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Archiv "Der Praxiscomputer-Markt boomt" (13.11.1992)

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EDV—ABRECHNENDE KASSENAERZTE in Prozent

KVen in alten Sundealöndem

KVen in neuen Bundeelendem

30 25 20 15 10

0

31.12.89 31.12.90 31.12.91 31.12.92

(Zahlen g «eh atzt)

I I I I I I

1 1 1 I 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1

I 1 I

1

EDV—Ärzte in West und Ost

West—KVen

KV Berlin

KV Mecklb.—Vorp.

KV Thüringen

KV Sachsen—Anhalt

KV Sachsen

KV Brandenburg

0 4 10 12 14 18 18 20 22 24 8 8

% der an der Kassenürztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte Stand: 30.09.92

.2g223TA 4 <1

Der Praxiscomputer-lWarkt boomt

Nach den bei der KBV- Prüfstelle Köln-Löve- nich vorliegenden Zahlen zum 30. September 1992 haben sich bereits mehr als 5 000 Ärzte in diesem Jahr für die Anschaffung eines Computers entschieden. Alle Erfahrung der Vergangenheit lehrt aber, daß das vierte Quartal immer das umsatz- stärkste ist; deshalb kann mit

7 000 bis 8 000 Neuinstallatio- nen im Jahr 1992 gerechnet werden.

Neue Dimensionen Die Dimensionen haben sich erheblich verändert, wenn man bedenkt, daß in der Deka- de von 1980 nicht mehr ver- kauft wurde als allein in die- sem Jahr. Die von der Praxis- computer-Industrie lange her- beigesehnte Trendwende macht sich auch in den neuen Bundesländern bemerkbar.

Schon jetzt rechnet dort jeder zehnte Kassenarzt mittels EDV ab. Bis zum Jahresende werden es aller Voraussicht nach 12 bis 14 Prozent sein (Abbildung 1). In den alten Bundesländern kann eine durchschnittliche Quote von 27 Prozent hochgerechnet werden, so daß die EDV-In- stallation in Deutschland bis zum 31. Dezember 1992 etwa 23 Prozent erreichen wird.

Ein Vergleich zwischen den aktuellen Zahlen in Westdeutschland und den Kassenärztlichen Vereinigun- gen (KV) in den neuen Bun- desländern (Abbildung 2) of- fenbart relativ große Unter- schiede in den Regionen:

Während in Mecklenburg- Vorpommern und Thüringen bereits die Computerdichte der KV Berlin erreicht ist, lie- gen Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg noch deut- lich unter der Zehn-Prozent- Marke.

Es muß dabei auf die un- terschiedlichen Erhebungs- und Meldeverfahren verwie- sen werden, die der KBV-Sta- tistik zugrundeliegen: Wenn eine KV erst dann nach Köln meldet, wenn der Arzt zum ersten Mal mit seiner EDV- Anlage abgerechnet hat, dann muß es zu niedrigeren Werten kommen als bei der gängigen Praxis in der Mehr- zahl der Kassenärztlichen Vereinigungen. Dort wird je- der Verkauf zunächst einmal gemeldet, unabhängig davon, wann der Arzt mit seinem Sy- stem die erste Abrechnung tatsächlich „fährt".

Wie bereits in den vergan- genen Jahren, so führt Medi- star auch dieses Jahr die ge-

samtdeutsche Verkaufshitli- ste unangefochten an (Abbil- dung 3). Es wird zwar immer schwerer für den Hannove- raner Anbieter, das hohe Ni- veau zu halten, aber der Vor- sprung zur Konkurrenz ist im- mer noch beachtlich. Die Überhol- und Verdrängungs- manöver durch Doc Expert um Rang 2 scheint die Eltvil- ler MCS vorläufig abwehren zu können.

Ein wenig überraschend hat sich Data Vital auf den vierten Platz der „Top Ten"

vorgeschoben. Das Göttinger Softwarehaus hat mit seinem Programm „DAVID" insbe- sondere die geographische Nähe zu den neuen KVen im Osten erfolgreich nutzen kön- nen.

