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Commarmot, B., & Brang, P. (2011). Was sind Naturwälder, was Urwälder? In P. Brang, C. Heiri, & H. Bugmann (Eds.), Waldreservate. 50 Jahre natürliche Waldentwicklung in der Schweiz (pp. 12-25). Haupt.

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Commarmot, B.; Brang, P. 2011. Was sind Naturwälder, was Urwälder? In: Brang, P.; Heiri, C.; Bugmann, H. (Red.).

Waldreservate. 50 Jahre natürliche Waldentwicklung in der Schweiz. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL; Zürich, ETH Zürich. Bern, Stuttgart, Wien, Haupt. 12-25.

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Was sind Naturwälder, was Urwälder?

Naturwaldreservate sind Totalreservate, in de- nen sich der Wald ohne menschliche Eingriffe frei entwickeln kann [1]. Auf die Bewirtschaftung wird also ganz verzichtet. Die Walddynamik wird allein durch natürliche Prozesse wie Ansamung, Wachstum, Konkurrenz um Licht und Nährstoffe, Alte rung, Absterben, Vermoderung und natürli- che Störungen wie Sturm, Schneelast, Steinschlag oder auch Pflanzen fressende Huftiere geprägt.

Sofern grossflächige Störungen über einige Jahr- hunderte ausbleiben, können jene Bäume, die sich gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzen, ein viel höheres Alter erreichen als im bewirtschaf- teten Wald. So wächst ein Wald heran, welcher der ursprünglichen Waldvegetation nahe kommt beziehungsweise ein Wald, der so aussieht, wie wenn er nie durch den Menschen genutzt und in seiner natürlichen Entwicklung gestört worden wäre: ein Naturwald.

Werden und Vergehen im verschneiten Bödmerenwald.

Die zwei abgestorbenen Fichten hinterlassen eine Lü- cke im Bestand, von welcher die junge Fichte zu ihren Füssen profitieren kann.

Brigitte Commarmot und Peter Brang

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fahren [4, 7, 8] (Kasten 1.1). Die Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa definierte 1996 Urwald als «Waldgebiet, das nie durch menschli- che Eingriffe gestört wurde und in seiner Struktur und Dynamik die natürliche Entwicklung zeigt.

Boden, Klima, die gesamte Flora und Fauna und die Lebensprozesse wurden weder gestört durch Holznutzung und Beweidung noch durch andere direkte oder indirekte anthropogene Einwirkun- gen» [9]. Diese Definition ist ähnlich schon in der älteren Urwald literatur zu finden (z. B. [10]). Spä- ter verwendete die Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa den Begriff «forest undis- turbed by man» (Wald, der nicht durch den Men- schen gestört ist) [11].

Der Mensch hat die Wälder in Europa seit Jahr- tausenden umgestaltet. Es gibt daher kaum noch Wälder, die einer strengen Urwald-Definition ent- sprechen. Der Begriff «Urwald» wird hier deshalb häufig weniger strikt angewendet [12]. So wurde schon früh darauf hingewiesen, dass Nutzungen durch den «primitiven» Menschen zu tolerieren sind, sofern diese das Waldbild nicht wesent- lich verändert haben [13]. Auch muss akzeptiert werden, dass Urwälder indirekten Einflüssen der modernen Zivilisation ausgesetzt sind [12, 14] wie z. B. atmosphärischen Stoffeinträgen: Auch Ur- wälder werden aus der Luft gedüngt. Man darf jedoch davon ausgehen, dass in den als «Urwald»

bezeichneten Wäldern nie oder zumindest nur sehr wenig Holz genutzt wurde. Vielleicht wurde 1.1 Natur- und Urwälder

Es gibt viele Begriffe für «natürliche» Wälder und zu jedem Begriff mehrere Definitionen [2, 3, 4, 5].

