und begrüßt hat, be- schränkt sich vorerst auf diesen wesentlichen Abän- derungsvorschlag (von möglichen Stellungnah- men zu Einzelvorschriften.
nach Erörterung in den zu- ständigen Ausschüssen noch abgesehen).
K
arsten Vilmar, der Prä- sident der Bundesärz- tekammer, hat am 13.Dezember vor Fachjourna- listen in Köln erläutert, um was es der Bundesärzte- kammer mit ihrer Forde- rung geht. Das (im Regie- rungsentwurf noch nicht enthaltene) Kurrikulum für das zweijährige Praktikum sollte von allen in der Aus- bildung zum Arzt Stehen- den, inhaltlich auf die An- forderungen der Weiterbil- dung zum Allgemeinarzt ausgerichtet, abgeleistet werden. Das Kurrikulum müßte selbstverständlich elastisch gestaltet werden, damit nicht durch die ge- forderte Strukturierung zu- sätzliche „Kapazitätspro- bleme" geschaffen wür- den. So könnte vorge- schrieben werden, daß ei- ne mindestens einjährige Tätigkeit in der konservati- ven Medizin und eine min- destens halbjährige Tätig- keit in der operativen Me- dizin abgeleistet werden
muß, also z. B. im Rahmen der konservativen Medizin, sowohl in innerer Medizin und Kinderheilkunde als auch in Neurologie und Psychiatrie, oder z. B. im Rahmen der operativen Medizin sowohl in der Chirurgie als auch in Or- thopädie, Urologie, HNO- und Augenheilkunde.
W
enn das Kurrikulum in der geschilderten elastischen Weise auf die Allgemeinmedizin ausgerichtet würde, wäre nach Auffassung der Bun- desärztekammer auch den Forderungen des vielge- nannten Entwurfs einer EG-Richtlinie zur Allge- meinmedizin Rechnung getragen. Ohne entspre- chende Strukturierung aber, so mahnt die Bundes- ärztekammer in ihrer Stel- lungnahme, könnte die zweijährige Praxisphase das Ende jeder Hoffnung auf ausreichenden Nach- wuchs für die allgemein- ärztliche Tätigkeit bedeu- ten: Ohne vorgegebene Strukturierung könnte nämlich jeder, der künftig am Beginn der zweijähri- gen praktischen Ausbil- dung steht, angesichts der großen und noch zuneh- menden Zahl konkurrie- render Bewerber jegliche Ausbildungsstelle anneh- men und versuchen, auf dieser Stelle möglichst die gesamte Praktikantenzeit zu absolvieren.D
ies kann doch auch nicht im Sinne des Ge- setzgebers sein, der hier eine Chance zur ver- fassungskonformen Förde- rung der Allgemeinmedi- zin hat. Br/DÄAusgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 51/52 vom 26. Dezember 1983 1
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
Fortsetzung von Seite 1Für die Jahresplanung:
Kongreßtermine 1984
Wer jetzt seine Reisepläne für das nächste Jahr festle- gen will, sollte einen Blick auf die Termine der Fortbil- dungskongresse der Bundes- ärztekammer werfen. Die Da- ten aller sieben zweiwöchi- gen Kongresse liegen fest (die Programme erlauben im- mer auch eine einwöchige Teilnahme). Für einige Kon- gresse sind die detaillierten Programme schon beim Kon- greßbüro der Bundesärzte- kammer abrufbar. Seite 6
Notfallendoskopie bei Gastrointestinalblutung
Die Letalitätsrate nach einer akuten Gastrointestinalblu- tung ist in zwei Jahrzehnten fast unverändert geblieben, obwohl die Notfallendosko- pie inzwischen weit verbreitet ist; ihre diagnostischen Mög- lichkeiten hätten eine andere Entwicklung erwarten lassen.
Offenbar hat die Überlegen- heit der Endoskopie gegen- über der Röntgendiagnostik (bisher noch) keinen Einfluß auf das nachfolgende thera- peutische Procedere.Seite 25
Worauf es in der Kassenpra- xis jetzt und in der nahen Zu- kunft ankommt, machte Dr.
Hans Wolf Muschallik den De- legierten während der Sit- zung der KBV-Vertreterver- sammlung am 10. Dezember in Köln deutlich. Für den La- gebericht (in Kurzfassung wiedergegeben) sollte sich jeder Kassenarzt interessie-
ren. Einige Stichworte: Vor- bereitungszeit, Praxisphase, Belastung der Kassen, Labor- leistungen, Bürokratisierung, Investitionslenkung. Seite 9
Was alles auf die Kassenärzte zukommt
Wichtige Änderungen für die Abrechnung
Am 1. Januar 1984 treten eine Reihe von Veränderungen im
„Einheitlichen Bewertungsmaßstab" in Kraft, die bei der Quar- talsabrechnung sowohl für die RVO-Kassen wie auch für die Ersatzkassen zu beachten sind. Insbesondere wurden sono- graphische Leistungen neu bewertet und neu gegliedert. Da- neben sind aber auch andere Kapitel betroffen. So werden zum Beispiel einige endoskopische Leistungen höher bewer- tet, für den Beistand bei einer Geburt gibt es eine deutliche Er- höhung, die urodynamischen Leistungen können in Zukunft bundeseinheitlich abgerechnet werden. Alle Änderungen sind in der Rubrik „Bekanntmachungen" des vorliegenden Heftes im einzelnen zusammengestellt. In einem zusätzlichen Kom- mentar wird erläutert, welche Ziele die zuständigen Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten und Kranken- kassen mit diesen Änderungen verfolgt haben. Seiten 17, 56
Bekanntmachung der Bundesärztekammer Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gibt be- kannt:
Noch keine Opioide
bei Depression! 31
Kulturmagazin
Orwell —wirklich 1984? 54 Prof. Dr. med. Paul Lüth
Stilleben des Alltags 55 Aquarelle des
Aachener Arztes Heinz Gotenbruck
Bekanntmachungen Kassenärztliche Bundesvereinigung
Beschlüsse der Arbeitsgemein- schaft gern. § 19 EKV aus der 104. Sitzung am 14./15. Dezem- ber 1983 — Anderung der Anlage 5 des Bundesmantelvertrages- Ärzte — Vereinbarungen zu Er- gänzungen und Änderungen ver- traglicher Bestimmungen des
BMÄ '78 zum 1. Januar 1984 56 Lehrgänge zur Einführung
in die kassenärztliche Tätigkeit 59
Kassenarztsitze 59
Bundesärztekammer
Arzneimittelrückruf — Gesuch aus Großbritannien — Berichti-
gung 61
Personalia 61
Post scriptum 62
Im Vorschaltteil
Editorial
Sinnvolle Struktur 1
Kongreß aktuell 6
Fortbildung mit der Bundesärz- tekammer: Die Termine für 1984
— Seminar für Krankenhausma- nager
Zur Titelseite
Das bedeutungsträchtige Titelbild, zum Aufsatz über Orwells „1984" foto- grafiert von Bohnert-Neusch, erscheint symbolisch auch für die Schlußpassa- ge des Lageberichts von Dr. Muschal- lik, der sich energisch gegen die Ten- denz zur Herrschaft der Datentechnik über den Menschen wandte.
Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 51/52 vom 26. Dezember 1983 3