• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "FERNSEHKRITIK: Die fliegenden Ärzte" (11.04.1991)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "FERNSEHKRITIK: Die fliegenden Ärzte" (11.04.1991)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Form auf eine Diskette übertragen werden.

Um die gewünschten Daten zu finden, sucht das Programm zu- nächst die Verordnungen der ausge- wählten Medikamente. Wird eines der Medikamente in der Datei eines Patienten entdeckt, werden folgende Informationen auf die Diskette über- tragen: Alter, Geschlecht, Dauerdia- gnosen, Diagnosen mit kurzfristiger Bedeutung, Dauermedikation, Akut- medikation, Befundtexte, Ergebnisse von Röntgenuntersuchungen, Aller- gien, Ergebnisse von EKG und So- nographie. Die auf die Diskette ab- gespeicherten Daten werden in die Datenbank des Instituts aufgenom- men. Es wird daran gearbeitet, die in einer Pilotphase mit wenigen Ärzten gewonnenen Daten zu verschlüsseln und auszuwerten.

Durch den Einsatz der EDV zu Datenerhebungszwecken soll die Zahl der beobachteten Behand- lungsverläufe so erhöht werden, daß Inzidenzberechnungen zu sichereren Ergebnissen führen und auch sel- tenere unerwünschte Wirkungen quantifiziert werden können.

... Unabhängig davon bleibt für Ärzte, die weiterhin mit Karteikar- ten arbeiten und die an einer Teil- nahme interessiert sind, die Möglich- keit einer Erfassung der für das For- schungsvorhaben erforderlichen An- gaben auf Formblättern erhalten.

Wir danken Professor Dr.

*

Lüllmann, Pro- fessor Dr. Ziegler und Privatdozent Dr. Mohr, Abteilung Pharmakologie der Universität Kiel, für ihre Mitwirkung beim Aufbau und bei der Durchführung des Forschungsvorhabens.

(Literatur beim Sonderdruck)

Anschrift der Verfasser:

Michael Hannig, Apotheker Dr. rer. nat. Reinhard Hanpft, Apotheker

Prof. Dr. med. Fritz Beske, MPH Ekkehard Becker, Diplom-Ingenieur Andreas Sauer, medizinischer Dokumentationsassistent Institut für

Gesundheits-System-Forschung Kiel Weimarer Straße 8

W-2300 Kiel-Wik

DEUTSCHES

ARZTEBLATT

DER KOMMENTAR

6 + 1 = 2: Eine neue Grundrechenregel behn BlUldesgeslUldheitsamt?

Die Verordnung über unwirt- schaftliche Arzneimittel in der ge- setzlichen Krankenversicherung ("Negativliste"), die zum 1. Juli 1991 in Kraft tritt, erzeugt immer stärkere gegenregulatorische Aktivitäten.

Es ist nur allzu verständlich, daß jeder pharmazeutische Unternehmer die Aufnahme seines Präparates in diese für seinen Umsatz nachteilige Liste verhindern möchte - mag es sich bei seinem Fertigarzneimittel auch um eine noch so irrationale

"Komposition" handeln. Es sieht so aus, als ob derartige Bemühungen vom Bundesgesundheitsamt in be- stimmten Fällen nach Kräften unter- stützt werden.

So hat die Bundesoberbehörde zum Beispiel dem Hersteller von Spasmo-Rhoival® bescheinigt, daß das in seinem Produkt enthaltene so- genannte "Extractum compositum"

aus 6 (sechs) unterschiedlichen Pflanzenteilen (Herba Agrimoniae, Herba Virgaureae, Herba Hyperici, Herba Bursae pastoris, Flores Arni- cae, Radix Valerianae) gleichzuset- zen sei mit einem Arzneistoff. Zu- sammen mit dem in diesem Fertig- arzneimittel noch enthaltenen Di- cycloverin ergibt dies also nicht die Summe 7, sondern die Summe 2 - Spasmo Rhoival® fällt damit nicht mehr unter die Bestimmungen dieser

FERNSEHKRITIK

Die fliegenden Ärzte (Dienstag, 26. März, ZDF). Gleich zu Beginn des Pilotfilms der australischen Fernsehserie stirbt der erste Patient von Dr. Tom Callaghan (Andrew McFarlane ), der sein Praktikum bei den Flying Doctors absolviert. Mit diesem tragischen Anfang soll wohl deutlich werden, daß der Zuschauer nicht mit einer der üblichen "Halb- götter-in-Weiß-Serien" zu rechnen hat.