In Europa wird «Naturwald» häufig für Wälder verwendet, die sich seit längerer Zeit natürlich, d.h. ohne Eingriffe des Menschen entwickeln und verjüngen, die jedoch noch Spuren früherer Nut- zungen aufweisen [6, 7] (Kasten 1.1). In einem Na- turwald kommen zwar dieselben Baumarten vor wie in einem Urwald der entsprechenden Wald- gesellschaft, aber die Altersstruktur der Bäume, die Häufigkeit einzelner Baumarten oder die Tot- holzmengen weichen vom Urwald ab. Die Sukzes- sion in Naturwäldern führt dann im Laufe der Zeit zu einem breiten Spektrum an Waldstrukturen (siehe Beispiele in Kap. 6). Auch Wälder, die sich ohne Zutun des Menschen auf aufgelassenen Wei- den oder Brachland eingestellt haben und nicht genutzt werden, werden zu den Naturwäldern gezählt. Wesentlich für Naturwälder ist, dass die vorhandene Bestockung durch Naturverjüngung entstanden, also nicht vom Menschen gepflanzt oder gesät worden ist [7]. Eine ähnliche Defini- tion versteht unter Naturwäldern Wälder, in de- nen die Elemente und Ökosystem funktionen der ursprünglichen Waldvegetation erhalten sind [8], wobei es sich dabei sowohl um Primär- als auch um Sekundärwälder handeln kann.

Im Unterschied zu Naturwäldern haben Urwäl- der keine Veränderungen durch den Menschen er-

Kasten 1.1: Naturwald und Urwald definiert

Mit dem Begriff «Naturwald» bezeichnen wir Wälder, welche aus Naturverjüngung hervorgegan- gen sind und sich seit längerer Zeit ohne Eingriffe des Menschen frei entwickeln. Naturwälder wei- sen jene Baumarten auf, die auch in der natürlichen Pflanzengesellschaft vorkommen würden; sie können jedoch Spuren der früheren Bewirtschaftung erkennen lassen. Naturwälder durchleben den natürlichen Entwicklungszyklus bis hin zur Zerfallsphase und weisen viel liegendes Totholz sowie – sofern sie keine grösseren natürlichen Störungen erfahren haben – alte Bäume und Dürrständer auf. Naturwälder können mit der Zeit Urwäldern ähnlich werden.

Als «Urwald» bezeichnen wir Wälder, aus denen frühere Nutzungen durch den Menschen weder bekannt noch erkennbar sind oder so unbedeutend waren und so weit zurückliegen, dass sie keinen Einfluss auf die heutige Baumarten zusammensetzung, Waldstruktur, Totholzmenge und Walddyna- mik erkennen lassen. Diese Definition von Urwald deckt sich weitgehend mit dem, was die Minis- terkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE) unter dem Begriff «forest undisturbed by man»» versteht.

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Was sind Naturwälder, was Urwälder? 15

ihre nicht mehr genutzten Wälder auch gerne als

«Urwald von morgen» [19, 20, 21].

Diese Vielfalt der Begriffe weist darauf hin, dass die Übergänge zwischen Urwald und Natur- wald fliessend sind und dass Wälder, die früher in irgendeiner Form genutzt worden sind, nach Jahr- hunderten freier Waldentwicklung wieder Urwäl- dern ähnlich werden, so dass sie sich kaum mehr von diesen unterscheiden. Oft muss man sich auf historische Quellen stützen, um zu bestimmen, ob ein bestimmtes Waldgebiet nun ein «echter» Ur- wald ist oder nicht. Allerdings fehlen solche Quel- len häufig gerade bei Wäldern, die nie genutzt worden sind [12].

Fazit: Die Frage nach dem Urwaldcharakter ei- nes Waldes ist legitim, aber – zumindest für eu- ropäische Wälder – kaum mit Ja oder Nein zu beantworten. Wir halten uns in diesem Buch an die Definitionen in Kasten 1.1. Wir gehen dabei von einem dynamischen Urwaldbegriff aus: Die Wälder in Mitteleuropa bildeten sich seit der letz- ten Eiszeit, als die Bäume vor rund 10 000 Jahren aus den Glazialrefugien zurückwanderten, und machten dabei wegen Klimaveränderungen meh- aber Brennholz gesammelt oder gelegentlich ein

Baum geschlagen (Abb. 1.1), oder Waldpartien in der Nähe von Dörfern oder Alpen wurden früher beweidet. Durch manchen Urwald führen heute noch Wege, auf denen Hirten ihr Vieh auf die hö- her gelegenen Weiden führten oder Heu von den Alpen ins Dorf brachten. Einige der heutigen Ur- wälder sind auch ehemalige Jagdgebiete von Ad- ligen, die von der Holznutzung verschont blieben und später als Reservate ausgeschieden wurden.

