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StudiengangBachelor Gesundheits- und SozialmanagementModulEinführung in das Gesundheitssystemund die Gesundheitswissenschaft

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Academic year: 2022

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BG-EGG-P11-080412 Klausuraufgaben Seite 1 von 3

Studiengang Bachelor Gesundheits- und Sozialmanagement Modul Einführung in das Gesundheitssystem

und die Gesundheitswissenschaft Art der Leistung Prüfungsleistung

Klausur-Knz. BG-EGG-P11-080412

Datum 12.04.2008

Die Klausur besteht aus 4 Aufgaben, von denen alle zu lösen sind.

Ihnen stehen 90 Minuten für die Lösung zur Verfügung. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 100 Punkte. Zum Bestehen der Klausur müssen mindestens 50 % der Gesamtpunktzahl erzielt werden.

Lassen Sie 1/3 Rand für die Korrekturen und schreiben Sie in einer zweifelsfrei lesbaren Schrift. Die Benutzung eines Bleistiftes ist nicht zulässig.

Denken Sie an Name und Matrikelnummer auf den von Ihnen benutzten Lösungsblättern.

Bearbeitungszeit: 90 Minuten Anzahl der Aufgaben: 4

Höchstpunktzahl: 100 zulässige Hilfsmittel: Keine

Bewertungsschlüssel

Aufgabe 1 2 3 4 insg.

max. erreichbare Punkte 26 19 32 23 100

Notenspiegel

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0

notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0

(2)

BG-EGG-P11-080412 Klausuraufgaben Seite 2 von 3

Aufgabe 1: Gesundheitskonzepte 26 Punkte

1.1 Nennen Sie drei theoretische und drei praktische Inhalte der Gesundheits- wissenschaften.

1.2 Der israelische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky entwickelte das heute wohl bekannteste Gesundheitskonzept – das Modell der Salutogenese. Be- schreiben Sie Grundlagen dieses salutogenetischen Modells nach folgenden Leitbegriffen:

• Paradigmenwechsel,

• Salutogenese,

• „Gesundheits- und Krankheits-Kontinuum“,

• „Köhärenzsinn“ und

• Verstehbarkeit/ Handhabbarkeit/ Sinnhaftigkeit.

6 Punkte

20 Punkte

Aufgabe 2: Gesundheitsressourcen 19 Punkte

2.1 Nennen Sie die drei wichtige Einflussfaktoren auf die Gesundheit.

2.2 Nennen Sie die drei Formen sozialer Bindungen nach dem Stufenmodell (Alameda County Studie).

2.3 Erläutern Sie die gesundheitsfördernde bzw. lebensverlängernde Wirkung sozialer Bindung.

6 Punkte 3 Punkte

10 Punkte

Aufgabe 3: Gesundheitsrisiken 32 Punkte

Fallbeispiel:

Frau Yelmaz, 23 Jahre, in Deutschland geboren, ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (1,5 und 3,5 Jahre), sie wohnt in einer kleinen dunklen 2- Zimmerwohnung an einer Hauptstraße in Berlin Kreuzberg. Ihre Eltern kamen vor 30 Jahren nach Deutschland und eröffneten ein Restaurant. Ihr Vater starb vor einem Jahr an Lungenkrebs, ihre Mutter leidet an Diabetes mellitus. Seitdem Frau Yelmaz sich von dem Vater der Kinder getrennt hat, fehlt ihr die Unterstüt- zung durch ihn und seine Familie. Nach der Schule hat Frau Yelmaz eine Aus- bildung zur Kellnerin gemacht. Seit fünf Monaten arbeitet sie in Teilzeit in einem Bistro. Und obwohl sich die Kinder in der Krippe und im Kindergarten gut einge- lebt haben, fühlt sich Frau Yelmaz ziemlich überfordert, sie hat keine Sekunde Zeit für sich - auch das Mittagessen fällt regelmäßig aus. Seit der Geburt des zweiten Kindes leidet sie häufig unter Kopf- und Rückenschmerzen, sie fühlt sich abgeschlagen, ängstlich und hilflos. Seit zwei Monaten haben ihre Kinder und sie ständig Infekte der oberen Luftwege. Zum Arzt will sie lieber nicht gehen. Sie will auf keinen Fall während der Probezeit fehlen. Frau Yelmaz hat schon mehr- fach erfolglos versucht mit dem Rauchen aufzuhören. Sie vermisst vor allem ei- ne Freundin, die weggezogen ist.

