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Archiv "Neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit" (08.01.1999)

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aris ist immer eine Rei- se wert. Nicht nur das besondere Flair, son- dern auch die Einkaufsmög- lichkeiten und vor allem zahl- reiche Museen locken täglich unzählige Touristen in die französische Metro- pole. Die wenigsten von ihnen werden wohl ihren oft nur ei- nige Tage währenden Aufenthalt unter das Motto „Wissenschaft zum Anfassen“ stel- len. Dabei ist ein Besuch in den so- genannten Science- Zentren durchaus zu empfehlen.

Technik nimmt in Frankreich einen ho- hen Stellenwert ein.

Zur Verbreitung der culture scientifique wurden zahlreiche Technik- und Wissen- schaftsmuseen einge- richtet, unter ande- rem das Musée des arts et métiers, das Palais de la décou- verte sowie die Cité des sciences et de l’industrie. Sie wollen komplexe wissen- schaftliche und technische Sachverhalte anschaulich ver- mitteln. Das „Conservatoire/

Musée des arts et métiers“

gehörte zur ersten Generati- on der Technikmuseen. Es wurde 1794 in der Aufbruch- stimmung und den Wirren der Französischen Revoluti- on gegründet.

Der Abt Henri Grégoire, Deputierter des Départe- ment Loir et Cher, stellte dem Nationalkonvent sein Projekt vor. „Die Schöpfung eines Conservatoire des arts et métiers, wo all die Werkzeuge und Maschinen, die gerade erfunden oder perfektioniert

worden sind, zusammenge- führt sind, wird Wißbegier und Interesse wecken, und man wird in allen Sparten schnellen Fortschritt sehen.“

Der 20seitige Bericht des Abts überzeugte offensicht-

lich den Nationalkonvent und führte zur Gründung des Mu- seums. Seit dem Jahr 1802 war das Museum, das lange Zeit auch als Lehranstalt diente, in der ehemaligen Ab- teikirche Saint-Martin-de- Champs untergebracht. Doch im 20. Jahrhundert verlor es zunehmend an Bedeutung.

Dem traditionsreichen Mu- seum drohte sogar die Schließung. Doch schließlich hat man sich zu einer Um- strukturierung entschlossen.

Seit 1993 wird das Musée des

arts et métiers in der Rue de Saint-Martin saniert. Voraus- sichtlich im Sommer 1999 sol- len die technischen Erfindun- gen der Öffentlichkeit wieder vorgestellt werden. Zur Zeit sind sämtliche Exponate in ei- nem Depot in St. De- nis untergebracht.

Für Besucher sind sie auch dort jederzeit zugänglich. Den Rang abgelaufen hatte dem Museum das 1937 ge- gründete Palais de la découverte, das nur wenige historische Originalgegenstände zeigt, dafür aber um so mehr Wert auf die anschauliche Demon- stration physikali- scher und chemischer Phänomene legt. Das wesentliche Instru- ment der Wissensver- mittlung sind Aus- stellungen, unter an- derem zu den The- men Astronomie, Chemie, Mathema- tik, Physik, Biologie und Medizin. Die meisten Experimente im Palais de la décou- verte werden aller- dings von Mitarbeitern vorge- führt und kommentiert. Ganz anders ist dies im Cité des sciences et de l’industrie, ei- nem Wissenschaftsmuseum im Nordosten von Paris. Dort

fiel 1977 die Entscheidung, die ehemaligen Schlachthaus- anlagen von La Villette neu zu nutzen und in ein Kultur- zentrum umzuwandeln. La Cité will mehr sein als ein bloßes Museum, es will ein besonderer Ort für den Aus- tausch und die Verbreitung der weltweiten wissenschaft- lichen Kenntnisse sein. So je- denfalls wurde das hochge- steckte Ziel im Gründungsde- kret formuliert. Eine beson- dere Ansprechgruppe sind Kinder und Jugendliche.

Aber auch Erwachsene wer- den in zahlreichen Ausstel- lungen unterhaltsam belehrt.

Im Bereich „Leben und Gesundheit“ kann man zum Beispiel mit einem Compu- terspiel sein Wissen über das Gesundheitswesen testen;

Dokumentarfilme informie- ren unter anderem über Epi- demien. Der Rumpf eines künstlichen Patienten bietet die Möglichkeit, in die Rolle des Arztes zu schlüpfen und das Abhorchen der Lungen am Modell zu erproben.

Bei aller Begeisterung für die Wissenschaft sollten die negativen Seiten des Fort- schritts auch nicht völlig un- terschlagen werden. Die Pari- ser Technikmuseen sind sich dieser Herausforderung wohl auch zunehmend bewußt. In der Cité wird zum Beispiel in der Abteilung „Umwelt“ auf

„das Entsorgungsproblem der neun Milliarden Tonnen Müll hingewiesen, die täglich in der industrialisierten Welt anfallen“, so der Katalog. Die wissenschaftshistorische Ex- kursion nach Paris kann also mit einem Einblick in die ak- tuellen Probleme des 20.

Jahrhunderts beendet wer- den. Gisela Klinkhammer

A-57 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 1–2, 8. Januar 1999 (57)

V A R I A FEUILLETON

Wissenschaft zum Anfassen

Paris als Stadt der Technik

In mehreren Museen werden naturwissenschaftliche Phänomene nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam vermittelt.

Das Außen-Institut der Rheinisch-Westfälischen Tech- nischen Hochschule Aachen erprobt nach eigenen Anga- ben seit 1995 neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit. Mitar- beiter des Instituts stehen daher auch in Kontakt zu den drei exemplarischen Technikmuseen in Frankreich. Im Jahr 1996 führte diese Zusammenarbeit zu einer umfangreichen Vortragsreihe. Für das Jahr 2000 sind wiederum Projektwo- chen geplant. Informationen: Außen-Institut der RWTH Aachen, Templergraben 55, 52062 Aachen, Telefon 02 41/

80-36 81, Fax 88 88-3 24. Kli

Die Cité des sciences et de l’industrie, La Villette Foto: CSI/Michel Lamoureux

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