In einzelnen dieser Reservate wurden allerdings Hirsche und Rehe so intensiv gehegt, dass diese die Waldverjüngung und insbesondere die Baum- artenmischung stark veränderten; solche Reserva- te müsste man eher als «Naturwald» bezeichnen [12, 14, 15].

Etwas stärker beeinträchtigte Wälder und Wälder, von denen zwar frühere Nutzungen do- kumentiert, im heutigen Waldbild jedoch nicht mehr erkennbar sind, werden manchmal «Quasi- Urwald» [16], «sekundärer Urwald» [17, 18] oder

«Urwald im weiteren Sinne» genannt [14, 17].

Diese Wälder stehen bezüglich Naturnähe zwi- schen Urwald und Naturwald. Länder, in denen keine Urwälder mehr vorkommen, bezeichnen

Abb. 1.1. Spuren der ehemaligen Waldnutzung: Der Stumpf eines vor Jahrzehnten geschlagenen Baumes im Wald- reservat Bois de Chênes.

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fremden, wirtschaftlich interessanten Baumarten

«angereichert» worden ist, die sich jetzt natürlich verjüngen [12]?

Vielfach geht man deshalb dazu über, «Na- türlichkeit» anhand einer kontinuierlichen Skala zu beurteilen, welche von «natürlich», das heisst ohne menschlichen Einfluss, bis zu «künstlich»

(vom Menschen gemacht) reicht. Auf Wälder bezo- gen stehen dann am einen Ende der Skala Urwäl- der, am anderen Plantagen mit standortsfremden Baumarten. Diese Betrachtungsweise ermöglicht es, Wälder oder auch nur gewisse Teilaspekte wie die Baumartenmischung oder die Waldstruktur als mehr oder weniger naturnah einzuordnen [12]. Eine Bewertungsmethode der Naturnähe ist das Hemerobiekonzept [23, 24], bei dem anhand mehrerer Kriterien der menschliche Kultureinfluss auf das Ökosystem beurteilt wird. Die wichtigste Vergleichsgrösse für die Naturnähebewertung ist dabei die potenzielle natürliche Waldgesellschaft, das heisst jene Vegetation, welche sich unter den rere Umwandlungen durch. Die heutigen Ver-

breitungsgebiete von Buche, Fichte und Tanne konsolidierten sich erst vor 4000 bis 6000 Jahren [22]. Seither sind erst etwa 15 bis 30 Baumgene- rationen vergangen. Die Vorstellung eines Urwal- des im Gleichgewicht ist somit für Mitteleuropa unzutreffend. Die gegenwärtige Klimaänderung dürfte erneut Bewegung in die Artenverbreitung bringen.

1.2 Die «Natürlichkeit» beurteilen

Nicht nur zwischen Ur- und Naturwäldern, auch zwischen einem bewirtschafteten Wald und ei- nem Naturwald gibt es fliessende Übergänge.

Dabei stellen sich zum Beispiel Fragen wie: Wie lange muss in einem Wald die letzte Holznutzung zurückliegen, bis er als Naturwald gilt? Darf man einen Wald je als Naturwald bezeichnen, in dem die ursprüngliche Waldvegeta tion mit standorts-

Abb. 1.2. Überlappung verschiedener Generationen und Entwicklungsphasen im Tannen-Buchen-Urwald (nach [18]).