3.1 Welche möglichen Gesundheitsrisiken ist Frau Yelmaz ausgesetzt? Nennen Sie acht Gesundheitsrisiken.

3.2 Für welche Erkrankungen hat Frau Yelmaz ein erhöhte Wahrscheinlichkeit?

Nennen Sie vier Erkrankungen.

8 Punkte

8 Punkte

(3)

BG-EGG-P11-080412 Klausuraufgaben Seite 3 von 3

3.3 Welche drei Kausalpfade bei der Entstehung von Gesundheitsrisiken sind nach Badura unterscheidbar (und auch im Fallbeispiel erkennbar)?

3.4 Nennen Sie zu erst vier gesundheitliche Auswirkungen von Migration im All- gemeinen.

3.4.1 Erläutern Sie dann mit welchen Einflussfaktoren diese erklärt werden können.

3.4.2 Nennen Sie vier spezifische Folgen der Migration.

6 Punkte

4 Punkte 2 Punkte 4 Punkte

Aufgabe 4: Gesundheitssystem 23 Punkte

4.1 Beschreiben Sie das deutsche Gesundheitssystem anhand von folgenden Leitbegriffen:

• Selbstverwaltung,

• „Volksversicherung“,

• Pflichtversicherung und Solidaritätsprinzip,

• Kassenarten und

• Akteure.

4.2 Nennen Sie drei steuerungspolitische Maßnahmen zur Beitragssatzstabilität, die in den letzten Jahren in der GKV in Deutschland eingeführt wurden.

20 Punkte

3 Punkte

(4)

BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 1 von 7

Studiengang Bachelor Gesundheits- und Sozialmanagement

Modul Einführung in das Gesundheitssystem

und die Gesundheitswissenschaft Art der Leistung Prüfungsleistung

Klausur-Knz. BG-EGG-P11-080412

Datum 12.04.2008

Um größtmögliche Gerechtigkeit zu erreichen, ist nachfolgend zu jeder Aufgabe eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben zu finden. Natürlich ist es unmöglich, jede denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie bei der Korrektur auf eine andere als die als richtig angegebene Lösung, ist eine entsprechende Punktzahl zu vergeben. Richtige Gedanken und Lösungsansätze sollten positiv bewertet werden.

Sind in der Musterlösung die Punkte für eine Teilaufgabe summarisch angegeben, so ist die Verteilung dieser Punkte auf Teillösungen dem Korrektor überlassen.

50 % der insgesamt zu erreichenden Punktzahl (hier also 50 Punkte von 100 möglichen) reichen aus, um die Klausur erfolgreich zu bestehen.

Die differenzierte Bewertung in Noten nehmen Sie nach folgendem Bewertungsschema vor:

Bewertungsschlüssel

Aufgabe 1 2 3 4 insg.

max. erreichbare Punkte 26 19 32 23 100

Notenspiegel

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0

notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0

Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum

30.04.2008

bei Ihrem Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der Abgabetermin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrum anzuzeigen.

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BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 2 von 7

Lösung Aufgabe 1 26 Punkte

1.1 (SB 1, S. 40 Übungsaufgabe 1.1)

Die theoretischen Inhalte sind: Gesundheitskonzepte, Gesundheitsres- sourcen, Gesundheitsrisiken, Gesundheitssysteme.

Die praktischen Inhalte sind: Gesundheitssystemgestaltung, Gesund- heitsförderung und Prävention mit ihren Methoden Gesundheitserziehung und -bildung, Gesundheitsaufklärung und -beratung, Gesundheitsselbst- hilfe.

1.2 (SB 1, S. 19ff) Paradigmenwechsel:

Im Unterschied zu der üblichen pathogenetisch-orientierten Frage nach den Ursachen von Krankheiten interessierte Antonovsky sich für das Phä- nomen, dass Menschen trotz der Konfrontation mit einer Vielzahl von Ge- sundheitsrisiken gesund bleiben und nicht erkranken. Dies ist eine frappie- rend einfache wie bahnbrechende Änderung der Sichtweise auf Gesund- heit und Krankheit - ein Paradigmenwechsel.

