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Archiv "PRAXISCOMPUTER: Marktentwicklung abwarten" (24.01.1991)

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diese sollten sich präventiv tä- tige Sportärzte mehr als bis- her kümmern. Könnte doch ansonsten der Eindruck ent- stehen, daß die den „Gesund- heitssport" propagierenden Sportmediziner, Gesund- heitspolitiker und Kranken- kassen maßgeblich säen, was die Sporttraumatologen ern- ten.

Prof. Dr. med. H.-V. Ul- mer, Sportphysiologische Ab- teilung, Johannes Gutenberg- -Universität, Saarstraße 21, W-6500 Mainz

PRAXISCOMPUTER

Zu dem Sonderteil „Praxiscom- puter: Marktanalysen, Trends" in Heft 47/1990:

Zeche zahlen

„dumme Ärzte"

Die Ausführungen über EDV-Anwendung in der Arztpraxis lassen den Ein- druck aufkommen, daß die Anwendung eines Praxiscom- puters zur Kassenabrechnung nur positive Erfahrungen ge- bracht hat. Als von Beginn der Praxis an mit dem Praxis- computer arbeitender Kolle- ge möchte ich doch fairer- weise auch auf die unange- nehmen Begleiterscheinun- gen der EDV-Anwendung hinweisen, über die seltsa- merweise nicht gesprochen wird. So bedeutet zum Bei- spiel die so einfach erschei- nende Kassenabrechnung mit Diskette zur Zeit keinerlei Verbesserung des bisherigen Systems, sondern im Gegen- teil einen zusätzlichen Zeit- aufwand und eine zusätzliche finanzielle Belastung.

Das Eingeben der Abrech- nungsziffern in den Compu- ter dauert länger und ist um- ständlicher als das einfache Hinschreiben auf den Kran- ken- oder Überweisungs- schein. Außerdem muß zuerst eine Menge Geld für den Computer ausgegeben wer- den, um überhaupt über Dis- kette abrechnen zu können.

Das Argument des größe- ren zeitlichen Aufwandes bei konventioneller Abrechnung,

wie von allen Anbietern im- mer wieder herausgestellt, ist schlicht und einfach nicht wahr. Das Sortieren der Scheine kostet nach dem kon- ventionellen System oder bei Abrechnung über Diskette genau die gleiche Zeit. Bei Abrechnung mit EDV muß zusätzlich die Diskette er- stellt werden. Wo liegt denn hier ein Vorteil? Wenn in Zu- kunft wirklich kein Kranken- schein mehr verwendet wird, bleibt natürlich nichts ande- res übrig, als die Nummern in den Computer einzugeben.

Dann müssen wir also mehr Zeit und mehr Geld aufwen- den als bisher.

Der Vorteil liegt nur bei der Kassenärztlichen Verei- nigung, die nicht mehr manu- ell auswerten muß. Hoffent- lich wirkt sich das auch in un- seren Gebühren für die KV aus. Der andere Vorteil liegt bei den Krankenkassen, die uns genauer und schneller kontrollieren können. Wo liegt denn da unser Vorteil?

Des weiteren zum Artikel über den Zeitgewinn durch Telefax-Geräte: Leider ver- misse ich hier den wesentli- chen Hinweis, daß alle Tele- faxübermittlungen über Ther- mopapier erfolgen und damit nicht dokumentenecht sind.

Dieses Papier ist nach späte- stens fünf Jahren unleserlich, falls es nicht schon vorher in der Sonne lag und vergilbte.

Es bleibt also nur die Mög- lichkeit, in einem weiteren Arbeitsschritt die übermittel- ten Befunde nochmals zu fo- tokopieren. Fairerweise muß man zu den Faxgebühren nicht nur die Telefongebühr, sondern auch die Kosten des Thermopapieres rechnen so- wie die Amortisationskosten des Gerätes. Telefax-Geräte, die von vornherein mit Nor- malpapier arbeiten, sind zur Zeit nicht unter 3000 DM Li- stenpreis zu haben.

Ich kann mich des Ein- druckes nicht erwehren, daß die angesprochenen Artikel über die EDV-Anwendung und den Zeitgewinn durch Telefax allzusehr von der Sei- te der verkaufenden Industrie angefärbt sind. Die Zeche da-

für bezahlen nur die „dum- men Ärzte", denen man viel erzählen kann.

Dr. med. J. Gruber, Bahn- hofstraße 5, W-8430 Neu- markt

Marktentwicklung abwarten

Der Einzug der Computer in unsere Welt scheint fast unaufhaltsam, so ist auch nun anscheinend der Fachbereich

„Medizin" vom „virus compu- teriensis" befallen. Leider vermischt sich in diesen An- fängen die Realität oft mit der von Mund zu Mund wei- tergetragenen Sagenwelt: von Bits und Bytes, Systemabstür- zen, Hauptspeicher und Da- tenbanken.