0 250 600 1000

750

Alter Holzvorrat [m3/ha]

– – – –

1. Entwick- lungszyklus

Verjüngungsphase Jungwaldphase Optimalphase Zerfallsphase 2. Entwick-

lungszyklus

Verjüngungsphase 3. Entwick-

lungszyklus – – – Jungwaldphase

– Zerfallsphase

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Was sind Naturwälder, was Urwälder? 17

Fläche können jedoch auch gleichförmige Jung- wälder entstehen. In der Optimalphase (Abb. 1.4) schliesst sich das Kronendach; schwache, unter- ständige Bäume sterben ab. Unter- und Mittel- schicht sind meist nur sehr schwach ausgeprägt;

der Wald kann hallenartig wirken. Der Holzvor- rat der lebenden Bäume erreicht gegen Ende der Optimal phase sein Maximum. Gegen Ende der Optimalphase nimmt die Vitalität der Bäume ab, und das Wachstum verlangsamt sich. An den Stäm- men siedeln sich erste Pilze an, die Baumkronen werden langsam schütter und einzelne Äste oder grös sere Kronenteile sterben ab. Einzelne Bäume in der Oberschicht können auch schon altersbe- dingt ausfallen. Wenn immer mehr alte Bäume absterben, beginnt die Zerfallsphase (Abb. 1.5).

Es entstehen Bestandeslücken, in denen bereits wieder neue Baumkollektive aufwachsen, und der alte Bestand löst sich langsam auf. Sobald sich Naturverjüngung eingestellt und etabliert hat, geht die Zerfallsphase in die Verjüngungsphase über (Abb. 1.6). Zerfalls- und Verjüngungsphasen heutigen Standortsverhältnissen ohne Zutun des

Menschen langfristig entwickeln würde. Die Be- schreibung der potenziellen natürlichen Waldge- sellschaft ist allerdings mit vielen Unsicherheiten behaftet.

Die im Kapitel 6 vorgestellten Naturwaldreser- vate sind unterschiedlich naturnah, je nachdem, wie stark der Wald durch die frühere Nutzung verändert wurde und wie lange er bereits nicht mehr bewirtschaftet wird. Fast alle Waldreservate in der Schweiz sind nicht Urwälder, sondern Natur- wälder auf dem Weg zum Urwald. Als Urwälder können die Reservate Derborence (Kap. 6.7) und Scatlè (Kap. 6.11) gelten, mit gewissen Einschrän- kungen auch der Bödmerenwald (Kap. 6.10). Was Derborence und Scatlè fehlt, ist allerdings die Grös se: Diese Reservate sind so klein, dass kaum alle Entwicklungsphasen immer präsent sein kön- nen.

1.3 Lückendynamik in Urwäldern

Urwälder bestehen typischerweise aus einem Mo- saik von Baumkollektiven, welche sich in unter- schiedlichen Entwicklungsphasen befinden [14, 18, 25, 26, 27] (Abb. 1.2). Die Grösse der Kollektive kann dabei sehr unterschiedlich sein. Wo alte Bäu- me absterben oder Bäume vom Wind geworfen, durch Insekten oder Feuer abgetötet werden, ent- stehen kleinere und grössere Lücken im Bestand, in denen wieder junge Bäumchen heranwachsen können (Abb. 1.3).

Solche Baumkollektive, die mehr oder weniger gleichzeitig entstanden sind, durchlaufen mehre- re Entwicklungsphasen, von der Jungwald- oder Wachstumsphase über die Optimal-, Alters- und Zerfallsphase in die Verjüngungsphase, aus der dann schliesslich wieder ein neues Baumkollektiv hervorgeht. Die Entwicklungs phasen unterschei- den sich durch bestimmte Strukturmerkmale und Prozesse. Häufig überlappen sie sich aber räum- lich und zeitlich (Abb. 1.2), so dass sie sich im Gelände nur schwer erkennen und voneinander trennen lassen.

In der Jungwaldphase setzt sich der Wald mehrheitlich aus Jungwuchs, Dickungen und schwachen Stangenhölzern zusammen. Die Bäu- me wachsen in dieser Phase rasch in die Höhe.

Die Bestandesstruktur ist meist mehrschichtig; bei raschem Zerfall des Altbestandes auf grös serer

Abb. 1.3. Lücke mit üppiger Buchenverjüngung im Buchenurwald Uholka, Ukraine.

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sind gekennzeichnet durch grosse Mengen an ste- hendem und liegendem Totholz und – besonders letztere – durch eine vielfältige vertikale Struktur des Bestandes.