Salutogenese:

In seinem Aufsatz „Meine Odyssee als Stressforscher“ (1991) macht er für den Leser – im Rückblick auf seine eigene wissenschaftliche Biographie – den Paradigmenwechsel transparent: „Ich hatte mich früher gefragt: Was macht die Leute krank? Aber jetzt unternahm ich einen weiteren entschei- denden Schritt; es ging nicht nur darum, die Frage einfach umzudrehen:

Was macht die Leute gesund?, sondern ich schlug vielmehr vor zu fragen:

‚Was rückt die Leute in Richtung auf das gesunde Ende des health- ease / dis-ease-Kontinuums? Ich benötigte einen neuen Terminus für diese Denkweise und prägte so den Begriff ‚Salutogenese‘.“ (SB 1, S. 20 – An- tonowsky, A. : Meine Odysee als Stressforscher“. Argument AS 193 (1991) S. 122)

„Gesundheits- und Krankheits-Kontinuum“:

Mit dem Begriff „Gesundheits-Krankheits-Kontinuum“ ist bereits ein wichti- ger Baustein seines salutogenetischen Modells genannt. Damit ist ge- meint, dass es keine klare Grenzlinie zwischen Gesundheit und Krankheit gibt, sondern dass vielmehr von einem Kontinuum mit den beiden End- punkten Gesundheit und Krankheit auszugehen ist. Die Frage, wo auf die- sem Kontinuum eine Person anzusiedeln ist, stellt sich als Ergebnis eines interaktiven Prozesses zwischen belastenden Faktoren (Stressoren) und schützenden Faktoren (Widerstandsressourcen) im Kontext der Lebens- erfahrungen einer Person heraus. Zu den belastenden Faktoren zählt An- tonovsky die ganze Palette potentieller psychosozialer, physischer und biochemischer Stressoren. Hier zeigt sich seine Herkunft aus der Stress- forschung. Zu den Widerstandsressourcen rechnet Antonovsky ebenfalls umfassend körperliche, psychische, materielle, soziale, kulturelle und mak- rostrukturelle Faktoren.

„Köhärenzsinn“:

Als weitere und zugleich zentrale Widerstandsressource entwirft er das Konzept des „Kohärenzsinns“ (sense of coherence = SOC). Der Kohä- renzsinn ist eine Grundorientierung, die das Ausmaß eines umfassenden, dauerhaften und gleichzeitig dynamischen Vertrauens darin ausdrückt, dass

6 Punkte (pro korrekter Nennung 1 Punkt)

20 Punkte (pro korrekter Erläuterung der Leitbe- griffe 4 Punkte)

(6)

BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 3 von 7

1. die Stimuli aus der äußeren und inneren Umgebung im Laufe des Le- bens strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind (Verstehbarkeit - comprehensibility),

2. die Ressourcen verfügbar sind, um den durch die Stimuli gestellten Anforderungen gerecht zu werden (Handhabbarkeit - manageability) und 3. diese Anforderungen Herausforderungen sind, die ein inneres und äu- ßeres Engagement lohnen (Sinnhaftigkeit - meaningfulness).

Verstehbarkeit/ Handhabbarkeit/ Sinnhaftigkeit:

Verstehbarkeit umschreibt also das Ausmaß, in dem die Reize und Situati- onen, mit denen man alltäglich konfrontiert wird, Sinn machen und kognitiv als klare, geordnete Informationen verstanden werden können. Handhab- barkeit meint das Ausmaß, in dem man die Anforderungen, die auf einen zukommen, mit den verfügbaren Ressourcen als bewältigbar wahrnimmt.

Sinnhaftigkeit schließlich stellt das motivationale Moment dar und bezieht sich auf das Ausmaß, in dem ein Leben emotional Sinn macht, das heißt in dem die Probleme und Anforderungen des Lebens als solche erlebt wer- den, für die es sich einzusetzen lohnt.

(7)

BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 4 von 7

Lösung Aufgabe 2 19 Punkte

2.1 (SB 2)

Einflussfaktoren auf die Gesundheit:

• Allgemeine sozioökonomische und umweltbedingte Verhältnisse

• Wohnen (SB 2, S. 27)

• Lebensweisen (SB 2, S.15)

• Alter, Geschlecht und erbliche Faktoren (SB 2, S. 21-23)

• Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion (SB 2, S. 28)

• Bildung (SB 2, S. 25)

• Arbeitsumfeld (SB 2, S. 26)

• Arbeitslosigkeit (SB 2, S. 26-27)

• Wasser und Hygiene (SB 2, S. 28) 2.2 (SB 2, S. 22)

Bindungsformen nach dem Stufenmodell:

• enge soziale Bindung

• weniger enge soziale Bindung

• schwache soziale Bindung 2.3 (SB 2, S. 22-23)

Gesundheitsfördernde bzw. lebensverlängernde Wirkung sozialer Bindung:

Worin liegt nun das gesundheitsfördernde bzw. lebensverlängernde Ge- heimnis sozialer Bindungen?