Ich selbst studiere Infor- matik und habe bereits ein Programm für eine Arztpraxis entwickelt. Durch die Verbin- dung zu dieser Praxis erhielt ich auch Ihre Zeitschrift und mußte feststellen, daß noch so mancher Artikel aus ihrer Rubrik „Praxis Computer"

eher der Sparte „Sagen" zu- zuordnen ist. So wird zum Beispiel in dem Artikel „An- schaffung einer DV-Anlage"

(Dr. jur. Geis) behauptet, daß

„die Kapazität des Arbeits- speichers das entscheidende Kriterium" ist. Bereits im er- sten Semester lernt jeder an- gehende Informatiker, daß al- le Komponenten eines Sy- stems ausschlaggebend sind (zum Beispiel Zugriffszeit der Festplatte und des Haupt- speichers, Art des Prozessors, Busarchitektur, aber auch Modularität und Ausbaufä- higkeit).

Auch erweckt es meine Zweifel, wenn im Artikel

„Vom Datenträgeraustausch zur Datenfernübertragung"

(Dr. med. Otfrid P. Schaefer) angesprochen wird, daß eine Datenübertragung mittels ISDN-Netz „allumfassend datensicher" sei und „ho- he Datenübertragungsraten"

aufweise.

In Frage zu stellen wage ich auch die Aussage, „daß ein Wechselplattensystem zu Archivierungszwecken wün-

schenswert ist" (Symbios 3.0 im Beta-Test, Heidrun Meh- ling). Die Frage nach Nutzen bei sinnvollem Aufwand bleibt hier offen.

In dem Artikel „Einplatz- Anlage, die mitwachsen kann" wird ein Programm be- schrieben, mit dem man an- geblich nach vier Stunden Einweisung arbeiten kann.

Hier wird der Eindruck ver- breitet, als sei ein Computer eine autonome Maschine, die auf Knopfdruck schon die richtigen Ergebnisse liefern.

wird. Wer dies glaubt, darf ei- nes Besseren belehrt wer- den . . . Ein Computer ist und bleibt ein sehr komplexes In- strument, das auch der ge- schulten Bedienung bedarf.

Schade auch, daß in Ihrem.

Fachblatt so viele „Hobby-In- formatiker" zu Worte kom- men, Fachleute mit entspre- chender Ausbildung leider nicht zu Rate gezogen wer- den. Wozu sonst gibt es ei- nen Studiengang Informatik, wenn all das Wissen nebenbei erworben werden könnte?

Leider wird auch durch die Vielzahl der Berichte der Eindruck vermittelt, eine Arztpraxis ohne Computer sei vollkommen veraltet. Der Push für den Einsatz von EDV-Anlagen rührt aller- dings eher von den KVen her (wer würde sonst schon Pro- gramm-Module verschen- ken), die ihre Abrechnung vereinfachen wollen. Leider besteht aber immer noch kein klares Konzept, wie der Da- tenaustausch zwischen Arzt- praxis, KV und Krankenkas- sen einmal aussehen soll.

Schnittstellen sind noch nicht definiert, aber Programme sind bereits vorhanden.

Im übrigen stellt sich die Frage, ob es für einen Arzt dringend notwendig ist, mit Einsatz von Computern an vorderster Spitze technologi- schen Fortschritts zu stehen, nur um seine „Leistungsfähig- keit" zu maximieren. Viel- leicht mag es .doch noch ad- äquat erscheinen, erst einmal abzuwarten, wie sich der Markt entwickelt. und sich erst dann zu entscheiden, zu- mal sich in Zukunft hinsicht- A-166 (14) Dt. Ärztebi. 88, Heft 4, 24. Januar 1991

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Lebensqualität und Krankheit

Auf dem Weg zu einem medizinischen Kriterium Lebensqualität

Herausgegeben von H. Tüchler und D. Lutz 1990, 224 Seiten, 2 Abbildungen,

14 Tabellen, broschiert,

DM 38,— ISBN 3-7691-0225-8

In Situationen, in denen die Gesundheit nicht komplikationslos und nebenwirkungsfrei wieder- hergestellt werden kann, muß der Arzt den Patien- ten so beraten können, daß eine auf den Betroffe- nen abgestimmte Behandlungsstrategie gefunden wird, die die Akzeptanz des Patienten und ein Höchstmaß seines Wohlbefindens erwarten läßt.

Die Lebensqualitätsforschung erarbeitet die Grundlagen dazu. Die Beiträge, die dieses Buch präsentiert, geben Einblick in die Motive, die Grundlagen und in die Methodik dieser For- schungsrichtung.