Vor allem bei Beteiligung Schatten ertragender Baumarten oder bei heterogenen Standortsver- hältnissen kann es zwischen Zerfalls- und Jung- waldphase zu einer mehr oder weniger lange andauernden Phase mit vertikal stark strukturier- ten Beständen kommen, in der sich auf- und ab- bauende Prozesse ausgleichen: der so genannten Gleichgewichts- oder Plenterphase [14, 26, 28, 29].

Durch Störungen wie Stürme oder Feuer kann der Entwicklungszyklus vorzeitig abgebrochen oder verkürzt werden. Auch die Holznutzung in bewirtschafteten Wäldern ist ökologisch gesehen eine Störung: Die Bäume werden dabei in der Op- timalphase genutzt, solange ihr Holz noch gesund und nicht von Pilzen befallen ist.

Je nach Baumart, Standort und Störungsre- gime der Wälder können die Baumkollektive, die

Abb. 1.4. Optimalphase im Buchenurwald Uholka, Ukraine.

in der gleichen Entwicklungsphase sind, sehr un- terschiedlich gross sein. In störungsarmen Urwäl- dern der gemässigten Klimazone Europas verläuft die Verjüngung meist kleinflächig. In Buchenur- wäldern werden Bestandeslücken oft durch den Tod eines einzelnen alten Baumes verursacht. Die meisten Lücken sind kleiner als 200 m2, solche von mehr als 1000 m2 sind selten [30, 31, 32] (Abb. 1.3 und 1.6). Auch Altbestände in Bergmischwäldern mit Buchen, Tannen und Fichten erneuern sich meist kleinflächig, obwohl gelegentlich auch grös sere Windwürfe vorkommen. Zusammenbrü- che auf grösseren Flächen und damit grossflächi- ge Zerfallsphasen treten in Fichten- und Fichten- Tannen-Urwäldern auf (Abb. 1.5). Dies führt zu ausgedehnten mehr oder weniger gleichförmigen Beständen [18, 26]. In borealen Nadelwäldern, in denen grossflächige Störungen häufig sind, kön- nen Baumkollektive durchaus über mehrere Qua- dratkilometer fast gleichaltrig sein.

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Was sind Naturwälder, was Urwälder? 19

Abb. 1.6. Verjüngungsphase im Buchenurwald Welyka Uholka in den ukrainischen Karpaten.

Abb. 1.5. Grossflächige Zerfallsphase im Fichten-Tannen-Urwald Derborence.

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tiv artenarmen Urwäldern in der Regel grösser als in bewirtschafteten Wäldern (Kap. 3).

Zu den auffälligsten Merkmalen von Urwäl- dern der gemässigten Zonen mit kleinflächiger Lückendynamik gehört die Zerfallsphase mit ei- nem grossen Anteil an mächtigen alten Baumrie- sen, absterbenden, bereits von Pilzen besiedelten Bäumen, die ihre natürliche Altersgrenze erreicht haben, und grossen Mengen an stehendem und liegendem Totholz unterschiedlicher Dimension und in allen Stadien der Zersetzung (Kasten 1.2).

Typisch sind auch das räumliche, mosaikartige Nebeneinander und die zeitliche Überlappung verschiedener Phasen. Oft findet man schon auf kleiner Fläche sehr unterschiedlich alte und gros- se Bäume. Je nach Baumarten und Standort kann bereits auf Flächen von 30 bis 50 ha ein dynami- sches Gleichgewicht zwischen den Entwicklungs- phasen entstehen, so dass sich das Waldbild über die ganze Fläche gesehen im Lauf der Zeit kaum verändert [18].