Zusammen mit der auf Rang 8 in der Verkaufsstati- stik rangierenden Frey ADV bilden die vier bundesweiten Spitzenreiter auch das Füh- rungsquintett in den neuen Bundesländern (Abbildung 4).

Es fällt auf, daß die Abstände

— und damit die Erfolge — von Medistar im Osten bei weitem nicht so groß sind wie hierzu- lande: Während die wichtig- sten Mitbewerber in Ost und West auf ähnliche Verkaufs- anteile verweisen können, er-

reichte Medistar im Gebiet der ehemaligen DDR bislang nur etwas mehr als die Hälfte seines West-Marktanteils. Si- cherlich spielt die Kostenfra- ge dabei eine wichtige Rolle, denn der Marktführer zählt nicht unbedingt zu den

„Preisbrechern" der Branche.

Für die Ärzte in den neuen Bundesländern ist aber das pekuniäre Argument in Zei- ten hoher Investitionen und sinkender Gewinnaussichten eine vorrangige Größe.

„Explodierender" Markt Während die EDV-för- dernden Beschlüsse des KBV-Vorstandes aus dem Jahr 1986 in den darauf fol- genden Jahren zu einer spür- baren Belebung des Compu- tergeschäftes führten, stehen jetzt Entscheidungen ins Haus, die aus einem schon prosperierenden Markt un- versehens einen „explodie- renden" Markt machen könn- ten.

Das Verhältnis der ärztli- chen Selbstverwaltung zur EDV in der Arztpraxis ist, an- gesichts der anstehenden Be- wältigung des gesetzlich ver- ordneten „Informationshun-

Abbildung 1 Abbildung 2

Dt. Ärztebl. 89, Heft 46, 13. November 1992 (107) A1-3935

(2)

Die 5 führenden Praxiscomputer—Anbieter

in den Ost—KVen•

1 5-% Marktanteile

oir

10-

5 -

MEDISTAR MCS DOC EXPERT FREY DATA VITAL

0

• KVen Akaklenburg—Vorpommern, Brandenburg, Sachsen—Anhalt, Thüringen, Sachsen Stand: 30.09.92 Basis: 1699 bei der KBV gemeldete Inetallatianen

Abbildung 4

VERKAUFSANTEILE 1992 IN PROZENT

L1EDISTAR WCS DOC DPERT DATA—VITAL PITNEY DOWES ARCOS FREY TAPPESER SISYMED 519.1ED COSPUDENT BIOSYSTELIS CSB PROLIEDICO 18055

0 1 2 3 4 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Basis: 5.166 verkaufte Praxiscomputer in 1992 Stand: 30.09.92

Abbildung 3

gers" von Versicherten und Krankenkassen, in einem tief- greifenden Wandlungspro- zeß. Waren es vor zehn Jahren noch Angst und Skepsis, die bei den KV-Oberen gegen- über dem „Teufelswerkzeug"

Praxiscomputer überwogen, so ist man über die Phasen

„Duldung" und „punktuelle Förderung" zu der Erkenntnis gelangt, daß der konventionell arbeitende Arzt die Kassen- ärztliche Vereinigung in Zu- kunft um einiges mehr be- schäftigen wird als der Kollege mit Computer.

Unter dem Eindruck dieser neuen Ausgangslage ist land- auf, landab eine hektische Ge- schäftigkeit in den KV-Gre- mien zu beobachten. Die zum Teil an die Öffentlichkeit ge- drungenen Planspiele haben — je nach Standpunkt — zu Äng- sten und Hoffnungen geführt:

Das längst in der Mottenkiste der verpaßten Möglichkeiten verschwunden geglaubte Schreckgespenst des Einheits- programmes wird — zum Schaudern der Anbieter — er- neut hervorgekramt. Von mas- siven finanziellen Unterstüt- zungen für EDV-kaufwillige Ärzte durch die KV ist eben- falls die Rede. Wen wundert es, wenn ein derartiges Ge- misch aus Unausgegorenem und Gerüchten den Markt in Unruhe versetzt? Während die Nachfrager hastig die PC-Or- ders stornieren oder zurück- stellen, um den erwarteten

gesamten Branche für die ei- genen Ziele zu nutzen, ohne die Anbieter einem unbilligen Druck auszusetzen oder gar mit dem Wettbewerbsrecht in Konflikt zu geraten. Das könn- te zum Beispiel so aussehen, daß man eine „Einsteigerlö- sung" ausschreibt, die preis- lich die psychologisch wichtige Schwelle von 5 000 DM nicht