Berkman / Syme selbst erklären die Bedeutung sozialer Bindungen im we- sentlichen damit, dass diese einen disziplinierenden und kontrollierenden Einfluss auf das eigene Verhalten haben und auf diese Weise gesund- heitsbezogene Verhaltensweisen fördern.

House (1981) hat eine weitere Differenzierung dieser positiven Effekte vorgenommen in:

• emotionale Unterstützung (Wertschätzung und Akzeptanz)

• instrumentelle Unterstützung (finanzielle und andere Hilfen)

• informationelle Unterstützung (Informationen etc.)

• Einschätzungsunterstützung (Bewertungs- und Lösungshilfen)

Die Wirkung sozialer Unterstützung auf die Gesundheit lässt sich also in zweifacher Weise darstellen: Zum einen wirken soziale Netze krankheits- abschirmend und hilfreich bei der Bewältigung von Belastungen. Zum an- deren wirken soziale Netze aber auch direkt auf das Wohlbefinden – also gesundheitsfördernd wie schon Bradburn gezeigt hat: „Die positive Wir- kung scheint mit einer Reihe von Faktoren bezüglich des Grades, in dem ein Mensch an seiner Umgebung teilnimmt, seiner sozialen Kontakte und seines aktiven Interesses an der Welt in Zusammenhang zu stehen. Diese Faktoren enthalten Elemente wie den Grad der sozialen Partizipation in der Form der Mitgliedschaft bei Organisationen, der Anzahl der Freunde und der Häufigkeit der Kontakte mit Freunden und Verwandten, des Gra- des an Geselligkeit und Gemeinschaft mit dem Ehepartner und der Erfah- rung von Lebenssituationen, die ein gewisses Maß an Veränderlichkeit in die Lebenserfahrungen bringen.“ (Bradburn 1968; zit. nach Anderson 1984, S. 77)

Max. 6 Punkte (Pro korrekter Faktorennen- nung 2 Punkte)

Max. 3 Punkte (pro korrekter Nennung der Bindungsfor- men, 1 Punkt)

10 Punkte (für die kor- rekte Erläute- rung bis zu 10 Punkte)

(8)

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Lösung Aufgabe 3 32 Punkte

3.1 (SB 3, S. 8ff)

Mögliche Gesundheitsrisiken von Frau Yelmaz:

• Rauchen

• Fehlende Copingstrategien

• Stress am Arbeitsplatz

• Ängste

• Kritische Lebensereignisse (Tod des Vaters, Trennung vom Mann, Geburt der Kinder)

• Chronische Belastungen (Doppelbelastung durch Arbeit und Kinder)

• Fehlende Entspannung

• Nichtinanspruchnahme von medizinischen Leistungen und Vorsorge- untersuchungen

• Ungünstiger Umgang mit Beschwerden

• Lebensstil, Lebensweise

• Fehlernährung

• Sportlich inaktiv

• Soziale Isolation

• Fehlende Bindungen

• Belastungen durch verschmutzte Luft und Lärm

• Unbefriedigende Wohnsituation

• Sozioökonomische Belastungen 3.2 (SB 3, S. 8ff)

Wahrscheinliche Erkrankungen von Frau Yelmaz:

• Erkrankungen der Atmungsorgane

• Erkrankungen des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes

• Erkrankungen des Magen-/Darm-Traktes

• Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

• Psychische Erkrankungen

• Krebserkrankungen

• Diabetes mellitus

• Unfälle 3.3 (SB 3, S. 5)

Kausalpfade:

• der naturwissenschaftlich-somatische Kausalpfad

• der soziopsychosomatische Kausalpfad

• der verhaltensbedingte Kausalpfad 3.4 (SB 3, S. 29)

Gesundheitliche Auswirkungen von Migration:

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Migration sind in den vergange- nen Jahren häufiger zum Gegenstand gesundheitswissenschaftlicher Un- tersuchungen geworden. Verschiedene Studien über in Deutschland le- bende Ausländerinnen und Ausländer zeigen eine erhöhte Prävalenz be- züglich folgender Gesundheitsprobleme (vgl. Berg 1998):

• Säuglingssterblichkeit

• Unfallrate bei Kindern und Erwachsenen

• Behinderungen bei Kindern

• Tuberkuloseerkrankungen

• funktionelle und psychosomatische Erkrankungen

• Abortrate sowie

• Rate geburtshilflicher Komplikationen.