Die "fliegenden Ärzte", die ein Gebiet betreuen, das so groß ist wie Frankreich, haben es nicht leicht: Sie müssen gegen V murteile und Miß-

Negativliste (Präparate mit mehr als 3 Inhaltsstoffen - die sogenannte

"3er-Regel"-sollen nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden).

Entgegen seinen derzeitigen Bemü- hungen hat der Hersteller das aus- schließlich den "zusammengesetzten Extrakt" und nicht Dicycloverin ent- haltende Rhoival® in der Roten Li- ste 1991 bei den Kombinationsprä- paraten einreihen lassen.

Besonders pikant wird diese

"Zusammenfassungstendenz" des Bundesgesundheitsamtes, wenn ein wissenschaftlich nicht unumstritte- nes Enzymgemisch tierischer und pflanzlicher Herkunft (Wobenzym®, enthält unter anderem Bromelaine, Papain, Alpha-Amylase, Trypsin und Chymotrypsin) ebenfalls in Zukunft als ein Arzneistoff gelten soll. Es muß damit gerechnet werden, daß die Hersteller unterschiedlich zu- sammengesetzter Bakterien-Kultur- Suspensionen (zum Beispiel in Kol- picortin®: Staphylococcus-, Strepto- coccus-, Pseudomonas- und E.-coli- Bestandteile) diese vom Bundesge- sundheitsamt angebotenen Möglich- keiten ebenfalls ausschöpfen wollen.

Schon seit längerem werden au- ßerdem "Umdeklarationen" von arz- neilich wirksamen Bestandteilen ei- nes Fertigarzneimittels in zum Bei- spiel "wirkungsrelevante Hilfsstof-

trauen der Landbevölkerung beste- hen. Außerdem sind die technischen Möglichkeiten häufig unbefriedi- gend. Dennoch gelingt es dem sym- pathischen Dr. Callaghan allmählich, das Vertrauen der Menschen zu ge- winnen.

Kein Wunder, daß die "Flying Doctors" sich in zahlreichen Län- dern der Welt großer Beliebtheit er- freuen. Denn Liebe und Leid des au- stralischen Landlebens werden nicht nur unterhaltsam und spannend, sondern auch überzeugend in Szene gesetzt. So ist davon auszugehen, daß die Serie, von der vorerst 34 Fol- gen ausgestrahlt werden, auch in Deutschland begeisterte Anhänger

finden wird. Kli

A-1254 (36) Dt. Ärztebl. 88, Heft 15, 11. April 1991

(2)

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

URZBERICHTE

fe", „Hilfsstoffe" oder auch „sonstige Bestandteile" vorgenommen. Unter diesen Umständen können — je nach Angaben der pharmazeutischen Un- ternehmer — zugesetzte Aminosäu- ren, aber auch „Hilfsdrogen", „Aro- mastoffe" und „Schaumbildner"

nicht mehr zur Berechnung der An- zahl der Inhaltsstoffe herangezogen werden.

Fließende Übergänge zwischen Arzneistoffen chemischen oder pflanzlichen Ursprungs (zum Bei- spiel können Campher oder Menthol aus Pflanzenteilen destilliert oder chemisch synthetisiert werden oder eine Mischung aus beiden Herstel- lungsverfahren sein) sorgen für neue

„Nutzen/Kosten-Überlegungen": die chemische Synthese dieser Arznei- stoffe ist zwar kostengünstiger, die Angabe „aus Pflanzenteilen gewon- nen" könnte aber einen Ausweg auf- zeigen, nicht unter die Bestimmun- gen der „Negativliste" zu fallen. Die oben erwähnte „3er-Regel" gilt nicht bei Arzneimitteln mit ausschließlich phytotherapeutischen Wirkstoffen.