Wenn jedoch Störungen wie Windwurf, Wald- brand oder Insektenkalamitäten auftreten, ent- 1.4 Merkmale von Urwäldern

Urwälder werden landläufig mit einem undurch- dringlichen Dschungel und grosser Artenviel- falt gleichgesetzt. Dies gilt meist für die tropi- schen Regenwälder mit ihrem charakteristischen

«Stockwerk bau» und der grössten Artendichte von Pflanzen und Tieren, die in terrestrischen Ökosyste men vorkommt (Abb. 1.7; [33]). Urwälder müssen jedoch weder struktur- noch artenreich sein. So gibt es europäische Urwälder, die aus ei- ner oder einigen wenigen Baumarten bestehen und auch sonst relativ arm an Tier- und Pflanzen- arten sind. Dazu gehören die borealen Nadelwäl- der und Buchenwälder der gemässigten Zone, sofern natürliche Störungen selten sind, in denen Pionierarten die Artenvielfalt erhöhen. In diesen Zonen können naturnah bewirtschaftete Wälder artenreicher sein als grossflächige Urwälder auf vergleichbarem Standort; gleichzeitig können je- doch manche für Urwälder typische Arten fehlen oder selten sein [34, 35]. So ist die Vielfalt an Ar- ten, die auf Totholz angewiesen sind, auch in rela-

Abb. 1.7. Stockwerkbau in einem tropischen Urwald in Malaysia.

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etwas mehr als einem Drittel der gesamten Wald- fläche der Welt entspricht (Tab. 1.1). Am meisten Urwald liegt im Amazonasgebiet. Brasilien trägt 31 % zur weltweiten Urwaldfläche bei, Russland 19 % und Nordamerika (Kanada und USA) 20 %.

Europa ohne Russland weist gemäss FAO noch 84 790 km2 «primary forest» auf, was 4,4 % der Waldfläche entspricht. Die Erhebungen der Mi- nisterkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa [11] ergaben etwas grössere Anteile an ungestör- ten Wäldern (5 % für Europa, 26 % für Europa ein- schliesslich der Russischen Föderation).

Tab. 1.1. Urwaldflächen im Jahr 2005 (aus [35], Tab. 3.1:

Area of primary forest 2005).

Region/

Subregion

Anteil Wald- fläche mit verfügbarer Information

Urwald- flächen (1000 ha)

Urwaldan- teil an der gesamten Waldfläche

[%] [%]

Afrika 67,9 11 510 11,6

Asien 100,0 87 526 15,3

Europa 100,0 263 948 26,8

Nord- und

Zentralamerika 99,7 311 656 44,3

Ozeanien 98,6 35 275 –

Südamerika 94,3 601 689 76,8

Welt 93,1 1 337 763 36,4

stehen auch im Urwald gleichaltrige, homogene Bestände. Vorübergehend kann es dabei zu ei- nem Wechsel in der Baumartenzusammensetzung kommen, indem sich zunächst so genannte Pio- nierbaumarten wie zum Beispiel Birken, Weiden oder Pappeln ansamen, unter deren Schirm sich dann später wieder die Baumarten der späten Sukzessionsstadien einstellen.

1.5 Verbreitung von Ur- und Naturwäldern Verlässliche Zahlen über die heutige Verbreitung von Urwäldern gibt es keine. Dies liegt einerseits an der unterschiedlichen Interpretation des Be- griffs «Urwald», andererseits daran, dass entspre- chende Waldinventuren vielerorts fehlen. Gemäss den Erhebungen der FAO [35] gibt es weltweit noch rund 13 Millionen km2 (1,3 Milliarden Hekta- ren) Ur- und Naturwälder («primary forest»1), was

1 Der Begriff «primary forest» der FAO schliesst Wälder mit geringfügigem anthropogenem Einfluss mit ein, solange die ökologischen Prozesse dadurch nicht er- kennbar beeinträchtigt sind: «Forest/Other wooded land of native species, where there are no clearly visi- ble indications of human activities and the ecological processes are not significantly disturbed. Explanatory note: Includes areas where collection of non-wood forest products occurs, provided the human impact is small. Some trees may have been removed» [35].

Kasten 1.2: Urwaldmerkmale

Störungsarme Urwälder zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

– Baumriesen und/oder alte Bäume sind häufig.

– Einige Bäume erreichen ihr biologisches Maximalalter.

– Es kommt stehendes und liegendes Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsstadien vor.

– Der Bestandesaufbau ist heterogen, unterschiedliche Entwicklungsphasen wechseln mosaikartig ab.

– Alle Entwicklungsphasen, insbesondere auch Zerfallsphasen kommen vor.

– Die Entwicklungsphasen überlappen sich.