Max.

8 Punkte (pro korrekter Nennung ei- nes Risiko- faktors 1 Punkt)

Max.

8 Punkte (pro korrekter Nennung ei- ner potentiel- len Erkran- kung 2 Punkte)

Max. 6 Punkte (pro korrekter Nennung der Pfade 2 Punkte) Max. 4 Punkte (pro korrekter Nennung von Aus- wirkungen 1 Punkt)

(9)

BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 6 von 7

3.4.1 (SB 3, S. 29) Einflussfaktoren:

Diese epidemiologischen Befunde werden als Ergebnisse unterschiedli- cher Einflussfaktoren erklärt: Die soziale Lage vieler Ausländer wird so- ziologisch als „Unterschichtung“ gekennzeichnet, d.h. ihre Lebensbedin- gungen sind noch benachteiligter als diejenigen der Unterschicht-

Angehörigen.

3.4.2 (SB 3, S. 29)

Hinzu kommen die spezifischen Folgen der Migration, wie:

• Entwurzelung

• Kulturgespaltenheit

• Sprachbarrieren

• fehlende Kenntnisse über und mangelhafte Unterstützung durch das Gesundheits- und Sozialsystem

• Angst vor Ausweisung und

• Angst vor der Gewalt ausländerfeindlicher Gruppierungen

2 Punkte

Max. 4 Punkte (pro korrekter Nennung einer Folge 1 Punkt)

Lösung Aufgabe 4 23 Punkte

4.1 (SB 4, S. 9ff) Selbstverwaltung:

Ein Hauptmerkmal des Gesundheitssystems stellt die selbstverwaltete Gesetzliche Krankenversicherung dar, welche als Selbstverwaltung zu bezeichnen ist.

„Volksversicherung“:

Heutzutage gehören fast 90 Prozent der Bevölkerung der Gesetzlichen Krankenversicherung an, die damit den Charakter einer „Volksversiche- rung“ hat.

Pflichtversicherung und Solidaritätsprinzip:

Die Selbstverwaltung der Krankenversicherung steht als sachleistungs- orientierte Pflichtversicherung u.a. im Zentrum des gesetzlichen Sys- tems, in der bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze alle abhängig Beschäftigten versichert sind. Innerhalb dieser Versichertengemein- schaft ist das so genannte Solidarprinzip besonders ausgeprägt. Es verbürgt, dass eine Mehrheit von Gesunden durch ihre Beiträge die Ressourcen für eine Minderheit kranker Menschen bereitstellt.

Kassenarten:

Neben der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es auch die private Krankenversicherung, die sich in den Strukturprinzipien, den Aufgaben, der Finanzierung und der Leistung unterscheidet.

Akteure:

Zu den zentralen Akteuren – den Krankenkassen und der Ärzteschaft – gesellen sich noch weitere wichtige Gruppen, wie etwa die Pflegeberu- fe, die Krankenhausträger, die Pharmaindustrie, Apotheker und natür- lich der Staat in Form des Bundesministeriums und der Länderministe- rien für Gesundheit, nicht zu vergessen die für Gesundheitspolitik zu- ständigen Politiker. Die dominante Profession des deutschen Gesund-

20 Punkte (pro korrekter Erläuterung ei- nes Leitbegriffes 4 Punkte)

(10)

BG-EGG-P11-080412 Korrektur-Richtlinien Seite 7 von 7

heitswesens ist die organisierte Ärzteschaft, die wesentlich stärkeres Gewicht hat als in Ländern wie Großbritannien oder den Niederlanden.

4.2 (SB 4, S. 44-49)

Steuerungspolitische Maßnahmen:

• Freie Kassenwahl

• Risikostrukturausgleich

• Budgetierungen im stationären und ambulanten Bereich

• striktere Zulassungsregeln für Ärzte

• DRG- Einführung

• Erhöhung von Selbstbeteiligungen

• Hausarztmodell als freiwillige Option

• Praxisgebühr

• Streichung von Leistungen wie Brillen

• Festzuschüsse für Zahnersatz statt prozentualer Zuschüsse

• Wahltarife

• Beitragsrückerstattung

• Gesundheitsfonds

Max.

3 Punkte (pro korrekter Maßnahmen- nennung 1 Punkt)

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