Es stellt sich die Frage, mit welcher Methode diese Angaben der Her- steller überprüft beziehungsweise bestätigt werden sollen.

Die gute Absicht des Gesetzge- bers, den in Deutschland entstande- nen Wildwuchs irrationaler Kombi- nationspräparate etwas zu beschnei- den, wird dadurch nicht gerade ge- fördert. Kritische Beobachter sind gespannt, mit welchen „Zusammen- fassungen" bis zum 1. Juli 1991 noch gerechnet werden muß — der „inno- vativen" Phantasie mancher pharma- zeutischer Unternehmer beim Mar- keting scheinen keine Grenzen ge- setzt zu sein — jedenfalls nicht immer durch die oberste Zulassungsbe- hörde.

Ob der Phytotherapie allgemein mit diesen Maßnahmen des Bundes- gesundheitsamtes ein Gefallen getan wird, bleibt fraglich. Ein Hersteller eines Ginkgo-biloba-Extraktes ist zum Beispiel schon seit einiger Zeit heftig bemüht, die Besonderheiten seines in einem eigens entwickelten Herstellungsverfahren erzeugten Ex- traktes im Vergleich zu den Extrak- ten anderer Hersteller hervorzuhe- ben. Wenn das Bundesgesundheits- amt aber sogar Extrakte aus ver-

schiedenen Pflanzenteilen als einen Wirkstoff bezeichnet — sofern sie nur in enger Gemeinschaft „ausgezogen"

werden (ein Experte spricht von

„Ein-Topf-Verfahren", bei denen ei- ne geringere pharmazeutische Quali- tät als bei der getrennten Herstel- lung von Pflanzenauszügen erzeugt werden soll) — wie lassen sich dann mögliche verfahrenstechnische Un- terschiede bei der Herstellung eines Pflanzenextraktes als therapierele- vant erklären?

Ob das Bundesgesundheitsamt im Sinne des Arzneimittelgesetzes handelt — dies ist ebenfalls fraglich.

Zugegeben — die für die Zulassung zuständige Abteilung dieser Bundes- oberbehörde hat es nicht leicht. Als Beispiel sei die Überprüfung der vor- geschriebenen Wirksamkeitsanga- ben erwähnt, die nach dem Arznei- mittelgesetz auch bei einer be- schränkten (sie!) Zahl von positiven therapeutischen Ergebnissen als er-

Das amerikanische Fallgruppie- rungssystem „Patient Management Categories" (PMC) stellt eine geeig- nete Grundlage für eine fallbezoge- ne Kosten- und Leistungsrechnung, neue Finanzierungsformen und eine Krankheitsarten-orientierte Quali- tätssicherung dar. Dies ist das Ergeb- nis eines Modellversuchs in den chir- urgischen Abteilungen dreier Kran- kenhäuser unterschiedlicher Versor- gungsstufen (Altötting, Gütersloh, Ingolstadt). Er wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung durchgeführt von dem Wirtschaftwissenschaftler Prof.

Dr. Günter Neubauer, Universität der Bundeswehr München-Neubi- berg. Der Ergebnisbericht ist jetzt dem Bundesarbeitsministerium vor- gelegt worden.

