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Archiv "Industrie befürchtet Gefährdung der Arzneimittelforschung" (31.03.1977)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 13 vom 31. März 1977

Leserdienst

Hinweise •Anregungen

Industrie befürchtet Gefährdung der

Arzneimittelforschung

Auf Preisdisziplin der Pharmahersteller hingewiesen

Würde die Forschungstätigkeit der Pharma-lndustrie ernsthaft behindert, wenn das „Kosten- dämpfungsgesetz" durchkä- me? Foto: Bohnert-Neusch

Die pharmazeutische Industrie be- fürchtet eine Gefährdung der Arz- neimittelforschung als Folge des von der Bundesregierung vorgeleg- ten und jetzt im Bundestag berate- nen „Krankenversicherungs-Ko- stendämpfungsgesetzes". Die für den Arzneimittelbereich vorgesehe- nen Beschränkungen würden dar- über hinaus nicht zu einer Entla- stung der Versicherten, sondern un- ter Umständen sogar zu einer Mehr- belastung führen, meint der Bun- desverband der Pharmazeutischen Industrie in einer umfangreichen Stellungnahme zu dem Regierungs- vorhaben.

Der Verband stützt seine pessimisti- sche Erwartung auf die Auswirkun- gen, die das Gesetz in der Praxis haben würde, wenn es in der vorlie- genden Form in Kraft träte. Die Ärzte würden von vornherein motiviert, entweder ältere, billigere Präparate zu verordnen oder teurere alternati- ve Behandlungsmethoden einzuset- zen, etwa Patienten mit schwereren Erkrankungen und einem entspre- chend großen oder teuren Arznei- mittelbedarf ins Krankenhaus zu überweisen. Ein solches Verhalten könne man den Ärzten nicht einmal zum Vorwurf machen. Die Verant- wortung treffe letztlich diejenigen, die mit Hilfe dieses Gesetzes den Ärzten die finanziellen Risiken der Krankheiten der Kassenpatienten auflasten wollen.

Die Pharma-lndustrie glaubt, die vorgesehenen Reglementierungen

für den Arzneimittelbereich würden zu Erlöseinbußen führen, die wie- derum zu Lasten der Arzneimittel- forschung — für Forschung und Ent- wicklung seien 1976 rund 1,35 Mil- liarden DM aufgewandt worden — gehen müßten.

Die pharmazeutische Industrie for- dert zwar keine Absatzgarantie für ihre Produkte (was auch unserer Wirtschaftsordnung nicht entspre- chen würde), sie erwartet jedoch Rahmenbedingungen, die ihr For- schungsinvestitionen im bisherigen Ausmaß ermöglichen.

Der Bundesverband der Pharmazeu- tischen Industrie fordert in seiner Stellungnahme die Abkoppelung des „Krankenversicherungs-Kosten- dämpfungsgesetzes" vom Renten- anpassungsgesetz. Für übertriebene Eile zur Veränderung im Kranken- kassenbereich bestehe keine Not- wendigkeit, da die Ausgabenent- wicklung der Kassen durch die Zu- rückhaltung der „Anbieter" ge- bremst worden sei. Auch die Preis- disziplin der pharmazeutischen In- dustrie habe zu dieser Entwicklung beigetragen. Der Verband befürwor- tet sorgfältige Überlegungen ohne Zeitdruck über Alternativen zu den Vorlagen des Bundesarbeitsministe- riums.

Im Bereich der Arzneimittelversor- gung sieht der Verband vernünftige- re Problemlösungen unter anderem durch eine Verbesserung der Markt- übersicht (die es den Ärzten ermög-

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Ein aufblasbares Kissensystem gegen Bandscheibenbeschwerden Werkfoto Leserdienst

Hinweise • Anregungen

AUTO

Form und Federung der Autositze wurden in den letzten Jahren erheb- lich verbessert. Die Anpassung der Rücken-, Sitz- und Seitenprofile wie auch des Materials an die Körper- form und Gewebestrukturen vermit- telt das Gefühl einer wohltuenden Abstützung bei weitgehendem Schutz vor Vibration und Stö- ßen.