Schwierige Ärzte — schwierige Patienten

Vernachlässigte Probleme der alltäglichen Praxis

Herausgegeben von H.J. Bochnik,

C. Gärtner-Huth und W. Richtberg 1986, 151 Seiten, 10 Abbildungen, 4 Tabellen, gebunden,

DM 38,— ISBN 3-7691-0124-3

e Deutscher

Postfach 400265 5000 Köln 40

T

elefon elefon (0 2234) 7011-316

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Ja, ich bestelle aus der Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Postfach 40 02 65, 5000 Köln 40, durch die Buchhandlung

Expl. Tüchler/Lutz, Lebensqualität je DM 38,—

Expl. Bochnik u. a., Schwierige Ärzte je DM 38,—

Name, Vorname PLZ, Ort

lich des „Papierkriegs" in Arztpraxen wohl (hoffent- lich) noch einiges tun wird.

Mir persönlich ist ein Arzt lieber, der sich mehr mit den Patienten als mit seinem Computer beschäftigt . . .

Stephan Blind, Heinrich- straße 9, W-8950 Kaufbeuren

Anmerkung der Redaktion Wenn man einmal von den subjektiven Eindrücken über die angeblich so „dummen"

Ärzte und die „schlaue" In- dustrie absieht, vermittelt doch nur eine repräsentative Umfrage verläßliche Aussa- gen über die Akzeptanz und den Rationalisierungseffekt der EDV in Arztpraxen. Die entsprechende Analyse der Fachzeitschrift „PraxisCom- puter" hat in dieser Sache ein verblüffend positives Ergeb- nis gebracht. Die offensicht- lich weitverbreitete kognitive Dissonanz wurde in Heft 4/90 treffend kommentiert:

„Wenn 97 Prozent der An- wender den elektronischen Helfer für hilfreich bis unver- zichtbar halten und 90 Pro- zent aller Computerverwen- der das gleiche System wieder wählen würden, dann fällt es

STELLENSUCHE

Zu dem Leserbrief „Nützlich, aber frustrierend" in Heft 50/1990:

Eine lehrsame Praxis

Vor dem Studium wäre das „hautnahe" Arbeiten am Patienten sehr sinnvoll!

Dieser Ärztin, die erstens feige und zweitens arrogant ist, möchte ich folgendes er- widern.

In meiner langjährigen Praxis – als Schwesternhelfe- rin, als Masseurin und Medi- zinische Bademeisterin, als Ärztin – habe ich leider im- mer wieder erfahren müssen, wie viele Numerus-clausus- Studenten und auch schon fertige Mediziner Patienten behandelt haben. Ihre herab- lassende, beschämend arro- gante und menschenfeindli- che Art hätte mich oft zur

„Weißglut" bringen können.

wirklich schwer, das so oft be- schworene Haar in der Suppe zu finden.

Zwei Fragen drängen sich sofort auf: Erstens, ob die all- gemeine Lebenserfahrung nicht lehrt, daß man es den

‚restlichen' drei Prozent nie recht machen kann. Und zwei- tens, wie diese Minderheit es bislang schafft, durch ihre Kas- sandrarufe 90 Prozent aller niedergelassenen Mediziner vor der EDV zurückschrecken zu lassen." DÄ

DEUTSCHLAND

Zu dem „seite eins"-Beitrag

„Kürzel: FNL" in Heft 49/1990:

Unverständlich

Weshalb ein neues Kürzel, das ja doch kaum jemand ver- steht? Warum nicht beim gu- ten alten entweder: West- Deutschland – Ostdeutsch- land oder Deutschland West – Deutschland Ost? Das ist klar und tut niemandem weh . . .

Dr. med. Theo Plöttner, Krottenkopfweg 7, W-8110 Murnau/Obb.

Deshalb möchte ich dieser Ärztin speziell und auch an- deren Kolleginnen/Kollegen hiermit entgegenbringen, daß der sogenannte niedrige Dienst am Patienten – näm- lich Waschen, Füttern, die Spuckschale hinhalten etc. – keinem Mediziner schadet!

Der Pflegeberuf und das Arztdasein sind keineswegs grundlegend verschieden, so wie diese Ärztin es behaup- tet.

Deshalb plädiere ich für ein Pflegejahr für jeden ange- henden Medizinstudenten.

So könnte auch nebenbei der Pflegenotstand positiv beein- flußt werden.

Übrigens bedarf das heuti- ge Medizinstudium sowieso einer gründlichen Reformati- on. Das Pflegejahr wäre ein erster Schritt!

Dr. med. Edith Blümel, Elisabethstraße 39, W-8000 München 40

DÄ 4-91

Straße Datum, Unterschrift

Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten. A-168 (16) Dt. Ärztebl. 88, Heft 4, 24. Januar 1991

Referenzen

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