PMC sind nach Krankheitsarten differenzierte Fallgruppen. Dabei wird neben der Diagnose auch die Behandlungsart und die Schwere der Erkrankung einbezogen. Die Klassi- fikation beruht auf 47 Krankheitsar- ten-Obergruppen (Module), die in knapp 840 Fallgruppen (PMC) diffe-

wiesen gelten (wobei die medizini- schen Erfahrungen der besonderen Therapierichtungen natürlich zu be- rücksichtigen sind). Aber bei Kombi- nationsarzneimitteln wird eindeutig verlangt, daß jeder arzneilich wirksa- me Bestandteil einen Beitrag zur po- sitiven Beurteilung des Arzneimittels leisten muß. Eine Umgehung dieser Vorschrift dadurch, daß unterschied- liche Stoffe oder Grundsubstanzen zu einem fiktiven Arzneistoff zusam- mengefaßt werden, kann nicht dem Sinne des Arzneimittelgesetzes ent- sprechen.

Die derzeitigen Entwicklungen auf dem Arzneimittelmarkt in Deutschland sorgen weiterhin für Überraschung bei allen Beteiligten.

Dr. med. Günter Hopf

Kommissarischer Geschäftsführer der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Aachener Straße 233-237 5000 Köln 41

renziert werden. Damit sind sie nach Aussagen der Chirurgen besser ge- eignet, Leistungsvergleiche der Krankenhäuser anzustellen als der dreistellige ICD-Schlüssel oder die in den USA eingesetzten DRGs (Diagnosis Related Groups).

Die PMC beruhen nicht auf sta- tistischen Erhebungen, sondern sie sind von Ärzten erarbeitet und er- lauben es, die Patienten bei der Kli- nikaufnahme aufgrund von Sympto- men, Untersuchungsbefunden und mitgegebenen Befunden einzugrup- pieren. Im Laufe der klinischen Er- hebungsphase hat sich gezeigt, daß sie auch eine Möglichkeit bieten, die Fallklassifikation mit Behandlungs- leitlinien zu verbinden und so zu Stan- dards zu kommen (dieser Aspekt wur- de hier nicht weiter verfolgt).

• Bei der Aufnahme des Pa- tienten werden ein Arztbogen und ein Pflegebogen angelegt. In diesen wird minutiös täglich vom Stations-

arzt oder von der Pflegekraft jede

Leistung zeitbezogen eingetragen.

Hinzu kommt ein Medikamentenbo- gen. Alle Angaben werden mittels

Patient Management Categories:

Brauchbar für Kosten- und Leistungsrechnung

Dt. Ärztebl. 88, Heft 15, 11. April 1991 (39) A-1257

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„Zeit des Erwachens" ist die Verfilmung (Kinostart: 14. Februar) eines wissenschaftlichen Buches von Oliver Sacks (Professor für Klinische Neurologie am Albert Einstein

demie eintreten. Dann muß er in drei Jahren an einer bestimmten An- zahl von Fortbildungsveranstaltun- gen teilnehmen, die die Akademie veranstaltet oder anerkennt. Am En- de

Eine fru- strierende Erfahrung, die mir die Hoffnung auf Ärzte vollkommen nahm, die ein Bedürfnis nach Unter- stützung oder Verständnis für Stu- denten empfänden oder gar

Für die Gemeinden wird die Gewer- besteuerumlage gestrichen; der An- teil der Gemeinden an der Einkom- mensteuer wird von 15 auf 17 Pro- zent erhöht.. Die Einheitsbewertung wird

Eine Umgehung dieser Vorschrift dadurch, daß unterschied- liche Stoffe oder Grundsubstanzen zu einem fiktiven Arzneistoff zusam- mengefaßt werden, kann nicht dem Sinne

Dabei hatte auch ich schon als Famulus oder PJ-Student und auch später als AiP durchaus meine kleinen Erfolgs- erlebnisse: Ich bin bei Patienten im- mer „angekommen", habe

Der Mini- ster bezog sich auf eine von seinem Hause in Auftrag gegebene Studie der Firma Dornier, nach der im bevölkerungsreichsten Bundesland 20 000 Betten abgebaut, umgewid-

Molekularbiologische und gen- technische Methoden eröffnen neue Wege sowohl für die Feststellung der Immunkompatibilität und Virussi- cherheit als auch für die Einführung