Aber schon nach kurzer Fahrt erwei- sen sich auch „ideale" Sitzformen als unwirksam gegen Ermüdung und Verspannung. Eine der Ursa- chen ist in der reduzierten Durch- blutung zu sehen und — was das Achsenorgan betrifft — in den beson- deren Eigenschaften der bradytro- phen Gewebe: Bandscheiben und vergleichbare Gewebe bedürfen ei- nes zusätzlichen „Pumpeffektes"

der nur durch Bewegung bzw. Lage- veränderung der Wirbelsäule und der Wirbelkörper zueinander er- reicht werden kann. Derartige Lage- veränderungen bewirkt der „Dyna- mische Auto- und Ruhesitz": Zwei übereinander angeordnete Kissen füllen sich abwechselnd mit Luft.

Das horizontal angebrachte rollen- förmige Polster in Lendenhöhe ver- ändert die Lendenlordose, während die Thoraxhaltung von dem senk-

recht angeordneten Rückenkissen beeinflußt wird. Die Folge ist ein deutlicher Aufrichtungseffekt, der einerseits zu tieferer Atmung anregt, andererseits mit einer Veränderung der Nackenhaltung zur Entspan- nung der Halsmuskulatur beiträgt.

Das Antriebsgerät

(8 x 12

x 18 cm) kann unter den Sitz geschoben wer- den. Als Stromanschluß dient die Steckdose des Zigarrenanzünders.

Ein Taster auf dem Schaltkästchen (Unterbringung am Armaturenbrett oder der Mittelkonsole) bewirkt die Füllung des einen Kissens. Durch Druck auf einen andersfarbigen Schalter wird das andere Kissen ge- füllt, während sich gleichzeitig das erste Kissen entleert. Die Vorrich- tung läßt sich auch für Ruhesitze, z. B. Fernsehliegen verwenden, wo- bei zum Anschluß des 12-Volt- Gerätes ein Transformator benutzt wird.

Eine weitere Ausführung sieht einen vollautomatischen Wechsel vor, der den gesamten Ablauf ohne Zutun des Kraftfahrers vornimmt. Allein die Dauer der Füllungsperioden ist zu regulieren. Hersteller: Dynamika GmbH, Bienenstraße 3, 6900 Heidel- berg 1. B/p

Arzneimittelindustrie

licht, noch stärker auch wirtschaft- liche Gesichtspunkte bei der Ver- ordnung von Medikamenten zu be- rücksichtigen, ohne indessen in die Therapiefreiheit einzugreifen) und bei der Gestaltung der Packungs- größen. Die Frage einer Selbstbetei- ligung der Patienten an den Krank- heitskosten müsse darüber hinaus undogmatisch geprüft werden, meint der Verband. pa/NJ

Dreifachschutz für die Praxis

Eine „Dreifach-Kombination" zur

„hundertprozentigen Praxisabsi- cherung" bietet die Partner-Versi- cherungsgruppe (= Deutsche Be- amten-Versicherung) an. Die Kombi- nation besteht aus einer Praxisein- richtungsversicherung (die den Neuwert bei Feuer-, Explosions-, Einbruchdiebstahl-, Leitungswas- ser, Glasbruch- und Sturmschäden deckt), einer Praxisunterbrechungs- versicherung (Honorarausfall und laufende Kosten bei Unterbrechung durch Feuer-, Einbruchdiebstahl-, Leitungswasser- und Sturmeinwir- kung werden ersetzt) sowie einer Versicherung der Behandlungs- scheine und Abrechnungsunterla- gen (sie erstattet den Honoraraus- fall, der durch Verlust dieser Unter- lagen entsteht). Ein Preisbeispiel:

Jeweils 250 000 DM Versicherungs- summe für Praxisversicherung und

Praxisunterbrechungsversicherung sowie 60 000 DM (Quartalabrech- nungssumme) für Behandlungs- scheinversicherung kosten jährlich 947,70 DM. Alle drei Versicherungen können auch einzeln abgeschlossen werden. EB

Filiale Hannover

Die Filiale Hannover der Deutschen Apotheker- und Ärztebank ist in Zu- kunft in 3000 Hannover 1, Königstr.

10, Telefon 05 11/1 63 61, zu finden.

Im Ärztehaus, Berliner Allee 20, wird die Bank weiterhin mit einer Zweig- stelle vertreten sein. Eine weitere Zweigstelle der Filiale Hannover be- findet sich in Braunschweig. APO

Sitzhilfe gegen Bandscheibenbeschwerden

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Heft 13 vom 31. März

1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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