– Baumalter und Stammdurchmesser sind auf kleiner Fläche unterschiedlich.

– Die Biomasse ist gross.

– Das Artenspektrum ist natürlich.

– Spuren anthropogener Nutzungen wie Strünke gefällter Bäume, Rückegassen, Pflanzungen, Beweidungsspuren usw. fehlen.

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te gibt es heute vor allem noch in den Gebirgs- zügen Ost- und Südosteuropas (z. B. Karpaten, Dinarische und Albanische Alpen, Balkan), wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgedehnte Urwäl- der vorkamen [13, 36, 37, 38, 39, 40, 41]; aber auch in den Alpen haben kleinere Urwaldreste über- dauert [42]. Tabelle 1.2 präsentiert eine Auswahl der bekanntesten Urwaldreservate in der gemäs- sigten Zone Europas. Die meisten derartigen Ur- waldreste sind weniger als 100 ha gross; zusam- menhängende Flächen von mehr als 1000 ha sind selten. Die grössten Urwaldflächen in Waldtypen, welche auch in der Schweiz verbreitet sind, be- sitzen Rumänien, die Ukraine und die Slowakei (Abb. 1.8). Es handelt sich meistens um Buchen-, Tannen-Buchen-, Fichten-Tannen- und Fichtenur- wälder.

Die FAO schätzt, dass zwischen 1990 und 2005 jährlich 60 000 km2 (6 Millionen ha) Urwälder ge- rodet oder in bewirtschaftete Wälder umgewan- delt wurden. Am meisten Urwald ging in Brasilien und Indonesien verloren. Während sich die Ver- lustrate in einigen Regionen verlangsamt, nimmt sie in Südamerika noch zu. Wenn die Entwicklung im gleichen Tempo weitergeht, wird es in rund 200 Jahren keine Urwälder mehr geben. Einen umgekehrten Trend gibt es in Japan und einigen westeuropäischen Ländern, wo einige nicht mehr bewirtschaftete Wälder langsam wieder einen ur- waldähnlichen Zustand erreichen [35].

Als Vergleichsflächen für die Schweizer Natur- waldreservate sind vor allem Urwälder und alte, seit mehreren hundert Jahren nicht mehr genutz- te Naturwälder in der gemässigten Zone Europas interessant. Entsprechende Ur- und Naturwaldres-

Tab. 1.2. Einige bekannte europäische Urwaldreservate der gemässigten Zone (alphabetisch geordnet nach Land).

Urwald Fläche (ha) Land Waldtyp Referenz

Peručica 1434 Bosnien-Herzegowina Tanne-Buche Pintarić [43]

Janj 195 Bosnien-Herzegowina Tanne-Buche Pintarić [43]

Lom 295 Bosnien-Herzegowina Tanne-Buche Pintarić [43]

Čorkova Uvala 75 Kroatien Tanne-Buche Matić [44]

Rothwald 240 + 47 Österreich Tanne-Buche Schrempf [45]

Białowieża 4747 Polen Linde-Hagebuche,

Eiche-Fichte und andere

Falinski [46]

Izvoarele Nerei 5253 Rumänien Buche Bândiu [47]

Derborence 22 Schweiz Tanne-Buche Leibundgut [14]

Havešová 171 Slowakei Buche Korpel‘ [18]

Stužica 659 Slowakei Buche, Tanne-Buche Korpel‘ [18]

Vihorlat-Kyjov 53 Slowakei Buche Korpel‘ [18]

Dobroč 102 Slowakei Tanne-Buche Korpel‘ [18]

Badín 31 Slowakei Tanne-Buche Korpel‘ [18]

Rajhenavski Rog 51 Slowenien Tanne-Buche Hartman [48]

Pečka 60 Slowenien Tanne-Buche Hartman [48]

Žofín 75 Tschechische Republik Fichte-Buche Průša [15]

Boubín 47 Tschechische Republik Fichte-Buche Průša [15]

Uholka-Schyrokyj Luh 8800 Ukraine Buche Brändli und

Dowhanytsch [49]

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Was sind Naturwälder, was Urwälder? 23

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Abb. 1.8. Urwald Dobroč in der Slowakei.

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