Die im Deutschen Ärzte- Verlag GmbH erscheinende EDV-Fachzeitschrift für Ärz- te — „PraxisComputer" — wird ab 1993 achtmal im Jahr er- scheinen (bisher sechsmal).

Damit reagieren Verlag und Redaktion auf den immer größer werdenden Informati- onsdruck für den Arzt beim EDV-Einsatz.

Für den Arzt werden die EDV-relevanten Themen im- mer komplexer. Die Einfiih- rung der ICrankenversicher- tenkarte und die Auswirkun- gen des „Gesundheits-Struk- turgesetzes '93" tragen dazu in erheblichem Maße bei.

Das Informationsbedürfnis der Ärzte wird immer größer.

Hier versteht sich „Praxis- Computer" sowohl als kom- petenter Ratgeber für Ärzte, die vor der Installation einer Datenverarbeitung stehen,

überschreitet und mit der so- wohl das Versichertenkarten- Handling als auch die Abrech- nung per Diskette abgewickelt werden kann.

Wer hier schnell auf die KV-Anforderungen ein- schwenkt, könnte mit einem

„sonnigen" Platz auf einer amtlichen Empfehlungsliste für den EDV-interessierten Praxisinhaber belohnt wer- den. Ob und in welchem Um- fang man den Kreis der ärztli- chen Computerkäufer durch finanzielle Anreize erweitern kann, muß, im Gegensatz zu einer durchaus möglichen zentralen Ausschreibung bei der „Einsteigerlösung", von jeder Kassenärztlichen Verei-

nigung vor Ort entschieden werden. Entsprechend unter- schiedlich ausgestattete EDV- Förderprogramme sind in den einzelnen Regionen zu erwarten.

Gilbert Mohr

Dipl.-Wirtschaftsingenieur KBV-Prüfstelle

Ottostraße 1

W-5000 Köln 40 (Lövenich)

als auch fiir die Praxisinha- ber, die in ihren Organisati- onsabläufen die EDV bereits ganz oder teilweise integriert haben.

Die Schwerpunkte der Zeitschrift liegen in Kosten-/

Nutzenanalysen, Systembe- schreibungen, Anwenderbe- richten, Neuigkeiten aus dem Soft-, Hardware- und Zube- hörbereich sowie dem Ein- satz von EDV-Technologien in der Medizin. Natürlich feh- len einschlägige Literaturhin- weise zum Thema genauso wenig wie die Vorschau zu Fachmessen und Veranstal- tungen.

I> Zu beziehen ist „Pra- xisComputer" zum Jahresbe- zugspreis von 48 DM beim Deutschen Ärzte-Verlag GmbH, Zeitschriftenvertrieb, Dieselstraße 2, W-5000 Köln 40 (Lövenich). EB warmen „Subventions-Re-

gen" nicht durch voreilige Kaufentscheidungen zu unter- laufen, widmen sich die Anbie- ter in der dadurch unvermittelt über sie hereinbrechenden verkaufsfreien Zeit dem inten- siven Studium des Kartell- rechts.

Das Ergebnis der berufspo- litischen Überlegungen zur Förderung des Praxiscompu- tereinsatzes wird wahrschein- lich weniger dramatische Kon- turen annehmen als vermutet.

Vom KV-Programm als Kon- kurrenz zu den 180 bereits vor- handenen kommerziellen Lö- sungen kann keine Rede sein.

Vielmehr versucht die Spit- zenorganisation der Kassen- ärzteschaft die Potenz einer

„PraxisComputer" ab 1993 mit acht Ausgaben

Ar3936 (108) Dt. Ärztebl. 89, Heft 46, 13. November 1992

Referenzen

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