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Archiv "Fernsehkritik" (14.03.1991)

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Academic year: 2022

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In Teufels Küche (Montag, 4.

März, ZDF). In diesem als „Scien- ce Thriller" bezeichneten Film soll- te es um die Grenzen wissenschaft- lichen Fortschritts gehen: Ein gen- technologisches Institut entwickelt ein Medikament, das Krebszellen vernichtet. Lennart Winter, der an dem Erfolg beteiligt ist, wird plötz- lich der Zugriff auf Daten ver- wehrt, während ein Pharmakon- zern Zugang dazu hat. Das ist der Inhalt der absolut unglaubhaften und verworrenen Geschichte, in die der Autor Stephan Meyer alle The- men hereingepackt hat, die norma- lerweise die Einschaltquoten hoch-

schnellen lassen: Tierversuche, Genmanipulationen, gewissenlose Wissenschaftler, Computerhacker, mehrere Morde und eine Liebesge- schichte. Dennoch kam an keiner Stelle so etwas wie Spannung auf.

Selbst das schreckliche Ende der sympathischen Susanne vermochte den Zuschauer kaum zu rühren.

Das schwache Drehbuch mit seinen undifferenziert gezeichne- ten Charakteren hat wohl auch die Schauspieler (Christian Kohlund, Nina Hoger) nicht angesprochen.

Sonst wäre ihre darstellerische Lei- stung überzeugender gewesen.

Schade, daß aus einer interessan- ten Problematik so wenig gemacht wurde. Kli von Blutkomponenten werden vom

Transfusionsmediziner im Rahmen seiner fünfjährigen Weiterbildung erworben.

Blutkomponenten werden vor Infektionen geschützt und konserviert

Die wissenschaftlichen Aufga- ben und Perspektiven werden von der Risikominimierung und der Ver- fügbarkeit labiler spezifischer Blut- komponenten bestimmt. Hier seien die Sicherheit vor Infektionen, Ver- besserung der Präparations- und La- gerungstechniken einschließlich der Kryokonservierung sowie die Erfor- schung der durch Transfusionen in- duzierten Immunmodulation ge- nannt. Verbesserte Methoden der Virusinaktivierung tragen zu der Mi- nimierung des Transfusionsrisikos bei.

Für die Hämotherapie gewinnt auch die Präparation, Separation und (Kryo-)Konservierung von Kno- chenmark und/oder peripheren Stammzellen an Bedeutung. Zur Si- cherung einer diesbezüglichen Im- munkompatibilität ist der Aufbau von Spenderdateien für die Trans- plantation von Fremdknochenmark sinnvoll und notwendig.

Molekularbiologische und gen- technische Methoden eröffnen neue Wege sowohl für die Feststellung der Immunkompatibilität und Virussi- cherheit als auch für die Einführung neuer hämotherapeutischer Kon- zepte.

Die Qualitätskontrolle von Blut- präparationen kann und soll nicht nur den Verbrauch, sondern auch die Nebenwirkungsrate erheblich vermindern.

Der Ausbau und die technische Weiterentwicklung der autologen Hä- motherapie ist bei interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Anästhesio- logie und den operativen Fächern ein neues wichtiges Aufgabenfeld.

Schließlich stellen die Verbesse- rung und Fortentwicklung der EDV- gestützten seriellen Diagnostik und Komponentenpräparation einen Beitrag zur Kostendämpfung im Ge- sundheitswesen und Bewältigung ständig wachsender neuer Anforde-

rungen dar. Es ist eine gesundheits- politische Aufgabe, die medizinische Forschung mit der Zielvorgabe einer Kostendämpfung im Gesundheitswe- sen besonders zu fördern.

Die Grundlagenforschung des Faches sollte sich unter anderem mit der Biochemie der Antigenität von Blutzelloberflächen sowie der Immunregulation beschäftigen, um Probleme der Kompatibilität besser lösen zu können. Die Erforschung der molekularen Basis der Biosyn- these dieser Antigene dürfte auch Einblicke in das Wesen der Zelldif- ferenzierung/Entdifferenzierung und damit auch der Onkologie neue Im- pulse geben.

Die biochemische Charakterisie- rung von Rezeptoren auf Blutzellen (zum Beispiel Thrombozyten- membranglykoproteine) dürfte neue Wege der immunologischen und hä- mostaseologischen Diagnostik sowie der Qualitätskontrolle zur Transfusi- on vorgesehener Zellkonzentrate er- öffnen.

Die Charakterisierung der Akti- vatoren und Inhibitoren der Gerin- nungs- und Fibrinolysesysteme lie- fert neue Kriterien zur peritrans- fusionellen, hämostaseologischen Diagnostik und Qualitätskontrolle von Plasmapräparaten.

Gentechnische Projekte sollten und werden sich auf die Klonierung immunkompetenter Zellinien und

die Charakterisierung sowie Produk- tion hämostaseologisch oder ander- weitig wirksamer Plasmaproteine konzentrieren.

Aus dem Gesagten dürfte sich überzeugend die enge Verzahnung von Forschung, Lehre und klinikna- her, patientenbezogener hämothera- peutischer Krankenversorgung für die Transfusionsmedizin der 90er Jahre ergeben.

Anschriften der Verfasser:

Prof. Dr. med. Peter Hanfland Direktor der Abteilung

Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin Universitätsklinik Bonn Sigmund-Freud-Straße 25 5300 Bonn 1

Prof. Dr. med. Peter Kühnl Direktor der Abteilung Transfusionsmedizin Chirurgische Klinik Hamburg-Eppendorf Martinistraße 52 2000 Hamburg 20

Korrespondenzanschrift für Literatur und Separata:

Prof. Dr. med. Volkmar Sachs 1. Vorsitzender der

Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e. V.

Klaus-Groth-Platz 2 2300 Kiel

A-858 (36) Dt. Ärztebl. 88, Heft 11, 14. März 1991

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